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Kinderdorfmutter / Kinderdorfvater
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Kinderdorfvater

Du wirfst einen Blick auf die Uhr – kurz nach 12. Du hast noch etwas Zeit, bis die dir anvertrauten Kinder wieder zurück ins Kinderdorf kommen. Solange kümmerst du dich schon mal um das Mittagsessen. Danach geht es dann an die Hausaufgaben. Schließlich übernimmst du als Kinderdorfmutter nicht nur den Haushalt, sondern auch die Betreuung und die Förderung der Kinder.

Berufsbild Kinderdorfmutter / Kinderdorfvater

Was macht eine Kinderdorfmutter (m/w/d)?

Als Kinderdorfmutter oder Kinderdorfvater kümmerst du dich um die Erziehung und Betreuung von Jugendlichen und Kindern. Du lebst mit ihnen zusammen in einem Haus eines Kinderdorfs oder einer ähnlichen Einrichtung, sorgst für sie und achtest auf individuelle Bedürfnisse und Förderungsmöglichkeiten. Dein Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen auf ein eigenverantwortliches Leben vorzubereiten.

Eine wichtige Aufgabe ist es, den Haushalt zu führen. Du kümmerst dich um den Einkauf, Mahlzeiten sowie die Wäsche. Darüber hinaus planst du gemeinsame Aktivitäten, betreust bei Hausaufgaben und achtest auf die Gesundheit der Kinder. Auch Finanzielles fällt in deinen Aufgabenbereich. Dabei hast du stets das Haushaltsbudget im Blick.

Meist arbeiten Kinderdorfmütter und Kinderdorfväter mit anderen Fachkräften zusammen. Gemeinsam mit Erziehern und Hauswirtschaftern besprichst du die erzieherischen Aufgaben. Während deine Kollegen allerdings nur an 5 Tagen der Woche da sind und nicht vor Ort wohnen, bist du durchgehend da. Außerdem hältst du auch Kontakt zu den leiblichen Eltern oder Angehörigen. Es kann sich dabei um Telefonate, Treffen oder auch Besuche handeln.

Wie sieht der Berufsalltag als Kinderdorfmutter aus?

Als Kinderdorfmutter bist du eine sehr wichtige Bezugsperson für die Kinder und Jugendlichen, die du betreust. Du übernimmst also eine große Verantwortung. Meist arbeitest du mit verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen zusammen. Dabei können oftmals auch schwierige Situationen auf dich zukommen: Reagieren die Kinder und Jugendlichen beispielsweise sehr wütend oder traurig, ist es deine Aufgabe, die Situation zu schlichten. Hier ist nicht nur Einfühlungsvermögen, sondern auch Konfliktfähigkeit das A und O.

Als Kinderdorfvater gehört auch viel Bewegung dazu. Mit den Kindern und Jugendlichen zusammen spielst du oder betreibst du Sport. Außerdem kochst und übernimmst du Aufgaben im Haushalt.

Zum Job gehören auch unregelmäßige Arbeitszeiten dazu. Auf dich kommt sowohl Wochenend- als auch Nacht- und Abendarbeit zu. Darüber hinaus lebst du im Haus des Kinderdorfs und hast in der Regel eine 6-Tage-Woche.

Kinderdorfmutter hilft einem Kind bei den Hausaufgaben Kinderdorfmutter spielt mit Kindern Kinderdorfvater betreut und fördert Kinder

Wo arbeiten Kinderdorfmütter?

Als Kinderdorfmutter warten Jobs vor allem im sozialen Bereich. Du arbeitest in Kinderdörfern oder in anderen Einrichtungen, die familiennahe Konzepte verfolgen. Deinen Arbeitstag verbringst du dann vor allem in den Räumen des Hauses sowie im Freien.

Ausbildung zur Kinderdorfmutter / zum Kinderdorfvater

Wie läuft die Ausbildung zur Kinderdorfmutter ab?

Bei der Ausbildung zur Kinderdorfmutter handelt es sich um eine sonstige Ausbildung. Das heißt für dich genau: Die Ausbildung wird durch die Vorschriften der SOS-Kinderdörfer geregelt. Die Ausbildung dauert insgesamt 3 Jahre und setzt sich wie folgt zusammen:

  • fachtheoretische Ausbildung zum Erzieher bzw. zur Erzieherin
  • fachpraktischer Teil in einer SOS-Kinderdorffamilie

Hast du bereits die Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in der Tasche, kannst du nach einjähriger Arbeit in einem SOS-Kinderdorf auch eigenständig als Kinderdorfmutter arbeiten.

Während des theoretischen Teils der Ausbildung bist du vor allem in Unterrichtsräumen deiner Bildungseinrichtung, zum Beispiel bei einer Erzieherschule. Den praktischen Teil der Ausbildung verbringst du dagegen in Büroräumen oder auch in Ess- und Schlafräumen.

Art der Ausbildung:
sonstige Ausbildung
Art der Ausbildung: sonstige Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
1 bis 3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 1 bis 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
k. A.
Ausbildungsvergütung: k. A.

Was lernt man in der Ausbildung zur Kinderdorfmutter (m/w/d)?

Die Ausbildung teilt sich in einen theoretischen und einen praktischen Teil. Im theoretischen Teil lernst du beispielsweise, wie du Kinder und Jugendliche hinsichtlich ihrer sprachlichen Entwicklung förderst, wie du die Eigenarten von Kindern und Jugendlichen verstehst oder wie man psychologische Veränderungen erkennt. Daneben wird dir auch gezeigt, wie Erziehungsmaßnahmen sowie Betreuung und Bildung richtig geplant, durchgeführt und dokumentiert werden.

Im praktischen Teil wird dir gezeigt, wie man den Alltag in einer Kinderdorffamilie richtig gestaltet. Du bekommst einen Überblick über mögliche Freizeit- und Sportaktivitäten und Förderungsmaßnahmen. Natürlich lernst du auch, wie man Erziehungspläne erarbeitet, wie man bei Problemen und Konflikten richtig reagiert und wie man das Verhalten von Kindern und Jugendlichen beobachten und analysiert.

Kinderdorfmutter: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du kannst dir gut vorstellen, als Kinderdorfmutter oder zu arbeiten? Dann schau dir doch mal die Anforderungen für diese pädagogische Ausbildung an. Wir zeigen dir, welche schulischen und persönlichen Voraussetzungen du mitbringen solltest.

Schulfächer
  • Deutsch/Mathe
  • Musik/Kunst
  • Pädagogik/Psychologie
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Pädagogisches Geschick
  • Organisationstalent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Räume des Kinderdorfs
  • Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten

In der Regel brauchst du einen mittleren Bildungsabschluss, um in die Ausbildung zu starten. Je nach Anbieter können aber noch weitere Voraussetzungen hinzukommen, darunter zum Beispiel:

  • Belehrung und Bescheinigung des Gesundheitsamtes
  • Nachweis über den Masernschutz oder weitere Impfungen
  • Führungszeugnis

Und das Wichtigste: Der Beruf muss mit deiner privaten Situation vereinbar sein. Für den SOS-Kinderdorf e. V. ist zum Beispiel Folgendes wichtig: Dein Partner oder deine Partnerin muss bereit sein, dich zu unterstützen. Falls du selbst Kinder hast, müssen diese außerdem mindestens 4 Jahre alt sein.

Damit du die Ausbildung erfolgreich abschließt, helfen dir auch gute Noten in Fächern wie Mathe, Musik, Kunst und Deutsch sowie Englisch. Darüber hinaus sind auch Vorkenntnisse in Pädagogik, Psychologie oder Hauswirtschaftslehre nützlich. Gute Deutschkenntnisse brauchst du beispielsweise, um Berichte und Protokolle anzufertigen oder um Kinder bei Hausaufgaben zu betreuen. Musik und Kunst hilft dir bei der Freizeitgestaltung, beispielsweise beim Zeichnen oder Malen. Gut rechnen solltest du auch können – beispielsweise um dein Haushaltsgeld einzuteilen und deine Ausgaben zu berechnen.

Schulische Leistungen sind wichtig, aber natürlich nicht alles. Relevant ist auch, dass du die passenden Stärken mitbringst. Als Kinderdorfmutter brauchst du vor allem Einfühlungsvermögen, Belastbarkeit und Organisationstalent. Zudem solltest du pädagogisches Geschick und Verantwortungsbewusstsein mitbringen.

Wie viel verdient eine Kinderdorfmutter in der Ausbildung?

Während der Ausbildung zum Kinderdorfvater erhältst du eine Ausbildungsvergütung. Leider haben wir aktuell aber keine Infos dazu, wie hoch diese ausfällt. Oftmals können daneben aber auch Kosten auf dich zukommen. Je nach Bildungseinrichtung zahlst du beispielsweise für die Lehrgänge, die Prüfungen oder auch Arbeitsmaterialien.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Marco - Azubi bei der Johannes-Diakonie
Marco Johannes-Diakonie

Innerhalb der Johannes-Diakonie waren meine Eindrücke bisher recht positiv. Der Start meiner Ausbildung war etwas holprig, doch bestehende Probleme wurden mit der Zeit gut gelöst. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und konnte mir schnell einiges an Kompetenz aneignen. Durch Fachkräftemangel hatte sich meine Anleitung und damit das gemeinsame Erlernen der Kompetenzen als schwierig gezeigt, dies war nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei vielen meiner mit Auszubildenden. Ich musste mir vieles selbst beibringen, wobei ich immer Rücksprache mit einer entsprechenden Fachkraft gehalten habe. Als sich das Personalproblem innerhalb meiner Wohngruppe besserte, konnten auch hilfreiche und gute Anleitungssituationen zustande kommen. Trotz des schon benannten holprigen Starts fühlte ich mich immer sehr wohl in der Johannes-Diakonie und wusste auch immer, an wen ich mich wenden kann, falls es Probleme gibt. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich bis jetzt jeden Tag gern in die Arbeit gekommen bin und durch sie auch vieles an Lebenserfahrung sammeln durfte. Der schulische Teil der Ausbildung ist anspruchsvoll, wenn man aber genug Interesse und Eigeninitiative zeigt, ist auch dieser Teil leicht zu meistern. Den schulischen Aspekt meiner Ausbildung genieße ich in vollen Züge und habe immer das Gefühl, eine professionelle Ausbildung ermöglicht zu bekommen. Die Schulzeit vor meiner Ausbildung habe ich immer als sehr lästig wahrgenommen, durch die Ausbildung lerne ich jetzt aber all das, was mich schon immer interessierte. Dies sorgt dafür, dass ich jedes Mal gern zur Schule gehe.

V
Valeria Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH

Nach einem sehr herzlichen Bewerbungsgespräch war mir sofort klar, dass ich im August 2021 meine Ausbildung bei den Wohnangeboten in Landstuhl beginnen werde. Der Beruf „Heilerziehungspflegerin“ war mir zu dem Zeitpunkt noch ziemlich unbekannt, trotz Erfahrungen im sozialen Bereich. Umso schöner war es, dass mir durch eine Hospitation und die schöne Atmosphäre im Wohnheim der Einstieg erleichtert wurde. Zu Beginn des ersten Ausbildungsjahres konnte ich mir viel Zeit nehmen, um die Bewohner:innen hier kennenzulernen. Diese stellten mir auch ihren Wohnort vor. Ich hatte sehr viele neue Eindrücke, die ich erstmal verarbeiten musste – auch die Umstellung auf einen Schichtdienst war neu. Beispielsweise startete ich die Ausbildung mitten in der Corona-Zeit, sodass ich den üblichen Tagesablauf zu Beginn nicht kennenlernen konnte. Aber dies ermöglichte zugleich das bessere Kennenlernen der Menschen, die ich begleite. Für mich war es interessant zu sehen, wie Corona das Leben im Wohnheim beeinflusst hatte, und ich war positiv überrascht, dass trotz Maske und Co. die Kommunikation und das Miteinander nicht zu kurz gekommen sind. Gleichzeitig startete auch der theoretische Teil meiner Ausbildung, und ich musste Schule und Ausbildungsstätte unter einen Hut bringen, insbesondere durch die Besonderheit „Schichtdienst“. Im ersten Schuljahr lag der Schwerpunkt sehr auf dem Vermitteln von pädagogischen Grundprinzipien und deren Umsetzung, die in Form von Bildungsangeboten in der Praxis angewendet und beurteilt wurden. Grundsätzlich waren die behandelten Themen sehr interessant, jedoch merkte ich schnell, dass Theorie und Praxis sich nicht immer vereinbaren lassen und man die gelernten Inhalte individuell anpassen sollte. Das bedeutet, dass man das Gelernte in der Theorie auch mal hinterfragen oder reflektieren darf. Im zweiten Lehrjahr war ich schon sehr gut mit der Gruppe vertraut und übernahm mehr Verantwortung. Die pädagogischen Kenntnisse wurden nun durch pflegerische/behandlungspflegerische Kenntnisse ergänzt. Ich war bereits durch das erste Lehrjahr mit pflegerischen Tätigkeiten vertraut und konnte diese dann dadurch festigen. Im zweiten Lehrjahr spielte auch die Medikamentenlehre eine große Rolle. Dazu gehörte das Wissen über die verschiedenen Medikamente, die unsere Klienten einnehmen, und auch die richtige Anwendung. Wir befassten uns in der Schule intensiver mit den gängigsten Beeinträchtigungen und den verschiedensten Entwicklungstheorien. Zusammenfassend war das zweite Lehrjahr sehr praxisorientiert, sodass mir auch die Vorbereitungen für die anstehenden Prüfungen erleichtert wurden. Das dritte und letzte Ausbildungsjahr wird dazu genutzt, um auf das Arbeiten als Fachkraft vorzubereiten. Ich übernehme nun noch mehr Verantwortung innerhalb der Gruppe und darf auch, natürlich in Absprache mit Kolleg:innen, Praktikant:innen herumführen und mein Wissen mitteilen. Ich fühle mich auch als einen festen Bestandteil unseres Teams, meine Erfahrungen und Meinungen werden geschätzt und gehört. Ich beschäftige mich auch mehr mit dazugehörenden Aufgaben, wie dem Schreiben von Fachexpertisen. Das ist wichtig, da ich diese Fachkompetenzen benötige, um das nach meiner Ausbildung selbstständig übernehmen zu können. In der Schule behandeln wir nun ethische und rechtliche Fragen, die für unsere Arbeit wichtig sind. Auch arbeiten wir konzentriert an unserem Abschlussprojekt, dessen Bestehen meinen Abschluss sichert. Hier wenden wir auch das gesammelte Wissen der letzten zwei Jahre an. Das dritte Jahr endet wieder mit Abschlussprüfungen und einer mündlichen Prüfung (Kolloquium), in der wir unser Projekt vorstellen. Danach bin ich offiziell Heilerziehungspflegerin, besser gesagt, erhalte ich dann den Bachelor of Professionals in Sozialwesen.

Marco - Azubi bei der Johannes-Diakonie
Marco Johannes-Diakonie

Innerhalb der Johannes-Diakonie waren meine Eindrücke bisher recht positiv. Der Start meiner Ausbildung war etwas holprig, doch bestehende Probleme wurden mit der Zeit gut gelöst. Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt und konnte mir schnell einiges an Kompetenz aneignen. Durch Fachkräftemangel hatte sich meine Anleitung und damit das gemeinsame Erlernen der Kompetenzen als schwierig gezeigt, dies war nicht nur bei mir der Fall, sondern auch bei vielen meiner mit Auszubildenden. Ich musste mir vieles selbst beibringen, wobei ich immer Rücksprache mit einer entsprechenden Fachkraft gehalten habe. Als sich das Personalproblem innerhalb meiner Wohngruppe besserte, konnten auch hilfreiche und gute Anleitungssituationen zustande kommen. Trotz des schon benannten holprigen Starts fühlte ich mich immer sehr wohl in der Johannes-Diakonie und wusste auch immer, an wen ich mich wenden kann, falls es Probleme gibt. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich bis jetzt jeden Tag gern in die Arbeit gekommen bin und durch sie auch vieles an Lebenserfahrung sammeln durfte. Der schulische Teil der Ausbildung ist anspruchsvoll, wenn man aber genug Interesse und Eigeninitiative zeigt, ist auch dieser Teil leicht zu meistern. Den schulischen Aspekt meiner Ausbildung genieße ich in vollen Züge und habe immer das Gefühl, eine professionelle Ausbildung ermöglicht zu bekommen. Die Schulzeit vor meiner Ausbildung habe ich immer als sehr lästig wahrgenommen, durch die Ausbildung lerne ich jetzt aber all das, was mich schon immer interessierte. Dies sorgt dafür, dass ich jedes Mal gern zur Schule gehe.

V
Valeria Ökumenisches Gemeinschaftswerk Pfalz GmbH

Nach einem sehr herzlichen Bewerbungsgespräch war mir sofort klar, dass ich im August 2021 meine Ausbildung bei den Wohnangeboten in Landstuhl beginnen werde. Der Beruf „Heilerziehungspflegerin“ war mir zu dem Zeitpunkt noch ziemlich unbekannt, trotz Erfahrungen im sozialen Bereich. Umso schöner war es, dass mir durch eine Hospitation und die schöne Atmosphäre im Wohnheim der Einstieg erleichtert wurde. Zu Beginn des ersten Ausbildungsjahres konnte ich mir viel Zeit nehmen, um die Bewohner:innen hier kennenzulernen. Diese stellten mir auch ihren Wohnort vor. Ich hatte sehr viele neue Eindrücke, die ich erstmal verarbeiten musste – auch die Umstellung auf einen Schichtdienst war neu. Beispielsweise startete ich die Ausbildung mitten in der Corona-Zeit, sodass ich den üblichen Tagesablauf zu Beginn nicht kennenlernen konnte. Aber dies ermöglichte zugleich das bessere Kennenlernen der Menschen, die ich begleite. Für mich war es interessant zu sehen, wie Corona das Leben im Wohnheim beeinflusst hatte, und ich war positiv überrascht, dass trotz Maske und Co. die Kommunikation und das Miteinander nicht zu kurz gekommen sind. Gleichzeitig startete auch der theoretische Teil meiner Ausbildung, und ich musste Schule und Ausbildungsstätte unter einen Hut bringen, insbesondere durch die Besonderheit „Schichtdienst“. Im ersten Schuljahr lag der Schwerpunkt sehr auf dem Vermitteln von pädagogischen Grundprinzipien und deren Umsetzung, die in Form von Bildungsangeboten in der Praxis angewendet und beurteilt wurden. Grundsätzlich waren die behandelten Themen sehr interessant, jedoch merkte ich schnell, dass Theorie und Praxis sich nicht immer vereinbaren lassen und man die gelernten Inhalte individuell anpassen sollte. Das bedeutet, dass man das Gelernte in der Theorie auch mal hinterfragen oder reflektieren darf. Im zweiten Lehrjahr war ich schon sehr gut mit der Gruppe vertraut und übernahm mehr Verantwortung. Die pädagogischen Kenntnisse wurden nun durch pflegerische/behandlungspflegerische Kenntnisse ergänzt. Ich war bereits durch das erste Lehrjahr mit pflegerischen Tätigkeiten vertraut und konnte diese dann dadurch festigen. Im zweiten Lehrjahr spielte auch die Medikamentenlehre eine große Rolle. Dazu gehörte das Wissen über die verschiedenen Medikamente, die unsere Klienten einnehmen, und auch die richtige Anwendung. Wir befassten uns in der Schule intensiver mit den gängigsten Beeinträchtigungen und den verschiedensten Entwicklungstheorien. Zusammenfassend war das zweite Lehrjahr sehr praxisorientiert, sodass mir auch die Vorbereitungen für die anstehenden Prüfungen erleichtert wurden. Das dritte und letzte Ausbildungsjahr wird dazu genutzt, um auf das Arbeiten als Fachkraft vorzubereiten. Ich übernehme nun noch mehr Verantwortung innerhalb der Gruppe und darf auch, natürlich in Absprache mit Kolleg:innen, Praktikant:innen herumführen und mein Wissen mitteilen. Ich fühle mich auch als einen festen Bestandteil unseres Teams, meine Erfahrungen und Meinungen werden geschätzt und gehört. Ich beschäftige mich auch mehr mit dazugehörenden Aufgaben, wie dem Schreiben von Fachexpertisen. Das ist wichtig, da ich diese Fachkompetenzen benötige, um das nach meiner Ausbildung selbstständig übernehmen zu können. In der Schule behandeln wir nun ethische und rechtliche Fragen, die für unsere Arbeit wichtig sind. Auch arbeiten wir konzentriert an unserem Abschlussprojekt, dessen Bestehen meinen Abschluss sichert. Hier wenden wir auch das gesammelte Wissen der letzten zwei Jahre an. Das dritte Jahr endet wieder mit Abschlussprüfungen und einer mündlichen Prüfung (Kolloquium), in der wir unser Projekt vorstellen. Danach bin ich offiziell Heilerziehungspflegerin, besser gesagt, erhalte ich dann den Bachelor of Professionals in Sozialwesen.

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Passt die Ausbildung zur Kinderdorfmutter zu mir?

Die Ausbildung als Kinderdorfmutter könnte bestens zu dir passen, wenn

  • du gerne mit Kindern oder Jugendlichen zusammen arbeitest
  • du psychisch belastbar bist
  • es dir nicht schwerfällt, Verantwortung zu übernehmen
  • du kein Problem mit unüblichen Arbeitszeiten hast

Ein anderer Beruf kommt vermutlich eher infrage, wenn

  • du unter Lärm nicht gut arbeiten kannst
  • enger Körperkontakt nichts für dich ist
  • dir hauswirtschaftliche Arbeiten wie Kochen oder Putzen überhaupt keinen Spaß machen
  • du dich nur schwer auf wechselnde Aufgaben und Situationen einstellen kannst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze im Bereich Bildung und Pädagogik ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du die Ausbildung zur Kinderdorfmutter erfolgreich abgeschlossen, kannst du dich natürlich noch weiterbilden. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir die folgenden 3 Formen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zur Kinderdorfmutter / zum Kinderdorfvater

Eine Anpassungsweiterbildung dient dazu, die neuesten Entwicklungen deines Berufsfeldes mitzubekommen. Damit du stets auf dem aktuellen Stand bist, kannst du dich zum Beispiel im Bereich Küche, Ernährung, Erziehung oder Hauswirtschaft weiterbilden.

Aufstiegsweiterbildungen dagegen eröffnen dir neue Berufs- und Karrierechancen. Als Kinderdorfvater eignen sich hier unter anderem die Weiterbildungen zum Heilpädagogen, zum Motopäden oder zum Fachwirt - Erziehungswesen.

Eine weitere Option ist der Weg über das Studium. Folgende Studiengänge eignen sich:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Kinderdorfmutter

Als Kinderdorfmutter übst du nicht nur einen wichtigen, sondern auch sicheren Beruf auf. Deine Zukunftsaussichten sehen dementsprechend gut aus. Als Expertin im Bereich Kinderbetreuung und Erziehung bist du kaum zu ersetzen. Auch neue Technologien und Entwicklungen können — Stand heute – nur wenige deiner Aufgaben ausführen.

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„Kinderdorfmutter spielt mit Kindern“ ©Robert Kneschke - Fotolia
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