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Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin
Ausbildung & Beruf

436 freie Stellen
Ausbildung Heilerziehungspfleger

„So, jetzt brauche ich einmal deine Hilfe“, bittest du deinen Klienten. Mit dem Lifter soll er aus dem Bett in den Rollstuhl wechseln, denn gleich gibt es Frühstück in eurer Einrichtung. Dort erwarten dich schon weitere Bewohner, die du vorher angezogen hast. Gemeinsam sitzt ihr am Tisch, ihre Frühstückszeit ist auch deine. Die Medikamente liegen in der Küche bereit: Du achtest sorgsam darauf, dass jeder das erhält, was er benötigt. Und dann geht es gleich weiter mit dem Tagesprogramm.

Berufsbild Heilerziehungspfleger / Heilerziehungspflegerin

Was macht ein Heilerziehungspfleger (m/w/d)?

Als Heilerziehungspfleger (HEP) betreust, erziehst, unterstützt und förderst du Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen. Du leistest pflegerischen und pädagogischen Beistand mit der Absicht, die Leistungsfähigkeit und Eigenständigkeit deiner Patienten im Alltag zu fördern. Heilerziehungspfleger planen und erstellen – unter Berücksichtigung von Form und Ausprägung der Behinderung – ein angemessenes Freizeitprogramm (z. B. Schwimmen, Spazieren gehen, Zeichnen). Zudem stärken sie das soziale Verhalten der zu Betreuenden und unterstützen bei der schulischen und / oder beruflichen Integration. Heilerziehungspfleger assistieren zudem bei:

  • Nahrungsaufnahme
  • An- und Auskleiden
  • Körperhygiene
  • Medikamentenversorgung

Es geht aber nicht nur um die persönliche Entwicklung der Personen, denen du assistierst, sondern auch um bestimmte therapeutische Tätigkeiten, die du ausüben darfst.

Wie sieht der Berufsalltag eines Heilerziehungspflegers aus?

Der Beruf des Heilerziehungspflegers kennzeichnet sich durch stetigen Kontakt mit ganz unterschiedlichen Menschen. Die gleiche Behinderung kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben und so musst du auf ganz individuelle Anforderungen und Bedürfnisse eingehen können. Das bedeutet auch, dass eigentlich kein Tag wie der vorherige ist.

HEP arbeiten mit Menschen zusammen, die durch ihre Behinderung im Alltag eingeschränkt sind. Das bedeutet oft, dass sich deine Patienten nicht selbst pflegen können oder Hilfe bei der Nahrungsaufnahme benötigen. Enger Körperkontakt und die Konfrontation mit Körperausscheidungen und deren Gerüchen sind Alltag – ebenso wie gründliche Hygiene. Du bist in der Heilerziehungspflege oft körperlich gefordert, musst deine Patienten anheben oder drehen.

Heilerziehungspflegehelfer arbeiten im Schichtdienst, sind also auch früh morgens, nachts oder am Wochenende im Einsatz.

Geschicklichkeitsspiele zur Förderung der Koordination Heilerziehungspfleger füttert Kind im Rollstuhl Heilerziehungspflegerin spielt mit Kind Spielerisches Training um die Muskulatur zu stärken

Wo arbeitet man als Heilerziehungspfleger?

Nach der Ausbildung arbeiten Heilerziehungspfleger hauptsächlich in stationären und teilstationären Institutionen (z. B. Heime, Kliniken, Tagesstätten). Beschäftigungsmöglichkeiten erschließen sich auch in Förderschulen, Kindergärten und Privathaushalten.

Wie dein Tätigkeitsbereich als HEP aussieht, hängt ganz davon ab, in welcher Einrichtung und in welchem Bereich du arbeitest. In einem Wohnheim für Menschen mit Behinderungen betreust du Menschen ganz unterschiedlichen Alters, bei einer Tätigkeit in einer Förderschule oder einem Kindergarten hast du dagegen nur mit Kindern und Jugendlichen zu tun. Und in einer Rehaklinik pflegst und betreust du vorwiegend Menschen mit körperlichen Einschränkungen. Daher solltest du dir genau überlegen, welche Berufsfachschule und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

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Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Heilerziehungspfleger wirst, was man als Heilerziehungspflegerin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!

Veröffentlicht am: 24.06.2023

Ausbildung zum Heilerziehungspfleger / zur Heilerziehungspflegerin

Wie wird man Heilerziehungspfleger?

Mit guten Noten in Kunst, Musik, Werken und Bio bringst du sehr gute Voraussetzungen für diesen Beruf mit. Aber auch mit schlechteren Noten hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz als Heilerziehungspfleger. Am wichtigsten ist dein Interesse an der Ausbildung und dass du die passenden Stärken mitbringst: Im Umgang mit Menschen mit Behinderungen sind ein hohes Verantwortungsbewusstsein sowie Konfliktlösungsfähigkeit gefragt. Außerdem sind gestalterische Fähigkeiten von Vorteil, zum Beispiel beim gemeinsamen Basteln oder Musizieren.

Da Heilerziehungspfleger ein pflegerischer Beruf ist, bist du bei deiner Tätigkeit vor allem im Umfeld Pflege & Betreuung tätig, also in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Dieser Beruf bringt es mit sich, dass du sehr viel Kontakt mit Menschen hast. Dienstreisen stehen in der Regel nicht oder nur selten auf der Tagesordnung.

Schulfächer
  • Kunst / Musik
  • Biologie
  • Technik / Werken
Stärken
  • Verantwortungs- & Gefahrenbewusstsein
  • Gestalterische Fähigkeiten
  • Konfliktlösungsfähigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Pflege & Betreuung
  • Viel Kontakt mit Menschen
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen

Die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger kannst du nicht mit jedem Schulabschluss machen. Du brauchst mindestens einen mittleren Abschluss oder eine gleichwertige Schulausbildung sowie praktische berufliche Erfahrungen. Teilweise wird auch eine abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt. Je nach Berufsfachschule sind weitere Zugangsvoraussetzungen vorgeschrieben, wie zum Beispiel ein Nachweis über deine gesundheitliche Eignung oder ein Führungszeugnis.

Was lernt man in der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger?

Heilerziehungspfleger ist eine schulische Ausbildung, die du sowohl in Vollzeit als auch in Teilzeit absolvieren kannst. In der Heilerziehungspfleger-Ausbildung lernst du u.a. die Themenkomplexe Pädagogik, Medizin und Psychologie kennen. Auch Verwaltung und Organisation sind wichtige Lernfelder in der Ausbildung. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch oder Religion und heilerzieherische Schwerpunkte:

  • Kreativ-musisch mit Spielen, Musik und Gestalten (Werken)
  • Sprachlich-kommunikativ mit Themen wie Sprachförderung oder Gesprächsführung
  • Gesundheits-bewegungsorientiert mit Psychomotorik, aber auch
  • Hauswirtschaft
  • Organisatorisch-technologischer Bereich

Das gewonnene theoretische Wissen wendest du im Praktikum in stationären und teilstationären Institutionen an. Oft musst du Einrichtungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten wählen, um dich ganzheitlich weiterzubilden.

Wie läuft die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger ab?

Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Heilerziehungspflegerin? Deine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger findet an einer Berufsfachschule statt und wird durch Praktika, z. B. in Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen, ergänzt. In der Fachschule erlernst du das theoretische Hintergrundwissen, in den Praxisphasen wendest du das erlernte Wissen direkt bei der Betreuung von Menschen mit Behinderungen an.

Am Ende deiner Ausbildung wartet eine Abschlussprüfung auf dich, die je nach Bundesland anders aufgebaut ist. In der Regel musst du eine schriftliche, eine mündliche und eine praktische Prüfung ablegen. Nach Bestehen bist du je nach Bundesland staatlich anerkannter oder staatlich geprüfter Heilerziehungspfleger.

Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in den Ausbildungs- und Prüfungsverordnungen der einzelnen Bundesländer.

Art der Ausbildung:
schulisch (Berufsfachschule und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung)
Art der Ausbildung: schulisch (Berufsfachschule und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung)
Dauer der Ausbildung:
2 -3 Jahre in Vollzeit, 3 -4,5 Jahre in Teilzeit
Dauer der Ausbildung: 2 -3 Jahre in Vollzeit, 3 -4,5 Jahre in Teilzeit
Zuständige Stelle:
Deine Prüfungen legst du an deiner Schule vor einem Prüfungsausschuss ab.
Zuständige Stelle: Deine Prüfungen legst du an deiner Schule vor einem Prüfungsausschuss ab.

Wie viel verdient ein Heilerziehungspfleger?

Dein Verdienst ist abhängig von Betrieb und Bundesland. Während der Ausbildung erhältst du in der Regel allerdings keine Vergütung.

  • Wenn du später im öffentlichen Dienst arbeitest, bekommst du ein Einstiegsgehalt von bis zu 2.900 Euro.
  • Wenn du bei der Diakonie oder Caritas beschäftigst bist, kannst du mit bis zu 3.500 Euro im Monat rechnen.

Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Heilerziehungspfleger bzw. als Heilerziehungspflegerin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Marco - Azubi bei der Johannes-Diakonie
Marco Johannes-Diakonie

Innerhalb der Johannes-Diakonie waren meine Eindrücke bisher recht positiv. Der Start meiner Ausbildung war etwas holprig, doch bestehende Probleme wurden mit der Zeit gut gelöst. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und konnte mir schnell einiges an Kompetenz aneignen. Durch Fachkräftemangel hatte sich meine Anleitung und damit das gemeinsame Erlernen der Kompetenzen als schwierig gezeigt, dies war nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei vielen meiner mit Auszubildenden. Ich musste mir vieles selbst beibringen, wobei ich immer Rücksprache mit einer entsprechenden Fachkraft gehalten habe. Als sich das Personalproblem innerhalb meiner Wohngruppe besserte, konnten auch hilfreiche und gute Anleitungssituationen zustande kommen. Trotz des schon benannten holprigen Starts fühlte ich mich immer sehr wohl in der Johannes-Diakonie und wusste auch immer, an wen ich mich wenden kann, falls es Probleme gibt. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich bis jetzt jeden Tag gern in die Arbeit gekommen bin und durch sie auch vieles an Lebenserfahrung sammeln durfte. Der schulische Teil der Ausbildung ist anspruchsvoll, wenn man aber genug Interesse und Eigeninitiative zeigt, ist auch dieser Teil leicht zu meistern. Den schulischen Aspekt meiner Ausbildung genieße ich in vollen Züge und habe immer das Gefühl, eine professionelle Ausbildung ermöglicht zu bekommen. Die Schulzeit vor meiner Ausbildung habe ich immer als sehr lästig wahrgenommen, durch die Ausbildung lerne ich jetzt aber all das, was mich schon immer interessierte. Dies sorgt dafür, dass ich jedes Mal gern zur Schule gehe.

V
Valeria Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH

Nach einem sehr herzlichen Bewerbungsgespräch war mir sofort klar, dass ich im August 2021 meine Ausbildung bei den Wohnangeboten in Landstuhl beginnen werde. Der Beruf „Heilerziehungspflegerin“ war mir zu dem Zeitpunkt noch ziemlich unbekannt, trotz Erfahrungen im sozialen Bereich. Umso schöner war es, dass mir durch eine Hospitation und die schöne Atmosphäre im Wohnheim der Einstieg erleichtert wurde. Zu Beginn des ersten Ausbildungsjahres konnte ich mir viel Zeit nehmen, um die Bewohner:innen hier kennenzulernen. Diese stellten mir auch ihren Wohnort vor. Ich hatte sehr viele neue Eindrücke, die ich erstmal verarbeiten musste – auch die Umstellung auf einen Schichtdienst war neu. Beispielsweise startete ich die Ausbildung mitten in der Corona-Zeit, sodass ich den üblichen Tagesablauf zu Beginn nicht kennenlernen konnte. Aber dies ermöglichte zugleich das bessere Kennenlernen der Menschen, die ich begleite. Für mich war es interessant zu sehen, wie Corona das Leben im Wohnheim beeinflusst hatte, und ich war positiv überrascht, dass trotz Maske und Co. die Kommunikation und das Miteinander nicht zu kurz gekommen sind. Gleichzeitig startete auch der theoretische Teil meiner Ausbildung, und ich musste Schule und Ausbildungsstätte unter einen Hut bringen, insbesondere durch die Besonderheit „Schichtdienst“. Im ersten Schuljahr lag der Schwerpunkt sehr auf dem Vermitteln von pädagogischen Grundprinzipien und deren Umsetzung, die in Form von Bildungsangeboten in der Praxis angewendet und beurteilt wurden. Grundsätzlich waren die behandelten Themen sehr interessant, jedoch merkte ich schnell, dass Theorie und Praxis sich nicht immer vereinbaren lassen und man die gelernten Inhalte individuell anpassen sollte. Das bedeutet, dass man das Gelernte in der Theorie auch mal hinterfragen oder reflektieren darf. Im zweiten Lehrjahr war ich schon sehr gut mit der Gruppe vertraut und übernahm mehr Verantwortung. Die pädagogischen Kenntnisse wurden nun durch pflegerische/behandlungspflegerische Kenntnisse ergänzt. Ich war bereits durch das erste Lehrjahr mit pflegerischen Tätigkeiten vertraut und konnte diese dann dadurch festigen. Im zweiten Lehrjahr spielte auch die Medikamentenlehre eine große Rolle. Dazu gehörte das Wissen über die verschiedenen Medikamente, die unsere Klienten einnehmen, und auch die richtige Anwendung. Wir befassten uns in der Schule intensiver mit den gängigsten Beeinträchtigungen und den verschiedensten Entwicklungstheorien. Zusammenfassend war das zweite Lehrjahr sehr praxisorientiert, sodass mir auch die Vorbereitungen für die anstehenden Prüfungen erleichtert wurden. Das dritte und letzte Ausbildungsjahr wird dazu genutzt, um auf das Arbeiten als Fachkraft vorzubereiten. Ich übernehme nun noch mehr Verantwortung innerhalb der Gruppe und darf auch, natürlich in Absprache mit Kolleg:innen, Praktikant:innen herumführen und mein Wissen mitteilen. Ich fühle mich auch als einen festen Bestandteil unseres Teams, meine Erfahrungen und Meinungen werden geschätzt und gehört. Ich beschäftige mich auch mehr mit dazugehörenden Aufgaben, wie dem Schreiben von Fachexpertisen. Das ist wichtig, da ich diese Fachkompetenzen benötige, um das nach meiner Ausbildung selbstständig übernehmen zu können. In der Schule behandeln wir nun ethische und rechtliche Fragen, die für unsere Arbeit wichtig sind. Auch arbeiten wir konzentriert an unserem Abschlussprojekt, dessen Bestehen meinen Abschluss sichert. Hier wenden wir auch das gesammelte Wissen der letzten zwei Jahre an. Das dritte Jahr endet wieder mit Abschlussprüfungen und einer mündlichen Prüfung (Kolloquium), in der wir unser Projekt vorstellen. Danach bin ich offiziell Heilerziehungspflegerin, besser gesagt, erhalte ich dann den Bachelor of Professionals in Sozialwesen.

Marco - Azubi bei der Johannes-Diakonie
Marco Johannes-Diakonie

Innerhalb der Johannes-Diakonie waren meine Eindrücke bisher recht positiv. Der Start meiner Ausbildung war etwas holprig, doch bestehende Probleme wurden mit der Zeit gut gelöst. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und konnte mir schnell einiges an Kompetenz aneignen. Durch Fachkräftemangel hatte sich meine Anleitung und damit das gemeinsame Erlernen der Kompetenzen als schwierig gezeigt, dies war nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei vielen meiner mit Auszubildenden. Ich musste mir vieles selbst beibringen, wobei ich immer Rücksprache mit einer entsprechenden Fachkraft gehalten habe. Als sich das Personalproblem innerhalb meiner Wohngruppe besserte, konnten auch hilfreiche und gute Anleitungssituationen zustande kommen. Trotz des schon benannten holprigen Starts fühlte ich mich immer sehr wohl in der Johannes-Diakonie und wusste auch immer, an wen ich mich wenden kann, falls es Probleme gibt. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich bis jetzt jeden Tag gern in die Arbeit gekommen bin und durch sie auch vieles an Lebenserfahrung sammeln durfte. Der schulische Teil der Ausbildung ist anspruchsvoll, wenn man aber genug Interesse und Eigeninitiative zeigt, ist auch dieser Teil leicht zu meistern. Den schulischen Aspekt meiner Ausbildung genieße ich in vollen Züge und habe immer das Gefühl, eine professionelle Ausbildung ermöglicht zu bekommen. Die Schulzeit vor meiner Ausbildung habe ich immer als sehr lästig wahrgenommen, durch die Ausbildung lerne ich jetzt aber all das, was mich schon immer interessierte. Dies sorgt dafür, dass ich jedes Mal gern zur Schule gehe.

V
Valeria Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH

Nach einem sehr herzlichen Bewerbungsgespräch war mir sofort klar, dass ich im August 2021 meine Ausbildung bei den Wohnangeboten in Landstuhl beginnen werde. Der Beruf „Heilerziehungspflegerin“ war mir zu dem Zeitpunkt noch ziemlich unbekannt, trotz Erfahrungen im sozialen Bereich. Umso schöner war es, dass mir durch eine Hospitation und die schöne Atmosphäre im Wohnheim der Einstieg erleichtert wurde. Zu Beginn des ersten Ausbildungsjahres konnte ich mir viel Zeit nehmen, um die Bewohner:innen hier kennenzulernen. Diese stellten mir auch ihren Wohnort vor. Ich hatte sehr viele neue Eindrücke, die ich erstmal verarbeiten musste – auch die Umstellung auf einen Schichtdienst war neu. Beispielsweise startete ich die Ausbildung mitten in der Corona-Zeit, sodass ich den üblichen Tagesablauf zu Beginn nicht kennenlernen konnte. Aber dies ermöglichte zugleich das bessere Kennenlernen der Menschen, die ich begleite. Für mich war es interessant zu sehen, wie Corona das Leben im Wohnheim beeinflusst hatte, und ich war positiv überrascht, dass trotz Maske und Co. die Kommunikation und das Miteinander nicht zu kurz gekommen sind. Gleichzeitig startete auch der theoretische Teil meiner Ausbildung, und ich musste Schule und Ausbildungsstätte unter einen Hut bringen, insbesondere durch die Besonderheit „Schichtdienst“. Im ersten Schuljahr lag der Schwerpunkt sehr auf dem Vermitteln von pädagogischen Grundprinzipien und deren Umsetzung, die in Form von Bildungsangeboten in der Praxis angewendet und beurteilt wurden. Grundsätzlich waren die behandelten Themen sehr interessant, jedoch merkte ich schnell, dass Theorie und Praxis sich nicht immer vereinbaren lassen und man die gelernten Inhalte individuell anpassen sollte. Das bedeutet, dass man das Gelernte in der Theorie auch mal hinterfragen oder reflektieren darf. Im zweiten Lehrjahr war ich schon sehr gut mit der Gruppe vertraut und übernahm mehr Verantwortung. Die pädagogischen Kenntnisse wurden nun durch pflegerische/behandlungspflegerische Kenntnisse ergänzt. Ich war bereits durch das erste Lehrjahr mit pflegerischen Tätigkeiten vertraut und konnte diese dann dadurch festigen. Im zweiten Lehrjahr spielte auch die Medikamentenlehre eine große Rolle. Dazu gehörte das Wissen über die verschiedenen Medikamente, die unsere Klienten einnehmen, und auch die richtige Anwendung. Wir befassten uns in der Schule intensiver mit den gängigsten Beeinträchtigungen und den verschiedensten Entwicklungstheorien. Zusammenfassend war das zweite Lehrjahr sehr praxisorientiert, sodass mir auch die Vorbereitungen für die anstehenden Prüfungen erleichtert wurden. Das dritte und letzte Ausbildungsjahr wird dazu genutzt, um auf das Arbeiten als Fachkraft vorzubereiten. Ich übernehme nun noch mehr Verantwortung innerhalb der Gruppe und darf auch, natürlich in Absprache mit Kolleg:innen, Praktikant:innen herumführen und mein Wissen mitteilen. Ich fühle mich auch als einen festen Bestandteil unseres Teams, meine Erfahrungen und Meinungen werden geschätzt und gehört. Ich beschäftige mich auch mehr mit dazugehörenden Aufgaben, wie dem Schreiben von Fachexpertisen. Das ist wichtig, da ich diese Fachkompetenzen benötige, um das nach meiner Ausbildung selbstständig übernehmen zu können. In der Schule behandeln wir nun ethische und rechtliche Fragen, die für unsere Arbeit wichtig sind. Auch arbeiten wir konzentriert an unserem Abschlussprojekt, dessen Bestehen meinen Abschluss sichert. Hier wenden wir auch das gesammelte Wissen der letzten zwei Jahre an. Das dritte Jahr endet wieder mit Abschlussprüfungen und einer mündlichen Prüfung (Kolloquium), in der wir unser Projekt vorstellen. Danach bin ich offiziell Heilerziehungspflegerin, besser gesagt, erhalte ich dann den Bachelor of Professionals in Sozialwesen.

61 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung zum Heilerziehungspfleger zu mir?

Heilerziehungspfleger ist der ideale Beruf für dich, wenn

  • du gerne mit Menschen arbeiten möchtest
  • du dich auf unterschiedliche Situationen einstellen kannst
  • du psychisch stabil bist
  • du geduldig bist

Der Beruf Heilerziehungspfleger passt nicht zu dir, wenn

  • du keinen Beruf mit Körperkontakt ausüben möchtest
  • dir wechselnde Arbeitszeiten nicht liegen
  • du nicht gerne im Team arbeitest
  • du dich nicht gut organisieren kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit in den Bereichen Medizin, Pflege & Gesundheit oder Pädagogik & Soziales kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen, Motopädagogen oder Sonderpädagogen. Du könntest aber auch ein Studium an deine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger anschließen. Mögliche Studiengänge sind Heilpädagogik, Soziale Arbeit oder Rehabilitationspsychologie.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Heilerziehungspfleger / zur Heilerziehungspflegerin

Die Anpassungsfortbildung ermöglicht es dir dein Wissen zu vertiefen und zu erweitern. Hier werden unter anderem die Bereiche Heilpädagogik, Psychomotorik, Entspannungstherapie und, Elternberatung behandelt.

Die Aufstiegsfortbildung eignet sich vor allem, wenn du eine Führungsposition anstrebst. Das wird durch eine Weiterbildung zum Heilerziehungspfleger für Psychiatrie oder als Fachwirt für Erziehungswesen möglich.

Typische Studiengänge für ausgebildete Heilerziehungspfleger sind:

  • Heilpädagogik
  • Soziale Arbeit
  • Rehabilitations-, Sonderpädagogik
  • Motologie

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Heilerziehungspfleger

Menschen mit Behinderung haben es in unserer Gesellschaft noch immer schwer. Als Heilerziehungspfleger trägst du dazu bei, dass sie besser am Alltag teilhaben können und trägst somit zur Inklusion bei. Du unterstützt teils bei alltäglichen Tätigkeiten – und das nachhaltig: Denn HEP helfen ihren Patienten dabei, selbstbestimmt(er) zu leben und sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiterzuentwickeln. Das ist erfüllend, kann aber auch anstrengend sein. Gerade, weil die Personen, die du betreust, oft jünger und nicht immer krank sind, ist Heilerziehungspfleger ein besonderer sozialer Beruf, der vielfältige Aufgaben mit sich bringt – jetzt und in Zukunft.

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Bildnachweis: "Heilerziehungspflegerin und Junge" © Olesia Bilkei - stock.adobe.com / Fotolia, "Heilerziehungspfleger füttert Kind im Rollstuhl" ©Jaren Wicklund - stock.adobe.com, "Geschicklichkeitsspiele zur Förderung der Koordination" ©LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com, "Spielerisches Training zur Stärkung der Muskulatur" ©Olesia Bilkei - stock.adobe.com, "Heilerziehungspflegerin spielt mit Kind" ©Olesia Bilkei - Fotolia