Sarah Heßes Erfahrung als Industriekauffrau

Sarah Heße (36)
Ausbildung als Industriekauffrau bei FRONERI„Mit 36 Jahren noch eine Ausbildung? Warum eigentlich nicht?“
Sarah (36) absolviert ihre Duale Ausbildung zur Industriekauffrau bei der Froneri Ice Cream Deutschland GmbH in Osnabrück. Sie ist gerade in ihrem ersten Lehrjahr und zur Zeit in der Finanzbuchhaltung eingesetzt.
Mit 36 Jahren noch eine Ausbildung? Ist es finanziell machbar? Ist eine duale Ausbildung, mit Kindern zuhause, unter einen Hut zu bringen? Gesellschaftlich ist es auch in Ordnung? Noch einmal in die Berufsschule? Diese Fragen habe ich mir lange gestellt, aber meine Antwort auf jede Frage: Warum eigentlich nicht?
Nachdem ich mich entschieden habe, es zu wagen, habe ich auch schon recherchiert. Für mich war klar, ich will eine große etablierte Firma und so viele Abteilungen wie möglich kennenzulernen – möglichst mit internationalem Bezug. Als ich dann zu einem Vorstellungsgespräch bei Froneri eingeladen wurde, war ich sehr aufgeregt.
Nach dem Gespräch war ich noch bestärkter und positiver. Ich wollte diese Ausbildung in diesem Unternehmen! In der gleichen Woche bekam ich schon meine mündliche Zusage. Eine Woche später, am 01.08.2025, fand unsere Kennenlernfahrt nach Hamburg statt. Dies war für mich die erste Möglichkeit, die anderen Auszubildenden aus allen 3 Lehrjahren, unsere Ausbildungsleiterin und den Personalchef kennenzulernen.
Am Montag, den 04.08.2025 ging es dann richtig los: Nach einer Vorstellung des Unternehmens, seinen Richtlinien und seinen wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Zielen fanden noch spezifische Sicherheitsunterweisungen statt.
Im Anschluss bekam ich meinen Arbeitslaptop, meine Zugangsdaten und meinen Zugangschip, danach ging es in meine erste Abteilung – die Finanzbuchhaltung.
Gefällt mir besonders
- Abwechslungsreiche Tätigkeit
- Selbstständiges Arbeiten
- Moderner Arbeitsplatz
- Viel Verantwortung
- Mit Zahlen arbeiten
Sollte man beachten
- Ein Teil der Ausbildung ist es, mehrere Abteilungen zu durchlaufen. In der Regel wechselt man alle 6 Monate die Abteilung – eventuell ist dies für einige ein negativer Punkt aufgrund der stetigen Wechsel.
- Während der Ausbildung bekommt man auch einiges an Verantwortung übertragen – das kann manche etwas unter Druck setzen. Allerdings stehen bei Fragen und Unsicherheiten immer die Arbeitskollegen und anderen Auszubildende zur Seite. Mich persönlich motiviert es sehr, wenn ich merke, dass mir Aufgaben zugetraut werden.
Mein Tipp für euch
Machen! Den Mut aufbringen und die Bewerbung schreiben – egal welches Alter, welche Herkunft oder auch mit einer 4 in Mathe. Erkundigt euch über die verschiedenen Tätigkeiten, die diese Ausbildung mit sich bringt. Die Ausbildung bietet mehr Vielseitigkeit, als ich anfangs dachte, und nach der Ausbildung stehen dir sehr viele Türen offen. Wenn dich Zahlen, wirtschaftliche Inhalte, kaufmännische Prozesse, Marketing, Personalwesen und auch die Logistik interessieren, dann ist der Beruf genau das RichtigeMein Job auf einen Blick
- Art der Ausbildung: Praxisintegriert
- Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2,5 Jahre möglich
- Fachbereich: Kaufmännisch (Logistik, Marketing, Personalwesen, Buchhaltung, uvm.)
- Erwünschter Schulabschluss: Realschule
- Arbeitsumfeld: Büro
- Arbeitszeiten: Gleitzeit
- Höhe der Vergütung während der Ausbildung: 1. Lehrjahr: 974 €, 2. Lehrjahr: 1.028 € und 3. Lehrjahr: 1.136 €
- Anzahl Urlaubstage: 30 Tage plus Heiligabend und Silvester
Mein Arbeitstag auf einen Blick
- 07:00: Ein typischer Arbeitstag beginnt bei mir meistens um 7:00 Uhr. Auf dem Weg zu meiner Abteilung komme ich am Postraum vorbei, daher nehme ich die eingegangene Hauspost für die Finanzbuchhaltung immer mit. Nachdem ich mich an meinem PC eingeloggt habe, sortiere ich die Hauspost in Kreditoren, Debitoren, Controlling, Rechnungen, Mahnungen und allgemeine Buchhaltung. Nach der Verteilung und dem Einscannen der Belege und Rechnungen, checke ich meine Emails und meinen Terminkalender, prüfe, ob Aufgaben auf meinem Schreibtisch liegen und erledige diese.
- 09:30: Bis ca. 9:30 Uhr prüfe ich die per E-Mail eingegangenen Rechnungen und Mahnungen. Hierzu benutze ich 3 verschiedene buchhalterische Programme der Firma. Im Laufe des Vormittags trifft auch die allgemeine Eingangspost ein, auch diese wird geholt, gescannt, gestempelt, verteilt und geprüft. Die Pflege der Ablage gehört auch zu meinen Aufgaben und diese erledige ich zwischendurch.
- 12:00: Mittagspause mit den anderen kaufmännischen Auszubildenden.
- 12:30: In der Mittagszeit werden in einem unserer Programme neue Rechnungen hochgeladen. Nach dem Abgleichen der Lieferantenstammdaten und der Angaben auf den Rechnungen werden die Rechnungen zu einem weiteren Programm geleitet. Dort wird die Rechnung mit dem Wareneingang verknüpft, nochmals geprüft und im Anschluss gebucht. Scheckeingänge gehören auch zu meinen (täglichen) Aufgaben. Diese gehen ein und werden von mir ins System gebucht, ehe ich sie an die Bank weiterleite. Natürlich gehören auch E-Mails, Telefonate oder Gespräche mit Arbeitskollegen zu meinem Arbeitstag.
- 15:30: Wenn ich pünktlich um 7.00 Uhr Arbeitsbeginn hatte, habe ich in der Regel um 15:30 Uhr Feierabend.