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Waldorflehrer / Waldorflehrerin
Ausbildung & Beruf

Heute steht Musik auf dem Unterrichtsplan. Als Waldorflehrer bringst du deinen Schülern die Grundlagen der Blockflöte bei. Damit der Unterricht für sie auch relevant ist, hast du dafür extra den Song „Anti-Hero“ von Taylor Swift transponiert. Somit entflammst du hoffentlich bei ihnen eine Liebe für die Musik. Morgen steht die Eurythmie auf dem Plan, auch dafür lässt du dir was Besonderes einfallen.

Berufsbild Waldorflehrer / Waldorflehrerin

Was macht ein Waldorflehrer (m/w/d)?

Ein Waldorflehrer bzw. eine Waldorflehrerin unterrichtet an einer Waldorfschule nach der von Rudolf Steiner gegründeten Waldorfpädagogik.

Dabei können sie sich auf die verschiedensten Fächer spezialisieren, zum Beispiel:

  • Fremdsprachen
  • Musik
  • Eurythmie
  • Biologie
  • Geschichte
  • Mathematik

Je nach Fach organisierst du als Waldorflehrer den Lehrplan. Außerdem sorgst du dafür, dass alle Unterrichtsmaterialien bereitstehen und die Lehrinhalte schülergerecht aufbereitet sind.

Damit der Unterricht auch für deine Schüler spannend ist, solltest du deine Inhalte vielfältig und interaktiv gestalten. In diesem Beruf ist also auch Kreativität gefordert.

An Waldorfschulen werden, im Gegensatz zu staatlichen Schulen, die Klassen 1bis 8 von einem Klassenlehrer unterrichtet. Dieser unterrichtet seine Klasse in den oben genannten Fächern und ist ein Allroundtalent. Erst ab der 9. Klasse unterrichten Oberstufenlehrer in spezifischen Fächern.

Zudem bist du dafür verantwortlich, dass deine Schüler auch stets ihre Entwicklungsziele erreichen. Deshalb erteilst du Hausaufgaben sowie Tests und besprichst den Entwicklungsstand der Schüler mit ihren Eltern.

Wie sieht der Berufsalltag als Waldorflehrer aus?

Als Waldorflehrer erwartet dich ein sehr vielfältiger Berufsalltag. Je nachdem, welches Fach oder welche Fächer du unterrichtest, wirst du mit verschiedenen Materialien, Büchern und Medien arbeiten.

Unterrichtest du beispielsweise Sport, dann erwartet dich ein sehr aktiver Arbeitsalltag. Musiklehrer hingegen werden tagtäglich mit vielen Instrumenten hantieren. In den Naturwissenschaften bereitest du auch Versuche vor; hierbei sollte die Sicherheit deiner Schüler an vorderster Stelle stehen.

Außerdem ist es wichtig, dass du stets deinen pädagogischen Lehrauftrag im Hinterkopf behältst und deine Schüler nach der Waldorfpädagogik unterrichtest.

Der Berufsalltag von Waldorflehrern besteht aber nicht nur aus dem Unterricht. Außerhalb der Unterrichtszeiten bereiten Waldorflehrer außerdem den Lehrplan vor, erledigen Verwaltungsaufgaben und korrigieren und erstellen Tests und Hausaufgaben.

Als Waldorflehrer können auch psychisch belastende oder stressige Situationen auf dich zukommen. Du solltest für diesen Beruf also stressresistent und psychisch belastbar sein.

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Wo arbeiten Waldorflehrer?

Waldorflehrer und Waldorflehrerinnen arbeiten vor allem in den Unterrichtsräumen ihrer Waldorfschule, beispielsweise einem Werkraum oder einem Klassenzimmer. Für die Unterrichtsvor- und -nachbereitung können sie aber auch Zuhause oder in Lehrerzimmern arbeiten.

Zuletzt können Waldorflehrer auch im Freien arbeiten, beispielsweise bei Ausflügen oder im Sportunterricht.

Ausbildung zum Waldorflehrer / zur Waldorflehrerin

Wie läuft die Ausbildung zum Waldorflehrer ab?

Wenn du Waldorflehrer werden willst, dann kannst du zum Beispiel ein Studium in der Waldorfpädagogik an einer Hochschule absolvieren. Da Waldorfschulen ihre Lehrkräfte selbst auswählen, handelt es sich hierbei nicht um ein staatliches Lehramtsstudium, sondern um einen eigenen Studiengang. Dieser wird an freien Hochschulen und Instituten für Waldorfpädagogik angeboten. Deswegen können auch Studiengebühren anfallen.

Entscheidest du dich für dieses Studium, dann musst du über einen weiterführenden Abschluss, sprich den Masterabschluss, verfügen, um Waldorflehrer zu werden. Das grundständige Studium dauert 6 bis 8 Semester, das weiterführende Studium 2 bis 4.

Doch nicht nur Waldorfpädagogik eignet sich als Studiengang. Du kannst beispielsweise auch etwas fachbezogenes studieren wie Eurythmie oder Biologie oder ein klassisches Lehramtsstudium mitbringen. Anschließend kannst du eine Waldorfpädagogische Zusatzausbildung absolvieren, die 1 bis 2 Jahre dauert.

Du kannst aber auch mit einer klassischen dualen Ausbildung Waldorflehrer werden. Voraussetzung ist, dass du eine fachrelevante Ausbildung absolvierst hast. Geeignete Ausbildungen wären zum Beispiel:

Zusätzlich musst du noch eine berufsbegleitende Ausbildung zum Waldorflehrer abschließen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Waldorflehrer (m/w/d)?

Die genauen Ausbildungsinhalte hängen davon ab, für welchen Ausbildungsweg du dich entschieden hast. Wählst du zum Beispiel ein Studium in der Waldorfpädagogik, dann wirst du unter anderem folgende Fächer belegen:

  • Anthropologie
  • Erziehungswissenschaften
  • Waldorfpädagogik
  • Mathematik
  • Wahlpflichtmodule (z. B. Englisch, Gartenbau, Musik)

Wenn du die Zusatzausbildung oder die berufsbegleitende Ausbildung wählst, dann wird auf deinem vorhandenen Fachwissen aufgebaut. Du bekommst u. a. wichtige Inhalte rund um die Entwicklungslehre, Fachdidaktik/Methodik und Erkenntnistheorie beigebracht.

Die meisten Ausbildungen sehen auch Schulpraktika und Hospitationen vor. Hier kannst du das gelernte theoretische Wissen erstmals praktisch anwenden.

Waldorflehrerin: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du willst unbedingt Waldorflehrerin werden? Dann aufgepasst, wir zeigen dir jetzt, wie du in diesen Beruf kommst!

Schulfächer
  • Ethik/Philosophie
  • Mathe
  • Deutsch
Stärken
  • Pädagogisches Geschick
  • Psychische Belastbarkeit
  • Mündliches Ausdrucksvermögen
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Schul- und Klassenräumen
  • ggf. Arbeit im Freien
  • Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

Für das Studium solltest du mindestens das Fachabitur vorweisen können, um zugelassen zu werden. Bei den anderen Ausbildungen solltest du eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein anderes Fachstudium vorweisen können.

Du solltest außerdem gute schulische Leistungen in den Fächern mitbringen, die du später mal unterrichten willst, z. B. Mathe oder Chemie. Zudem können Schulfächer wie Ethik/Philosophie und Deutsch dir im Berufsalltag helfen.

Du kannst natürlich auch mit deinen persönliche Stärken im Berufsalltag punkten. Du solltest dich gut ausdrücken können und pädagogisches Geschick mitbringen, um deinen Schülern einen spannenden Unterricht anzubieten. Außerdem solltest du psychisch belastbar und stressresistent sein, im Schulalltag kann es schließlich schnell zu stressigen Situationen kommen.

Wie viel verdient eine Waldorflehrerin in der Ausbildung?

Ob du während eine Ausbildungsvergütung erhältst, das hängt vom Ausbildungsweg ab, den du wählst. Entscheidest du dich für das Studium Waldorfpädagogik, dann wird die Ausbildung nicht vergütet. In vielen Fällen musst du sogar Studiengebühren zahlen.

Absolvierst du hingegen erst eine duale Berufsausbildung und machst anschließend eine berufsbegleitende Ausbildung, dann erhältst du eine Ausbildungsvergütung und später weiterhin dein Gehalt. Auch die Praxisphasen werden oftmals bezahlt.

Passt die Ausbildung zum Waldorflehrer zu mir?

Waldorflehrer ist genau der richtige Beruf für dich, wenn

  • du für die Bildung brennst
  • du komplizierte Inhalte kreativ aufarbeiten kannst
  • du sozial und engagiert bist
  • du kommunikativ und selbstbewusst bist

Vielleicht solltest du dich doch nach einem anderen Job umsehen, wenn

  • du nicht mit Kindern und Jugendlichen umgehen kannst
  • du ungern vor anderen redest oder präsentierst
  • du überhaupt nicht kreativ bist
  • du andere Menschen nicht bewerten möchtest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nur weil du Waldorflehrer bist, bedeutet das noch lange nicht, dass du ausgelernt hast. Schließlich eröffnen sich auch für Lehrkräfte viele spannende Möglichkeiten zur Weiterbildung. Wir unterscheiden hierbei zwischen 3 Weiterbildungsarten:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Waldorflehrer / zur Waldorflehrerin

Als Lehrer ist es wichtig, dass du dein Wissen stets auf dem aktuellen Bildungsstand hältst. Dafür eignen sich Anpassungsweiterbildungen besonders gut. Du könntest dein Wissen beispielsweise in der Lernpädagogik, deinen Unterrichtsfächern oder der Elternberatung erweitern.

Willst du als Waldorflehrer Karriere machen, dann solltest du dir eine Aufstiegsweiterbildung genauer anschauen. Hierfür eignen sich vor allem Studiengänge im Lehramtsbereich. Hast du bereits eine Berufsausbildung absolviert, dann könntest du auch eine Meisterprüfung in deinem Beruf ablegen.

Neben dem Studium in der Waldorfpädagogik gibt es auch viele weitere spannende Studiengänge, die sich als Weiterbildung eignen. Darunter zum Beispiel:

  • Lehramt Grundschulen
  • Lehramt Gymnasien
  • Bildungsmanagement

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Waldorflehrer

Zwar bezieht sich die Philosophie der Waldorfschule sehr auf traditionelle Lehren, doch auch vor diesem Beruf macht die Digitalisierung keinen halt. Schließlich müssen deine Schüler auch stets auf dem neuesten Stand der Technologien gehalten werden, damit sie bestens vorbereitet sind. Deshalb können im Unterricht digitale Tafeln und Lernplattformen benutzt werden.

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„Waldorflehrer“ ©Jacob Lund - stock.adobe.com
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„Waldorflehrer unterrichten Schüler“ ©Robert Kneschke - Fotolia
„Waldorflehrerin unterrichtet Englisch“ ©Viacheslav Iakobchu - stock.adobe.com