Fahrlehrer / Fahrlehrerin
Ausbildung & Beruf
Rückwärts einparken, Wenden in drei Zügen oder Anfahren am Berg, das sind drei klassische Manöver, die du als Fahrlehrer deinen Fahrschülern beibringst. In der Fahrlehrer Ausbildung lernst du, wie du Führerschein-Anwärter auf ihrem Weg zur heiß ersehnten Fahrerlaubnis begleitest.
Berufsbild Fahrlehrer / Fahrlehrerin
Was macht ein Fahrlehrer (m/w/d)?
Als Fahrlehrer bzw. Fahrlehrerin bereitest du deine Fahrschüler auf die Führerscheinprüfung vor und bringst ihnen bei, wie man ein Auto, einen LKW oder ein Motorrad im Verkehr führt. Im Theorieunterricht vermittelst du anhand von beispielhaften Verkehrssituationen die Verkehrsregeln und erklärst die technischen Grundlagen eines Kraftfahrzeugs. Im praktischen Fahrunterricht bringst du den Schülern bei, wie man ein Fahrzeug bedient und steuert. Schritt für Schritt führst du deine Fahrschüler ans selbstständige und sichere Fahren in Straßenverkehr heran.
Du beobachtest ihr Fahrverhalten und greifst, wenn nötig, korrigierend ein. Auch klassische Büroaufgaben gehören zu deinem Berufsalltag. Du meldest Fahrschüler zur Fahrprüfung an, korrigierst Testbögen oder machst am Telefon Termine für Fahrstunden aus.
Wo arbeitet ein Fahrlehrer?
Als Fahrlehrer bzw. Fahrlehrerin bist du in Fahrschulen oder Ausbildungszentren für Verkehrsberufe tätig. Dein Berufsalltag findet hauptsächlich sitzend statt, z. B. am Steuer der verschiedenen Ausbildungsfahrzeuge, auf dem Beifahrersitz neben dem Fahrschüler oder in Büroräumen der Fahrschule.
Ausbildung zum Fahrlehrer / zur Fahrlehrerin
Wie läuft die Ausbildung zum Fahrlehrer ab?
Du bist gerne on the road, magst den Kontakt mit Menschen und bleibst im Straßenverkehr cool, wo andere in die Luft gehen? Dann könnte eine Fahrlehrer Ausbildung für dich das Richtige sein. Fahrlehrerin ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern eine berufliche Weiterbildung. Ihre Dauer richtet sich nach der Fahrzeugklasse und nimmt mindestens 1 Jahr in Anspruch:
- Fahrlehrer Klasse BE: mindestens 12 Monate
- Fahrlehrer Klasse A: mindestens 13 Monate
- Fahrlehrer Klassen CE oder DE: mindestens 14 Monate
Die Weiterbildung besteht aus zwei Teilen: Theoretischen Unterricht erhältst du ganztags im Klassenverband. Im praktischen Teil hospitierst du in einem Fahrausbildungsbetrieb. Bevor du im Rahmen deiner Fahrlehrer Ausbildung selbstständig Fahrschüler unterrichten darfst, benötigst du die sogenannte Anwärterbefugnis. Diese erhältst du automatisch, wenn du die fachpraktische Prüfung und die Fachkundeprüfung erfolgreich abgelegt hast.
Welche Voraussetzungen braucht man für die Ausbildung zum Fahrlehrer?
Wenn du andere unterrichten möchtest, brauchst du selbstverständlich selbst eine Fahrerlaubnis für die entsprechende Fahrzeugklasse. Darüber hinaus ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf Pflicht. Fachlich verwandtes oder pädagogisches Grundlagenwissen kommt dir bei der Weiterbildung zum Fahrlehrer sicher zugute.
Darüber hinaus musst du 21 Jahre oder älter sein, ein Führungszeugnis vorlegen und deine geistige und körperliche Eignung für den Fahrlehrer Beruf nachweisen. Erfüllst du alle Kriterien und hast deine Ausbildung Fahrlehrer innerhalb der letzten 3 Jahre erfolgreich absolviert, steht dir nichts mehr im Weg und du kannst als Fahrlehrer in den Beruf starten.
Voraussetzung für die Tätigkeit als Fahrlehrerin bzw. als Fahrlehrer:
- Abgeschlossene Berufsausbildung
- Fahrerlaubnis
- Erfolgreiche Fahrlehrer Ausbildung
- Mindestalter 21 Jahre
- Führungszeugnis
- Körperliche und geistige Eignung
- Pädagogik/ Didaktik
- Technik
- (Verkehrs-)Recht
- Verantwortung
- Kontaktbereitschaft
- Konzentrationsfähigkeit
- Sitzende Tätigkeit
- Wochenend- und Nachtarbeit
- Unfallgefahr
Wie viel verdient man als Fahrlehrer in der Ausbildung?
Um Fahrlehrer bzw. Fahrlehrerin zu werden, führt der Weg über eine Weiterbildung. Für den schulischen Teil der Weiterbildung wirst du nicht bezahlt, vielmehr solltest du mit Lehrgangsgebühren sowie Prüfungsgebühren rechnen.
Während des praktischen Teils der Fahrlehrer-Weiterbildung erhältst du bereits eine angemessene Vergütung.
Wie es zur Umschulung kam: “Jetzt noch mal etwas anderes studieren?“ - diese und andere Fragen stellte ich mir schon länger. Erst ein Studium auf Lehramt und ein halbes Studium der Rechtswissenschaften später erkannte ich, dass dies nicht der richtige Weg ist. Durch meine Nebentätigkeit beim Behindertenfahrdienst in Hamm wusste ich allerdings, dass mir diese Art von Arbeit sehr liegt und Freude bereitet. So kam es, dass ich im August 2019 eine Umschulung bei den Stadtwerken Hamm begann. Das war auch das erste Mal, dass die Stadtwerke Hamm diese Weiterbildungsmöglichkeit in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit angeboten haben. Meine Umschulung begann: Ich begann meine Umschulung direkt im zweiten Lehrjahr und stieß auf die Azubis, die im ersten Lehrjahr gestartet sind, also bereits ein Jahr Vorsprung hatten. Meine Zweifel, ob ich nicht schon zu alt für die Berufsschule war, legten sich schnell. Ich kam gut in den Berufsschulrhythmus rein und den fehlenden Stoff aus dem ersten Lehrjahr konnte ich gut aufholen. Abwechselnd zum Berufs- und Fahrschulunterricht bzw. Homeschooling bekam ich in meiner Umschulung im Verkehrsbetrieb der Stadtwerke weitere Einblicke, unter anderem in die Bereiche Disposition, Leitstelle, Abo-Center, Werkstatt, Servicecenter "Die Insel". Die erste Fahrt mit dem Fahrschulbus: Ich muss zugeben, dass ich etwas nervös vor meiner ersten Fahrt mit dem Fahrschulbus war - kein Vergleich zum Fahren mit einem Transporter des Behindertenfahrdiensts. Nach ein paar Fahrstunden hatte ich jedoch ein gutes Gefühl für das Busfahren entwickelt. Auch später, als ich vom Fahrschulbus zu einem Linienbus gewechselt bin und mit einem Lehrfahrer unterwegs war, kam ich gut zurecht. Von ihm konnte ich viel darüber lernen, was die Arbeit als Fachkraft im Fahrbetrieb bedeutet. Besondere Herausforderungen: Aufgrund des Coronavirus lief nicht alles wie geplant. So entfiel der Präsenzunterricht in großen Teilen an der Berufsschule und wir mussten ins Homeschooling wechseln. Der zweite Teil der Zwischenprüfung entfiel komplett. Für die Vorbereitung der Abschlussprüfung stellte dieser Aspekt eine weitere Herausforderung dar. Auch der Erwerb des Busführerscheines verzögerte sich aufgrund von Corona, da die Fahrschulen nicht wie geplant ausbilden konnten. Ende gut alles gut: Im Juni 2021 schloss ich die Umschulung erfolgreich mit dem Bestehen der Abschlussprüfung ab und begann direkt danach bei den Stadtwerken Vollzeit zu arbeiten. Rückblickend kann ich sagen, dass diese schwierige Entscheidung, das Studium abzubrechen und eine Umschulung zu machen, die richtige für mich war.
„Schon als kleines Kind bewunderte ich die Bus- und Bahnfahrer, die uns Menschen täglich von einem Ort zum anderen transportieren. Ich war begeistert von dem freundschaftlichen Zusammenhalt der Fahrer, die sich untereinander immer gegenseitig grüßten. Vor ein paar Jahren entschied ich mich dann dazu, bei der SSB ein Praktikum zu absolvieren und fand Gefallen an der familiären Arbeitsatmosphäre und den netten Kollegen, die mich jeden Tag begleiteten. Hilfsbereitschaft und das soziale Miteinander standen Tag für Tag an oberster Stelle. Das waren ausschlaggebende Gründe für meine Bewerbung. Die Stuttgarter Straßenbahnen AG fördert ihre Mitarbeiter-/innen nicht nur in den alltäglichen Berufskompetenzen, sondern auch in den sozialen Bereichen. Bei der SSB steht der Mitarbeiter an erster Stelle, was man am täglichen Mit- und Füreinander zu spüren bekommt. Die Ausbilder stehen einem mit Rat und Tat zur Seite und auch die Azubis helfen sich jederzeit gegenseitig bei Fragen und Problemen. An meiner Ausbildung gefällt mir der abwechslungsreiche Alltag, den man auf den Straßen Stuttgarts erlebt. Man trägt viel Verantwortung für sich selbst aber vor allem für die zahlreichen Stuttgarter, die uns täglich vertrauen. Man ist ständig in Kontakt mit Menschen, was den Alltag umso spannender und abwechslungsreicher macht.“
Der Beruf Fahrlehrer bzw. Fahrlehrerin passt gut zu dir, wenn
- du Verantwortung übernehmen möchtest
- du gerne mit fremden Menschen sprichst
- dich der Umgang mit Kindern und Jugendlichen interessiert
- unregelmäßige Arbeitszeiten dich nicht stören
Ein anderer Beruf ist geeigneter für dich, wenn
- du dir feste Arbeitsorte wünschst
- du ungern im Auto sitzt
- dich Didaktik nicht interessiert
- du nicht flexibel bist
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Damit du immer auf dem Laufenden bleibst, schreibt das Fahrlehrergesetz regelmäßige Fortbildungslehrgänge vor, z. B. Fachfortbildungen für Fahrlehrer oder Seminare in Kraftfahrzeugtechnik und in der Erwachsenenbildung. Auf diese Weise aktualisierst und erweiterst du dein Wissen und tauscht dich mit Kollegen aus.
Wenn du dir weitere Karrierechancen eröffnen möchtest, kannst du ein Studium in Fahrzeugtechnik, Verkehrsbetriebswirtschaft oder im Verkehrsingenieurwesen in Betracht ziehen. Unter bestimmten Voraussetzungen hast du auch ohne (Fach-)Abitur Zugang zur Hochschule.
Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Fachfortbildung für Fahrlehrer/innen, Kraftfahrzeugtechnik oder Erwachsenenbildung kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel kannst du ein Studium anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Fahrzeugtechnik
- Verkehrsbetriebswirtschaft
- Verkehrsingenieurwesen
Fahrlehrer und Fahrlehrerinnen haben aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung die Möglichkeit, neue Technologien und Verfahren in ihren Berufsalltag zu integrieren. Neue Fahrerassistenzsysteme unterstützen Fahrer in bestimmten Fahrsituation, beispielsweise in Bezug auf Sicherheit oder Komfort. Fahrlehrer können ihren Schülern diese Funktionen erklären sowie praktisch demonstrieren.
Auch besteht die Möglichkeit, Theoriestunden nicht in Präsenz, sondern über virtuelle Software digital zu geben. Darüber hinaus können Fahrlehrer VR-Brillen einsetzen, um den Schülern bereits vor den ersten Fahrstunden Grundschritte des Auto- oder Motorradfahrens zu zeigen.
Alternativen zur Fahrlehrer-Ausbildung
Als Berufskraftfahrer transportierst du Güter oder Menschen mit dem LKW. Vor jeder Fahrt inspizierst du deinen Brummi, reparierst Kleinigkeiten selbst und planst deine Route. Häufig bist du im Auftrag von Speditionen oder für kommunale Verkehrsbetriebe unterwegs. Die duale Ausbildung zum Berufskraftfahrer dauert 3 Jahre.
Bastelst du gerne an Autos herum? Dann könnte die 3,5-jährige Ausbildung zum Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker zu dir passen. In diesem Job arbeitest du in der Kfz-Reparaturwerkstatt, im Kfz-Teile-Handel oder bei Speditionen. Je nach Spezialisierung bist du in der Herstellung von Fahrzeugen oder Fahrzeugteilen oder in der Instandhaltung tätig.
Beliebte Berufe
Weitere Infos
Bildnachweis: „Fahrlehrerin mit Fahrschülerin im Auto" © Kzenon - stock.adobe.com; „Berufskraftfahrer lehnt sich aus dem Fenster eines Lkws" ©New Africa - stock.adobe.com; „Mechaniker in der Werkstatt" © industrieblick / Fotolia; „Mit Simulatoren erste Grundschritte erklären" ©Phovoir - stock.adobe.com; „Theoretischen Unterricht geben" ©Monkey Business Images - stock.adobe.com; „Fahrschüler bis zum Führerschein begleiten" ©Anastasia Smanyuk - stock.adobe.com; „Praktische Fahrstunden geben" ©Kzenon - stock.adobe.com