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Professor / Professorin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Professor

Was macht ein Professor (m/w/d)?

Ein Professor hat eine zentrale Rolle im Hochschulbetrieb: Du lehrst nicht nur, sondern gestaltest aktiv die Inhalte, Methoden und Zukunft deines Fachbereichs mit. In der Lehre entwickelst du eigenständig Vorlesungen und Seminare, betreust Hausarbeiten, Bachelorarbeiten und Masterarbeiten, begleitest Studierende individuell durch ihr Studium. Dabei vermittelst du nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praxisnahe Kompetenzen, die im Berufsleben gefragt sind. Gleichzeitig förderst du kritisches Denken, wissenschaftliches Arbeiten und eigenverantwortliches Lernen – essenzielle Fähigkeiten für den akademischen und beruflichen Erfolg deiner Studierenden. Inzwischen gehört auch der Umgang mit digitalen Lehrplattformen wie Moodle oder ILIAS sowie der Einsatz von Online-Vorlesungen und interaktiven Tools zum Alltag.

Neben der Lehre ist auch die Forschung ein wichtiger Bestandteil deiner Arbeit. Du gehst eigenen wissenschaftlichen Fragestellungen nach, entwickelst neue Ideen und Theorien und veröffentlichst deine Ergebnisse in Fachzeitschriften. Damit trägst du zur Weiterentwicklung deines Fachgebiets bei. Als Professor nimmst du außerdem an Konferenzen teil, arbeitest in Forschungsteams und leitest oft selbst Projekte oder Institute. Hinzu kommen organisatorische Aufgaben in der Hochschulverwaltung – etwa als Mitglied in Prüfungsausschüssen oder Studienkommissionen. Du übernimmst also eine vielschichtige Rolle, die Wissen schafft, vermittelt und weiterträgt.

Aufgaben als Professor

Deine Tätigkeiten als Professor sind vielfältig, anspruchsvoll und reichen weit über die reine Wissensvermittlung hinaus. Du übernimmst große Verantwortung in deinem Fachbereich.

  • Lehre: Du hältst Vorlesungen, leitest Seminare und betreust Studierende bei Haus- und Abschlussarbeiten
  • Forschung: Du führst eigenständige Forschungsprojekte durch und veröffentlichst deine Ergebnisse in wissenschaftlichen Publikationen
  • Betreuung: Du begleitest Studierende individuell und unterstützt sie bei ihrer akademischen und persönlichen Entwicklung
  • Verwaltung: Du übernimmst administrative Aufgaben, wie die Mitarbeit in Gremien, Berufungskommissionen oder die Leitung eines Fachbereichs oder Instituts
  • Praxisbezug: Du bringst deine Berufserfahrung ein und förderst den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis

Gerade im Bereich der Verwaltung wirkst du oft in hochschulinternen Gremien wie dem Fakultätsrat, dem Senat oder Berufungskommissionen mit und trägst so aktiv zur Weiterentwicklung deiner Hochschule bei. Zudem gehört auch die Einwerbung von Drittmitteln für Forschungsprojekte zu deinen Aufgaben – ein wichtiger Aspekt, um wissenschaftliche Vorhaben finanziell abzusichern. Diese Aufgaben verlangen nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch pädagogisches Geschick, Organisationstalent und eine hohe Eigenverantwortung.

Wo kann ich als Professor arbeiten?

Als Professor sind deine beruflichen Einsatzorte vielseitig und bieten dir zahlreiche Möglichkeiten zur Mitgestaltung und Weiterentwicklung:

  • Universitäten: Hier liegt der Fokus auf theoretischer Forschung und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses
  • Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW): Der Schwerpunkt liegt auf praxisorientierter Lehre und angewandter Forschung
  • Kunst- und Musikhochschulen: Hier unterrichtest du in kreativen Disziplinen und förderst künstlerische Talente
  • Private Hochschulen: Diese bieten oft spezialisierte Studiengänge und legen Wert auf individuelle Betreuung

Dabei unterscheiden sich die Hochschultypen in ihren Anforderungen und Schwerpunkten, bieten aber allen Professoren Raum für Lehre, Forschung und Gestaltungsspielraum. Neben Hochschulen arbeiten einige Professoren auch an außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie den Max-Planck-Instituten, der Fraunhofer-Gesellschaft oder in Akademien der Wissenschaften, wo sie sich voll und ganz der Forschung widmen.

Arbeitszeiten als Professor

Die Arbeitszeiten eines Professors oder einer Professorin sind nicht einheitlich geregelt und können stark variieren. In der Vorlesungszeit und auch in der vorlesungsfreien Zeit beträgt die durchschnittliche Wochenarbeitszeit über 50 Stunden. Diese Zeit ist geprägt durch Lehrveranstaltungen, Sprechstunden, Prüfungen, Vorbereitung des Unterrichts, Forschung, das Schreiben wissenschaftlicher Publikationen und administrativen Aufgaben.

Die tatsächliche Wochenarbeitszeit hängt von vielen Faktoren ab – zum Beispiel der Fachrichtung, dem Lehrdeputat oder zusätzlichen Leitungsaufgaben. Gerade deshalb ist ein hohes Maß an Selbstorganisation, Verantwortungsbewusstsein, Selbstdisziplin und zeitlicher Flexibilität für diesen Beruf unerlässlich.

Wie viel verdient ein Professor in der Ausbildung?

Als Professor durchläufst du verschiedene Qualifikationsphasen, in denen dein Einkommen variiert. In der Anfangszeit, beispielsweise als Juniorprofessor (W1), liegt das monatliche Bruttogehalt zwischen 4.000 und 5.500 Euro – je nach Bundesland und Erfahrung.

Mit der Berufung auf eine W2- oder W3-Professur steigt dein Gehalt deutlich an. W2- und W3-Professoren erhalten je nach Bundesland zwischen ca. 5.800 und über 7.500 Euro brutto monatlich. Zusätzlich kannst du durch besondere Leistungen, Drittmittelprojekte oder Leitungsfunktionen weitere Zuschläge erhalten. Dein Verdienst ist also nicht nur von deiner Position, sondern auch von deinem Engagement abhängig.

Wie läuft die Ausbildung als Professor ab?

Der Weg zur Professur ist lang, aber lohnenswert. Er führt dich über mehrere akademische Stufen, in denen du dich fachlich und methodisch spezialisierst. Dabei sammelst du nicht nur theoretisches Wissen, sondern auch praktische Lehrerfahrung und lernst, wie wissenschaftliches Arbeiten im universitären Kontext funktioniert. Häufig wirst du parallel zur Promotion bereits in Forschungsprojekten oder in der Lehre eingebunden und entwickelst dort deine Kompetenzen weiter.

Wichtig zu wissen: Die Professur ist kein klassischer Ausbildungsberuf, sondern ein Amt, das dir nach erfolgreicher wissenschaftlicher Qualifikation verliehen wird. Du musst offiziell zur Professorin oder zum Professor berufen werden – meist durch einen Berufungsausschuss an einer Hochschule. Erst mit dieser Berufung darfst du den Titel offiziell tragen und die damit verbundenen Aufgaben ausüben.

Ein moderner Karriereweg ist der sogenannte Tenure Track, bei dem du zunächst eine befristete Juniorprofessur antrittst. Bei erfolgreicher Evaluation erfolgt später die Übernahme in eine unbefristete Lebenszeitprofessur – ein Modell, das planbare Karrierewege fördern soll.

Wie lange dauert die Ausbildung als Professor?

Die Ausbildungsdauer variiert je nach Disziplin, Studienstruktur und individueller Laufbahn. Grundsätzlich setzt sich der Weg wie folgt zusammen:

  • Bachelorstudium: 3–4 Jahre
  • Masterstudium: 2 Jahre
  • Promotion: 3–5 Jahre
  • Postdoc-Phase oder Habilitation: 3–6 Jahre

Insgesamt solltest du mit einer Ausbildungszeit von etwa 11 bis 17 Jahren rechnen. Diese intensive Qualifikation sichert dir eine fundierte wissenschaftliche und didaktische Basis für deine Professur.

Was sind die Ausbildungsinhalte als Professor?

Im Laufe deiner akademischen Ausbildung eignest du dir umfassende Kompetenzen an, die dich optimal auf die Anforderungen einer Professur vorbereiten. Du vertiefst dein fachliches Wissen in einem bestimmten Spezialgebiet und entwickelst gleichzeitig deine Fähigkeit, wissenschaftlich zu arbeiten. Dazu gehören das eigenständige Planen und Durchführen von Forschungsprojekten, das Publizieren deiner Ergebnisse und das Verfassen wissenschaftlicher Texte.

Darüber hinaus sammelst du erste Lehrerfahrungen, etwa als wissenschaftlicher Mitarbeiter oder Dozent (sogenannter Assistant Professor), und lernst dabei auch wichtige didaktische Grundlagen. Ein weiterer wichtiger Bestandteil deiner Ausbildung ist der Aufbau eines beruflichen Netzwerks – zum Beispiel durch die Teilnahme an Konferenzen, Forschungskooperationen oder durch Kontakte zu internationalen Hochschulen. All diese Inhalte legen den Grundstein für deine spätere Rolle als Professor und machen dich zu einer kompetenten und reflektierten akademischen Persönlichkeit.

Voraussetzungen für die Ausbildung zur Professorin

Für die Professur brauchst du nicht nur einen exzellenten akademischen Hintergrund, sondern auch weitere Qualifikationen und Erfahrungen.

  • Hochschulabschluss: Ein abgeschlossenes Master- oder Diplomstudium in deinem Fachgebiet.
  • Promotion: Eine abgeschlossene Doktorarbeit mit sehr guter Bewertung.
  • Forschungserfahrung: Mehrjährige wissenschaftliche Tätigkeit.
  • Lehrerfahrung: Nachweisbare Lehrpraxis an Hochschulen.
  • Publikationen: Mehrere Veröffentlichungen in anerkannten Fachzeitschriften.
  • Soft Skills: Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeiten, Organisationsgeschick.

An Fachhochschulen wird zudem oft mehrjährige Praxiserfahrung in der freien Wirtschaft verlangt. Diese Kombination aus Wissenschaft und Praxis macht dich für die Professur besonders qualifiziert.

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Passt die Ausbildung zur Professorin zu mir?

Die Ausbildung zur Professorin passt gut zu dir, wenn du Leidenschaft für Wissenschaft mitbringst und bereit bist, einen langen, aber spannenden Karriereweg zu gehen. Du solltest dich sowohl für Lehre als auch für Forschung begeistern können und Freude daran haben, mit jungen Menschen zu arbeiten.

  • Leidenschaft für dein Fachgebiet: Du brennst für dein Thema und willst dein Wissen weitergeben
  • Forschungsinteresse: Du hast Spaß am Entdecken und Erforschen
  • Geduld und Ausdauer: Der Weg zur Professur ist lang und herausfordernd
  • Kommunikationsstärke: Du kannst komplexe Inhalte verständlich vermitteln
  • Selbstorganisation: Du planst eigenverantwortlich und effizient

Wenn du dich in diesen Punkten wiedererkennst, ist die Professur ein spannender und zukunftssicherer Berufsweg für dich.

Weiterbildung und Karrierechancen als Professor

Professorin laechelt

Auch nach der Berufung zum Professor gibt es vielfältige Möglichkeiten, dich weiterzuentwickeln und neue Wege einzuschlagen. Der Beruf verändert sich stetig – durch neue Forschungstrends, didaktische Entwicklungen und gesellschaftliche Anforderungen. Als Professorin bleibst du durch Weiterbildungen, Netzwerkarbeit und fachlichen Austausch stets am Puls der Zeit. Darüber hinaus kannst du neue Rollen übernehmen, etwa als Studiengangsleiter, in Kommissionen oder als Koordinator internationaler Projekte. Besonders engagierte Professoren wirken auch in hochschulpolitischen Entscheidungen mit oder engagieren sich in Verbänden und wissenschaftlichen Organisationen.

Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung als Professor

Weiterbildungen helfen dir, deine Karriere gezielt zu gestalten und neue Verantwortung zu übernehmen. So bleibst du stets auf dem neuesten Stand und kannst deine Expertise kontinuierlich erweitern.

  • Führungskräftetrainings: Vorbereitung auf Leitungsfunktionen wie Dekan oder Rektor
  • Didaktische Fortbildungen: Weiterentwicklung deiner Lehrkompetenz
  • Forschungsprojekte: Beteiligung oder Leitung großer Forschungsverbünde
  • Internationale Kooperationen: Zusammenarbeit mit ausländischen Hochschulen
  • Mentoring-Programme: Nachwuchsförderung und interne Qualifizierung

Darüber hinaus bieten sich Möglichkeiten, in hochschulpolitischen Gremien mitzuwirken oder neue Studiengänge mitzugestalten. Auch eine Professur im Ausland oder in internationalen Forschungsprojekten kann ein spannender nächster Schritt sein.

Fazit: Als Professor zwischen Wissen und Wirkung

Die Professur ist mehr als ein Beruf – sie ist eine Berufung. Du gestaltest die akademische Zukunft aktiv mit, bildest die nächste Generation aus und prägst die Gesellschaft mit deinen Erkenntnissen. Wenn du bereit bist, Verantwortung zu übernehmen, Neues zu entdecken und Menschen zu begeistern, bietet dir dieser Beruf ein vielfältiges und sinnstiftendes Arbeitsumfeld.

Zugleich übernimmst du als Professor auch gesellschaftliche Verantwortung – etwa durch die Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse an die Öffentlichkeit oder durch deine Expertise in politischen und gesellschaftlichen Debatten. Mit der richtigen Mischung aus Fachwissen, Engagement und Ausdauer kannst du als Professor einen echten Unterschied machen. Der Weg dorthin ist anspruchsvoll – aber für alle, die Wissenschaft lieben, ein lohnendes Ziel.

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