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Kunstlehrer / Kunstlehrerin
Ausbildung & Beruf

9:55 Uhr, die Schulklingel ertönt, als Nächstes unterrichtest du eine 3. Klasse. Du bist Kunstlehrer und hast die folgende Unterrichtsstunde schon zuhause vorbereitet. Erst stehen die Grundlagen der Farbenlehre an, dann werden deine Schüler die Pappmaché-Figuren der letzten Stunde bemalen.

Berufsbild Kunstlehrer / Kunstlehrerin

Was macht ein Kunstlehrer (m/w/d)?

Ein Kunstlehrer bzw. eine Kunstlehrerin vermittelt theoretische und praktische Kenntnisse im Bereich Kunst. Mit dem Kunstunterricht fördern sie die künstlerische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Kunstlehrer unterrichten an beruflichen und allgemeinbildenden Schulen.

Zum Unterrichten gehört, den Lernstoff vorzubereiten, den Einsatz von Lehr- und Lernmitteln zu planen und die Unterrichtsmaterialien zusammenzustellen. Zudem muss der Kunstunterricht im Einklang mit dem Lehrplan sein. Auch die Notenvergabe und Ausarbeitung von Tests zum Abfragen der gelernten Inhalte sind Aufgabe von Kunstlehrern.

Des Weiteren nehmen Kunstlehrer an Konferenzen und Besprechungen teil und halten Elternsprechstunden ab.

Wie sieht der Berufsalltag als Kunstlehrerin aus?

Der Arbeitsalltag von Kunstlehrern besteht nicht nur aus den Unterrichtsstunden an der Schule. Hinzu kommen die Planung der Unterrichtseinheiten und die Auswahl der geeigneten Lehrmittel. Auch die Nachbereitung der Unterrichtsstunde gehört zum Beruf. Gerade im Fach Kunst kann das auch bedeuten, die Arbeitsmittel zu reinigen oder den Klassenraum aufzuräumen.

Um den Leistungsstand der Schüler zu überprüfen, konzipiert ein Kunstlehrer theoretische Tests und Klassenarbeiten. Da Kunst ein sehr anwendungsorientiertes Unterrichtsfach ist, gehört auch die Konzeption und Bewertung praktischer Aufgaben dazu. Gruppenarbeiten müssen von Lehrern organisiert und geleitet werden. Zur Demonstration bestimmter Techniken malen oder zeichnen Kunstlehrer mitunter auch selbst.

Oft sind Kunstlehrer auch für die Beschaffung der Arbeitsmaterialien wie Pinsel, Rollen, Farben, Mischpaletten und Leinwände zuständig. Die fertigen Arbeiten der Schüler hängen sie teilweise auch im Schulgebäude auf.

Kunstlehrer unterrichten an Schulen Kunstlehrer basteln mit Schülern Kunstlehrerin unterrichtet Farblehre

Wo arbeiten Kunstlehrer?

Der Arbeitsalltag von Kunstlehrern spielt sich in Klassenzimmern, Werkräumen und mitunter auch in Büroräumen ab.

Kunstlehrer werden an allgemeinbildenden Schulen, also Grund-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien, angestellt. Darüber hinaus arbeiten sie auch an Berufsschulen, Berufsfachschulen, Fachschulen und Fachoberschulen sowie an Berufsakademien.

Ausbildung zum Kunstlehrer / zur Kunstlehrerin

Wie läuft die Ausbildung zur Kunstlehrerin ab?

Möchtest du Kunstlehrer werden, musst du in der Regel ein Lehramtsstudium absolvieren. Das schließt du je nach Hochschule mit dem Staatsexamen ab oder absolvierst Bachelor und Master. Das Studium dauert ca. 10 Semester.

Zunehmend fangen auch Quereinsteiger in Lehrberufen an. Sie haben in der Regel kein Lehramtsstudium absolviert, sondern einen fachverwandten Studiengang wie Kunst, Grafikdesign, Mediendesign oder Kunstpädagogik abgeschlossen. Anschließend besuchen sie je nach Bundesland einen mehrwöchigen oder manchmal auch nur mehrtägigen Einführungskurs, bevor sie an einer Schule arbeiten können. Im weiteren Verlauf werden sie berufsbegleitend weiterqualifiziert und in den meisten Schulen besonders unterstützt, z. B. durch Mentoring.

Was lernt man in der Ausbildung zum Kunstlehrer (m/w/d)?

Absolvierst du ein Lehramtsstudium, lernst du die Grundlagen der allgemeinen Pädagogik, Schulpädagogik und Psychologie. Zusätzlich dazu hast du Basis- und Vertiefungsmodule in deinem ersten und zweiten Unterrichtsfach, also u. a. Kunst. Auch Fachdidaktik-Seminare hast du in deinen gewählten Unterrichtsfächern.

Absolvierst du ein Lehramtsstudium mit Staatsexamen, folgt nach der Ersten Staatsprüfung ein Vorbereitungsdienst. Hier lernst du die Praxis im Beruf als Kunstlehrer kennen, denn du unterrichtest dann erst unter Anleitung und später selbstständig. Der Vorbereitungsdienst schließt mit der Zweiten Staatsprüfung ab.

Ergänzend dazu hast du auch Praktika in Schulen oder vereinzelt auch in Betrieben. Hospitationen gehören hier auch zur Ausbildung.

Kunstlehrer: Voraussetzungen für die Ausbildung

Deine Leidenschaft für Kunst möchtest du an andere Menschen weitergeben? Dann könnte der Beruf als Kunstlehrer genau richtig für dich sein. Ob du alle Voraussetzungen für den Beruf mitbringst, siehst du im Folgenden.

Schulfächer
  • Kunst
  • Deutsch
  • Mathe
Stärken
  • Pädagogisches Geschick
  • Interesse an Kunst
  • Kreativität
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Klassenzimmer, Werkstätten
  • Kontakt mit Kindern und Jugendlichen
  • teilweise administrative Aufgaben

Gehst du über den Weg des Lehramtsstudiums, um Kunstlehrer zu werden, solltest du eine Hochschulzugangsberechtigung mitbringen. Ebenso wichtig ist aber deine Leidenschaft für Kunst und deine eigenen künstlerischen Fähigkeiten.

Vor allem für den pädagogischen Teil solltest du aber einige persönliche Stärken, sogenannte Soft Skills, mitbringen. Um Schülern den Lernstoff im Kunstunterricht zu vermitteln, musst du dich gut ausdrücken und auch komplexe Inhalte gut erklären können. Empathie ist ebenso wichtig beim Umgang mit Schülern. Auch Kreativität solltest du für den Beruf als Kunstlehrer mitbringen.

Wie viel verdient eine Kunstlehrerin in der Ausbildung?

Während des Lehramtsstudiums wirst du nicht bezahlt, dieser Teil der Ausbildung ist unvergütet.

Die Weiterbildung zum Kunstlehrer an beruflichen und allgemeinbildenden Schulen beinhaltet den sogenannten staatlichen Vorbereitungsdienst. Dabei arbeitest du an einer Schule und wirst als Beamter auf Widerruf angestellt. Dafür erhältst du, genau wie in einer dualen Ausbildung, eine entsprechende Vergütung.

Die Höhe deiner Besoldung als Referendar hängt davon ab, in welchem Bundesland du den Vorbereitungsdienst absolvierst. Auch die Schulform, für die du ausgebildet wirst – also Grundschule, Realschule, Mittelschule oder Gymnasium – spielt eine Rolle fürs Gehalt. Im Durchschnitt verdienst du während deiner Ausbildung als Kunstlehrer zwischen 1.450 und 1.650 Euro im Monat.

Passt die Ausbildung zum Kunstlehrer zu mir?

Der Beruf Kunstlehrer passt sehr gut zu dir, wenn

  • du mit Menschen arbeiten möchtest
  • du dich für Kunst interessierst
  • du Inhalte gut vermitteln kannst
  • die Arbeit in Unterrichts- und Schulräumen sich gut für dich anhört

Kunstlehrer ist vielleicht nicht dein Traumberuf, wenn

  • du nicht mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchtest
  • du mit Kunst nichts am Hut hast
  • Pädagogik für dich ein Fremdwort ist
  • du ungern vor anderen sprichst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Auch als Kunstlehrer ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht. In Form einer Weiterbildung kannst du dein fachliches Wissen erweitern oder im Schulwesen aufsteigen. Welche Möglichkeiten du hast, zeigen wir dir im Folgenden.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Kunstlehrer / zur Kunstlehrerin

Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein fachliches Wissen aktuell. Weiterbildungen als Kunstlehrer sind z. B. in den Bereichen Erziehung und Pädagogik, Fachdidaktik, Elternberatung oder Konfliktmanagement möglich.

Auch innerhalb deiner Schule kannst du als Kunstlehrer aufsteigen und Karriere machen. Mit einer entsprechenden Weiterbildung kannst du z. B. Vertrauenslehrer werden. Außerdem könntest du die Fachleitung im Bereich Kunst und damit zusätzliche administrative Aufgaben übernehmen. Darüber hinaus kannst du dich als Studienrat oder Oberstudienrat wählen lassen oder sogar Schulleiter bzw. Stellvertretung werden.

Hast du nach deinem Lehramtsstudium noch nicht genug vom Studieren, kannst du auch einen weiterführenden Studiengang anschließen. Ein Masterabschluss in Bildungsmanagement eröffnet dir beispielsweise weitere Berufs- und Karrierechancen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Kunstlehrer

Vor allem die Digitalisierung entwickelt das Schulwesen in Deutschland weiter. Das betrifft auch dich als Kunstlehrer, denn du arbeitest z. B. vermehrt mit digitalen Tafeln oder stellst Hausaufgaben und Projektarbeiten auf Lernplattformen bereit. Seit der Corona-Pandemie können die meisten Unterrichtseinheiten bei Bedarf auch online in Form von Homeschooling abgehalten werden.

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