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Epidemiologe / Epidemiologin
Ausbildung & Beruf

Epidemiologe bei der Arbeit

Spätestens seit COVID-19 sind Epidemiologen in aller Munde: Wie verbreiten sich Krankheiten in der Bevölkerung? Welche Ursachen können angenommen werden oder wie lässt sich eine Krankheit zum Ursprung zurückverfolgen? Als Epidemiologe arbeitest du auch daran, künftige Krankheiten zu verhindern oder die Übertragungswege einzudämmen.

Berufsbild Epidemiologe / Epidemiologin

Was macht ein Epidemiologe (m/w/d)?

Epidemiologen beschäftigen sich beruflich mit der Entstehung und Verbreitung von Krankheiten. Anders als oft angenommen geht es dabei nicht nur um Infektionskrankheiten, sondern auch um andere Erkrankungen, beispielsweise Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Burnout. Im Gegensatz zu der Arbeit als Arzt steht bei einem Epidemiologen nicht der einzelne Patient im Vordergrund, sondern ganze Bevölkerungsgruppen.

Als Epidemiologe arbeitest du mit vorhandenen Daten, führst aber auch selbst Studien durch, um Informationen zu Krankheiten zu erhalten.

Wie sieht der Berufsalltag als Epidemiologin aus?

Ob gerade eine Epidemie herrscht oder nicht, ist für die meisten Epidemiologen von wenig Bedeutung, denn sie arbeiten mit erhobenen Daten, auch zu nicht übertragbaren Erkrankungen. Dafür nutzt du beispielsweise Register von Krankenkassen und überträgst die Daten in dein Programm. Diese vergleichst du mit anderen Daten, um Ursachenforschung zu betreiben und kannst daraus Schlüsse zur Prävention ziehen. Deine Erkenntnisse notierst du stetig, um später einen Artikel für eine wissenschaftliche Fachzeitschrift verfassen zu können.

Für einen Epidemiologen, der viel im Labor arbeitet, gehört entsprechende Schutzkleidung zum Arbeitsalltag. Gerade, wenn du dich mit Strahlung oder Infektionskrankheiten beschäftigst, sind hierfür besondere Vorkehrungen zu treffen.

Epidemiologe arbeitet mit Daten und Studien

Wo arbeiten Epidemiologen?

Wer als Epidemiologe arbeitet, ist überwiegend in der Forschung tätig. Das geht an Forschungsinstituten, aber auch an Hochschulen oder in Behörden und Ämtern, wie statistischen Landesämtern. Einige Epidemiologen arbeiten auch bei Krankenkassen oder in der Pharmaindustrie.

Dein Arbeitsort kann im Labor liegen, aber auch in Büro- oder Besprechungsräumen trifft man dich an.

Ausbildung zum Epidemiologen / zur Epidemiologin

Wie läuft die Ausbildung zum Epidemiologen ab?

Epidemiologe ist keine geschützte Berufsbezeichnung, daher darf sich prinzipiell jeder so nennen. Eine entsprechende fachliche Qualifizierung bietet ein Master-Abschluss, den du anstreben solltest, wenn du Epidemiologin werden willst. Für das Master-Studium im Fachgebiet Epidemiologie musst du 2–4 Semester, also 1–2 Jahre, einplanen. Es schließt mit dem Master of Science ab und besteht aus theoretischen Vorlesungen und Seminaren, aber auch aus praktischen Übungen. Mit der abschließenden Masterarbeit beweist du deine Fähigkeit zum wissenschaftlichen Umgang mit Fragestellungen.

Was lernt man in der Ausbildung als Epidemiologe (m/w/d)?

In deiner Ausbildung zum Epidemiologen lernst du an der Hochschule den Umgang mit wissenschaftlichen Daten, deren Erhebung und Verarbeitung. Du erfährst mehr über Statistik und epidemiologische Arbeitsmethoden. Nach dem Erwerb der Grundlagen kannst du dich häufig spezialisieren, vor allem auf bestimmte Erkrankungen. Das können Strahlenkrankheiten sein, Infektionskrankheiten, aber auch chronische oder psychische Erkrankungen.

Angehende Epidemiologen befassen sich zudem mit dem kritischen Umgang mit Literatur, mit Datenverarbeitung oder dem wissenschaftlichen Schreiben.

Epidemiologe: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du kannst dir den Beruf als Epidemiologe für dich selbst vorstellen? Super! Dann möchtest du doch bestimmt auch wissen, welche Voraussetzungen du für den Job genau mitbringen sollst.

Schulfächer
  • Biologie
  • Mathe
  • Chemie
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Geschick und Genauigkeit
  • Sorgfältige Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Labor, Forschungsinstitute
  • Arbeit mit Daten und Studien
  • Tragen von Schutzkleidung

Damit du zum Studium als Epidemiologe zugelassen werden kannst, musst du in jedem Fall die Hochschulzugangsberechtigung mitbringen. Da es sich um ein weiterführendes Studium, also einen Master-Studiengang, handelt, musst du bereits ein Studium erfolgreich mit dem Bachelor oder Diplom abgeschlossen haben.

Denkbare Fachrichtungen sind dabei:

  • Medizin
  • Statistik
  • Sozialwissenschaften
  • Mathematik
  • Psychologie
  • Gesundheitswissenschaften

Für einen Job in der Epidemiologie solltest dich für gesundheitliche Fragestellungen interessieren, gerne im Team arbeiten und Freude an der Datenverarbeitung haben. Das wissenschaftliche Arbeiten liegt später als Epidemiologin ganz klar im Fokus, darum sollte dich auch das reizen. Im Idealfall liegt es dir, wissenschaftliche Sachverhalte auch für Laien verständlich aufzubereiten.

Wie viel verdient ein Epidemiologe in der Ausbildung?

Das Aufbaustudium zum Epidemiologen wird nicht vergütet, das heißt, du bekommst keine Ausbildungsvergütung. Es ist aber häufig berufsbegleitend möglich, sodass du trotzdem in deinem Beruf arbeiten kannst.

Passt die Ausbildung zum Epidemiologen zu mir?

Die Arbeit als Epidemiologe passt sehr gut zu dir, wenn

  • du gerne Dingen auf den Grund gehst
  • für dich Teamarbeit wichtig ist
  • du Interesse an Daten hast
  • du Abitur hast

Epidemiologe ist wahrscheinlich nicht die optimale Ausbildung für dich, wenn

  • du lieber eine Ausbildung statt ein Studium abschließen willst
  • du dich nicht für Naturwissenschaften interessierst
  • Genauigkeit dir nicht so wichtig ist
  • du Probleme mit Mathematik hast

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Grundsätzlich bist du mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Epidemiologe schon stark spezialisiert. Welche Möglichkeiten der Weiterbildung du aber in der Epidemiologie dennoch hast, zeigen wir dir im folgenden Abschnitt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Epidemiologen / zur Epidemiologin

Grundsätzlich bist du mit einer abgeschlossenen Ausbildung als Epidemiologe schon stark spezialisiert. Möchtest du in der Wissenschaft Karriere machen, könnte dir eine Promotion helfen. Willst du selbst lehren, solltest du eine Habilitation anstreben. Das nennt sich Aufstiegsfortbildung.

Doch auch für die reguläre Arbeit helfen dir Weiterbildungen: Gerade Anpassungsfortbildungen, in denen du den Umgang mit neuer Software erlernst, können nützlich sein.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Epidemiologe

Epidemiologen kommt im Bereich der Gesundheitsforschung eine hohe Bedeutung zu, es gibt aber in Deutschland nur sehr wenige von ihnen. Mit dieser Tätigkeit kannst du also mit sehr guten Berufsaussichten rechnen. Dich erwarten vor allem viele Daten, deren Verarbeitung natürlich immer energieintensiv ist. Trotzdem ist deine Arbeit nachhaltig, denn mit einer besseren Bekämpfung von Krankheiten hilfst du der Menschheit.

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Bildnachweis
„Epidemiologe bei der Arbeit“ ©Gorodenkoff - stock.adobe.com
„Epidemiologe arbeitet mit Daten und Studien“ ©Milos - stock.adobe.com