Schornsteinfeger Ausbildungsplätze finden: Was muss ich beachten?
Die Ausbildung zum Schornsteinfeger ist dual aufgebaut und dauert in der Regel drei Jahre. Das heißt: Du arbeitest in einem Betrieb und besuchst zusätzlich die Berufsschule. In der praktischen Ausbildung lernst du direkt auf Baustellen und bei Kunden, wie Feuerstätten kontrolliert, Abgasanlagen gereinigt und Messungen durchgeführt werden. In der Schule stehen Physik, Chemie, Mathe und Umwelttechnik auf dem Stundenplan – Inhalte, die du im Alltag immer wieder brauchst.
Nicht jeder Betrieb ist gleich aufgestellt. Einige Betriebe arbeiten stark regional, andere übernehmen auch größere Projekte mit zusätzlichen Schwerpunkten, z. B. in der Energieberatung. Wenn du dich für einen Ausbildungsplatz interessierst, solltest du vorab klären:
- Welche Aufgaben übernimmt der Betrieb?
- Gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung?
- Hast du die Möglichkeit, bei guten Leistungen die Ausbildung zu verkürzen?
Ein Praktikum vor der Bewerbung ist sinnvoll – so lernst du den Beruf und den Betrieb kennen. Zudem zeigst du dein Interesse und kannst dich direkt als Auszubildender empfehlen.
Gibt es Unterschiede in verschiedenen Regionen?
Die Ausbildung ist bundesweit geregelt – aber der Berufsalltag kann sich je nach Region deutlich unterscheiden. Das betrifft nicht nur das Arbeitsumfeld, sondern auch die Art der Kunden und die eingesetzten Techniken. In Städten arbeiten Schornsteinfeger häufiger in großen Wohnanlagen oder Gewerbeimmobilien mit modernen Heizsystemen, Brennwerttechnik und digitalen Prüfgeräten. Im ländlichen Raum hingegen sind vermehrt klassische Heizsysteme wie Holz- oder Pelletöfen im Einsatz.
Auch der Arbeitsrhythmus kann variieren: In städtischen Betrieben gibt es oft eine striktere Terminplanung, auf dem Land ist der Alltag meist flexibler gestaltet. Je nachdem, was dir mehr liegt – technikorientiert und abwechslungsreich oder bodenständig und nah an den Menschen – kannst du deinen Ausbildungsort bewusst wählen.
In städtischen Gebieten betreuen Schornsteinfeger oft große Wohnanlagen, Bürogebäude oder Gewerbeeinheiten. Die Einsätze sind oft technisch anspruchsvoll und erfordern präzises Arbeiten im Team. Digitale Messgeräte und moderne Prüfmethoden gehören zum Alltag.
Der Kundenkontakt ist vielfältig – du erklärst Prüfberichte, gibst Energie-Tipps und musst auch auf Fragen spontan reagieren können. Zudem sind in Städten oft zusätzliche Anforderungen im Bereich Umweltkontrolle und Emissionsschutz gefragt.
Auf dem Land betreuen Schornsteinfeger überwiegend Ein- und Zweifamilienhäuser. Du bist viel unterwegs und arbeitest oft allein – mit hoher Eigenverantwortung. Die Arbeiten sind bodenständig und oft mit traditionellem Handwerk verbunden.
Der persönliche Kontakt zu Stammkunden spielt oftmals eine große Rolle. Viele Betriebe bieten dir hier einen sehr praxisnahen Einstieg und oft früh die Möglichkeit, eigenständig zu arbeiten.
Wie bewerbe ich mich um einen Schornsteinfeger Ausbildungsplatz?
Die Bewerbung ist dein erster Schritt in die Ausbildung. Achte auf eine saubere, vollständige und ehrliche Darstellung deiner Motivation und deiner Stärken. Neben guten schulischen Grundlagen kommt es besonders auf deine persönliche Eignung an. Folgende Punkte gehören in die Bewerbung als Schornsteinfegerin:
- Anschreiben: Erkläre, warum du Schornsteinfeger werden möchtest. Hast du ein Praktikum gemacht? Bist du technisch interessiert oder gern an der frischen Luft unterwegs? Zeig, dass du weißt, was der Beruf beinhaltet.
- Lebenslauf: Gib einen Überblick über deinen Schulweg, Praktika und persönliche Interessen. Hobbys, bei denen du handwerklich oder körperlich aktiv bist, passen besonders gut.
- Zeugnisse und Anlagen: Füge dein letztes Schulzeugnis und – falls vorhanden – Praktikumsbescheinigungen oder Zertifikate (z. B. Erste-Hilfe-Kurs) bei.
Wenn du in deiner Bewerbung bereits zeigst, dass du verantwortungsbewusst, pünktlich und zuverlässig bist, punktest du besonders – denn genau diese Eigenschaften sind im Schornsteinfegerhandwerk gefragt.
Welche Qualifikationen benötige ich?
Für die Ausbildung zum Schornsteinfeger brauchst du in der Regel einen Hauptschulabschluss. Wichtig sind aber vor allem deine Fähigkeiten und dein Auftreten im Alltag. Die folgenden Eigenschaften sind besonders gefragt:
- Schwindelfreiheit: Du arbeitest regelmäßig auf Dächern.
- Handwerkliches Geschick: Du benutzt Werkzeuge und Geräte, die präzise bedient werden müssen.
- Technisches Verständnis: Du führst Messungen durch und musst deren Ergebnisse beurteilen können.
- Körperliche Fitness: Die Arbeit ist aktiv und oft körperlich fordernd.
- Kundenfreundlichkeit: Du bist das Gesicht des Betriebs – und oft allein beim Kunden.
Wenn du dir bei einigen dieser Punkte unsicher bist, hilft dir ein Praktikum, um es einfach mal auszuprobieren.
Die Ausbildung zum Schornsteinfeger ist viel mehr als Kehren und Glück bringen. Du wirst Fachkraft für Brandschutz, Energieeffizienz und Umweltschutz – mit viel Eigenverantwortung und Abwechslung im Alltag. Ob auf dem Land oder in der Stadt: Schornsteinfeger Ausbildungsplätze bieten dir einen praxisnahen, sicheren und gefragten Einstieg ins Berufsleben.
Nach der Ausbildung stehen dir viele Wege offen – etwa zum Meistertitel, zur Selbstständigkeit oder zur Spezialisierung in der Energieberatung. Wenn du gern praktisch arbeitest, gern draußen bist und Verantwortung übernehmen willst, ist dieser Beruf wie für dich gemacht.