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Agraringenieur / Agraringenieurin
Ausbildung & Beruf

Fleisch aus dem Labor mag seltsam klingen, für dich als Agraringenieur ist es aber dein Alltag: Du arbeitest an einem Forschungsprojekt, in dem „Clean Meat“ aus Zellkulturen gezüchtet wird. Der aktuell noch hohe Energieaufwand muss verringert und die Gewinnung der Zellkulturen verbessert werden, damit das Laborfleisch eine echte Alternative zu herkömmlichen Produkten darstellen kann. Daran tüftelst du mit deinen Kollegen.

Berufsbild Agraringenieur / Agraringenieurin

Was macht ein Agraringenieur (m/w/d)?

Als Agraringenieur verbindest du die Landwirtschaft mit dem naturwissenschaftlich-technischen Bereich und trägst zu verbesserten Prozessen im Anbau von Pflanzen oder in der Tierhaltung bei. Dabei kannst du dich auf die Leitung eines landwirtschaftlichen Betriebs fokussieren, Arbeitsabläufe strukturieren, aber auch in der Nahrungsmittelindustrie oder landwirtschaftlichen Forschung tätig sein. Andere Agraringenieure befassen sich mit der Qualitätssicherung für Futtermittel und Lebensmittel oder legen ihren Arbeitsschwerpunkt auf Natur- und Umweltschutz, um beispielsweise Böden nachhaltiger zu nutzen.

Wie sieht der Berufsalltag als Agraringenieur aus?

Da das Aufgabenfeld von Agraringenieuren so breit gestreut ist, gibt es keinen typischen Tagesablauf. Die Arbeit in einem landwirtschaftlichen Betrieb kann teils schon am frühen Morgen beginnen, in der Industrie hast du hingegen meist regelmäßige Arbeitszeiten ohne Wochenendarbeit. Du könntest zum Beispiel im Maschinenbau landwirtschaftliche Maschinen verbessern, sodass sie die Felder autonom beernten können oder du forschst an gentechnisch veränderten Gemüsesorten.

Agraringenieur bei Qualitätsprüfung

Wo arbeiten Agraringenieure?

Agraringenieure sind sowohl klassisch auf Bauernhöfen oder in größeren landwirtschaftlichen Betrieben zu finden als auch in Unternehmen, die mit der Landwirtschaft verbunden sind. Das können Zulieferbetriebe sein oder solche, die Maschinen oder Hilfsmittel für den Landbau herstellen. Du könntest aber auch in der Lebensmitteltechnologie oder Entwicklungshilfe tätig sein. Im Gegensatz zum Landwirt arbeitest du eher in Innenräumen, auch wenn es in bestimmten Berufen auch Arbeit auf Feldern oder Weiden gibt.

Ausbildung zum Agraringenieur / zur Agraringenieurin

Wie läuft die Ausbildung zur Agraringenieurin ab?

Eine Ausbildung zur Agraringenieurin gibt es nicht, stattdessen ist ein Studium nötig.

Studiengänge zum Diplom-Agraringenieur gibt es nicht mehr, du kannst aber andere landwirtschaftliche Studiengänge wählen und dich auf den technischen Bereich spezialisieren.

Zu deinem Studium gehören nicht nur die theoretischen Veranstaltungen an der Hochschule, sondern auch Praxisphasen oder Praktika, in denen du dein Wissen direkt anwenden kannst. Einige Hochschulen bieten auch ein Duales Studium an.

Mögliche Studiengänge heißen:

  • Agrartechnik
  • Wirtschaftsingenieurwesen Agrar/Lebensmittel
  • Agrarmanagement

Für eine Arbeit als Agraringenieurin solltest du auf den Abschluss B. Eng. (Bachelor of Engineering) achten. Das zeigt an, dass ein besonders hoher Technikanteil zum Studium gehört.

Was lernt man in der Ausbildung zum Agraringenieur (m/w/d)?

In deiner Ausbildung zum Agraringenieur ergänzen sich ingenieurwissenschaftliche Module mit landwirtschaftlichen. Du befasst dich mit Konstruktionslehre und Werkstoffkunde, mit Statistik oder Technischer Mechanik, aber auch mit Ökonomie, Ernteprozessen oder Bodenbearbeitung. Häufig kannst du einige Veranstaltungen frei wählen, um schon im Studium einen Schwerpunkt auf deine Interessen zu legen.

Denkbar ist die Fokussierung auf Digitalisierung, Marketing oder Lebensmittelproduktion.

Agraringenieur: Voraussetzungen für die Ausbildung

Schulfächer
  • Mathe
  • Technik
  • Chemie/Physik/Biologie
Stärken
  • Technisches Verständnis
  • Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein
  • Sorgfalt und Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: im Freien, in Labors
  • Teils unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Arbeit mit Maschinen

Möchtest du ein Studium aufnehmen, musst du dafür die Hochschulzugangsberechtigung mitbringen, das ist meist das Abitur. Die Studiengänge können zudem zulassungsbeschränkt sein, sodass ein bestimmter Notendurchschnitt erforderlich ist. Teils ist vor Studienbeginn ein Vorpraktikum in einem landwirtschaftlichen Betrieb erforderlich. Für ein Duales Studium musst du einen Kooperationsvertrag mit einem passenden Unternehmen vorweisen können.

Damit dich die Ausbildung zum Agraringenieur glücklich macht, solltest du dich grundsätzlich für Landwirtschaft und produktionstechnische Prozesse interessieren. Selbstständiges Arbeiten ist ebenso wichtig wie gute Beobachtungs- und Analysefähigkeiten. Du wirst in einem naturwissenschaftlich-technischen Bereich arbeiten, sodass gute Noten in Biologie oder Mathematik ein Muss sind.

Wie viel verdient eine Agraringenieurin in der Ausbildung?

Während eines klassischen Hochschulstudiums verdienen angehende Agraringenieure kein Geld. In einem Dualen Studium hingegen wirst du für die Zeit, die du im Betrieb verbringst, entsprechend entlohnt.

Passt die Ausbildung zum Agraringenieur zu mir?

Agraringenieur könnte genau der richtige Beruf für dich sein, wenn

  • du vom vielfältigen Arbeitsbereich fasziniert bist
  • du gerne in der Landwirtschaft arbeiten würdest
  • du am liebsten studieren willst
  • du gut organisieren kannst

Die Ausbildung zum Agraringenieur ist vermutlich nicht optimal für dich, wenn

  • du ungern planerische Aufgaben übernimmst
  • du lieber schnell ins Berufsleben einsteigen willst
  • du keinen technischen Beruf ausüben möchtest
  • du mit Mathe auf Kriegsfuß stehst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Du hast es geschafft! Du bist als Agraringenieur tätig. Reicht dir das noch nicht, hast du aber immer noch die Möglichkeit, deine Kompetenzen zu erweitern. Wir zeigen dir jetzt, wie es in der Zukunft aussieht und welche Weiterbildungen dir offenstehen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Agraringenieur / zur Agraringenieurin

Mit einem abgeschlossenen Studium bist du bereits gut auf erste Jobs als Agraringenieur vorbereitet. Gerade im technischen Bereich ist ein Bachelor-Abschluss oft ein guter Einstieg ins Berufsleben. Du kannst dich mit einem Master-Studium noch weiter spezialisieren oder im Laufe deiner Berufstätigkeit Anpassungsfortbildungen absolvieren. Damit hältst du dein Wissen aktuell, stellst dich auf neue Technologien ein oder erweiterst deine Soft Skills, z. B. Führungsqualitäten.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Agraringenieur

Mit der Arbeit als Agraringenieur investierst du in unser aller Zukunft. Deine Organisation, Planung oder Forschung ist insbesondere in Zeiten des Klimawandels und steigender Bevölkerungszahlen in Entwicklungs- und Schwellenländern immens wichtig. Du sorgst für ausreichend und qualitativ hochwertige Nahrung und hilfst dennoch dabei, unsere Böden und Ökosysteme nicht zu stark zu strapazieren.

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Bildnachweis:
„Agraringenieur bei der Arbeit“ ©Malik Nalik - stock.adobe.com
„Agraringenieur bei Qualitätsprüfung“ ©SpaceOak - stock.adobe.com