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Gefahrgutbeauftragter / Gefahrgutbeauftragte
Ausbildung & Beruf

Gefahrgutbeauftragter

Es ist Freitag, 16 Uhr, und dein Telefon klingelt. Du bist Gefahrgutbeauftragter in eurem Unternehmen und weißt genau, was dich jetzt erwartet: Es ist der Vertrieb. Es sollen dringend – am besten noch heute – lagernde Gasflaschen an einen Kunden versendet werden, sie benötigen schnell die passenden Dokumente, um den Transport zu ermöglichen. Du erfragst also die Details und prüfst, ob sich alles so schnell regeln lässt.

Berufsbild Gefahrgutbeauftragter / Gefahrgutbeauftragte

Was macht ein Gefahrgutbeauftragter (m/w/d)?

Als Gefahrgutbeauftragter bist du Experte für Gefahrgutvorschriften und sorgst dafür, dass diese eingehalten werden. Das betrifft beispielsweise den Gütertransport oder die Lagerung. In diesem Beruf geht es darum, die passenden Fahrzeuge für den Transport auszuwählen, beispielsweise bei Nukleargut.

Gefahrgutbeauftragte kümmern sich zudem um die erforderlichen Dokumente, suchen passende Routen oder Umschlagplätze und holen Genehmigungen ein. Am Ende eines Jahres schreibst du den Jahresbericht für deinen Arbeitgeber.

Wie sieht der Berufsalltag als Gefahrgutbeauftragter aus?

In Unternehmen, die Gefahrgut lagern, umschlagen oder transportieren, kommt dir als Gefahrgutbeauftragte eine wichtige Rolle zu. Einige deiner Aufgaben kannst du vom Büro aus erledigen, beispielsweise behördliche Genehmigungen beantragen oder Berichte schreiben. Andere Tätigkeiten führen dich ins Lager oder zu den Transportfahrzeugen. Dich können zudem Außentermine erwarten oder du musst im Schichtdienst oder vorrangig nachts arbeiten: Das kann sein, wenn bestimmte Güter nicht am Tag transportiert werden.

Deine Arbeit als Gefahrgutbeauftragter übst du nicht isoliert aus, sondern bist ständig mit Kollegen in Kontakt – oft auch unter Zeitdruck.

Gefahrgutbeauftragte pru¨ft Lagerung von Gasen

Wo arbeiten Gefahrgutbeauftragte?

Üblicherweise arbeiten Gefahrgutbeauftragte in Transport- oder Speditionsfirmen. Es gibt aber auch andere Unternehmen, bei denen Gefahrgüter transportiert werden, sodass du auch dort eingesetzt werden kannst. Darüber hinaus kannst du als externer Gefahrgutbeauftragter angefragt werden, um ein Unternehmen zu beraten.

Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten / zur Gefahrgutbeauftragten

Wie läuft die Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragter ab?

Damit dein Arbeitgeber dich zum Gefahrgutbeauftragten benennen darf, musst du eine Schulung und eine IHK-Prüfung ablegen. Es handelt sich also hier nicht um eine klassische Ausbildung, sondern eine Weiterbildung. Die Schulung kannst du bei der IHK direkt machen, dich aber auch für einen anderen Lehrgangsanbieter entscheiden.

Je nachdem, mit welchen Verkehrsmitteln ihr transportiert, solltest du dich für die passende Schulung anmelden:

  • Verkehrsträger Straße
  • Verkehrsträger Schiene
  • Binnenschifffahrt
  • Seeschifffahrt

Die Lehrgänge umfassen üblicherweise 30 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten und werden oft in 3 Tage unterteilt. Willst du die Prüfung direkt für mehrere Verkehrsträger machen, geht das auch. Die Ergänzungslehrgänge bestehen dann nur noch aus 10 Unterrichtseinheiten. Dein Zertifikat erhältst du, wenn du die schriftliche Prüfung, die als Fragebogen konzipiert ist, bestanden hast.

Dein Schulungsnachweis ist 5 Jahre lang gültig. Im Anschluss kannst du ihn verlängern lassen, musst dafür aber wieder eine Prüfung bestehen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten (m/w/d)?

Deine Gefahrgutbeauftragten-Ausbildung befasst sich mit nationalen und internationalen Rechtsvorschriften, den besonderen Regelungen für den jeweiligen Verkehrsträger oder der Verpackung und Kennzeichnung von Gütern. Du lernst, was gefährliche Güter sind und die korrekte Dokumentation der Abläufe. In der Schulung gibt es zudem praktische Übungen, um das theoretische Wissen direkt in die Tat umzusetzen.

Gefahrgutbeauftragter: Voraussetzungen für die Ausbildung

Die Tätigkeit als Gefahrgutbeauftragter sagt dir bisher zu? Dann informiere dich doch direkt über die Anforderungen, die für dieses Berufsbild gelten. Diese zeigen wir dir jetzt.

Schulfächer
  • Chemie
  • Physik
  • Mathe
Stärken
  • Kommunikationsstärke
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Transporthallen, Lagerräume, Büroräume
  • Arbeit mit gefährlichen Gütern
  • Schichtdienst

Gefahrgutbeauftragter ist kein eigenständiger Ausbildungsberuf. Daher erwarten die meisten Arbeitgeber, dass du bereits eine duale Ausbildung oder ein Studium, bzw. duales Studium, im Bereich Verkehr, Logistik oder Spedition abgeschlossen hast. Weitere Voraussetzungen für die Schulung gibt es nicht.

Geeignete Ausbildungsberufe wären beispielsweise:

Wie viel verdient eine Gefahrgutbeauftragte in der Ausbildung?

Die Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten ist recht kurz und wird nicht vergütet. Da die Lehrgänge zur Prüfungsvorbereitung sowie die IHK-Prüfung selbst jedoch kostenpflichtig sind, kann es sein, dass dein Arbeitgeber diese Kosten trägt.

Passt die Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten zu mir?

Gefahrgutbeauftragte könnte gut zu dir passen, wenn

  • du gerne Verantwortung übernimmst
  • du dich auch unter Zeitdruck an Regeln und Vorschriften hältst
  • du dich gut durchsetzen kannst

Überleg dir deinen Berufswunsch noch einmal, wenn

  • du Angst vor potenziell gefährlichen Gütern hast
  • für dich unregelmäßige Arbeitszeiten ein Ausschlusskriterium sind
  • du lieber einen Job hättest, bei dem keine Bürotätigkeiten anfallen

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Wenn du Gefahrgutbeauftragter bist, dann hast du schon so einige Weiterbildungen hinter dir. Doch das bedeutet noch längst nicht, dass du ausgelernt hast. Dir stehen noch vielfältige Möglichkeiten der Weiterbildung offen. Diese zeigen wir dir jetzt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten / zur Gefahrgutbeauftragten

Da du dich mit der Ausbildung zum Gefahrgutbeauftragten bereits mit Gefahrgütern beschäftigt hast, kannst du dich im Rahmen einer Anpassungsfortbildung hier weiterbilden. Anpassungsfortbildungen haben keinen konkreten beruflichen Aufstieg zum Ziel, sondern halten das Wissen aktuell oder befähigen zur Übernahme neuer Aufgaben. Denkbar wäre eine Weiterbildung im Bereich Strahlenschutz, Ladungssicherung oder Arbeitssicherheit.

Falls du dich für ein Studium interessierst, könnten Logistik oder Verkehrsbetriebswirtschaft zu dir passen. Im Rahmen einer Aufstiegsfortbildung wäre aber auch eine kaufmännische Weiterbildung zum Fachwirt für Umweltschutz möglich.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Gefahrgutbeauftragter

Die Regelungen zum Umgang mit Gefahrgut ändern sich regelmäßig. Daher ist es wichtig, dass du hier auf dem neusten Stand bleibst. Das macht dich auch als Gefahrgutbeauftragter wertvoll für deinen Arbeitgeber. Diese Position bietet dir zwar keine großen Karrierechancen, aber in der Regel einen sicheren Arbeitsplatz.

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Bildnachweis:
„Gefahrgutbeauftragter“ ©khampiranon - stock.adobe.com „Gefahrgutbeauftragte prüft Lagerung von Gasen“ ©littlewolf1989 - stock.adobe.com