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Diakon / Diakonin
Ausbildung & Beruf

Jahrzehntelang kam ein Gemeindemitglied jeden Sonntag zum Gottesdienst und ließ sich weder von schlechtem Wetter noch vom immer schlechter werdenden Gesundheitszustand davon abbringen. Mittlerweile ist der ältere Herr aber bettlägrig und kann nicht mehr in die Kirche kommen. Als Diakon bietest du daher ein Hausabendmahl an, zu dem auch Verwandte und Nachbarn des Mannes eingeladen sind.

Berufsbild Diakon / Diakonin

Was macht ein Diakon (m/w/d)?

Diakon ist ein Beruf, den es sowohl in der katholischen als auch der evangelischen Kirche gibt.

Katholische Diakone arbeiten eng mit den Priestern zusammen und sind beispielsweise in Kindergärten oder Sozialstationen tätig oder leisten seelsorgerische Arbeit in Krankenhäusern, Seniorenheimen oder Gefängnissen. Sie sind auch bei Gottesdiensten anwesend, um dort Aufgaben zu übernehmen.

Als Diakonin in der evangelischen Kirche bist du ebenfalls im Dienste der Gemeinschaft unterwegs, kannst pflegerisch, aber auch religionspädagogisch tätig sein. Auch hier nimmst du am Gottesdienst teil und assistierst dem Pfarrer oder Pastor.

Es gibt haupt- und nebenberufliche Diakone, sodass das Aufgabenfeld variieren kann.

Wie sieht der Berufsalltag als Diakon aus?

Wie sich dein Alltag als Diakon gestaltet, hängt von deinem Aufgabenbereich und der Gemeinde selbst ab. Du bist für Menschen da, die alt, krank oder in Not sind, verbreitest aber auch den Glauben und bist eine wichtige Person im Gottesdienst. Das bedeutet, dass die Arbeitszeit als Diakon auch von den örtlichen Gottesdiensten abhängig ist: Ein klassisches Wochenende hast du daher nicht.

Teils dürfen Diakone sogar Trauungen vornehmen. Hier führst du also vorab Gespräche mit dem Brautpaar, schreibst deine Rede und führst die Trauung zum abgesprochenen Zeitpunkt durch. Vielleicht betreust du aber auch todkranke Patienten im Hospiz? Hier musst du dich auch auf spontane Einsätze gefasst machen, die am frühen Morgen oder späten Abend stattfinden.

Diakone engagieren sich in Kindergärten Diakone helfen Menschen bei der Verarbeitung von Schicksalen Diakone geben auch Religionsunterricht an Schulen

Wo arbeiten Diakone?

Während der Gottesdienste arbeitest du in der Kirche, ansonsten kannst du deine Arbeit als Diakonin in Büros oder Versammlungsräumen verrichten oder in anderen Einrichtungen tätig sein, beispielsweise in Kindergärten, Schulen, Jugendheimen, Altenheimen, Krankenhäusern oder im Hospiz.

Ausbildung zum Diakon / zur Diakonin

Wie läuft die Ausbildung zum Diakon ab?

Die Ausbildung zum Diakon ist bei den Katholiken in den eher theoretischen theologischen Teil und in die praktische Ausbildung gegliedert. Die praktische pastorale Ausbildung dauert 3 Jahre und ist von Bistum zu Bistum unterschiedlich. Oft gibt es Studienwochen und -wochenenden, dazu kommen Praktika. Manchmal ist auch eine Berufsausbildung im sozialen Bereich, die nebenher abgeschlossen wird, gefordert. Nach der Ausbildung wirst du zum Diakon geweiht und musst in den ersten Berufsjahren Weiterbildungen absolvieren.

In der evangelischen Kirche dauert die Ausbildung mindestens 5 Jahre, wovon meist 3 Jahre auf eine Berufsausbildung und 2 Jahre auf eine theologisch-diakonische Ausbildung entfallen. Die Ausbildung zur Diakonin schließt mit einer Prüfung ab, die du bestehen musst. Dann werden Diakone eingesegnet.

Was lernt man in der Ausbildung zum Diakon (m/w/d)?

In deiner Ausbildung zur Diakonin lernst du, worauf es bei diesem Aufgabenfeld ankommt und welche Kompetenzen ein Diakon hat. Dir wird vermittelt, wie ein Gottesdienst aufgebaut ist, welche Bereiche es in der Gemeindearbeit gibt und wie du seelsorgerische Tätigkeiten ausführen kannst. Gesprächsführung ist ein genauso wichtiger Punkt in der Ausbildung zum Diakon wie Kirchengeschichte, Theologie und die musische Bildung.

Diakon: Voraussetzungen für die Ausbildung

Für die Arbeit als Diakon müssen auch Katholiken nicht enthaltsam leben – können es aber. Wer sich zum Zölibat verpflichtet, muss mindestens 25 Jahre alt sein, wer verheiratet ist, mindestens 35 Jahre alt und muss die Einwilligung der Ehefrau vorlegen. Oft gibt es auch eine Altersbeschränkung nach oben, die in den meisten Bistümern bei 55 Jahren liegt. Katholische Diakone können ausschließlich männlich sein. Sie müssen außerdem eine theologische Ausbildung, ein Theologiestudium oder eine Berufsausbildung als Gemeinde- oder Pastoralreferent vorweisen.

Schulfächer
  • Religion
  • Psychologie/Pädagogik
  • Ethik/Philosophie
Stärken
  • Einfühlungsvermögen
  • Psychische Belastbarkeit
  • Organisationstalent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Kirche, Büroräume, soziale Einrichtungen
  • Umgang mit alten, kranken oder verletzten Personen
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten

Willst du in der evangelischen Kirche Diakonin werden, musst du Kirchenmitglied sein und eine Berufsausbildung in einem Sozial- oder Pflegeberuf mitbringen. Du solltest nicht älter als 35 Jahre sein.

Wie viel verdient eine Diakonin in der Ausbildung?

In der jeweiligen Berufsausbildung erhältst du ein reguläres Ausbildungsgehalt. Im theologischen Teil der Diakon-Ausbildung bekommst du aber keine Vergütung. In einigen Fällen ist eine Anstellung in der jeweiligen Kirche möglich, um dir deinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Passt die Ausbildung zum Diakon zu mir?

Diakon könnte der passende Beruf für dich sein, wenn du

  • gläubig bist und mit deiner Arbeit Gott dienen willst
  • körperlich und geistig gesund bist
  • gerne im Team arbeitest
  • lernwillig bist

Ein anderer Beruf als Diakonin könnte besser für dich geeignet sein, wenn du

  • dir geregelte Arbeitszeiten und Wochenenden wünschst
  • nicht besonders kommunikativ bist
  • dich schnell durch die Probleme anderer belastet fühlst
  • nicht gerne eigenverantwortlich arbeitest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Wie auch in anderen Berufen, hast du auch als Diakon selbstverständlich auch die Möglichkeit, beruflich aufzusteigen. Welche verschiedenen Weiterbildungen dir offenstehen und wie die Zukunftsaussichten als Diakon sind, zeigen wir dir im nächsten Abschnitt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Diakon / zur Diakonin

Wer als Diakon für die römisch-katholische Kirche tätig ist, muss nach der Diakonweihe ohnehin verpflichtende Weiterbildungen absolvieren. Doch auch danach sollten Diakone sich ständig fortbilden, um aktuelle theologische und gesellschaftliche Strömungen zu erfahren.

Grundsätzlich solltest du dir als Diakon immer daran gelegen sein, dich weiterzubilden und neue Methoden und Verfahren kennenzulernen, beispielsweise im Bereich der Gesprächsführung oder bei der Sterbebegleitung. Angebote dafür gibt es in beiden Kirchen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Diakon

Diakone übernehmen in den Kirchen wichtige Aufgaben für die Gemeinde und unterstützen den Priester oder Pfarrer bei seiner Tätigkeit. Das schätzen auch die Kirchen und bieten dir so ein Arbeitsfeld, in dem du gemäß deiner Stärken und Interessen optimal eingesetzt werden kannst. In der katholischen Kirche ist denkbar, dass in den kommenden Jahren auch wieder Frauen zum Diakonat zugelassen werden.

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Bildnachweis:
„Diakon bei der Arbeit“ ©Zoran - stock.adobe.com
„Diakone engagieren sich in Kindergärten“ ©Jacob Lund Photography - stock.adobe.com
„Diakone helfen Menschen bei der Verarbeitung von Schicksalen“ ©auremar - stock.adobe.com
„Diakone geben auch Religionsunterricht an Schulen“ ©THANANIT - stock.adobe.com