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Müller / Müllerin - Verfahrenstechnologe Mühlen- und Getreidewirtschaft
Ausbildung & Beruf

13 freie Stellen
Ausbildung Müller

Eines ist sicher: Als Müller musst du niemals bei denen Nachbarn klingeln und nach etwas Mehl für deinen Sonntagskuchen fragen. Denn das Mehl stellst du selber her. Doch vor dem Mahlgang steht die Reinigung der Körner an. Anschließend mahlst du in mehreren Mahlgängen das Mehl vollständig aus der Schale heraus. Diese Vorgänge heißen Schroten, Auflösen und Ausmahlen. Nutzten Müller dafür früher noch Mahlsteine, übernehmen heute Walzenstühle diese Aufgabe für dich. Geblieben ist die schonende Trennung der Schale und des Keimlings vom Mehlkörper.

Berufsbild Müller-in / Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft

Hinweis: Die offizielle Berufsbezeichnung für den Müller / die Müllerin lautet: Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft. Für die Müllerin dementsprechend Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft. Man unterscheidet die Fachrichtungen Müllerei und Agrarlager.

Was macht ein Müller (m/w/d)?

Als Müller bzw. Müllerin stellst du Mahlerzeugnisse, Futtermittel oder Gewürzpulver her. Für deine Arbeit nutzt du Maschinen, die du nicht nur bedienst, sondern auch überwachst und reparierst. Für die Herstellung untersuchst du zuerst das Liefergut. Mit Proben von beispielsweise Getreide stellst du die Qualität fest. Das machst du allerdings nur in kleineren Betrieben. In größeren Betrieben schickst du die Probe an ein Labor und gibst die Auswertung in Auftrag.

Jedes Mahlerzeugnis benötigt eine andere Zusammensetzung von Rohstoffen. Nach Vorgabe mischt du die Rohstoffe, die außerhalb in Silos lagern und die du über ein Rohrleitungssystem transportierst.

Anschließend stellst du die Anlage ein. Du wählst das passende Programm in Abhängigkeit von Mahlgut und Produkt. Den gesamten Prozess überwachst du am Monitor und schreitest bei Fehlern ein.

In der Mühle durchläuft das Mahlgut verschiedene Prozesse. Schälen, Mahlen, Sieben und Verpacken. Übernahm der Müller diese Aufgaben früher von Hand und mit Muskelkraft, übernimmt das heutzutage eine Maschine.

Wie sieht der Berufsalltag als Müller / Müllerin aus?

In deinem Berufsalltag als Müller bzw. Müllerin planst du deine Aufgaben sorgfältig. Dafür bereitest du die Abläufe vor, indem du Kundenwünsche berücksichtigst. Bei vollständigen Aufträgen beginnst du mit der Inbetriebnahme der Maschinen.

Dadurch arbeitest du in deinem Berufsalltag viel mit den Maschinen und stellst verschiedene Mahlerzeugnisse her. Für manche Aufträge musst du die Maschine umrüsten. Während der Produktion behältst du den Prozess genau im Blick. Läuft alles nach Plan oder musst du eingreifen, weil ein Fehler vorliegt?

Mit Produktionsende beginnt die Lagerung der Produkte. Hierbei beachtest du die unterschiedlichen Gesetze und Verordnungen, die für Verpackungen gelten. Auch die betrieblichen Vorgaben hältst du jederzeit ein.

Verfahrenstechnologen der Fachrichtung Agrarlager nehmen das Getreide und andere Agrarerzeugnisse an, kontrollieren und reinigen es. Danach lagern sie die Rohstoffe ein, zum Beispiel in Silos, und bereiten sie für die weitere Verarbeitung vor.

Manchmal erwartet dich ein hektischer Arbeitstag, beispielsweise, wenn ein Schädlingsbefall die Qualität der Produkte gefährdet. In solchen Fällen musst du schnell handeln und Maßnahmen ausführen, um den Befall einzudämmen.

Wo arbeitet man als Müller / Müllerin?

Als Müller / Müllerin beziehungsweise Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft Fachrichtung Müllerei arbeitest du in Getreidemühlen, Futtermittelwerken oder in Spezialmühlen. In Spezialmühlen stellst du beispielsweise Öle oder Gewürze her.

Wenn du dich auf die Fachrichtung Agraglager spezialisiert hast, dann findest du im Rohstoffhandel, in Mühlenbetrieben und in Vermarktungsbetrieben für landwirtschaftliche Betriebsmittel eine Anstellung.

Ausbildung Müller-in / Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und Getreidewirtschaft

Welche schulischen Voraussetzungen braucht man für die Ausbildung zum Müller / zur Müllerin?

Rein rechtlich gibt es keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf des Müllers / der Müllerin. Allerdings erwarten manche Betriebe mindestens einen mittleren Schulabschluss. Aber auch mit einem Hauptschulabschluss hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz.

Das zeigt auch die Ausbildungspraxis: In der Vergangenheit hatte mehr als die Hälfte der Azubis einen Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Gut ein Viertel der eingestellten Azubis besaß einen Hauptschulabschluss.

Quelle: Datensystem Auszubildende (http://www.bibb.de/dazubi)

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2,5-2 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2,5-2 Jahre möglich
Zuständige Stelle:
IHK oder HWK
Zuständige Stelle: IHK oder HWK

Was lernt man in der Ausbildung als Müller / Müllerin?

Während deiner Ausbildung zum Müller bzw. zur Müllerin lernst du im Betrieb, was du bei der Annahme der Rohstoffe beachten musst und wie du die Qualität kontrollierst. Auch die richtige Lagerung der Rohstoffe und die Bedienung der Anlagen für die Mahlerzeugnisse lernst du direkt im Betrieb.

In der Berufsschule lernst du in den berufsspezifischen Fächern ebenfalls die richtige Beurteilung der Rohstoffe und die Verfahren der Herstellung. Hier lernst du jedoch das theoretische Wissen für deinen Arbeitsalltag. Zusätzlich stehen allgemeinbildende Fächer auf deinem Stundenplan, wie der Deutschunterricht.

Wie viel verdient man als Müller / Müllerin in der Ausbildung?

Je nachdem, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist, in welcher Region und in welcher Branche du beschäftigt bist, kann dein Gehalt in der Ausbildung unterschiedlich ausfallen.

Wenn du in einem tarifgebundenen Betrieb beschäftigt bist, ist deine Vergütung als Müller / Müllerin vertraglich festgelegt. Allerdings gelten je nach Bundesland und Branche ganz unterschiedliche Tarifverträge.

Als Müller kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein. Du kannst beispielsweise bei einer Ausbildung in der Mühlenwirtschaft mit dieser Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 740 bis 907 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 840 bis 1.050 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 950 bis 1.182 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Müller Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

M
Michelle Back Bord Mühlenbäckerei GmbH & Co. KG

Mein Bewerbungsprozess bei Back Bord begann mit meiner Bewerbung, die ich einfach per E-Mail zusenden konnte. Ich wurde daraufhin zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, bei dem mir angeboten wurde, erst einen Probearbeitstag und anschließend ein einwöchiges Praktikum zu absolvieren. Ich persönlich fand das Angebot super, denn so kann der Betrieb mich kennenlernen und man selber kann den Betrieb kennenlernen, aber auch wie dort gearbeitet wird und viel wichtiger, ob der Beruf wirklich etwas für einen selber ist, da man nachts arbeitet. Nach dem Probearbeitstag und dem Praktikum war für mich klar, dass ich den Beruf erlernen möchte. Der nächste Schritt im Bewerbungsprozess war für mich die Einstellung als Produktionshelferin, denn bis zum Ausbildungsbeginn waren es noch vier Monate. Back Bord hat mir daraufhin angeboten, bis zum Beginn der Ausbildung als Produktionshelferin zu arbeiten. So könne ich den Betrieb und seinen Ablauf schon einmal in Ruhe kennenlernen und die ersten Fertigkeiten des Bäckerhandwerks erlernen. Also unterschrieb ich einen befristeten Arbeitsvertrag als Produktionshelferin und lernte in den knapp vier Monaten, vor allen anderen Azubis, wie man Brote aufmacht. Denn das Tolle an Back Bord: Du wirst sofort in der Backstube miteingebunden und machst die Brote mit auf. Außerdem lernte ich den normalen Schichtbetrieb bei Back Bord kennen und wurde eingeteilt, wo ich helfen konnte. Der nächste Schritt war die Unterzeichnung des Ausbildungsvertrages. Beide Vertragsunterzeichnungen liefen unkompliziert und schnell ab. Ausbildungsbeginn war der 01.08. und ich lernte weiterhin, wie man Brote richtig rundwirkt und lang stößt. In meinem ersten Ausbildungsjahr erlernte ich, welche verschiedenen Mehlsorten und -typen es gibt und für welcher unserer Produkte wir welches verwenden. Des Weiteren lernte ich, wie man Brote, Ciabatta, Laugenstangen und Co. richtig einschneidet. Ich lernte, wie man den Etagenofen richtig befüllt, die Backwaren richtig aus dem Ofen entgegennimmt und wie wir sie verpacken. Außerdem lernte ich, wie wir die Ware für unsere Handelspartner richtig vorbereiten, schneiden und verpacken. Im 2. Lehrjahr lerne ich nach wie vor, wie man Brote richtig rundwirkt. Außerdem erlernte ich das Legen von Brezeln und Ringen. Zum Schluss kann ich noch sagen, dass das Arbeiten bei Back Bord viel Spaß macht, aber auch chaotisch und anstrengend sein kann. Nichtsdestotrotz macht mir der Beruf Spaß und Back Bord ist ein guter Arbeitgeber dafür. Back Bord übernimmt die Kosten für mein Ticket, geht soweit möglich auf „Wunsch-Freie-Tage“ ein und stellt z.B. Vermögenswirksame Leistungen oder ein Leih-E-Bike. Es wird außerdem Urlaubs- und Weihnachtsgeld gezahlt. Alles in allem sind meine Erfahrungen mit dem Arbeitgeber Back Bord gut und ich kann euch nur empfehlen, wenn ihr den Beruf erlernen wollt, bewerbt euch bei Back Bord.

40 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung Verfahrenstechnologe / Verfahrenstechnologin in der Mühlen- und Getreidewirtschaft zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf, wenn

  • du gut nach Rezept arbeiten kannst
  • du technisch interessiert bist
  • du dich für Mahlerzeugnisse interessierst

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • du ein Problem mit Lärm und Staub hast
  • du mit Mehl & Co. gar nichts am Hut hast
  • du lieber im Büro arbeitest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Müller / zur Müllerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Lebensmittelhygiene, Lebensmittelrecht oder Verfahrenstechnik kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen. Hierfür kannst du eine Weiterbildung zum Müllermeister, Techniker - Mühlenbau, Getreide- und Futtermitteltechnik oder zum Techniker - Lebensmitteltechnik anschließen.

Auch der Weg über ein Studium eignet sich als Weiterbildung. Passende Studiengänge sind:

  • Lebensmitteltechnologie
  • Verfahrenstechnik
  • Produktionstechnik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Müller / Müllerin

In der Mühlenwirtschaft nimmt der Umweltschutz einen hohen Stellenwert ein. Dabei kannst du in diesem Beruf die Nachhaltigkeit unterstützen, indem du beispielsweise auf einen Direktbezug setzt. Das bedeutet, dass du direkt von den Erzeugern aus der Region die Rohstoffe erhältst. Dadurch verzichtest du auf Zwischenhändler, Zwischenlagerung und unnötige Transportwege. Mit einer Ausbildung als Müller oder Müllerin sicherst du dir national und international gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das hängt zum großen Teil mit der hochqualifizierten Ausbildung in Deutschland zusammen. Daher ist dies definitiv ein Beruf mit Zukunft.

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Bildnachweis: „Mühle" © Rudmer Zwerver - stock.adobe.com; „Prozesse mit Kollegen besprechen" ©Oleksandr Bedenyuk - stock.adobe.com; „Maschinen warten und kontrollieren" ©Ivan Traimak - stock.adobe.com; „Herstellung von Mehl" ©industrieblick - stock.adobe.com; „Verarbeitungsprozesse überprüfen" ©dusanpetkovic1 - stock.adobe.com; „Mehl wird zum Backen verwendet" ©WavebreakmediaMicro - stock.adobe.com