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Archäologe / Archäologin
Ausbildung & Beruf

Archäologe

Beim Bau einer Tiefgarage in der Innenstadt sind die Arbeiter auf ungewöhnliche Strukturen gestoßen. Die Stadt hat die Bauarbeiten sofort gestoppt – jetzt musst du als Archäologe mit einem Team los, um festzustellen, ob hier Überreste einer früheren Besiedlung gefunden wurden. Erst, wenn die Ausgrabungen und Forschungen abgeschlossen sind, kann der Bau wieder aufgenommen werden.

Berufsbild Archäologe / Archäologin

Was macht ein Archäologe (m/w/d)?

Als Archäologe befasst du dich mit den Zeugnissen menschlichen Lebens und erforschst frühere Kulturen und Zivilisationen. Du kannst beispielsweise Ausgrabungen organisieren und durchführen, aber auch im Bereich Restauration oder Konservierung arbeiten.

Andere Archäologen sind Museen tätig und leiten Ausstellungen, halten Vorträge oder sind in der Forschung tätig. Durch ihr umfangreiches Wissen werden Archäologen auch bei Buchprojekten von Verlagen angefragt und sind dort im Lektorat oder in der Beratung tätig.

Wie sieht der Berufsalltag als Archäologe aus?

Wie dein Arbeitstag als Archäologe aussieht, hängt stark von deinem Arbeitgeber und deinem Tätigkeitsbereich ab. Bist du in der Feldforschung tätig, beginnt dein Tag in der Grabungssaison früh. Hier nimmst du dir einen bestimmten Bereich vor, in dem du die Ausgrabungen fortsetzt. Dabei bist du sehr sorgfältig und arbeitest mit Pinseln und kleinem Werkzeug. Mögliche Fundstücke dokumentierst und katalogisierst du, eventuell musst du auch Scherben wieder zusammensetzen.

Andere Archäologen arbeiten mit bereits gefundenen Stücken und führen durch die Überreste alter Burgen, betreuen Museumsprojekte oder sind im Bildungsbereich tätig. Da es sich beim Archäologen um einen akademischen Beruf handelt, schreibst du vielleicht auch selbst wissenschaftliche Artikel, trägst zu Sammelbänden bei oder gibst Experteninterviews rund um die Archäologie.

Archäologin pflegt Archivdaten

Wo arbeiten Archäologen?

Viele Archäologen arbeiten an Hochschulen oder in Museen. In Landesämtern für Denkmalpflege, bei Denkmalschutzbehörden oder in Verlagen oder Bibliotheken kannst du ebenfalls als Archäologin Arbeit finden.

Auch wenn man bei Archäologie oft an Ausgrabungen denkt, findet ein Großteil der Arbeit im Büro, in Bibliotheken und Archiven oder in Museen statt. Hier bereitest du dich auf Ausgrabungen, Exkursionen oder Ortsbegehungen vor, dokumentierst deine Tätigkeit oder beantragst Fördergelder.

Ausbildung zum Archäologen / zur Archäologin

Wie läuft die Ausbildung zum Archäologen ab?

Um Archäologe zu werden, musst du keine klassische Duale Ausbildung sondern ein Studium der Archäologie abschließen. Für den Bachelor musst du an den meisten Hochschulen rund 3 Jahre einplanen. Zu den Vorlesungen und Seminaren an der Uni kommen verpflichtende Exkursionstage, Lehrgrabungen oder Praktika. Den Abschluss bildet die Bachelorarbeit, teilweise kommt noch eine mündliche Prüfung dazu.

Möchtest du kein Studium absolvieren, kommt für dich die Ausbildung zum Grabungstechniker infrage.

Was lernt man in der Ausbildung zum Archäologen (m/w/d)?

Im Archäologiestudium lernst du vor allem die Arbeit mit Lektüre und das vergleichende Sehen. Du lernst unterschiedliche alte und moderne Sprachen, beispielsweise Englisch, Latein oder Griechisch. Angehende Archäologen arbeiten aber nicht nur theoretisch, sondern lernen besonders viel durch praxisnahe Kurse, beispielsweise Exkursionen in Museen oder zu Sammlungen sowie Grabungskurse in verschiedenen Ländern und Landschaften.

Du kannst dich im Archäologiestudium spezialisieren, beispielsweise auf klassische Archäologie oder einen anderen Kulturraum. Hier sind dann entsprechende Sprachkenntnisse nachzuweisen.

Archäologe: Voraussetzungen für die Ausbildung

Relikte aus vergangenen Zeiten faszinieren dich und du könntest dir vorstellen, als Archäologe zu arbeiten? Schau dir vorher noch die Voraussetzungen an, dann steht deinem Traumjob nichts im Weg.

Schulfächer
  • Geschichte
  • Latein
  • Englisch
Stärken
  • Beobachtungsgabe
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Genauigkeit
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro, Archiv, Museum, Ausgrabungsstelle
  • Bildschirmarbeit
  • evtl. Arbeit im Freien

Wenn du dich für ein Studium der Archäologie einschreiben willst, musst du die Hochschulzugangsberechtigung, also üblicherweise Abitur, mitbringen. Mit guten Noten in Englisch, Latein und Geschichte bist du ebenfalls gut vorbereitet.

Angehende Archäologen sollten Freude am Lesen, Beobachten und Vergleichen haben. Praktische Tätigkeiten gehören im Beruf klar dazu, sind aber nicht immer der Fokus. Genauigkeit und eine gute Auffassungsgabe sind wichtig, um deine Arbeitsergebnisse zu dokumentieren. In der Regel arbeitest du auch viel mit Menschen zusammen, manchmal in anderen Kulturräumen. Auch daran solltest du Spaß haben.

Wie viel verdient eine Archäologin in der Ausbildung?

Für dein Studium an einer Hochschule erhältst du keine Ausbildungsvergütung. Allerdings gibt es trotzdem Finanzierungsmöglichkeiten, informiere dich z. B. über BAföG oder Studienkredite.

Passt die Ausbildung zum Archäologen zu mir?

Die Ausbildung zum Archäologen ist ideal für dich geeignet, wenn

  • du dich für Geschichte interessiert
  • du ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen hast
  • dir das wissenschaftliche Arbeiten Freude bereitet
  • du interkulturelle Kompetenz mitbringst

Ein anderer Beruf passt wahrscheinlich besser zu dir, wenn

  • du Staub, Lärm oder Hitze nicht magst
  • unsichere Arbeitsverhältnisse dir Angst machen
  • du dir einen klaren Berufsweg nach der Ausbildung wünschst
  • körperlich stark eingeschränkt bist

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Als Archäologe bist du in deinem Traumjob gelandet, prima! Aber das muss es karrieretechnisch noch lange nicht gewesen sein. Mit einer Weiterbildung kannst du deinen Lebenslauf weiter aufpeppen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Archäologen / zur Archäologin

Als Archäologe kannst du dich auf unterschiedliche Arten weiterbilden. Möchtest du Karriere machen, solltest du nach dem Bachelorstudium noch einen Master anhängen und auch über eine Promotion oder Habilitation nachdenken. So kannst du auch selbst an einer Hochschule lehren.

Daneben sind auch Anpassungsfortbildungen möglich, um dich selbst weiterzubilden und dein Wissen aktuell zu halten. Gerade als Archäologin kannst du auch an Online-Weiterbildungen teilnehmen, die von Instituten angeboten werden. Dazu kommen Kurse in Unterwasserarchäologie oder zu Geoinformationssystemen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Archäologe

Archäologen sind bei ihrer Arbeit üblicherweise auf Fördergelder, genehmigte Projekte und Grabungserlaubnisse angewiesen. Denn nur, weil du Interesse an Grabungen oder Forschungen in einem bestimmten Bereich hast, kannst du dort nicht einfach loslegen. Das kann zermürben und bietet nur wenigen Archäologen sichere Anstellungsverhältnisse. Trotzdem kann die Arbeit sehr erfüllend sein. Innovative Technologien in der Archäologie ermöglichen bereits heute die Nutzung von Geoinformationen und können über lohnenswerte Stellen für Grabungen aufklären.

Nachhaltigkeit ist heute zudem wichtiger denn je: Bei den Ausgrabungen achtest du darauf, möglichst nichts zu beschädigen, greifst aber natürlich in die Landschaft ein. Im Idealfall schaffst du es, dass deine Arbeitsergebnisse für die Nachwelt erhalten bleiben und nachhaltige Erkenntnisse liefern.

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Bildnachweis:
„Archäologe“ ©Stevica Mrdja - stock.adobe.com
„Archäologin pflegt Archivdaten“ ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com