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Chiropraktiker / Chiropraktikerin
Ausbildung & Beruf

„Ja, genau da tut’s weh!“, hörst du von deinem Patienten. Rückenschmerzen – Volkskrankheit. Durch gezieltes Nachfragen und genaues Beobachten findest du heraus, woher sie kommen und mit ein paar geschickten Handgriffen kannst du Linderung verschaffen. Wichtig sind nun die richtige Körperhaltung und mehr Bewegung, denn eine reine Bürotätigkeit kann den Rücken belasten. Das weißt du als Chiropraktiker genau.

Berufsbild Chiropraktiker / Chiropraktikerin

Was macht ein Chiropraktiker (m/w/d)?

Die Chiropraktik ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die oft ergänzend zur Schulmedizin genutzt wird. Chiropraktiker werden vor allem dann aktiv, wenn der Bewegungsapparat ihrer Patienten nur eingeschränkt funktioniert oder Schmerzen entstehen. Sie arbeiten dabei mit ihren Händen (das griechische Wort „cheir“ bedeutet „Hand“) und legen einen Fokus auf die Wirbelsäule.

Operative Behandlungen kommen als Chiropraktiker nicht zum Einsatz, stattdessen setzt er auf manuelle Impulse, um die Beweglichkeit der Patienten wiederherzustellen, den Schmerz zu lindern oder Druck zu beseitigen.

Wie sieht der Berufsalltag als Chiropraktiker aus?

In eine chiropraktische Behandlung begeben sich Menschen mit akuten Beschwerden. Dein erster Punkt ist also immer die Anamnese: Wo drückt der Schuh? Welche Probleme bestehen und wie sieht die Krankengeschichte des Patienten aus? Durch genaue Beobachtung und eine Erstuntersuchung können Chiropraktiker feststellen, welche Behandlungsmöglichkeit empfehlenswert ist und in Absprache mit dem Patienten einen Plan für die Behandlung erstellen.

Diese manuelle Behandlung kannst du vor Ort durchführen, vergiss dabei aber nie, dass es dir um eine dauerhafte Verbesserung der Situation und das Beheben der Ursachen geht. Daher gehört als Chiropraktiker auch die Beratung zum Alltag: Du gibst Tipps für eine bessere Körperhaltung, zu Sport oder zur Ernährung. Du darfst allerdings keine Medikamente verschreiben oder chirurgische Eingriffe vornehmen.

Deine Leistungen musst du im Anschluss dokumentieren und abrechnen. Manchmal handelt es sich um Privatleistungen, die vom Patienten direkt bezahlt werden, mal rechnest du mit der Krankenkasse ab.

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Wo arbeiten Chiropraktiker?

Wenn du als Chiropraktikerin tätig bist, führst du deine Tätigkeit meist in Behandlungsräumen durch. Diese können in einer eigenen Praxis liegen oder an eine Facharzt- oder Heilpraktikerpraxis angeschlossen sein. Einige Chiropraktiker arbeiten auch in Reha-Kliniken oder Gesundheitszentren.

Zu deiner Arbeit gehören aber auch Verwaltungstätigkeiten, sodass du auch über ein Büro verfügst, in dem du einen Teil der Arbeitszeit verbringst.

Ausbildung zum Chiropraktiker / zur Chiropraktikerin

Wie läuft die Ausbildung zum Chiropraktiker ab?

Chiropraktiker ist kein klassischer Ausbildungsberuf, stattdessen machst du meist eine besondere Weiterbildung oder absolvierst ein Studium.

Zwar ist Chiropraktiker ein medizinischer Beruf, allerdings sind Chiropraktiker keine Ärzte, sondern agieren im Rahmen des Heilpraktikergesetzes. Es handelt sich auch nicht um eine geschützte Berufsbezeichnung. Gerade deswegen solltest du nach einem renommierten Institut oder einer guten Hochschule suchen, wenn du Chiropraktiker – dort vorwiegend Chiropraktor genannt – werden möchtest.

Ein Hochschulstudium zum Chiropraktor dauert 5-7 Jahre und muss sich nach besonderen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation richten. Passende Hochschulen gibt es vor allem im englischsprachigen Ausland, aber auch in der Schweiz. Zum Studium gehören auch Praxisphasen, an die sich eine mindestens einjährige Assistenzzeit anschließt.

Nach dem Abschluss musst du dich als Heilpraktiker zulassen lassen. Weiterbildungen sind in ihrer Dauer nicht reglementiert: Mal sind es nur wenige Termine, mal 1-2 Jahre, in denen du in Vollzeit oder berufsbegleitend zum Chiropraktiker ausgebildet wirst.

Doch auch studierte Humanmediziner können eine Weiterbildung zum Chiropraktiker bzw. Chirotherapeuten machen und die besonderen Behandlungsmethoden erlernen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Chiropraktiker (m/w/d)?

Einen besonderen Teil der Ausbildung zur Chiropraktikerin nimmt immer Geschichte und Philosophie der Chiropraktik ein. Schließlich sollst du wissen, auf welcher Grundlage du deine spätere Berufstätigkeit durchführst. Auch die rechtlichen und ethischen Grundlagen einer heilenden Tätigkeit sind von Bedeutung. Meist lernst du neben den speziellen Techniken der Chiropraktik auch, wie du eine Praxis aufbaust und ein Team führst.

Die Inhalte an den einzelnen Akademien können sich aber stark unterscheiden. Du solltest daher genau vergleichen, welche Art der Ausbildung zu dir passt.

Chiropraktiker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Wir haben dir jetzt gezeigt, wie der Berufsalltag eines Chiropraktikers aussieht und wie man in diesen Beruf kommt. Doch was muss man mitbringen, um für die Ausbildung zugelassen zu werden? Das zeigen wir dir jetzt!

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • genaue Arbeitsweise
  • Fingerspitzengefühl
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In (Heilpraktiker)Praxen, in Reha-Kliniken
  • Viel Patientenkontakt
  • ggf. Schichtdienst

Was du mitbringen musst, um in eine Chiropraktik-Weiterbildung zu starten, hängt vom Ausbildungsanbieter ab. Hochschulen verlangen üblicherweise das Abitur, teilweise musst du auch bereits Heilpraktiker oder in der Heilpraktikerausbildung sein, um dich zum Chiropraktiker weiterbilden lassen zu können.

Zusätzlich kannst du auch mit persönlichen Stärken im Berufsalltag punkten. Als Chiropraktiker solltest du viel Verantwortungsbewusstsein und Fingerspitzengefühl mitbringen und deine Arbeitsweise sollte sorgfältig und genau sein.

Wie viel verdient ein Chiropraktiker in der Ausbildung?

Egal, ob du dich für ein Studium oder eine andersartige Weiterbildung zum Chiropraktiker entscheidest, du verdienst in der Ausbildungszeit normalerweise noch kein Geld. Je nach Weiterbildungsinstitut, Schule oder Hochschule können stattdessen sogar Studiengebühren anfallen, die du selbst bezahlen musst. Unter Umständen ist eine Bezuschussung im Rahmen von BAföG möglich.

Passt die Ausbildung zum Chiropraktiker zu mir?

Chiropraktiker ist ein Beruf, der dir liegen könnte, wenn du

  • dir einen klassischen medizinischen Werdegang nicht vorstellen kannst
  • du ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringst
  • kontaktfreudig bist und gerne Menschen helfen möchtest
  • du über gute analytische Fähigkeiten verfügst

Ein anderer Beruf als Chiropraktiker passt möglicherweise besser zu dir, wenn du

  • keinen medizinischen Beruf ausüben möchtest
  • dich nicht mit alternativen Behandlungsmethoden identifizieren kannst
  • dir einen Beruf mit wenig Menschenkontakt wünschst
  • nicht gerne eigenverantwortlich tätig bist

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nachdem du deine Ausbildung zum Chiropraktiker abgeschlossen hast, heißt es noch lange nicht, dass du ausgelernt hast. In diesem Berufsfeld bieten sich nämlich so einige Möglichkeiten für eine Weiterbildung. Wie diese aussehen könnte, das zeigen wir dir jetzt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Chiropraktiker / zur Chiropraktikerin

Wenn du bereits Chiropraktiker bist, kannst du dich spezialisieren und so neue oder besondere Patientengruppen ansprechen. Denkbar ist eine Spezialisierung auf Kinderchiropraktik oder als Sportchiropraktiker.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Chiropraktiker

Immer mehr Menschen entscheiden sich für alternative Behandlungsmethoden und auch die Krankenversicherungen überarbeiten ständig ihren Leistungskatalog. Für dich als Chiropraktikerin bedeutet das, dass du deine Leistungen immer häufiger direkt mit den Krankenkassen abrechnen kannst – das senkt die Hemmschwelle, eine chiropraktische Behandlung in Erwägung zu ziehen.

Denkbar ist auch, dass die Ausbildung künftig stärker normiert und reguliert wird, was das Vertrauen in diesen Berufsstand stärken dürfte.

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„Chiropraktikerin erklärt Anatomie“ ©Alliance - Fotolia