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Mindestlohn im Einzelhandel

Kurz vor Abschluss deiner Berufsausbildung stehen viele Entscheidungen für dich an. Wenn dir die Chance auf die Übernahme in deinem Ausbildungsbetrieb geboten wird, überlegst du, ob du das Angebot annehmen sollst. Oder hast du ein anderes Jobangebot in der Tasche und fragst dich, ob das Einkommensangebot üblich ist? Hier findest du einen Überblick, wie hoch der Verdienst im Einzelhandel ist und ob ein Mindestlohn im Einzelhandel berücksichtigt wird.

Wie hoch ist der Mindestlohn?

Der gesetzliche Mindestlohn ist allgemeinverbindlich. Es bedeutet, dass in jeder Branche eine Lohnuntergrenze bezahlt werden muss.

  • Ab Juli 2022 beträgt die Lohnuntergrenze 10,45 € brutto pro Stunde
  • Ab 01.10.2022 beträgt der gesetzliche Mindestlohn 12,00 € brutto pro Stunde

Der Mindestlohn ist die vom Gesetzgeber vorgeschriebene unterste Grenze, die ein Unternehmen seinen Mitarbeitenden bezahlen muss. Es wird zwischen dem gesetzlichen Mindestlohn und Branchen-Mindestlohn unterschieden.

Branchen-Mindestlöhne sind Untergrenzen für Arbeitende, die in bestimmten Branchen arbeiten. Aktuelle Branchen mit Mindestlöhnen sind:

  • Abfallwirtschaft
  • Dachdeckerhandwerk
  • Elektrohandwerk
  • Fleischwirtschaft
  • Gebäudereinigung
  • Gerüstbauer-Handwerk
  • Pflegebranche
  • Schornsteinfegerhandwerk
  • Steinmetz- und Steinhauerhandwerk

Verdienst im Einzelhandel

Einen Branchen-Mindestlohn im Einzelhandel gibt es nicht, dafür sind andere Regelungen ausschlaggebend.

Einzelhandel-Gehalt in Tarifverträgen

Arbeitsverhältnisse im Einzelhandel unterliegen häufig einer Tarifbindung. Tarifbindung bedeutet, dass das Einkommen und die Arbeitsbedingungen in einem Tarifvertrag geregelt sind. Gerade die größeren Einzelhandelsketten sind tarifgebunden. In kleineren Handelsbetrieben wie kleinen Modeläden oder bei einzelnen Händlern sind die Einkommen dagegen oft nicht tariflich geregelt.

Tarifgebundene Betriebe sind Mitglied einer Arbeitgeberorganisation, die gemeinsam mit einer Gewerkschaft einen Tarifvertrag verhandelt. Die Gewerkschaft vertritt die Interessen der Arbeitnehmer/-innen gegenüber dem Verband der Arbeitgeber.

In tarifgebundenen Betrieben im Einzelhandel liegt das Gehalt für Einzelhandelskaufleute bei durchschnittlich 2.540 Euro brutto pro Monat. Allerdings musst du bedenken, dass das Gehalt am Anfang deiner Karriere deutlich weniger sein wird.

Auch kommt es darauf an, in welchem Bundesland du arbeiten wirst. Im Einzelhandel haben die Gewerkschaften mit den Arbeitgeberverbänden in jedem Bundesland eigene Tarifverträge verhandelt. Der Verdienst im Einzelhandel ist also je Bundesland unterschiedlich. In Bayern verdienen erfahrene Einzelhandelskaufleute durchschnittlich 2.390 Euro brutto monatlich, während im Bundesland Sachsen nur 2.150 Euro brutto durchschnittlich bezahlt wird.

Verdienst im Einzelhandel ohne Tarifvertrag

Das durchschnittliche Einzelhandel-Gehalt in Betrieben ohne eine Tarifbindung ist wesentlich geringer als in Unternehmen, in denen ein Tarifvertrag gilt. Im Schnitt verdienen Einzelhandelskaufleute mit Tarifvertrag 14 % mehr. Auch in den freien Betrieben sind Gehaltsunterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern zu erkennen, jedoch spielt hier die Unternehmensgröße eine wichtigere Rolle.

Beschäftigte in Handelsbetrieben mit mehr als 500 Beschäftigten verdienen durchschnittlich 2.450 Euro. Händler mit einer Betriebsgröße mit weniger als 100 Beschäftigten zahlen immerhin noch durchschnittlich 2.280 Euro.

Die hier aufgeführten Einkommen sind nur Durchschnittswerte und können sehr unterschiedlich ausfallen. Womit du auf jeden Fall rechnen kannst, ist der gesetzliche Mindestlohn. Berechnet bei einer 40 Stunden Arbeitswoche beträgt der gesetzliche Mindestlohn im Einzelhandel etwa 1.920 Euro brutto pro Monat.

Unser Tipp für ein gutes Einstiegsgehalt nach der Ausbildung

Wenn du nach deiner Berufsausbildung mit einem lukrativen Gehalt starten möchtest, solltest du darauf achten, dass dein neuer Arbeitgeber tarifgebunden ist. Wenn du mehrere Angebote vorliegen hat, solltest du auf jeden Fall vergleichen und bedenken, dass nicht nur das Gehalt, sondern auch andere Dinge wie etwa Arbeitszeit und Sonderzahlungen eine wichtige Rolle spielen.

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