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Agrarwirt / Agrarwirtin
Ausbildung & Beruf

Agrarwirt

Wenn die Samenpreise im kommenden Jahr um durchschnittlich 17 % steigen, die Anbaufläche sich aber durch Zukäufe vergrößert, du aber durch neue und effiziente Maschinen Einsparungen hast, dann… Als Agrarwirt bist du nicht nur für die praktische Seite der Landwirtschaft zuständig, sondern auch für die Planung und Kostenkalkulation. Schließlich soll dein Betrieb auch Gewinn abwerfen. Also wieder ab an die Rechnung!

Berufsbild Agrarwirt / Agrarwirtin

Was macht ein Agrarwirt (m/w/d)?

Als Agrarwirt bist du in der Landwirtschaft tätig. Du kannst hier bei der Erzeugung pflanzlicher oder tierischer Erzeugnisse mitwirken. Du wirkst aber nicht nur bei der Produktion mit, sondern auch bei der Lagerung, Vermarktung oder Weiterverarbeitung. Agrarwirte müssen sich nicht nur fachlich mit dem jeweiligen Schwerpunkt des Betriebs und der erzeugten Produkte auskennen, sondern auch betriebswirtschaftlich fit sein.

Das Führen eines landwirtschaftlichen Betriebs, egal wie klein oder groß, umfasst auch die Akquise von Kunden, die Kostenkalkulation, das Erstellen von Rechnungen oder die Dokumentation.

Wie sieht der Berufsalltag als Agrarwirt aus?

Bei vielen Agrarwirten beginnt der Arbeitstag schon am frühen Morgen. Das gilt besonders in der Tierhaltung, wo feste Zeiten, beispielsweise zum Füttern oder Melken, sehr wichtig sind. Eine Agrarwirtin muss mit wenig Ferientagen rechnen, Urlaub ist nur bei einer verlässlichen Vertretung oder einem entsprechend großen Betrieb drin, schließlich kannst du deine Tiere nicht alleine lassen.

Doch auch bei anderen Schwerpunkten ist ein landwirtschaftlicher Betrieb viel Arbeit, die dich bei Wind und Wetter fordert. Oft bedienst du auch landwirtschaftliche Maschinen, fährst also beispielsweise Traktoren.

Agrarwirt füttert Kühe

Wo arbeiten Agrarwirte?

Agrarwirte arbeiten in landwirtschaftlichen Betrieben und wechseln dabei zwischen Büro und Arbeit im Freien, in Ställen oder Produktionsanlagen.

Ausbildung zum Agrarwirt / zur Agrarwirtin

Wie läuft die Ausbildung zum Agrarwirt ab?

Für die Arbeit als Agrarwirt kannst du eine Duale Ausbildung zum Landwirt abschließen.

Andere Ausbildungsberufe in der Agrarwirtschaft sind:

In einer solchen Ausbildung wechselst du zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Hier erlebst du vom ersten Tag an einen spannenden Mix aus Theorie und Praxis. Du darfst unter Anleitung im Betrieb mitarbeiten. Am Ende der meist 3-jährigen Ausbildung musst du eine Prüfung bestehen.

In einem Studium solltest du mit ebenfalls mit 3 Jahren Ausbildungszeit rechnen, bis du den Bachelor abschließen kannst. Neben den Veranstaltungen an der Hochschule gehören auch hier Praktika dazu, damit du die Berufspraxis gut kennenlernen kannst. Hier musst du eine Bachelorarbeit schreiben, die als Abschlussprüfung gilt.

Was lernt man in der Ausbildung zum Agrarwirt (m/w/d)?

Als angehender Agrarwirt befasst du dich mit betrieblichen Abläufen in landwirtschaftlichen Betrieben, mit dem Pflanzenanbau oder der Tierhaltung. Bodenkunde, ökologischer Landbau oder Futtermittelkunde gehören ebenso zu den Inhalten deiner Ausbildung wie der Umgang mit Pflanzenschutzmitteln oder Dünger.

Je stärker betriebswirtschaftlich deine Ausbildung oder dein Studium aufgebaut ist, desto mehr Inhalte aus dem Bereich BWL erwarten dich. Dazu gehören Biostatistik, Agrarpolitik, aber auch landwirtschaftliches Bauwesen.

Abhängig vom Schwerpunkt des Betriebs, in dem du arbeitest oder arbeiten möchtest, kommen noch weitere fachspezifische Inhalte dazu.

Agrarwirt: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du willst unbedingt Agrarwirtin werden? Dann willst du sicher auch wissen, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung benötigst. Diese erklären wir dir jetzt.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Sport
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Selbstorganisation
  • Verantwortungsbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: im Freien, in Ställen, in Büroräumen
  • Arbeit im Freien
  • Arbeit an Wochenenden

Willst du Agrarwirt werden, hängt der nötige Schulabschluss von deinem beruflichen Ziel ab. Für einen Ausbildungsplatz bist du mit theoretisch mit jedem Schulabschluss qualifiziert, natürlich können die Arbeitgeber hier eigenen Voraussetzungen festlegen.

Möchtest du ein Studium absolvieren, um Agrarwirtin zu werden, fordern die Hochschulen Abitur oder eine andere Art der Hochschulzugangsberechtigung von dir. Auch als Meister kannst du nämlich Agrarwirtschaft studieren.

Was dir bei der Berufstätigkeit als Agrarwirt hilft, sind gute Noten in Biologie und Chemie, aber auch handwerklich-technisches Geschick und Freude an der Arbeit im Freien. Du solltest gerne dazulernen und verstehen, dass manche Zeiten im Jahr arbeitsintensiver sind als andere.

Wie viel verdient eine Agrarwirtin in der Ausbildung?

Im Rahmen einer Dualen Ausbildung erhältst du von deinem Arbeitgeber eine Ausbildungsvergütung, dessen Höhe von deiner gewählten Ausbildung abhängig ist und von Jahr zu Jahr ansteigt. Für ein Studium erhältst du kein Gehalt.

Passt die Ausbildung zum Agrarwirt zu mir?

Die Ausbildung zum Agrarwirt könnte zu dir passen, wenn

  • du gerne draußen bist
  • du körperlich fit bist
  • du gerne schnell Verantwortung übernehmen willst
  • dein Interesse an Landwirtschaft groß ist

Schau dich noch einmal bei uns nach einer anderen Ausbildung um, wenn

  • dir starke Gerüche nichts ausmachen
  • du geregelte Arbeitszeiten und viel Urlaub brauchst
  • dir ein Bürojob lieber wäre
  • du mit Naturwissenschaften nichts anfangen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Garten, Landwirtschaft und Natur ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Wenn du dich als Agrarwirtin weiterbilden möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten für eine Weiterbildung. Wir unterscheiden dabei in:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Agrarwirt / zur Agrarwirtin

Eine Anpassungsfortbildung sorgt dafür, dass dein Wissen aktuell ist. Du kannst hier den Umgang mit neuer Buchhaltungssoftware erlernen oder einen Marketingkurs belegen.

Mit einer Aufstiegsweiterbildung hast du den beruflichen Aufstieg, also deine Karriere, im Blick. Denkbar wäre eine Weiterbildung zum Fachagrarwirt. Hier gibt es verschiedene Schwerpunkte, die du in Anlehnung an den Schwerpunkt deines Betriebs wählen kannst. Willst du Meister werden, ist das ebenfalls eine Aufstiegsweiterbildung.

Auch ein Studium ist möglich. Hast du bereits den Bachelor in Agrarwirtschaft gemacht, sind der Master und eine anschließende Promotion denkbar. Hier kannst du dann auch in die landwirtschaftliche Forschung gehen.

Studiengänge, die infrage kommen, sind:

  • Agrarmanagement
  • Garten- und Landschaftsbau
  • Bioökonomie
  • Pferdewirtschaft
  • Weinbau bzw. Önologie

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Agrarwirt

Agrarwirte sorgen dafür, dass wir alle genug Nahrung und Getränke haben. Natürlich stehen aber auch sie zahlreichen Herausforderungen gegenüber: Der Klimawandel beeinflusst Wetter und Böden. Nachhaltigkeit sollte also das oberste Gebot für dich sein. Die Zukunftsaussichten als Agrarwirtin können sehr gut sein, allerdings ist das kein Beruf, den du nur halbherzig ausüben kannst: Du musst die Landwirtschaft leben und lieben.

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Bildnachweis:

„Agrarwirt“ ©DiedovStock - stock.adobe.com
„Agrarwirt füttert Kühe“ ©Syda Productions - stock.adobe.com