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Sportdirektor / Sportdirektorin
Ausbildung & Beruf

„Wie viel für Müller? Verkaufst du Reus?“ – Diese und weitere Nachrichten sind in eurer Gruppe an der Tagesordnung. In Communio oder Kickbase macht dir bis jetzt keiner was vor. Täglich hast du Spaß an deiner Kaderplanung und Budgetverwaltung. Es wäre dein Traum, diese Tätigkeiten nicht nur online durchzuführen, sondern auch beruflich auszuüben? Dann passt der folgende Beruf perfekt zu dir!

Berufsbild Sportdirektor / Sportdirektorin

Was macht ein Sportdirektor (m/w/d)?

Der Beruf des Sportdirektors bzw. des Fußballmanagers entstand im Zuge gezielter Professionalisierungsmaßnahmen in der Bundesliga, da der Fußball unaufhaltsam an gesellschaftlicher Bedeutung gewann. Es galt als notwendig, eine Position einzuführen, die für administrative Angelegenheiten eines Vereines zuständig war.

Zu den wichtigsten Aufgaben eines Sportdirektors bzw. einer Sportdirektorin gehören:

  • Erstellung von Terminplänen (z. B. Buchungen von Trainingslagern, An- und Abfahrten)
  • Organisation von Unterkünften bei Auswärtsspielen
  • Zusammenstellung des Kaders

Besonders die Zusammenstellung des Kaders ist eine ungemein wichtige Funktion. Schließlich prägen die Spieler das Bild eines Vereins und fungieren als Identifikationsfiguren für die Fans. Schlussendlich können auch nur die Spieler Siege einfahren. Deswegen muss ein Sportdirektor bzw. eine Sportdirektorin Fußballer einkaufen, die zu dem Verein spielerisch, charakterlich und finanziell passen, um gesetzte Ziele erreichen zu können. Auch die Nachwuchssportler betreust du. Du erarbeitest und analysierst darüber hinaus neue Konzepte für den Nachwuchssport und das Training.

Du kümmerst dich auch um das Leistungssportpersonal: Du erarbeitest Aus- und Weiterbildungspläne, aber akquirierst auch neues Personal wie beispielsweise Trainer, Betreuer und medizinisches Personal.

Als Sportdirektor bist du ein wichtiger Ansprechpartner für den Trainer, die Spieler, medizinisches Personal und weitere Mitarbeiter des Teams. Du fungierst außerdem als wichtiger Vermittler zwischen Präsidium und Geschäftsführung.

Mit finanziellen Angelegenheiten solltest du dich außerdem auskennen: Etat- und Budgetplanung sind auch wichtige Aufgaben in diesem Beruf. Auch die Arbeit mit den Medien gehört zu deinem Tätigkeitsbereich. Du vertrittst deinen Verein so gut wie möglich nach außen hin.

Wie sieht der Berufsalltag als Sportdirektor aus?

Der Berufsalltag eines Sportdirektors hängt stark davon ab, welche Sportart du betreust. Je nachdem, ob du im Tennis, Fußball, Eishockey oder Radsport tätig bist, variieren deine Aufgaben stark.

Allgemein bist du jedoch meist für verwaltende Aufgaben, also die Leitung, Steuerung und Koordination des Leistungssports zuständig. Darüber hinaus verwaltest du den Kader und kümmerst dich um den Neuzugang.

Arbeitest du beispielsweise im Radsport, begleitest du dein Team auf Rennen, legst die Positionen deiner Fahrer fest, analysierst die Positionen der Konkurrenten und gibst diese an die Mannschaft weiter. Weiter erteilst du dem Team Anweisungen. Wie das Training abläuft, entscheidest du beispielsweise auch.

Beachten musst du generell, dass du in deinem Job als Sportdirektor Verantwortung für Sachwerte aber auch für Personen übernimmst. Du hast außerdem viel Kontakt zu verschiedenen Menschen, beispielsweise der Mannschaft, den Sportlern, den Trainern und weiteren Mitarbeitern.

Zudem musst du als Sportdirektor auch damit rechnen, häufiger von deinem Wohnort entfernt zu sein, beispielsweise aufgrund von Auslandsreisen oder anderen Dienstreisen.

Sportdirektor sitzt an Budgetplanung Arbeitsplatz Fußballstadion Sportdirektorin telefoniert mit einem Fußballer Arbeitsplatz Sportplatz

Wo arbeitet man als Sportdirektor?

Wo genau du als Sportdirektor arbeitest, hängt maßgeblich davon ab, in welcher Sportart du tätig bist. Arbeitest du beispielsweise als Sportdirektor im Eishockey, befindest du dich auch auf der Eisfläche. Als Fußballmanager befindest du dich meist in der Nähe des Fußballplatzes. Natürlich findet deine Arbeit auch in Büroräumen, Besprechungsräumen und allgemein bei Sportanlagen statt.

Ausbildung zum Sportdirektor / zur Sportdirektorin

Wie werde ich Sportdirektor?

Ein Verein steht und fällt mit den Entscheidungen des Managers. Es handelt sich bei der Sportdirektorin um einen komplexen Beruf, der nicht nur Fußballverständnis und Kontaktfreudigkeit voraussetzt, sondern auch wirtschaftliches Kalkül verlangt. Somit ist das Amt des Sportdirektors bzw. der Sportdirektorin einer der wichtigsten Posten im Profifußball. Desto überraschender ist die Tatsache, dass bis dato keine Ausbildungsmöglichkeiten zum Managerposten existieren. Folglich kann theoretisch jeder diese Position ausüben. Einzig eine Trainerausbildung wird verlangt, aber Studien, Lehren oder Prüfungen sind allesamt nichtig. Oftmals werden diese Stellen deshalb einfach an namhafte Ex-Spieler vergeben, die sich auf dem Gebiet der Wirtschaft meist erstmalig probieren. Der Bekanntheitsgrad ist manchmal entscheidender als die Qualifikation.

Eine klassische duale oder schulische Ausbildung zum Sportdirektor gibt es also nicht. Jedoch ist es auch möglich, mit einem Studienabschluss zur Tätigkeit zu gelangen. Martin Bader, ehemaliger Fußballmanager vom 1. FC Nürnberg und aktueller Geschäftsführer von Alemannia Aachen, beweist auch, dass Ausnahmen in der Regel vorkommen. Er war kein Fußballer, studierte ausschließlich Diplom Sportökonomie. Mögliche Studiengänge sind außerdem:

Auch wenn die Anforderungen für die Sportdirektorposten gestiegen sind, wird primär das Amt in der Hand von ehemaligen Profi-Spielern bleiben, da eine Bindung zum Fußball eigentlich ebenso unerlässlich ist wie die wirtschaftlichen Kompetenzen. Als ehemaliger Fußballspieler kennt er die internen Abläufe im Verein, er weiß, wie Spieler ticken und wie eine Mannschaft am besten funktioniert. Das zeigten in der Vergangenheit bereits Sportdirektoren wie Klaus Allofs (Werder Bremen), Michael Zorc (Borussia Dortmund) oder Dieter Hoeneß (ehemalig Bayern München), die ohne Qualifikationen ihre Vereine erfolgreich managten.

Hier findest du weitere Ausbildungsberufe im Berufsfeld Sport.

Die neue Generation Fußballmanager

Ein schleichender Wandel durchzieht die Ligen. Dies ist an den letzten Personalentscheidungen der Vereine bzw. an dem Engagement von ehemaligen Spielern bei der Besetzung des Managerpostens zu erkennen. Zum Beispiel führt in Mainz der gelernte Bankkaufmann Christian Heidel das Amt des Sportdirektors aus – ohne Metier als Profispieler. In München absolvierte der ehemalige Fußballer Christian Nerlinger ein BWL-Studium, bevor er den Managerposten antrat. Selbst Oliver Kahn lehnte nach seinem Karriereende als Torwart ein Angebot für das Sportdirektoramt bei Schalke 04 ab, um erst einmal ein Studium absolvieren zu können.

Zudem bieten einige Fachhochschulen in Form von Zertifikaten theoretische Grundlagenkurse speziell für das Fußballmanagement an. In Kursen werden Themen wie Betriebswirtschaftslehre, Recht, Marketing, Vereinswesen oder Sponsoring behandelt. Diese Angebote nutzen immer häufiger Sportler (z. B. Michael Preetz, Sportdirektor von Hertha BSC Berlin) aber auch Nicht-Sportler, um ihre Vita aufzuwerten.

Was lernt man in der Ausbildung zum Sportdirektor?

Wie du bereits erfahren hast, gibt es nicht die eine Ausbildung zum Sportdirektor. Stattdessen führt der Weg über den Profisport, selten aber auch über ein Studium. Was genau du in deiner Ausbildung also lernst, hängt stark davon ab, welchen Studiengang du wählst.

Entscheidest du dich beispielsweise für Sportmanagement oder Sportökonomie, wirst du in Modulen wie Business Management, Fitnessgrundlagen, Medien- und Eventmanagement im Sport oder Sport in Gesellschaft und Wirtschaft unterrichtet. Daneben erwirbst du auch Kenntnisse über das Sportrecht, Training, Bewegung und Medizin.

Interessierst du dich mehr für die Sportwissenschaft, lernst du unter anderem Inhalte zur Sportpsychologie, Sportsoziologie, Sportpraxis, Sportpädagogik sowie zu biologischen Grundlagen. Es besteht auch die Möglichkeit, sich auf Sportjournalismus, Fitnesstraining oder Sportorganisation zu spezialisieren.

Ein BWL-Studium ermöglicht es dir, einen tieferen Einblick in betriebswirtschaftliche Vorgänge zu bekommen: Du beschäftigst dich beispielsweise mit Wirtschaftsmathematik, Unternehmensführung, Buchführung und Bilanzierung, Marketing oder Kosten- und Leistungsrechnung.

Wie viel verdient man in der Ausbildung zum Sportdirektor?

Entscheidest du dich für den Weg über das Hochschulstudium, kannst du in der Regel mit keiner Ausbildungsvergütung rechnen. Natürlich besteht für dich jedoch die Möglichkeit, mit einem Werkstudentenjob praktische Erfahrung zu sammeln und Gehalt zu bekommen. Absolvierst du dagegen ein Duales Studium, besteht die Möglichkeit eine monatliche Vergütung von deinem Praxispartner zu erhalten. Wie hoch dieser Betrag ist, hängt jedoch stark vom jeweiligen Partnerunternehmen ab.

Passt die Ausbildung zum Sportdirektor / zur Sportdirektorin zu mir?

Der Beruf Sportdirektor passt gut zu dir, wenn

  • Sport deine Leidenschaft ist
  • Organisation dir liegt
  • du dich für betriebswirtschaftliche Inhalte interessierst
  • du gerne mit anderen Menschen in Kontakt stehst

Ein anderer Beruf passt besser zu dir, wenn

  • du kaum Interesse für Sport hegst
  • du keine Entscheidungen treffen möchtest
  • du dich ungerne mit Finanzen auseinandersetzen möchtest
  • dir handwerkliche Tätigkeiten mehr liegen

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Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten

Die Digitalisierung hat natürlich auch schon den Sport erreicht. Entwicklungen wie die der Künstlichen Intelligenz (KI) sollen beispielsweise künftig dafür eingesetzt werden, passende Spieler für bestimmte Teams zu ermitteln und potenzielle Torchancen vorherzusagen.

Gleichzeitig soll die Bindung der Fans zum Team verstärkt werden. Moderne digitale Technologien können dabei helfen, ein positives Erlebnis beim Publikum auszulösen. So können Mannschaften dies für sich nutzen: Fans zeigen dadurch mehr Bereitschaft, Spiele live im Stadion oder im Live-Stream zu sehen – und geben somit mehr Geld für die Mannschaft aus. Als Sportdirektor oder Sportmanager wird es immer wichtiger, sich mit den Potenzialen und Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Technologien auseinanderzusetzen.

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Bildnachweis: "Sportdirektor mit Fußball in der Hand" © deagreez - stock.adobe.com, „Sportdirektor sitzt an Budgetplanung“ © IVAN TRAIMAK - stock.adobe.com, „Arbeitsplatz Fußballstadion“ ©LeArchitecto - stock.adobe.com, „Sportdirektorin telefoniert mit einem Fußballspieler“ © amnaj - stock.adobe.com, „Arbeitsplatz Sportplatz“ © jarma - Fotolia