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Werkzeugmechaniker / Werkzeugmechanikerin
Ausbildung & Beruf

135 freie Stellen
Ausbildung Werkzeugmechaniker

Moment, kann das sein? Beim Nachmessen fällt dir auf, dass das Formteil nicht den vorgegebenen Maßen entspricht. Dabei ist das Werkzeug doch sauber gearbeitet und richtig eingestellt – oder? Du prüfst die Metallteile, misst alles nach und stellst Verschleiß fest: Ein Stift sitzt nicht mehr richtig. Als Werkzeugmechaniker kannst du nicht nur neue Werkzeuge bauen, sondern auch reparieren. Gleich sollte alles wieder passen.

Berufsbild Werkzeugmechaniker / Werkzeugmechanikerin

Was macht ein Werkzeugmechaniker (m/w/d)?

Werkzeugmechaniker fertigen Werkzeuge an – heutzutage allerdings nicht mehr Hammer und Feile, sondern Präzisionswerkzeuge für Industrie und Medizin, die auf den tausendstel Millimeter genau gefräst, gefeilt, gedreht, geschliffen oder gebohrt werden müssen. Die Werkzeuge sind also häufig deutlich größer und komplexer als das, was oft unter dem Begriff verstanden wird.

Dabei arbeitet ein Werkzeugmechaniker mit selbst programmierten Fertigungsmaschinen. Außerdem muss er drehen, fräsen, schleifen, bohren und mehr. Aus den so hergestellten Einzelteilen baut der Werkzeugmechaniker später das Werkzeug zusammen und kontrolliert es. Dabei sind Präzision und Fingerfertigkeit gefragt.

Was macht ein Werkzeugmechaniker im Berufsalltag?

Zu jedem Werkzeug gehören technische Zeichnungen, die ein Werkzeugmechaniker verstehen und umsetzen muss. Als Werkzeugmechaniker programmierst und bedienst du Maschinen mit numerischer Steuerung und stellst so Einzelteile aus unterschiedlichen Werkstoffen her. Spritzguss-, Press- und Prägeformen fertigst du genauso wie Stanz- und Umformwerkzeuge.

Deine technischen Hilfsmittel musst du warten oder instand setzen und deine Arbeit auch kritisch überprüfen können. Qualitäts- und Quantitätskontrolle sind genauso Alltag für Werkzeugmechaniker wie die Verbesserung von Arbeitsabläufen.

Werkzeugmechaniker erklärt Fertigungsmaschine Werkzeugmechaniker arbeitet an Drehmaschine Zeichnung und Bohrer Werkzeugmechaniker spannt Werkstück in Drehmaschine ein Werkzeugmechaniker bearbeitet Auftrag anhand Zeichnung

Wo arbeiten Werkzeugmechaniker?

Nach der Ausbildung kannst du in Werkzeugbaubetrieben, im Werkzeugmaschinenbau, bei Autoherstellern oder in Unternehmen, die medizinische Geräte herstellen, tätig sein. Da Werkzeugmechaniker bzw. Werkzeugmechanikerin ein handwerklicher Beruf ist, ist das Arbeitsumfeld größtenteils eine Werkstatt oder Fertigungshalle. In der Regel hast du feste Arbeitszeiten und bist auch schon mal körperlicher Beanspruchung ausgesetzt. Generell ist das Tragen von Schutzkleidung Pflicht für dich.

Dein Arbeitsumfeld kann unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem großen Unternehmen kann es sein, dass du mit deinen Kollegen zusammen im Schichtdienst arbeitest.

In kleineren Unternehmen kannst du auch mal beim Kunden vor Ort arbeiten. Daher solltest du dir genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Ausbildung zum Werkzeugmechaniker / zur Werkzeugmechanikerin

Was lernt man in der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker?

In deiner Ausbildung lernst du, wie man Bauteile aus verschiedenen Werkstoffen herstellt, funktionsgerecht zusammenbaut, auf Verschleiß und Beschädigungen überprüft und instand setzt. Außerdem beschäftigst du dich mit den unterschiedlichen Verbindungstechniken, z.B. Verschrauben, Einpressen, Kleben oder Schweißen und weißt, wie sie angewendet werden.

Die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker bzw. zur Werkzeugmechanikerin ist eine duale Ausbildung, du lernst also den praktischen Teil im Ausbildungsbetrieb und den theoretischen Teil in der Berufsschule. Dort stehen Fächer wie Fertigungsprozesse oder Automatisierungsprozesse auf dem Stundenplan. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Sport oder Englisch bzw. eine andere Fremdsprache.

Je nach Ausbildungsbetrieb vertiefst du ein Einsatzgebiet. Möglich sind hier:

  • Formentechnik
  • Instrumententechnik
  • Stanz- und Umformtechnik
  • Vorrichtungstechnik

Wie läuft die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ab?

Du interessierst dich für diesen Beruf? Dann fragst du dich bestimmt: Wie kann ich Werkzeugmechanikerin werden? In deiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker bist du im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Die praktische Seite des Berufsbildes lernst du im Betrieb kennen, wo du konkrete Aufgaben übernimmst. In der Berufsschule wird dir das theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Darin hältst du fest, welche Aufgaben und Inhalte du in deiner Ausbildung zum Werkzeugmechaniker lernst. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.

Die Abschlussprüfung besteht aus 2 Teilen. Teil I der Abschlussprüfung wird vor Ende des 2. Ausbildungsjahres abgelegt. Teil II der Abschlussprüfung findet am Ende deiner Ausbildung statt. Nach Bestehen der Prüfung darfst du dich staatlich anerkannter Werkzeugmechaniker nennen.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung möglich
Ausbildungs­vergütung:
1.003 € – 1.206 €
Ausbildungs­vergütung: 1.003 € – 1.206 €

Werkzeugmechaniker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Jetzt zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung Werkzeugmechanikerin sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind: Werkzeugmechanikerin kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die große Mehrheit der Azubis startet mit einem Realschulabschluss in die Ausbildung, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Ein kleinerer Teil beginnt die Ausbildung mit Hauptschulabschluss oder (Fach-)Abitur. Es beginnen kaum Azubis ohne Abschluss die Ausbildung.

Schulfächer
  • Mathe
  • Werken/Technik
  • Physik
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Selbstorganisation
  • Sorgfalt & Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstatt, Fertigungshalle, Handwerksbetrieb
  • Feste Zeiten
  • Körperliche Beanspruchung

Gute Noten und Kenntnisse in Werken/Technik zahlen sich bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz aus, denn sie helfen dir z.B. bei der Bedienung von Schleif- und Fräsmaschinen. Auch gute Kenntnisse in Mathe und Physik können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein, beispielsweise um Werkstoffeigenschaften zu beurteilen oder die Arbeitsweise von Baugruppen und Werkzeugen zu verstehen. Aber gute Noten in diesen Fächern sind kein Muss. Am wichtigsten ist, dass du ein großes Interesse und die passenden Stärken für die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker mitbringst. Neben einer guten Selbstorganisation ist in diesem Beruf vor allem eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise von Vorteil, zum Beispiel beim genauen Anfertigen und Prüfen von Werkstücken und Formen. Zudem solltest du über ein handwerkliches-technisches Geschick verfügen, um durch Nieten, Kleben und Löten Einzelteile zusammenzubauen.

Wie viel verdient man als Werkzeugmechaniker in der Ausbildung?

Als Werkzeugmechaniker bzw. Werkzeugmechanikerin kannst du mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 1.003 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.060 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.138 Euro
  • im 4. Ausbildungsjahr: 1.206 Euro

Du möchtest mehr über das Werkzeugmechaniker Gehalt erfahren? Dann informiere dich gerne auf unserer Werkzeugmechaniker Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Luke - Azubi bei der Sanitärtechnik Eisenberg GmbH
Luke Sanitärtechnik Eisenberg GmbH

Ein normaler Arbeitstag beginnt um 6:30 Uhr mit einer Teambesprechung und der Verteilung der Aufgaben für den Tag. Von 7:00 bis 7:30 Uhr reinigen wir die Werkzeuge mit Trockeneis. Anschließend führen wir Umbauarbeiten durch, wo wir dann auch mal Werkzeuge mit dem Kran transportieren müssen. Werkzeuge wiegen nämlich oft mehrere hunderte Kilos. Nach der Frühst...

Jannis - Azubi bei der Festool Group
Jannis Festool Group

Warum habe ich mich für eine Ausbildung entschieden? Nach der Schule war mir klar, dass ich etwas Praktisches machen möchte. Ich hatte mich schon immer für den technischen Bereich interessiert, da mir handwerkliche Aufgaben bereits in der Schule immer am besten gefallen haben. Daher passt die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker ideal zu meinen Interessen. Wie...

Carla - Azubi bei der Erdrich Umformtechnik GmbH
Carla Erdrich Umformtechnik GmbH

Auf der Berufsinfomesse wurde ich durch einen der engagierten Ausbilder schnell auf die Firma Erdrich aufmerksam. Da man mich noch nie für einen Bürojob begeistern konnte und ich schon immer technikaffin war, entschied ich mich nach einem abwechslungsreichen Praktikum für eine Ausbildung zur Werkzeugmechanikerin. Im eigenen Ausbildungszentrum für alle Azubi...

Fabio - Azubi bei der Diehl Defence GmbH & Co. KG
Fabio Diehl Defence GmbH & Co. KG

Während meiner Schulzeit machte ich verschiedene Praktika. Dabei kam ich auch mit dem Metallbereich in Berührung. Ich bemerkte schnell, dass das mein Beruf für die Zukunft ist. Zu Diehl Defence kam ich über meinen Cousin, der dort ebenfalls einen Ausbildung zum Werkzeugmechaniker machte. In der Ausbildung lernt man die Grundlagen des Feilens, das Drehen und ...

Alex - Azubi bei der ERNST Umformtechnik GmbH
Alex ERNST Umformtechnik GmbH

Ich möchte besonders das familiäre Arbeitsklima und die gute Zusammenarbeit zwischen den Mitarbeitenden unterschiedlichster Herkunft und Religionen hervorheben. Diese Atmosphäre ist mir selbst sehr wichtig und ich denke auch, dass gute Kommunikation und ein harmonisches Miteinander wichtige Säulen für ein erfolgreiches Unternehmen sind.

Abas - Azubi bei der ERNST Umformtechnik GmbH
Abas ERNST Umformtechnik GmbH

Wenn ich an meinem Ausbildungsplatz bin überlege ich mir, wie ich die Qualität meiner Arbeit noch weiter verbessern kann. Dabei bekomme ich sehr viel Unterstützung von den Ausbildern und lerne jeden Tag neue Möglichkeiten, Methoden und Arbeitsschritte kennen. Das Unternehmen ist familiär geführt und die Atmosphäre angenehm. Beim Betriebssport und anderen gem...

Jonas – Azubi bei der Sortimo International GmbH
Jonas Sortimo International GmbH

„Die Heimwerker-Erfahrung zeigte mir, wie wichtig gutes Werkzeug ist. Bei einem Sortimo Schnuppertag konnte ich mir den Fachbereich ,Werkzeugmechanik' näher anschauen und fand diesen total interessant. Ich finde es super, dass ich am Ende ein eigenes Produkt habe. Besonders gefällt mir die Vielseitigkeit an der Ausbildung. Ich fertige ganz unterschiedliche W...

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Lukas G.RAU GmbH & Co. KG.

Meine Ausbildung besteht aus einem praktischen und einem schulischen Teil, wobei hier der praktische Teil überwiegt. Ich arbeite im Werkzeugbau, welcher eine kleine Lehrwerkstatt und viele verschiedene Maschinen beinhaltet. Dort werde ich in den nächsten eineinhalb Jahren meine Ausbildung beenden. Insgesamt geht die Ausbildung als Werkzeugmechaniker dreiein...

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Leon Compagnie de Saint-Gobain Zweigniederlassung Deutschland

Ich habe mich für den Beruf des Werkzeugmechanikers entschieden, da ich das Arbeiten an Maschinen faszinierend und spannend finde. Ich finde auch interessant, dass man präzises, sauberes und feines Arbeiten mit den unterschiedlichsten Werkstoffen erlernt. In meinem ersten Jahr habe ich schon eine Menge gelernt. Nachdem man in der Grundausbildung die manuell...

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Passt die Ausbildung zum Werkzeugmechaniker / zur Werkzeugmechanikerin zu mir?

Werkzeugmechaniker ist der passende Beruf für dich, wenn

  • du gern einen handwerklichen Beruf ausüben möchtest
  • du physikalisches und mathematisches Verständnis mitbringst
  • dir Sorgfalt und Präzision liegen
  • du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast

Ein anderer Job als Werkzeugmechaniker passt besser zu dir, wenn …

  • du nicht gern mit Metall arbeiten willst
  • du lieber allein als im Team arbeitest
  • dir ein Bürojob lieber wäre
  • dir große Werkstätten und Lärm nicht liegen

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker / zur Werkzeugmechanikerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um beispielsweise neue Entwicklungen in Bereichen wie Werkzeugbau, CNC-Technik, Spanende Metallverformung oder Schweiß- und Fügetechniken kennenzulernen.

Eine Aufstiegsweiterbildung hilft dir dabei, beruflich voranzukommen und Karriere zu machen. Als Werkzeugmechaniker bieten sich hier zum Beispiel die Meisterweiterbildungen zum Industriemeister - Metall, zum Chirurgiemechanikermeister oder zum Industriemeister - Medizintechnik an. Passend sind auch die Technikerweiterbildungen zum Techniker - Maschinentechnik, Techniker - Medizintechnik oder zum Techniker - Feinwerktechnik.

Eine weitere Möglichkeit der Weiterbildung ist das Studium. Typische Studiengänge sind:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Werkzeugmechaniker

Wie nachhaltig ist der Beruf Werkzeugmechaniker? Eine abwechslungsreiche Tätigkeit mit immer neuen Werkzeugen erwartet dich als Werkzeugmechaniker. Mit Sorgfalt und Präzision sorgst du dafür, dass die Werkzeuge immer identische Stücke ausgeben. Gerade die Metallbranche ist stark exportorientiert und braucht auch zukünftig gut geschulte Werkzeugmechaniker. Je genauer deine Werkzeuge sind, desto weniger Ausschuss (sprich Müll) fällt an. Insofern kannst du als Werkzeugmechaniker im Kleinen durchaus für Ressourcenschonung sorgen.

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Industriemeister für Metall oder zum Techniker für Maschinentechnik. Mit (Fach-)Abitur könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Konstruktionstechnik, Produktionstechnik oder Maschinenbau.

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