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Amtlicher Fachassistent / Amtliche Fachassistentin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Amtlicher Fachassistent

Jetzt geht es ans Messen der Temperatur in den Lager- und Kühlräumen. Schließlich musst du sicherstellen, dass das Fleisch hygienisch einwandfrei gelagert wird und alle vorgeschriebenen Bedingungen erfüllt sind. Als Amtlicher Fachassistent weißt du eben genau, worauf es ankommt.

Berufsbild Amtlicher Fachassistent / Amtliche Fachassistentin

Was macht ein Amtlicher Fachassistent (m/w/d)?

Als Amtlicher Fachassistent bzw. Amtliche Fachassistentin stellst du sicher, dass bei der Haltung und Schlachtung von Nutztieren alle hygienischen Bedingungen ordnungsgemäß erfüllt sind. Außerdem kümmerst du dich auch darum, dass bei der Verarbeitung und Abgabe von Fleisch alles nach Vorschrift abläuft. Der Beruf ist daher auch als Fleischkontrolleur bekannt.

Einen Großteil deiner Arbeit nimmt also die Überprüfung von hygienischen Verhältnissen und vorgegebenen Bedingungen ein. Du entnimmst Proben, die du dann ins Labor schickst, wendest HACCP-Verfahren, also Verfahren zur Optimierung der Hygiene bei Lebensmitteln, an, misst die Temperaturen in Kühl- und Lagerräumen und überprüfst die Aufzeichnungen der Betriebe. Anschließend dokumentierst du deine Kontrollen.

Ein Amtlicher Fachassistent untersucht zusätzlich die Tiere, die geschlachtet werden sollen. Bemerkst du bei der Erstuntersuchung Auffälligkeiten, überweist du die Tiere an den behandelnden Tierarzt bzw. die behandelnde Tierärztin. Nach der Schlachtung überprüfst du das Fleisch und untersuchst es auf Trichinen.

Zudem sorgst du als Amtliche Fachassistentin dafür, dass die verschiedenen Haltungsformen und Methoden der Aufzucht richtig durchgeführt werden und kümmerst dich darum, dass die Umweltnormen für die Haltungsbetriebe eingehalten werden.

Wie sieht der Berufsalltag als Amtlicher Fachassistent aus?

Auf dich als Amtlichen Fachassistenten kommt ein abwechslungsreicher Arbeitsalltag zu – schließlich führst du Kontrollen in unterschiedlichen Produktionsbetrieben durch und besuchst verschiedene Schlachthöfe, sodass du häufig wechselnde Arbeitssituationen und Aufgaben hast.

Viel arbeitest du mit der Hand, zum Beispiel bei der Überprüfung von Fleisch und dem Entnehmen von Proben. Diese untersuchst du mithilfe von Trichinoskopen. Das sind Mikroskope, die Trichinen nachweisen. Am Computer dokumentierst du deine Ergebnisse.

Damit alles hygienisch einwandfrei läuft, trägst du als Amtlicher Fachassistent häufig Schutzkleidung. Vor allem Handschuhe kommen in diesem Beruf zum Einsatz.

Während deiner Arbeit musst du sehr sorgfältig vorgehen und viele Vorschriften beachten. Damit geht auch eine große Verantwortung einher. Du als Fleischkontrolleur bist dafür verantwortlich, die Gesundheit der Verbraucher zu gewährleisten.

Außerdem solltest du dich darauf einstellen, dass du in deinem beruflichen Alltag in Kontakt zu Schlachttieren stehst. Solche Situationen sind nicht immer einfach und können seelisch belastend sein, gehören in diesem Job aber dazu.

Amtliche Fachassistenten überprüfen Fleisch Amtliche Fachassistenten arbeiten in Labors Amtlicher Fachassistent entnimmt Fleischproben

Wo arbeiten Amtliche Fachassistenten?

Amtliche Fachassistenten sind bei verschiedenen Behörden und Ämtern beschäftigt, die sich um die Überwachung von Lebensmitteln und die Sicherheit der Verbraucher kümmern.

Während ihrer Arbeit sind Amtliche Fachassistenten an ganz verschiedenen Orten tätig: Sie halten sich sowohl auf Schlachthöfen, in Produktions- und Schlachthallen und Ställen als auch in Labors oder Büroräumen auf. Manchmal arbeiten sie auch im Freien.

Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten / zur Amtlichen Fachassistentin

Wie läuft die Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten ab?

Bei der Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten bzw. zur Amtlichen Fachassistentin handelt es sich um eine Aus-, bzw. Weiterbildung, die nicht einheitlich geregelt ist. Daher kann auch die Länge der Ausbildung variieren, je nachdem, bei welchem Bildungsanbieter du dich ausbilden lässt und ob du in Voll- oder Teilzeit arbeitest.

Die Ausbildung teilt sich in theoretischen Unterricht und praktisches Arbeiten. Auf diese Weise wirst du bestmöglich auf deinen späteren Beruf vorbereitet.

In manchen Bundesländern kannst du dich auf während der Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten auf einen der beiden Schwerpunkte festlegen: Rotfleisch und Weißfleisch. Dann verkürzt sich die Ausbildungsdauer dementsprechend.

Was lernt man in der Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten (m/w/d)?

Die praktische und theoretische Ausbildung zur Amtlichen Fachassistentin bereitet dich bestmöglich auf deine spätere Arbeit vor. Das Wissen, welches du in Unterrichtseinheiten erlernst, kannst du dann in den praktischen Übungen an Schlachtbetrieben oder bei Veterinärämtern direkt anwenden.

Während der theoretischen Phasen, die du in der Regel im Klassenverband in Unterrichtsräumen verbringst, kommen unter anderem folgende Inhalte auf dich zu:

  • Seuchenlehre
  • Tierschutz (Schlachtung und Transport)
  • Anatomie und Physiologie
  • Hygiene
  • Rechtskunde
  • Tierhaltung
  • Hygiene

In den praktischen Einheiten wird dir dann überdies beigebracht, wie Proben richtig entnommen werden, wie man mit dem Fleisch umgeht und wie die Hygienestandards richtig eingehalten werden.

Art der Ausbildung:
sonstige Ausbildung
Art der Ausbildung: sonstige Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
abhängig vom Lehrgangsanbieter
Dauer der Ausbildung: abhängig vom Lehrgangsanbieter
Ausbildungsvergütung:
unvergütet, dafür Kosten
Ausbildungsvergütung: unvergütet, dafür Kosten

Amtlicher Fachassistent: Voraussetzungen für die Ausbildung

Jetzt weißt du bereits einiges über den Beruf als Amtlicher Fachassistent. Aber welche Voraussetzungen solltest du überhaupt mitbringen, wenn du diesen Beruf erlernen willst? Das verraten wir dir im Folgenden.

Schulfächer
  • Biologie
  • Wirtschaft/Recht
  • Deutsch
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Sorgfältiges & präzises Arbeiten
  • Fingergeschick
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: in Schlachtbetrieben, in Labors, in Büroräumen
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Psychische Belastbarkeit

In der Regel brauchst du mindestens einen Hauptschulabschluss, um mit der Ausbildung zu starten. Teilweise musst du auch ein Vorpraktikum oder einschlägige berufliche Erfahrung nachweisen können. Damit du mit Lebensmitteln arbeiten darfst, benötigst du außerdem eine Bescheinigung vom Gesundheitsamt. Zusätzlich kommen weitere Anforderungen auf dich zu:

  • Führungszeugnis
  • Nachweis über die gesundheitliche Eignung
  • ggf. Mindestalter von 18 Jahren

Kannst du gute Noten in Biologie, in Wirtschaft bzw. Recht und Deutsch vorweisen, hast du gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Biologie hilft dir, wenn es um die Pathologie, Anatomie und Physiologie von Schlachttieren geht. Kenntnisse in Wirtschaft und Recht sind wichtig für dich, da du in deinem Beruf viele gesetzliche Vorgaben beachten musst.

Besonders wichtig sind aber auch deine persönlichen Stärken. Mitbringen solltest du auf jeden Fall psychische Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein – schließlich geht es bei deiner Arbeit um die Gesundheit der Verbraucher. Deswegen ist es auch wichtig, dass du sorgfältig und präzise bei deiner Arbeit vorgehst.

Wie viel verdient ein Amtlicher Fachassistent in der Ausbildung?

Bei der Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten handelt es sich um keine klassische duale Ausbildung. Dementsprechend erhältst du auch keine Ausbildungsvergütung.

Stattdessen musst du mit Kosten rechnen. Je nach konkretem Bildungsgang fallen Zahlungen für Lehrgangs- und Prüfungsgebühren, Schulgeld oder Kosten für Unterrichtsmaterialien für dich an.

Passt die Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten zu mir?

Die Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten eignet sich gut für dich, wenn

  • du gerne an wechselnden Orten arbeitest
  • du ein großes Verantwortungsbewusstsein besitzt
  • du eine sorgfältige und präzise Arbeitsweise hast
  • dich bei der Arbeit gerne an Regeln hältst und Vorgaben befolgst

Ein anderer Beruf passt vielleicht besser zu dir, wenn

  • du ein Problem mit der Arbeit mit Schlachttieren hast
  • du psychisch nicht belastbar bist
  • du während der Arbeit keine Schutzkleidung tragen willst
  • du keinen großen Wert auf Hygiene legst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Mit der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung zur Amtlichen Fachassistentin muss deine berufliche Laufbahn längst noch nicht beendet sein. Für dich kommen dann 3 verschiedene Formen der Weiterbildung infrage:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Amtlichen Fachassistenten / zur Amtlichen Fachassistentin

Du willst dein Wissen aktuell halten und immer über neueste Entwicklungen Bescheid wissen? Dann sind Anpassungsfortbildungen die richtige Wahl für dich – zum Beispiel in den Bereichen Lebensmittelrecht, Lebensmittel- oder Küchenhygiene.

Strebst du eine Führungsposition an, dann eignet sich eine Aufstiegsweiterbildung für dich. Beispielsweise kannst du dich zum Lebensmittelkontrolleur fortbilden lassen.

Möchtest du dein Wissen erweitern, bietet sich immer auch ein Studium an. Vielleicht gefällt dir ja einer dieser Studiengänge:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Amtlicher Fachassistent

Für deinen Job als Amtlicher Fachassistent spielt Nachhaltigkeit eine zunehmend größere Rolle. Immer mehr Wert wird auf regionale Lebensmittel und faire Produktion gelegt. Auch du solltest dich daher zunehmend mit Themen wie Bio-Anbau und artgerechter Tierhaltung beschäftigen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben und so auch bei deiner Arbeit mehr auf Nachhaltigkeit achten zu können.

Ebenso können neue digitale oder technologische Entwicklungen deinen beruflichen Alltag beeinflussen. Beispielsweise kannst du nun mithilfe von automatischer Identifizierung Barcodes überprüfen oder Protokolle mithilfe von DMS-Systemen verwalten.

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