Nathalies Erfahrung als Bankkauffrau

Nathalie
Ausbildung als Bankkauffrau bei der Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer–Menden„Man entwickelt sich selbst weiter & lernt auch für seine Zukunft.“
Nathalie steht kurz vor den Abschlussprüfungen Ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Sparkasse Märkisches Sauerland. Sie ist im 3. Lehrjahr und hat AZUBIYO von Ihren Eindrücken und dem Bewerbungsprozess berichtet.
Nachdem ich mich entschieden habe, eine Ausbildung zur Bankkauffrau zu machen, habe ich mich bei der Sparkasse Märkisches Sauerland beworben. Ich bekam eine schnelle Rückmeldung und mit dieser eine Einladung zum Einstellungstest, der online stattfand. Nachdem ich den Einstellungstest absolviert hatte, ging es wieder schnell, bis ich eine Rückmeldung bekam und zum Bewerbungsgespräch nach Hemer eingeladen wurde. Am Tag meines Bewerbungsgesprächs war ich natürlich super aufgeregt, aber als ich dann im Gespräch war, verflog die Aufregung und ich wurde immer lockerer. Im Gespräch spricht man natürlich über sich, bekommt Fragen gestellt und muss auch eine kleine Aufgabe meistern, die ich persönlich sehr gut fand. Durch die Aufgabe war es nicht so steif und die Aufregung lies nach.Nach dem Bewerbungsgespräch kam ich zuhause an und bekam direkt einen Anruf von jemandem aus der Personalabteilung, die mir sagte, dass ich die Ausbildung gerne bei Ihnen machen könnte. Ich habe direkt zugesagt und bekam wenig später einen Termin zum Unterschreiben des Ausbildungsvertrages. Bei dem Termin habe ich direkt einen Azubi kennengelernt.
Am 01.09.2019 begann die Ausbildung dann endlich. Die Ausbildung startete mit vier Einführungstagen, in denen man erstmal die anderen Azubis, die Kolleginnen und Kollegen sowie die Gebäude kennenlernen konnte. Die Einführungstage waren auf jeden Fall eine gute Möglichkeit, um erstmal anzukommen. In den vier Tagen haben wir viele verschiedene Dinge gemacht. Neben dem Kennenlernen des Betriebs standen natürlich auch technische, organisatorische und rechtliche Sachen auf dem Programm. Das Beste an den Einführungstagen waren die Mittagspausen, die wir alle zusammen verbrachten.
Nach den Einführungstagen startete ich mit einem Einsatz in der Hauptstelle Menden. Ich wurde super herzlich empfangen und mir wurde erstmal alles gezeigt. Eine Kollegin aus Menden war auch bei meinem Bewerbungsgespräch dabei, sodass mir ein Gesicht schon bekannt war, außerdem war ich mit einer anderen Auszubildenden aus meinem Jahrgang zusammen in Menden eingesetzt.
Nachdem man sich eingefunden hatte und alle Programme am Laufen waren, konnte man mit in den Service. Am Anfang schaute man erstmal nur zu, dann konnte man simple Sachen schon selbstständig übernehmen und eine Kollegin schaute einem noch über die Schulter. Sobald die Kolleginnen und Kollegen den Eindruck hatten, dass man es alleine schaffen würde, durfte man einen Serviceplatz übernehmen. Sobald man nicht weiterkam, konnte man jemanden um Hilfe bitten. Was ich am wichtigsten fand, ist, dass man alle fragen konnte und jeder direkt geholfen hat. Ich habe mir immer alles notiert, damit ich, wenn ein Thema nochmal vorkam, in mein Buch schauen konnte und dann wusste, was wir beim letzten Mal gemacht haben.
Mit der Zeit bekam man auch immer öfter Aufgaben von Beraterinnen und Beratern, Rückrufe und konnte an Beratungsgesprächen teilnehmen. In den Beratungsgesprächen war es auch so, dass man mit den einfacheren Themen wie Kontoeröffnung, Online-Banking etc. begann und mit der Zeit auch an anderen Themen teilnehmen konnte. Die ersten Wochen waren schon auch anstrengend, weil man viel zuhören und zuschauen musste, aber als man immer mehr selber machen konnte, wurde es auch einfacher.
Nach dem Einsatz in Menden begann im Dezember der erste Schulblock. Am Anfang des Blocks haben wir eine kleine Klassenfahrt zum Kennenlernen gemacht. Während der Fahrt haben wir viel Sport gemacht und abends zusammen gesessen. Die Klasse hat sich von Anfang an sehr gut verstanden und es war eine wirklich lustige, wenn auch kurze Klassenfahrt.
Als die Klassenfahrt vorbei war, ging der Ernst des Lebens los und wir starteten mit dem wirklichen Schulblock. In der Schule haben wir bereits bekannte Fächer wie Deutsch, Englisch, Sport, Religion und Politik. Für mich waren die Fächer Rechnungswesen, Allgemeine Wirtschaftslehre und Bankbetriebslehre neu. Da man bei diesen Fächern von vorne beginnt, kommt man gut in die neuen Themen rein. Am Ende des Schulblocks schreibt man in den Hauptfächern immer eine Klausur.
Im Anschluss des Schulblocks ging es erstmal wieder in die Hauptstelle Menden, bevor ich dann in das Kunden-Service-Center wechselte. Das Kunden-Service-Center ist das Call-Center von uns. Dort landen alle Kundinnen und Kunden, die keine bestimmte Durchwahl wählen oder ihre/n Berater/in anwählen, aber diese/r gerade nicht zusprechen ist. Am Anfang hört man auch dort erstmal bei einer Kollegin zu und schaut sich das System an, da dieses etwas anders ist. Wenn die Kolleginnen finden, dass man soweit ist, darf man selbst telefonieren und eine Kollegin hört am Anfang noch zu, bis man dann alleine telefonieren kann.
Der Einsatz dort endete und der nächste Schulblock stand schon an. Durch Corona fand der zweite Block komplett online statt. Für uns und die Lehrerinnen und Lehrer war das natürlich ungewohnt, aber es hat ganz gut geklappt. Zu Beginn haben die Lehrer/innen uns etwas viele Aufgaben gegeben und wir hatten keine Videokonferenzen, aber nachdem wir mit Ihnen gesprochen hatten, wurde es angepasst. Die Lehrer/innen mussten sich ja auch erstmal einfinden. Naja, etwas Gutes hatte der Block auch, denn wir haben keine Klausuren geschrieben. Allerdings war dies der letzte Block vor der Zwischenprüfung und da wäre es doch ganz schön gewesen, die Lehrerinnen und Lehrer persönlich zu sehen, um sie persönlich ausfragen zu können.
Nach dem Schulblock war ich im Marktservice eingesetzt. Im Marktservice läuft alles über den Tisch, was mit Verträgen, Online-Banking, Zahlungsverkehr und Archivieren zu tun hat. Dort werden auch Änderungen und neue Prozesse als erstes geprüft bzw. bearbeitet, bevor diese dann für alle veröffentlicht werden. Im Marktservice lernt man auf jeden Fall viel über die Produkte, über rechtliche Aspekte und wie es „hinter den Kulissen“ abläuft. Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass in einer Bank so viel im Hintergrund abläuft, denn man sieht ja immer nur das, was im Kundenverkehr los ist.
Als nächstes ging es für mich in die Hauptstelle in Hemer. Dort waren die Aufgaben ähnlich wie in Menden. Die Kolleginnen und Kollegen dort waren genauso nett und hilfsbereit. Nach einer kurzen Eingewöhnung konnte ich dort auch sofort einen Platz im Service übernehmen und an Gesprächen der Beraterinnen und Berater teilnehmen bzw. diese übernehmen. In meiner Zeit in Hemer ging es für mich dann auch los mit Kampagnen, die ich telefonieren sollte. Das Gute war, dass ich meinen Einsatz im „Call-Center“ schon hatte und dort schon Kampagnen telefoniert hatte.
Anschließend wechselte ich in die Vertriebsunterstützung. Es ging rund um das Thema Marketing, Auftritt im Internet, Bausparen und Kampagnen. Es war auf jeden Fall eine komplett andere Abteilung, als die Abteilungen zuvor, aber es war auch super interessant. In der Zeit war auch die Zwischenprüfung. Die Woche vor der Zwischenprüfung hatte ich mir Urlaub genommen, damit ich noch lernen konnte. Es ist wirklich verrückt, wie schnell die Zeit während der Ausbildung vergeht.
Und schon stand der dritte Schulblock an. Zu der Zeit hatte sich die Lage wieder beruhigt und wir konnten „ganz normal“ in die Schule. Normal war natürlich nichts, aber immerhin saßen wir wieder in der Schule. Diesmal lief der Block auch wie gewohnt ab und am Ende schrieben wir Klausuren. Die Themen im Block waren hauptsächlich Wertpapiere. Schade war, das wir aufgrund von Corona keinen Ausflug zur Börse machen konnten und auch die Klassenfahrt, die für den Frühjahr 2021 angesetzt war, mussten wir leider streichen.
Passend zum Block war mein nächster Einsatz nochmals in der Hauptstelle Hemer allerdings mit Schwerpunkt in der Individualkundenbetreuung. Nun ging es mehr in den Bereich Wertpapiere und Geldanlage. Durch die Schule hatte ich schon viel Wissen, welches ich dann anwenden und erweitern konnte. Mir persönlich macht das Thema Geldanlage am meisten Spaß, da jede Kundin und jeder Kunde andere Vorstellungen hat und es so sehr abwechslungsreich ist.
Und dann kam schon der vierte Block, der wieder online stattfand. Diesmal war der Unterricht allerdings wie wirklicher Unterricht, nur von zuhause. Videokonferenzen hatten wir jetzt täglich und in jedem Fach. Während der Stunden haben wir ganz normal Tafelbilder geschrieben und hatten zwischendurch Zeit, um Aufgaben zu bearbeiten. Lediglich für die Klausuren mussten wir in die Schule kommen.
Der vierte Block handelt von Krediten, deswegen passte es, dass ich anschließend im Kreditservice eingesetzt war. Im Kreditservice bekommt man nochmal viel gezeigt, was in Richtung Kreditverträge geht und die Abläufe werden klarer. Außerdem setzt man sich viel der Lage anderer Unternehmen auseinander, um zu kontrollieren, ob der Kredit noch sicher ist.
Spontan bin ich nach dem Kreditservice in den Firmenkundenbereich gewechselt. Eigentlich durchlaufen Azubis diesen Bereich nicht, aber aufgrund von Ausfällen durfte ich dort aushelfen. Die Zeit dort verging super schnell und ich konnte sehr viel Neues lernen. Das Firmenkundengeschäft hat einige Schnittpunkte mit dem Privatkundengeschäft, aber ist noch komplexer.
Bald steht noch der letzte Schulblock an und danach geht es in den Endspurt. Im November dieses Jahres haben wir unsere schriftliche Abschlussprüfung und im Januar dann die mündliche Abschlussprüfung.
Zusätzlich zur Schule hat man während der Ausbildung auch viele Seminare in der Sparkassen Akademie am Phönixsee in Dortmund. Direkt am Anfang startet man mit Seminaren zu unterschiedlichen Themen. Jedes Thema aus dem Schulblock wird durch ein Seminar vertieft. Im Normalfall verbringt man die Tage dann in Dortmund in der Akademie und kann seine Mittagspause am Phönixsee verbringen. Wir hatten wegen Corona aber auch einige Seminare die Online stattgefunden haben. Die Seminare sind eine tolle Abwechslung, weil man immer neue Azubis und Dozent*innen kennenlernt. Teilweise trifft man auch Azubis wieder und kann sich mit diesen austauschen.
Mir macht die Ausbildung sehr viel Spaß, da es sehr abwechslungsreich ist und ich gerne mit Menschen zusammenarbeite. Während der Ausbildung lernt man immer wieder neue Menschen kennen und knüpft Freundschaften. Ich habe gemerkt, dass man mit der Zeit seinen eigenen Weg findet, mit den Kundinnen und Kunden umzugehen und diese auf seine eigene Art zu beraten.
Am Anfang viel es mir noch schwer mit schwierigen Kund*innen umzugehen. Ich habe mir über meckernde Menschen oft zu viele Gedanken gemacht und habe mich in solchen Situationen oft gefragt, ob es vielleicht doch das Falsche für mich ist. Die internen Abteilungen, in denen man keinen Kundenkontakt hat, haben mir allerdings gezeigt, dass ich etwas mit Menschen machen möchte. Mit der Zeit habe ich mir angewöhnt, das Meckern mancher Kundinnen und Kunden zwar anzuhören, aber ich habe es mir nicht mehr zu Herzen genommen. In den meisten Fällen ist man gar nicht schuld daran, dass die Kundin oder der Kunde etwas zu meckern hat. Ich habe gemerkt, dass manche Menschen einfach so sind, aber die netten Kund*innen eindeutig überwiegen. Am besten finde ich, dass jede Kundin und jeder Kunde anders ist und so auch jedes Gespräch anders verläuft. Außerdem ist es ein Beruf, indem man nie auslernt, weil sich oft etwas ändert oder neue Sachen hinzukommen.
Als ich meine Ausbildung begonnen habe, wurde mir schnell bewusst, dass es genau die richtige Wahl war, bei der Sparkasse Märkisches Sauerland anzufangen. Dadurch, dass die Sparkasse Märkische Sauerland nicht so groß ist, kennt hier eigentlich jeder jeden. Das ist für mich ein riesiger Vorteil, weil man als Azubi nie das Gefühl hat, unterzugehen. In jeder Abteilung wird man beachtet und die Kolleginnen und Kollegen beschäftigen sich mit einem. Natürlich kann man in manchen Abteilungen mehr machen, als in anderen, aber auch dann kann man die Zeit nutzen und was für die Schule machen.
In meinen Augen ist die Ausbildung zur Bankkauffrau/-mann bei der Sparkasse Märkisches Sauerland ein guter Grundbaustein für den späteren Weg in der Bank. Nach der Ausbildung kann man innerhalb der Bank verschiedene Wege einschlagen. Man kann sich über die Sparkassenakademie immer weiterbilden oder berufsbegleitend studieren. Nicht nur beruflich gesehen ist die Ausbildung sehr gut, sondern auch auf sich selbst bezogen, denn man entwickelt sich selbst weiter und lernt auch für seine Zukunft sehr viel.
Ich hoffe, dir hat der Bericht geholfen und konntest abschätzen, ob die Ausbildung etwas für dich wäre oder vielleicht auch nicht. Viel Erfolg auf deinem Weg.
Gefällt mir besonders
- Kundenkontakt
- Viele verschiedene Bereiche, die man durchläuft
- Abwechslungsreiche Aufgaben
- Kombination aus Theorie und Praxis
- Viele verschiedene Menschen kennenzulernen
Sollte man beachten
- Wenn man sich in einer Abteilung "eingelebt" hat, muss man manchmal bald wieder wechseln
- In manchen Abteilungen bekommt man keinen noch tieferen Einblick
- Manche Sachen darf man als Azubi nicht machen, deswegen kommt man manchmal nicht allein weiter
Mein Tipp für euch
Versuch dich von Herausforderungen nicht unterkriegen zu lassen, sondern frag nach Hilfe, sobald du nicht weiterkommst, denn jeder fängt mal klein an. Bleib immer du selbst und kopiere keine anderen Berater/innen. Nutze die Zeit und gehe bei möglichst vielen Beraterinnen und Beratern in Gespräche, um deinen passenden Weg zu finden. Es wird immer Berater/innen geben, deren Art dir besser gefällt als die von anderen, aber am Ende ist es wichtig, seinen eigenen Weg zu finden. Notiere dir von Anfang alles, was neu ist, in einem Buch oder einer Mappe, so hast du alles in einer Sammlung und musst nicht groß suchen. Häng dich von Anfang an voll in die Schule rein. Nutze die Blöcke, um zu lernen, damit du nach der Arbeit nicht noch so viel lernen musst. Finde auch beim Lernen deinen eigenen Weg, wenn du diesen noch nicht gefunden hast. Und habe immer etwas zu lernen auf der Arbeit dabei, damit du Leerläufe gut nutzen kannst.Mein Job auf einen Blick
- Art der Ausbildung: Duale Ausbildung
- Dauer der Ausbildung: Zweieinhalb Jahre
- Fachbereich: Kaufmännisch
- Arbeitsumfeld: Büro
- Arbeitszeiten: Gleitzeit
- Anzahl Urlaubstage: 30
Mein Arbeitstag auf einen Blick
- 08:30: Man fängt meistens zwischen 8 Uhr und 9 Uhr an, aber durch die Gleitzeit kann man auch mal später anfangen
- 09:00: Service -> die Zeiten im Service sind täglich unterschiedlich, denn es kommt drauf an, wie viel los ist und ob eventuell Urlaubszeit ist
- 13:00: Mittagspause -> man kann sich die Pause frei einteilen, denn manche machen lieber früher Pause und manche später
- 14:00: Mails lesen und Neuigkeiten nachlesen und eventuell ausdrucken/notieren
- 15:00: Beratungsgespräche -> teilnehmen oder selbst durchführen
- 16:00: Beratungsprotokoll schreiben
- 16:30: Berater/innen nach Aufgaben fragen
- 17:00: Feierabend