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Maskenbildner / Maskenbildnerin
Ausbildung & Beruf

2 freie Stellen
Ausbildung Maskenbildner

Einen 20-Jährigen in einen 90-Jährigen verwandeln? Dazu brauchst du als Maskenbildner keine 70 Jahre. Denn daraus besteht dein Arbeitsalltag. Und genau das machst du heute. Du arbeitest für eine bekannte Fernsehproduktion und in der heutigen Folge geht der Blick in die Zukunft. Dafür müssen die Darsteller älter aussehen. Mit Schminke, Latex, verschiedenen Perücken und Glatzenfolie lässt du die Künstler innerhalb kürzester Zeit um etliche Jahre altern. Wie ein Filter auf Snapchat oder Instagram, aber in echt. Das sorgt am Set für viele Lacher, schließlich verwandelst du jeden so, wie er sich noch nie sah.

Berufsbild Maskenbildner / Maskenbildnerin

Was macht ein Maskenbildner (m/w/d)?

Das richtige Aussehen der Darsteller auf der Bühne macht die Unterhaltung perfekt. Und dafür bist du zuständig. Mit verschiedenen Techniken schminkst und frisierst du die Darsteller für Oper, Musical, Fernsehen, Film und Theater. Das Make-Up stimmst du auf die Rolle ab, sodass du mit deinem Werk dem Auftritt mehr Ausdruck verleihst. Damit dir das gelingt, nutzt du unterschiedliche Materialien. Von normaler Schminke über Perücken bis zu plastischen Körperteilen ist alles dabei. Eine Wunde soll blutig und echt aussehen? Für dich als Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin ein Kinderspiel. Mit Latexmilch und Kunstblut schaffst du eine Wunde, vor der sogar du dich ekelst.

Mit deinen Schminktechniken erweckst du auch Fabelwesen und andere Phantasierollen zum Leben. Einer Hexe verleihst du beispielsweise eine lange, krumme Nase mit einer Warze. Der Darsteller benötigt für seine Rolle eine Glatze? In diesem Fall rasierst du nicht die Haare ab. Vielmehr versteckst du die Haare unter einer Glatzenfolie, sodass kein Haar mehr durchscheint. Bei all deinen Künsten arbeitest du eng mit Regie, Kostüm- und Bühnenbild zusammen. Auch die Betreuung während der Vorstellung oder Dreharbeiten übernimmst du, damit die Akteure jederzeit perfekt aussehen.

Wie sieht der Berufsalltag als Maskenbildner aus?

Heute steht die große Aufführung für das neue Musical an. Für dich bedeutet das, dass heute alles sitzen muss. Du kennst deine Handgriffe und weißt, welche Maske die Darsteller benötigen. Diese besprichst du vorab mit der Regie und den Bühnenbildern und passt sie daraufhin an. Im Schminkraum liegen für dich Vorlagen bereit, die du selbst erstellt hast. An diesen Vorlagen orientierst du dich für den heutigen Auftritt. Ein straffer Zeitplan wartet auf dich und für jeden Künstler benötigst du ungefähr 20 Minuten. Deine Materialien liegen bereit. Da einige Masken aufwändiger sind, beginnst du mit diesen. Von charakteristischer Nase über den künstlichen Bart ist heute alles dabei.

Alle Darsteller passen jetzt perfekt zu ihrer Rolle. Feierabend? Fehlanzeige! Während der Aufführung stehst du weiterhin bereit und nimmst, wenn nötig, kleine Ausbesserungen vor. Durch Schweiß kann schnell die Schminke verlaufen, aber du stehst mit Pinseln bereit. Auch während der Pause frischst du das Make-up der Künstler auf.

Maskenbildnerin schminkt Moderatorin Maskenbildnerin schminkt Darsteller für seinen Auftritt

Wo arbeiten Maskenbildner?

Als Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin findest du Beschäftigung bei Theatern und Opernhäusern. Auch Fernsehanstalten und Filmstudios benötigen deine Fähigkeiten, um bei Produktionen die Darsteller zu stylen. In Theatern und Opernhäusern fällt das Styling häufig auffälliger aus. Bei Fernsehproduktionen ist das Make-Up hingegen dezenter.

Ausbildung zum Maskenbildner / zur Maskenbildnerin

Wie läuft die Ausbildung zum Maskenbildner ab?

Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich sicher: Wie werde ich Maskenbildner? In deiner Ausbildung zum Maskenbildner bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Maskenbildner und übernimmst konkrete praktische Aufgaben. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.

Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du eine praktische Zwischenprüfung. Am Ende der Ausbildung warten 3 schriftliche (in den Prüfungsbereichen Gestaltung, Arbeitsplanung und -ausführung sowie in Wirtschafts- und Sozialkunde) und eine praktische Abschlussprüfung mit 10 Aufgaben auf dich. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Maskenbildner.

Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Maskenbildner.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2,5 - 2 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2,5 - 2 Jahre möglich
Zuständige Stelle:
IHK
Zuständige Stelle: IHK

Was lernt man in der Ausbildung als Maskenbildner?

Im Betrieb lernst du, welche Materialien du wann auswählst, wie du diese vorbereitest und verarbeitest. Neben Gestaltung der Gesichter gehört auch das Herstellen von Glatzen und Perücken zu deinen Inhalten während der Ausbildung zum Maskenbildner bzw. zur Maskenbildnerin.

In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Lernfeldern beispielsweise, wie du Spezialeffekte gestaltest und den Ablauf organisierst. Zusätzlich stehen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch auf deinem Stundenplan.

Welche Inhalte und Themen dich unter anderem in deiner Ausbildung erwarten, erklärt dir das Azubiyo-Ausbildungslexikon:

  • F wie Farbpsychologie: Hier lernst du unter anderem, wie du Farben richtig auswählst, damit die Farbwirkung der Masken oder Perücken zu den Licht- und Produktionsbedingungen passt.
  • K wie Kulturgeschichte: Um Figuren aus der Antike oder dem Mittelalter richtig auszustatten, brauchst du kultur- und kunstgeschichtliches Hintergrundwissen.
  • P wie Physiognomie: So nennt sich die Gesichtsform oder äußere Erscheinung einer Person. Als Maskenbildner kümmerst du dich um die äußere Erscheinung der Künstler und Schauspieler, um deren Rolle zu verdeutlichen.

Maskenbildner: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Maskenbildner bzw. Maskenbildnerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Ungefähr die Hälfte der Azubis hat aber einen mittleren Schulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat, und die andere Hälfte der Azubis startet mit Abitur in die Lehre.

Schulfächer
  • Kunst
  • Werken
  • Mathe
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Gestalterische Fähigkeiten
  • Sorgfalt & Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Atelier, Künstlerwerkstatt
  • Sonn- und Feiertagsarbeit
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen

Mit guten Noten in Kunst sowie Werken kannst du in dieser Ausbildung auf jeden Fall punkten. Aber auch gute Mathe- und Chemiekenntnisse können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und Neugierde für die Ausbildung zum Maskenbildner mitbringst. Weitere Stärken, die man in diesem Beruf haben sollte, sind Kreativität, handwerkliches Geschick sowie eine genaue und sorgfältige Arbeitsweise.

Maskenbildnerin ist ein kreativer Beruf, sodass dein Arbeitsort in der Regel ein Atelier oder eine Künstlerwerkstätte ist. Dies können Theater, Oper, Fernsehanstalten oder auch Filmstudios sein. Dienstreisen hast du in der Regel nur in Ausnahmefällen, der Kontakt mit Menschen steht als Maskenbildner auf der Tagesordnung.

Aber Maskenbildner ist nicht gleich Maskenbildner. Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. Im Theater unterstützt du Darsteller in ihre Rollen zu schlüpfen, indem du zum Beispiel plastische Masken für sie anfertigst. Du kannst aber auch im Fernsehen arbeiten, hier gehört vor allem das Schminken und Frisieren der Künstler vor ihren Auftritten zu deinen Aufgaben. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Maskenbildner in der Ausbildung?

In einem tarifgebundenen Betrieb ist deine Vergütung als Maskenbildner bzw. als Maskenbildnerin tariflich festgelegt. Allerdings gibt es je nach Branche und Bundesland unterschiedliche Tarifverträge. Als Maskenbildner kannst du in vielen verschiedenen Branchen tätig sein. Bei einer Ausbildung beim Privaten Rundfunk sind beispielsweise diese Ausbildungsvergütungen möglich:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 735 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 802 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 906 Euro

Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Maskenbildner Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

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Passt die Ausbildung zum Maskenbildner / zur Maskenbildnerin zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Maskenbildner, wenn du

  • kreativ bist
  • gerne mit Menschen arbeitest
  • sorgfältig und genau arbeitest
  • gerne im Team arbeitest

Du bist eher weniger geeignet, wenn du

  • dich nicht für Farbpsychologie interessierst
  • lieber feste Arbeitszeiten möchtest
  • lieber alleine arbeitest
  • mit Schminke nichts anfangen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Design, Musik & Kunst kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach deiner Ausbildung kannst du zum Beispiel noch ein Studium absolvieren und deinen Bachelor im Studienfach Maskenbild machen. Du könntest aber auch über eine Weiterbildung nachdenken, um später selbst Ausbilder zu werden.

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Maskenbildner / zur Maskenbildnerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Maskenbildnerei, Visagistik, Friseurhandwerk oder Kosmetik kennenzulernen.

Aufstiegsfortbildungen helfen dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Passend ist hier der Weg über ein Studium.

Typische Studiengänge sind:

  • Maskenbild
  • Bühnen- und Kostümbild
  • Theaterwissenschaft

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Maskenbildner

Indem du als Maskenbildner auf deine Produkte achtest, kannst du einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Beispielsweise kannst du natürliches und veganes Make-Up einsetzen. Mit wiederverwendbaren Materialien schonst du die Ressourcen und trägst zum Umweltschutz bei. Dein Wissen auf diesem Gebiet kannst du mit verschiedenen Seminaren aufbessern und dadurch noch nachhaltiger arbeiten.

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