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Mönch
Ausbildung & Beruf

Es ist Januar und bitterkalt, doch wie jeden Tag läutet um 4:40 Uhr die Glocke zum Morgenlob. Du bereitest dich vor und triffst dich mit den anderen Mönchen zum Gebet. Ihr singt und hört Lesungen aus der Heiligen Schrift. Etwa einer Stunde steht das Frühstück bereit, doch dein Tag als Mönch hat schon lange begonnen.

Berufsbild Mönch

Was macht ein Mönch?

Wer Mönch werden möchte, ist und lebt religiös. Du schließt dich dabei einem Orden an, der nach bestimmten Regeln lebt: beispielsweise den Zisterziensern, den Benediktinern oder den Franziskanern. Du wirst dich zeitlebens mit deinem eigenen Glauben auseinandersetzen, aber auch einer Tätigkeit im Kloster oder außerhalb nachgehen.

Wie sieht der Berufsalltag als Mönch aus?

Der Tagesablauf als Mönch ist klar geregelt, unterscheidet sich aber von Kloster zu Kloster. Meist ist es eine Mischung aus Gebet und Arbeit. Du kannst beispielsweise in der Verwaltung, im Garten, im Gästehaus, in der Sakristei, der Krankenabteilung oder einer Werkstatt im Kloster tätig sein. Die Mahlzeiten werden gemeinschaftlich eingenommen. Mit deiner Aufnahme ins Kloster versprichst du Armut, Gehorsam und Keuschheit.

Mönche leben in Gemeinschaft

Wo arbeiten Mönche?

Als Mönch bindest du dich an ein Kloster und einen Orden. Das bedeutet, dass du dort arbeiten und leben wirst. Je nach Berufsweg kann dich deine Tätigkeit auch an Orte außerhalb der Abtei führen, doch sie bildet den Mittelpunkt deines Lebens.

Viele Abteien haben noch immer die Missionierung zum Ziel, sodass du auf Zeit in ein anderes Kloster im Ausland (meist in Afrika, Asien oder Amerika) abgeordnet werden kannst, um die dortige Glaubensarbeit voranzutreiben.

Ausbildung zum Mönch

Wie läuft die Ausbildung zum Mönch ab?

Mönch werden, das geht nicht durch eine duale Ausbildung, für die man sich schlichtweg bewirbt. Stattdessen ist es ein oft langwieriger Prozess und keine einfache Entscheidung, Mönch zu werden und sich zu verpflichten.

Die meisten Klöster haben einen Ansprechpartner für angehende Mönche, die mit dir Gespräche führen und herausfinden, ob es der richtige Lebensweg für dich sein könnte. Zunächst wirst du vermutlich einen „Kloster-auf-Zeit“-Kurs absolvieren, um das Leben im Kloster besser kennenzulernen.

Danach ist die Ausbildung als Mönch üblicherweise in 3 Schritte gegliedert:

  • 1. Postulat: Du bittest den Novizenmeister und den Abt des Klosters schriftlich um Aufnahme. Bei Zustimmung beginnt deine Probezeit (Kandidatur), die oft mindestens ein halbes Jahr dauert.
  • 2. Noviziat: Dieser Abschnitt der Ausbildung dauert meist 1-2 Jahre, in denen du bei der Einführung in die Schriftlesung oder bei Gebeten begleitet wirst. Hier erhältst du bereits deinen neuen Namen und das Mönchsgewand.
  • 3. Zeitliche Profess: Hier verpflichtest du dich bereits verbindlich durch das Ordensgelübde sowie zeitlich begrenzt an das Leben im Kloster.

Bist du dir nach dieser Zeit sicher, dass Mönch der richtige Weg in deinem Leben ist, bindest du dich mit dem feierlichen Prozess auf Lebenszeit an dein Kloster. Damit bist du Vollmitglied und erhältst alle Rechte und Pflichten, die andere Mönche dort haben.

Was lernt man in der Ausbildung zum Mönch?

Wenn du Mönch werden möchtest, beschäftigst du dich viel mit der Religion und dem Glauben deines Ordens. Du wirst dabei immer von den anderen Mitgliedern des Klosters begleitet und hast üblicherweise einen persönlichen Ansprechpartner. Du wirst dich mit deiner Berufung auseinandersetzen, aber auch lernen, wie das klösterliche Leben und die klösterliche Gemeinschaft funktionieren. Darüber hinaus lernst du die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder kennen, um herauszufinden, wo du dich am besten einbringen kannst.

Viele angehende Mönche studieren gleichzeitig Theologie. Es ist also auch möglich, während dieser Zeit ein Studium aufzunehmen.

Mönch: Voraussetzungen für die Ausbildung

Damit du Mönch sein kannst, müssen besonders strenge Voraussetzungen erfüllt sein. Welche das sind, erfährst du hier.

Schulfächer
  • Religion
  • Ethik/Philosophie
  • Religion
Stärken
  • Disziplin
  • Gemeinschaftssinn
  • Empathie
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Im Orden, in Kirchen, in Gemeinschaftsräumen
  • Geregelter Tagesablauf
  • Vorgeschriebene Regeln

Welche Voraussetzungen für einen Werdegang als Mönch gelten, können die Abteien selbst festlegen. Fest steht, dass Mönche männlich und unverheiratet sein müssen. Üblicherweise musst du mindestens 18 Jahre als sein, um dich für den Lebensweg als Mönch entscheiden zu können. Viele Klöster setzen außerdem einen Schulabschluss und/oder eine abgeschlossene Ausbildung voraus. Wichtig ist auch, dass du psychisch stabil und gesund bist. Teils gilt auch eine Altersobergrenze von 40 Jahren.

Welcher Konfession du angehören musst, ist vom Orden abhängig. Es gibt sowohl evangelische als auch katholische Klöster in Deutschland.

Wie viel verdient ein Mönch in der Ausbildung?

Als Mönch verzichtest du auf materielle Besitztümer, bekommst also während der Ausbildung auch kein Gehalt oder eine Vergütung. Einige Klöster stellen ihren Mönchen monatlich eine Art „Taschengeld“ zur Verfügung, das sie frei verwenden dürfen. In anderen kannst du fragen, wenn du etwas benötigst.

Solltest du als Mönch noch einer regulären Arbeit außerhalb des Klosters nachgehen, wird das Gehalt dem Orden zur Verfügung gestellt. Du behältst dein Geld dann nicht selbst.

Passt die Ausbildung zum Mönch zu mir?

Mönch könnte deine Berufung sein, wenn

  • du dir vorstellen kannst, dein Leben der Religion zu widmen
  • du dich für theologische Themen begeisterst
  • du gut damit umgehen kannst, dass dein Alltag fremdbestimmt wird
  • du ein Leben in Gemeinschaft erfüllend findest

Deinen Berufswunsch solltest du noch einmal überdenken, wenn

  • du nicht gläubig bist
  • du dich nicht lebenslang verpflichten willst
  • du dir ein Leben ohne Familie nicht vorstellen kannst
  • du unbeständig bist und öfter deine Meinung änderst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Ob und wenn ja, welche Möglichkeiten zur Weiterbildung es für Mönche gibt, verraten wir dir an dieser Stelle.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Mönch

Als Mönch setzt du dich ständig weiter mit Religion und Glauben auseinander. Je nachdem, in welchem Bereich du im Kloster eingesetzt wirst, kannst du dich hier fachlich weiterbilden und dazulernen. Möchtest du beruflich aufsteigen, könntest du dich für eine der Führungspositionen im Kloster bewerben. Möglich ist auch die Priesterweihe, wobei du hier ein Theologiestudium abschließen musst. Wenn das der richtige Weg für dich ist, unterstützt dich das Kloster normalerweise dabei.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Mönch

Die Klosterlandschaft in Deutschland verändert sich zunehmend: Ältere Mönche sterben und nicht überall gibt es Nachwuchs. Im Jahr 2022 waren 50 % der Mönche älter als 65 Jahre, was natürlich auch das Klosterleben prägt. Wer jedoch heutzutage Mönch wird, tritt in eine Gemeinschaft ein, in der du viele Möglichkeiten hast, wenn auch in einem begrenzen Lebensbereich.

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„Mönche wohnen im Kloster“ ©FrankyG - stock.adobe.com
„Mönch hält sich in der Kirche auf“ ©RPM - stock.adobe.com