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Notarfachangestellter / Notarfachangestellte
Ausbildung & Beruf

282 freie Stellen
Ausbildung Notarfachangestellter

Deinen Arbeitstag als Notarfachangestellter beginnst du heute mit vorbereitenden Aufgaben für den Tag. Du setzt Vollmachten und andere Verträge auf, die dein Chef heute für die Mandanten benötigt. Zusätzlich kümmerst du dich um Unterschriftenbeglaubigungen und holst benötigte Informationen ein. Da gleich noch ein Termin mit einem Mandanten ansteht, bereitest du diesen vor. Im Besprechungsraum legst du alle Unterlagen für den Termin bereit. Sobald der Mandant eintrifft, begrüßt du diesen und führst ihn in den Besprechungsraum. Dem Termin sitzt du bei, machst Notizen und verfolgst das Gespräch aufmerksam.

Berufsbild Notarfachangestellter / Notarfachangestellte (NoFa)

Was macht ein Notarfachangestellter (m/w/d)?

Als Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte (NoFa) unterstützt du als „rechte Hand“ den Notar bei seiner Arbeit. Das bedeutet, dass du bei Beurkundungen vorbereitende und begleitende Arbeiten übernimmst. Die Bereiche der Beurkundung sind vielfältig und betreffen beispielsweise den Haus- und Wohnungskauf, Vorsorgevollmachten, Testamente oder Eheverträge. Um jederzeit einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, stehst du im Kontakt mit den Gerichten und Behörden. Du holst Informationen ein und nimmst Aufträge für Beurkundungen entgegen.

Außerdem betreust du die Mandanten und vereinbarst die Termine. Die Termine bereitest du vor, indem du alle benötigten Unterlagen zusammensuchst. Hat ein Mandant Fragen zu seinen Unterlagen, beantwortest du diese im Rahmen deiner Möglichkeiten.

Neben den organisatorischen Aufgaben bereitest du die Entwürfe für Urkunden vor oder erstellst Schriftstücke. Diese fallen beispielsweise in den Bereichen Vollmacht, eidesstattliche Versicherungen oder Beglaubigung an. Zusätzlich übernimmst du kaufmännische Aufgaben, indem du Gebühren berechnest, Rechnungen stellst und die Zahlungseingänge verbuchst.

Wie sieht der Berufsalltag als Notarfachangestellte/r aus?

In deinem Berufsalltag als Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte kommt viel Kontakt mit den Mandanten und Behörden auf dich zu. Die Kommunikation findet beispielsweise am Telefon, aber auch vor Ort beim Notar statt. Bei neuen Mandanten übernimmst du das Vorgespräch und gibst erste Einschätzungen ab. Zwischen den Terminen und Telefonaten erledigst du Schreibarbeiten und organisatorische Aufgaben. All deine Arbeiten erledigst du vorrangig am Schreibtisch.

Als Organisationstalent behältst du bei deinen Aufgaben stets den Überblick. Du pflegst die Akten und legst neue an. Um keinen Termin zu vergessen, führst du einen Kalender mit Terminen und Fristen. Viel Stress erwartet dich als Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte selten. Lediglich wenn eine Frist näher rückt und du noch Unterlagen benötigst, kann dies etwas stressiger werden. In diesem Fall telefonierst du mit den entsprechenden Stellen und forderst erneut die Unterlagen ein.

Daten von Mandanten entgegennehmen

Wo arbeitet man als Notarfachangestellte/r?

Mit deiner Ausbildung als Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte arbeitest du vorrangig in Notariaten. Du kannst deine Fähigkeiten auch bei einer Rechtsanwaltkanzlei mit Notariat, bei Inkassobüros oder Banken einbringen.

Ausbildung zum Notarfachangestellten / zur Notarfachangestellten

Wie läuft die Ausbildung zum Notarfachangestellten ab?

In deiner Ausbildung zum Notarfachangestellten bzw. zur Notarfachangestellten bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb übernimmst du konkrete Aufgaben und lernst die praktische Seite des Berufsbildes Notarfachangestellter kennen. Das theoretische Hintergrundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt.

Über deine Aufgaben und Tätigkeiten während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft. Es dient als Ausbildungsnachweis und wird von deinem Ausbilder regelmäßig überprüft.

Am Anfang des 2. Ausbildungsjahres absolvierst du eine Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung folgt dann die Abschlussprüfung, die aus mehreren Prüfungsbereichen besteht. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Notarfachangestellter nennen.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2,5-2 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2,5-2 Jahre möglich
Zuständige Stelle:
Notarkammer
Zuständige Stelle: Notarkammer

Was lernt man in der Ausbildung als Notarfachangestellte/r?

Während deiner Ausbildung im Ausbildungsbetrieb lernst du, wie du Gespräche mit Mandanten führst und kaufmännische Aufgaben erledigst. Außerdem lernst du die unterschiedlichen Vertragsarten kennen und was du dabei berücksichtigen solltest.

In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Fächern, wie du die Beurkundungen in den unterschiedlichen Bereichen vorbereitest und abwickelst. Zusätzlich erhältst du einen Einblick in die verschiedenen Rechtsgebiete.

Notarfachangestellter: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, mit welchem Schulabschluss, welchen Schulfächern und Stärken du besonders gute Chancen auf eine Ausbildungsstelle hast, und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Schulfächer
  • Mathe
  • Wirtschaft/Recht
  • Deutsch
Stärken
  • Analytische Fähigkeiten
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Durchhaltevermögen
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro
  • Feste Zeiten
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen

Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die meisten Azubis haben das (Fach-)Abitur, gefolgt von Azubis mit einem Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Es beginnen kaum Azubis mit Hauptschulabschluss diese Ausbildung.

Gute Noten und Kenntnisse in Mathe und Wirtschaft/Recht zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir später im Beruf, da du zum einen mit Buchführung zu tun hast und zum anderen auch Mandanten über Rechtsangelegenheiten informierst. Auch gute Deutschkenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Notarfachangestellten mitbringst. In diesem Beruf sind analytische Fähigkeiten wichtig, z.B. wenn du Rechnungen erstellst und prüfst. Zudem solltest du Durchhaltevermögen haben sowie eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise.

Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte ist ein kaufmännischer Beruf. Das Arbeitsumfeld eines Notarfachangestellten ist meist ein Büro, z.B. in Notariaten. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und Dienstreisen kommen nur in Ausnahmefällen vor.

Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem großen Notariat kommst du z.B. mit vielen unterschiedlichen Themenschwerpunkten in Berührung. Zudem hast du Kundenkontakt. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Notarfachangestellte/r in der Ausbildung?

Dein Ausbildungs-Gehalt als Notarfachangestellte bzw. Notarfachangestellter ist nicht einheitlich geregelt, sondern wird von jedem Ausbildungsbetrieb frei vereinbart. Allerdings geben die Rechtsanwalts- und Notarkammern und der Deutsche Anwaltverein (DAV) Empfehlungen für eine angemessene Ausbildungsvergütung. Bundesweit sind beispielsweise Empfehlungen in den folgenden Spannbreiten üblich:

  • im 1. Ausbildungsjahr: etwa 700 bis 1.100 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: etwa 800 bis 1.200 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: etwa 900 bis 1.300 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Notarfachangestellter Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

P
Patrick Hamburgische Notarkammer

Hey, ich bin Patrick (20 Jahre alt) und bin in der Mitte des zweiten Lehrjahres von meiner Ausbildung zum Notarfachangestellten in einem Notariat direkt an der Hamburger Alster. Ich hoffe, dass dieser Erfahrungsbericht euch einen kleinen Einblick in meine spannende Ausbildung und den Beruf geben kann. Mein Weg begann ursprünglich mit einem Jurastudium. Da habe ich jedoch nach zwei Semestern feststellen müssen, dass, obwohl Jura mir sehr liegt, ein Studium nicht das Richtige für mich war. Dementsprechend habe ich mich dann relativ schnell nach Alternativen umgeschaut, um ohne Jurastudium trotzdem juristisch anspruchsvoll arbeiten zu können. Da war die Ausbildung zum Notarfachangestellten in Hamburg perfekt für mich. Angefangen habe ich mit einem vierwöchigen Praktikum im Notariat, um mir einen Überblick über das Berufsfeld verschaffen und erste Einblicke in die praktische Arbeit sammeln zu können. Nachdem ich in diesen vier Wochen alle Stationen des Notariats durchlaufen konnte und mein Eindruck durchweg sehr positiv war, habe ich mich sehr gefreut, eine Ausbildung in diesem Notariat angeboten bekommen zu haben. Durch meine im Praktikum gesammelte Erfahrung wurde mir direkt zu Ausbildungsbeginn schon viel Verantwortung übergeben und ich durfte schnell selbstständig Beurkundungsentwürfe erstellen und Schreiben an Mandanten verfassen – natürlich immer im direkten Austausch mit meiner Ausbilderin als super nette und hilfsbereite Ansprechstation bei allen möglichen Fragen. Währenddessen hat sich meinen Horizont Tag für Tag erweitert und ich habe mehr und mehr die einzelnen Vorgänge und Abläufe in einem Notariat kennengelernt. Da die Ausbildung dual erfolgt, habe ich parallel zum praktischen Lernen im Notariat auch noch an zwei Tagen in der Woche Berufsschulunterricht. Dort lerne ich in den Fächern Recht, Wirtschaft, Deutsch und Englisch den theoretischen Hintergrund von dem, was ich im Notariat praktisch umsetze. Nach dem ersten Ausbildungsjahr wird dann in Recht und Wirtschaft eine Zwischenprüfung abgelegt, die sicherstellt, dass kein Schüler im Leistungsniveau zu weit zurückfällt. Die Abschlussprüfung legt man dann regulär nach drei Jahren ab, wobei man die Ausbildungsdauer bei überdurchschnittlichen Leistungen auch sehr gut auf zweieinhalb Jahre verkürzen kann. Die Abschlussprüfung ist zwar anspruchsvoll, stellt aber auch sicher, dass man für alle Herausforderungen im Notariatsalltag gewappnet ist. Notare sind in breit gefächerten Bereichen tätig. Von Handels- und Gesellschaftsrecht (z.B. GmbH-Gründungen) über Immobilienrecht (z.B. Grundstückskaufverträge), Erbrecht (z.B. Testamente) bis hin zum Familienrecht, wo man zum Beispiel Eheverträge entwirft. Während man am Anfang der Ausbildung einen groben Überblick über alles bekommt, wird einem jedoch recht schnell klar, welcher dieser Bereiche einem am ehesten liegt. Für mich habe ich früh erkannt, dass mich alles rund um das Gesellschaftsrecht begeistert, weil es durch das Gesetz eigentlich sehr klar geregelt ist und in diesem Rahmen trotzdem wahnsinnig viel Gestaltungspotenzial aufweist. Gerade die komplexeren Vorgänge, wo man sich richtig reindenken muss, um das übergeordnete Vorhaben in jedem kleinen Detail richtig umgesetzt zu bekommen, reizen mich hier besonders. Da habe ich zum Beispiel kürzlich eine Kettenverschmelzung, also mehrere Gesellschaften werden direkt hintereinander aufeinander verschmolzen, bearbeitet. Das umzusetzen, mit den Anwälten zu kommunizieren, dabei den Überblick nicht zu verlieren und auch die Feinheiten im Hinterkopf zu behalten, bereitet mir großen Spaß. Hoffentlich konnte dieser kleine Einblick in meine Ausbildung euer Interesse wecken und ihr zieht die Ausbildung selber in Erwägung. Zum Beispiel, weil ihr, genau wie ich, gerne juristisch anspruchsvoll arbeiten möchtet, ohne das lange Jurastudium absolvieren zu müssen. Liebe Grüße Patrick

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Passt die Ausbildung zum / zur Notarfachangestellten zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Notarfachangestellter bzw. Notarfachangestellte, wenn

  • du gerne mit Menschen Kontakt hast
  • du ein Organisationstalent bist
  • du Spaß an kaufmännischen Aufgaben hast

Du bist eher weniger geeignet, wenn

  • dir sorgfältiges Arbeiten schwer fällt
  • du dich nicht für die Gesetze interessierst
  • du Probleme im schriftlichen und mündlichen Ausdruck hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Verwaltung, Öffentlicher Dienst & Recht kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du die Ausbildung zum Notarfachangestellten bzw. zur Notarfachangestellten abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum / zur Notarfachangestellten

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Finanz- und Rechnungswesen, Büro und Sekretariat oder Korrespondenz kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Notariat, zum Fachwirt - Recht oder zum Betriebswirt - Recht. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

  • Rechtswissenschaft
  • Öffentliches Recht
  • Wirtschaftsrecht

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Notarfachangestellte/r

In deinem Arbeitsalltag als Notarfachangestellte/r spielt die Nachhaltigkeit keine große Rolle. Dennoch kannst du deinen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem du beispielsweise auf unnötigen Verbrauch von Papier verzichtest. Generell solltest du mit deinen Arbeitsmitteln nachhaltig umgehen und Geräte bei Nichtnutzung abschalten. Und deine Zukunftsaussichten? Als NoFa fungierst du als große Unterstützung für Notare. Deine Arbeit ist daher unerlässlich und trägt zu einem reibungslosen Ablauf bei. Kein Wunder also, dass du dir mit deiner Ausbildung gute Zukunftschancen sicherst.

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