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Klima-Ausbildungsberufe

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„Klima-Ausbildungsberufe“ – zeitgemäßes Employer Branding in technisch-gewerblichen Berufen

Das müssen Sie wissen

  • Azubis werden weiter verzweifelt gesucht – es gibt zehntausende unbesetzte Stellen
  • Die geplante Energiewende und der Kampf gegen die Klimakatastrophe machen einige technisch-gewerblichen Berufe wieder attraktiver
  • Personalverantwortliche sollten zielgruppengerechtes Employer Branding betreiben, um Nachwuchs zu gewinnen

Am Puls der Zeit

Kaum eine andere Problematik beschäftigt Jugendliche und junge Erwachsene mehr als die Klimakrise. Es liegt daher auf der Hand, dass dieses Thema bei der Berufswahl der Generation Z ebenfalls eine große Rolle einnimmt. Werte- und zweckorientiertes Arbeiten ist ihnen wichtig. Dieser Aspekt kommt nun besonders in den sogenannten Klimaberufen zu tragen – viele junge Menschen motiviert es, sich „hauptberuflich“ für das Klima zu engagieren.

Warum ist ein Job mit Sinnhaftigkeit in der Arbeitswelt aktuell so wichtig? Welche Botschaften motivieren die Zielgruppe? Das und mehr beleuchtet dieser Artikel.

Hunderttausende Fachkräfte gesucht

„Klima-Ausbildungsberufe“ gehören mittlerweile zu den gefragtesten Berufswünschen, besonders von jungen Männern. Laut Bundesagentur für Arbeit sind der Elektroniker für Energie-/ Gebäudetechnik und der Anlagenmechaniker für Sanitär-/Heizungs- und Klimatechnik unter den Top Ten der begehrtesten dualen Ausbildungsberufe. Dennoch: Azubis im gewerblich-technischen Berufen werden weiter inständig gesucht. Vor allem im Handwerk ist der Nachwuchs- und Fachkräftemangel immens.

Dieser Mangel könnte sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Bis 2030 werden etwa 440.000 zusätzliche Fachkräfte benötigt, um die Energieziele im Rahmen der Energiewende zu erreichen. Das ging aus einer Studie im Auftrag der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hervor.

Um dem Bedarf an Arbeitskräften gerecht zu werden, müssen sich handwerkliche und industrielle Unternehmen mit zielgruppengerechtem Employer Branding befassen. Die Intention sollte es sein, mit motivierenden Botschaften die eigene Arbeitgebermarke zu stärken. So können Betriebe auf sich aufmerksam machen und die Zielgruppe ansprechen.

Sinnstiftende Arbeit steht vor allem bei der Generation Z hoch im Kurs und macht Berufe attraktiver. Zweckorientierte Tätigkeiten steigern die Motivation und verbessern die Bindung zum Arbeitgeber. Aspekte, die HR-Verantwortliche vor Augen haben sollten.

Geeignete Botschaften

Ihre Employer-Branding-Maßnahmen sollten also authentisch darstellen, welchen Sinn und Zweck die Arbeit in Ihrem Unternehmen verfolgt und welcher Nutzen dadurch für die Gesellschaft entsteht. Verankern Sie die Werte, für die Ihr Unternehmen steht, in Ihrer Arbeitgebermarke und kommunizieren Sie diese nach außen. Erste Kontaktpunkte mit den potenziellen Azubis können Social-Media-Kampagnen, Ihre Karrierewebsite oder Ihr Auftritt in Online-Jobbörsen sein.

Setzt sich Ihr Betrieb beispielsweise durch die Installation von Solaranlagen aktiv für die Energiewende ein? Transportieren Sie dies an den genannten Touchpoints – wozu selbstverständlich auch Ihre Stellenanzeigen gehören. Die Botschaft: „Beginnst du deine Ausbildung bei uns, engagierst du dich im Berufsalltag für eine nachhaltigere Zukunft und eine bessere Umwelt“. Aussagen wie diese stärken ebenso das Ansehen und die Wertschätzung gegenüber technisch-gewerblichen Berufen in der Gesellschaft.

„Das Handwerk“ setzt selbst ebenfalls auf diesen Appell. Unter dem Motto „Werde fürs Klima aktiv – hauptberuflich“ wirbt der Deutscher Handwerkskammertag e.V. gemeinsam mit Meta für eine Ausbildung in klimarelevanten Berufen. Statement: Die Klimaziele sind ohne Handwerker, die sie umsetzen, nicht zu schaffen.

Für Personalabteilungen von technisch-gewerblichen Unternehmen gilt es, auf die junge Zielgruppe einzugehen und die Essenz dieser Botschaften für die Zielgruppenansprache zu nutzen.

! Vorsicht vor Greenwashing

Vermeiden Sie verallgemeinernde Aussagen, die im Konflikt zu Ihrer Arbeitsrealität stehen. Andernfalls wecken Sie falsche Erwartungen bei den potenziellen Azubis sowie in der generellen Außenwirkung, die schnell zu Frustration, Unmut oder „Shitstorms“ führen können. Problematisch wird es auch dann, wenn Sie sich mit Klima-Ausbildungsberufen umweltbewusst präsentieren – im Betriebsalltag aber abseits Ihrer Ausbildungsprogramme nicht nachhaltig handeln und arbeiten.

Beantworten Sie diese Fragen und kommunizieren Sie die Ergebnisse ggfs. nach außen:

  • Gibt es klimafreundliche Projekte, die wir in der Vergangenheit umgesetzt haben oder die fest für die Zukunft geplant sind?
  • Welche klimafreundlichen Arbeitsaufträge setzen wir regelmäßig um?
  • Gibt es aussagekräftige Zahlen, die wir kommunizieren können? Zum Beispiel: Wir haben im vergangenen Jahr X Haushalte mit umweltschonenden Heizsystemen versorgt.
  • Unterstützen wir aktiv gesellschaftliche Projekte?
  • Achten wir auch im Betriebsalltag auf Nachhaltigkeit, falls ja: gibt es besondere Maßnahmen?

Zu den „Klimaberufen“ zählen unter anderem:

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Bildnachweis:
„Klima-Ausbildungsberufe“ ©rodrigodm22 - stock.adobe.com