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Du bist zu einem Assessment-Center (AC) eingeladen? Herzlichen Glückwunsch! Damit bist du deiner gewünschten Stelle schon einen guten Schritt nähergekommen. Eine ausgiebige Vorbereitung auf das AC ist jedoch enorm wichtig. Wir haben für dich zusammengefasst, was du über den Ablauf wissen solltest und mit welchen Übungen du rechnen kannst.

Allgemeine Informationen zum Assessment-Center

Das Assessment-Center (AC) ist mittlerweile ein beliebtes Auswahlverfahren für Unternehmen, um passende Talente zu finden. Auch bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz kannst du zu einem AC eingeladen werden. Häufiger begegnet es dir aber bei Festanstellungen oder bei der Bewerbung um einen Dualen Studienplatz. Worum es sich dabei genau handelt, was du über den Ablauf wissen musst und welche Tipps du beachten solltest, um den Arbeitgeber von dir zu überzeugen, erfährst du hier.

Was versteht man unter einem Assessment-Center?

Ein Assessment-Center (AC) ist ein besonderes Auswahlverfahren, das immer mehr Unternehmen einsetzen, um geeignete Mitarbeiter oder Azubis zu finden. Der Begriff kommt aus dem Englischen. „Assessment“ bedeutet so viel wie „Beurteilung“ oder „Bewertung“. Ein AC ist also wörtlich ein Beurteilungszentrum.

Dazu werden mehrere Kandidaten eingeladen, die im Team oder einzeln bestimmte Übungen und Tests machen müssen. Der Arbeitgeber kann so erkennen, welche Stärken und Fähigkeiten die Bewerber haben, ob sie beispielsweise teamfähig sind und wer am besten zur (Ausbildungs-)Stelle passt. Zur besseren Beurteilung werden die Bewerber während der Übungen von geschulten Mitarbeitern oder Psychologen, den Assessoren, beobachtet und analysiert.

Neben dem klassischen AC gibt es auch Online-Assessment-Center. Diese sind weniger auf deine Persönlichkeit ausgelegt. Online-Tests fragen z. B. dein Wissen zur Branche, dein Denkvermögen, oder deine spontane Handlungsfähigkeit ab.

Wie läuft ein AC ab?

Die meisten Assessment-Center folgen einem ähnlichen Ablauf. So könnte beispielsweise ein eintägiges AC ablaufen:

  • Begrüßung der Kandidaten,
  • Informationen zum Tagesablauf
  • kurze Vorstellung der Teilnehmer
  • Gruppendiskussion zu einem bestimmten Thema
  • Pause
  • Verteilung von Fragebögen und Lösen der Testaufgaben
  • Mittagspause
  • Einteilung in kleine Gruppen und Rollenspiele
  • Postkorbübung
  • kleine Pause
  • Interviews mit den einzelnen Kandidaten
  • Abschlussgespräch
  • Ende der Veranstaltung

Wie lange dauert ein Assessment-Center?
Das Assessment-Center dauert meistens 1 bis 2 Tage. Die Dauer variiert jedoch von Unternehmen zu Unternehmen. Wie lange das AC in deinem Fall dauert, kannst du meist dem Ablaufplan vom Unternehmen entnehmen.

Wie viele werden zu einem Assessment-Center eingeladen?
Zusammen mit etwa 5 bis 15 Teilnehmern nimmst du an verschiedenen Übungen teil. Die Anzahl der Kandidaten kann dir schon einen Anhaltspunkt geben, wie viele Bewerber wohl eingestellt werden. Es wird kaum ein Arbeitgeber 20 Leute zu einem AC einladen und dann nur 1 einzigen Bewerber einstellen.

Worauf sollte ich beim Assessment-Center achten?

Das Wichtigste zuerst: Pünktliches Erscheinen ist Pflicht! Kümmere dich um deine rechtzeitige Anreise und kalkuliere Stau mit ein. Kommst du zu spät zum Assessment-Center, könntest du wichtige Punkte auf der Agenda verpassen und bereits vor Beginn der Tests negativ auffallen. Wichtige Aspekte sind daneben:

  • Sei gut vorbereitet! Das heißt unter anderem: Bereite dich auf bekannte Übungen vor und lege dir bereits am Vortag passende Kleidung heraus.
  • Gehe am Vortag früh schlafen, damit du ausgeschlafen und fit bist.
  • Bleibe gelassen und höflich während der Übungen. In Diskussionen kann es vorkommen, dass man von anderen Teilnehmern unterbrochen oder angegriffen wird, reagiere in diesen Situationen locker.
  • Bleibe du selbst: Versuche nicht, dich besser oder schlechter darzustellen als du bist. Zeige deine Persönlichkeit, Stärken und Talente sowie deine individuelle Motivation.

Tipps: Nicht nur während der verschiedenen Übungen, sondern auch in den Pausen wirst du von speziellen Prüfern bzw. Assessoren beobachtet und bewertet. Verhalte dich daher auch in den freien Zeiten natürlich und aufgeschlossen anderen gegenüber.

Was sollte man bei einem Assessment-Center mitbringen?
Sinnvoll ist es in der Regel, die Einladung zum AC und die Bewerbungsunterlagen dabei zu haben. Daneben solltest du Notizblock und Stifte, ggf. auch einen Textmarker, einpacken, um für alle Fälle vorbereitet zu sein. Vergiss auch nicht, eine Uhr mit dabei zu haben. So hast du die Zeit immer im Blick und bist nicht auf Uhren in den Räumen angewiesen. Im Normalfall sorgen die Unternehmen für ausreichende Verpflegung. Vorsichtshalber solltest du dir aber etwas Essen und Trinken mitnehmen.

Vorbereitung & Aufgaben

Vorbereitung ist nicht alles – aber viel wert! Übe schon im Vorfeld zu Hause AC Tests und bereite dich auf gängige Fragen vor, aber übertreib es nicht! ;-) Mache dir im Vorfeld auch Gedanken zu deinem passenden Outfit und plane deine Anreise.

Wie zieht man sich zu einem Assessment-Center an?

Generell gelten die gleichen Regen wie beim Vorstellungsgespräch: Lieber overdressed als underdressed. Je nach Branche kann ein Anzug die richtige Wahl sein. Für manche Berufe sind ein Hemd und eine einfache Stoffhose ausreichend.

Vergiss nicht: Du musst das Outfit über einen langen Zeitraum tragen. Es sollte also möglichst gut sitzen, sodass du nicht mehr mit dem Zurechtzupfen deiner Bluse beschäftigt bist als mit den Übungen der Arbeitgeber.

Tipps: Eventuell geht das AC sogar über 2 Tage. Dann brauchst du ein weiteres Outfit im selben Stil. Achte auf jeden Fall auf die Vorgaben der Arbeitgeber, sofern sie in der Einladung zum Assessment-Center überhaupt welche machen.

Wie kann man sich auf ein Assessment-Center vorbereiten?

Um dich im Assessment-Center von deiner besten Seite zu zeigen, hilft eine gute Vorbereitung enorm. Natürlich ist nicht jedes AC gleich. Dennoch gibt es Standardaufgaben und Übungen, auf die du dich einfach vorbereiten kannst. Beispielsweise ist es sinnvoll, sich auf eine Selbstpräsentation vorzubereiten. Die meisten Unternehmen erwarten, dass du dich und deinen schulischen und beruflichen Werdegang kurz frei vorstellen kannst. Zu Hause kannst du dir schon mal überlegen, was du von dir erzählen möchtest und wie du den Arbeitgeber bestmöglich von dir überzeugst.

Eine gute Übung ist es außerdem immer, vor Freunden und Familie das freie und authentische Sprechen zu üben.

Allgemein gilt: Üben, üben, üben!

Welche Aufgabentypen genau auf dich zukommen können und wie du dich für diese speziell vorbereitest, zeigen wir dir im Folgenden.

Welche Aufgaben erwarten mich im Assessment-Center?

Einige der häufigsten Aufgaben, die in den meisten ACs vorkommen, sind:

  • Selbstpräsentation
  • Gruppendiskussion
  • Rollenspiele
  • Kurzvortrag
  • Denkspiele
  • Postkorbübung

Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Aufgabentypen, mit denen die Bewerber auf unterschiedliche Eigenschaften getestet werden.

Jeder Test verfolgt dasselbe Ziel: Die Kandidaten ausfindig machen, die am besten zur ausgeschriebenen Stelle passen.

Aufgabentypen im AC

Im Folgenden erfährst du mehr über die einzelnen Aufgaben im Auswahlverfahren und, wie du dich auf die verschiedene Teile des Assessment-Centers vorbereitest.

Selbstpräsentation Rollenspiele Kurzvorträge Postkorbübung Denkaufgaben Abschlussgespräch

Selbstpräsentation

Die Selbstpräsentation im Assessment-Center ist oft die erste Übung. In einer gemeinsamen Vorstellungsrunde erzählen die einzelnen Kandidaten den anderen Teilnehmern und den Assessoren ein wenig über sich. Pro Kandidat sind etwa 3 bis 5 Minuten vorgesehen, manchmal aber auch 5 bis 10 Minuten.

Wie überzeuge ich bei der Selbstpräsentation?

Sei dir bewusst, dass die anderen Kandidaten deine Konkurrenten sind. Du solltest versuchen, dich schon bei der Selbstvorstellung von ihnen abzuheben. Das Wichtigste ist, dass du laut und deutlich sprichst und die Zuhörer abwechselnd ansiehst.

Am besten fängst du mit deinem Namen, deinem Alter und deinem Wohnort an. Dann kannst du wichtige Stationen aus deinem Lebenslauf ansprechen, unter anderem, welche Schulen du besucht hast und welche Praktika du schon gemacht hast. Aber auch von deinen Hobbys darfst du erzählen.

Tipps: Überlege dir am besten im Vorfeld, welche Stationen und Hobbys dich interessant machen. Vielleicht fällt dir noch ein Satz ein, der nur auf dich zutrifft, und dem Arbeitgeber zeigt, wie perfekt du zur ausgeschriebenen Stelle passt. Und schließlich solltest du kurz ansprechen, warum du gerade diese Ausbildung oder dieses Studium machen möchtest. Das Ganze sollte allerdings nicht aufgesetzt und auswendig gelernt sondern natürlich wirken.

Wie bereite ich mich auf die AC Selbstpräsentation vor?

Die Selbstpräsentation kannst du perfekt zu Hause vorbereiten und üben. Dazu stellst du dich am besten vor den Spiegel oder übst vor deiner Familie oder deinen Freunden. Sprich dabei frei und trage keinen auswendig gelernten Text vor!

Wichtig: Die Zeitvorgabe solltest du auf jeden Fall einhalten! Um auf alles vorbereitet zu sein, kannst du eine kürzere und eine längere Variante deiner Selbstpräsentation üben.

Tipps: Eine Sonderform der Vorstellungsrunde ist die Partnerpräsentation, bei der du einen anderen Teilnehmer vorstellst. Zur Vorbereitung darfst du ihn ca. 10 Minuten interviewen, um die nötigen Informationen zu erhalten. Auch diese Präsentationsform kannst du gut mit einem Familienmitglied oder einem Freund zu Hause üben. Überlege dir, welche Fragen interessant sein könnten. Das kann auch über Alter, Wohnort, Schulabschluss, Praktika und Hobbys hinausgehen.

Selbstpräsentation: Ein Beispiel

Guten Morgen,

mein Name ist Lukas Förster. Ich bin 17 Jahre alt, komme aus Braunschweig und bin heute hier, um mich für die Ausbildung zum Fachinformatiker zu bewerben.

Vor kurzem habe ich die Realschule mit der mittleren Reife abgeschlossen. Nun möchte ich eine Ausbildung zum Fachinformatiker machen, weil mich der IT-Bereich sehr interessiert. In meinem Schülerpraktikum bei einer Software-Firma habe ich schon praktische Erfahrungen im Bereich Anwendungsentwicklung gesammelt und festgestellt, dass der Beruf sehr gut zu mir passen würde. Auch in meiner Freizeit bastele ich gern am PC herum und habe mir sogar schon selber Programmierkenntnisse angeeignet.

Nach der Schule bin ich bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Dort habe ich gelernt, Verantwortung zu übernehmen und festgestellt, dass ich sehr gut mit anderen in einem Team zusammenzuarbeiten kann. Diese Fähigkeit wird mir sicher auch in der Ausbildung und im Beruf weiterhelfen.

Ich freue mich auf die weiteren Gespräche mit Ihnen und danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“

Gruppendiskussionen

Die Gruppendiskussion findet zusammen mit den anderen Kandidaten statt. Dabei sollst du deine Meinung zu einem bestimmten Thema äußern. Manchmal werden auch verschiedene Rollen verteilt, sodass du für einen bestimmten Standpunkt Argumente liefern musst.

Wie bereite ich mich auf Gruppendiskussionen vor?

Argumente für die Diskussion vorzubereiten, ist schwierig, da theoretisch jedes Thema drankommen kann. Es kann dir aber helfen, die aktuellen Nachrichten zur Branche zu verfolgen. Generell kannst du dir Überleitungen überlegen, beispielsweise wie du vom Argument des Gegenübers auf deines überleiten willst: „Das klingt plausibel. Allerdings sollten wir auch in Betracht ziehen, dass …

Arbeitgeber wollen in einer Gruppendiskussion dein Durchsetzungsvermögen testen, aber auch dein Umgang mit anderen Argumenten und dein Verhalten in der Gruppe werden genauestens beobachtet. Ein mögliches Thema für Gruppendiskussionen wäre beispielsweise: „Vor- und Nachteile von Schuluniformen“.

Rollenspiele

Im Rollenspiel spielst du eine schwierige Situation aus dem Berufsalltag nach und schlüpfst dafür in eine bestimmte Rolle. Aber welche Rollenspiele gibt es im Assessment-Center? Möglich ist folgende Situation: Du sollst als Chef ein Gespräch mit einem Mitarbeiter führen und mit ihm über seine schlechten Leistungen sprechen. Beim Rollenspiel wird getestet, wie du mit schwierigen Situationen umgehst. Als Chef solltest du beispielsweise konsequent, aber auch fair bleiben. In der Rolle als Angestellter ist es wichtig, Kritik anzunehmen. Bei nicht gerechtfertigter Kritik darf die Schuld nicht auf andere geschoben werden.

Tipps: Versuche, immer selbstsicher zu bleiben und dich nicht von deinen Gefühlen mitreißen zu lassen. Als Vorbereitung könntest du dir überlegen, welche Konfliktsituationen in deinem Arbeitsalltag auftreten können.

Rollenspiel: Ein Beispiel

Bei der Ausbildung zum Fachinformatiker könnte unter anderem die Anforderung ungenau formuliert sein, sodass deine Umsetzung an den Vorstellungen vorbeigeht. Nun solltest du nicht die ganze Schuld von dir weisen, sondern besprechen, wie man solche Missverständnisse in Zukunft vermeiden kann. Versuche, dich im Vorfeld in verschiedene Personen hineinzudenken und deren Standpunkt zu verstehen.

Top-Ausbildungsangebote

Kurzvorträge

Kurzvorträge sind eine beliebte Aufgabenstellung während des Assessment-Centers. Ähnlich zu einem Referat in der Schule erhältst du ein Thema, zu dem du innerhalb von 5 bis 10 Minuten oder maximal einer halben Stunde einen kurzen Vortrag vorbereiten sollst.

Das Thema ist meistens so allgemein, dass man kein Fachwissen dafür braucht. Dir fällt also sicher irgendetwas dazu ein. Manchmal dürfen sich die Bewerber auch eigene Themen ausdenken.

Welche Themen werden im Kurzvortrag vorgestellt?

Für einen Kurzvortrag innerhalb des Assessment-Centers sind Themen aus den Bereichen Politik oder dem Berufsbereich, für den du dich bewirbst, denkbar. Manchmal dürfen sich die Bewerber sogar eigene Themen wählen. Um möglichst gut vorbereitet zu sein, solltest du dich in den Wochen vor dem Assessment-Center also mit den aktuellen Nachrichten befassen, sodass dir kein wichtiges politisches Thema entgeht.

Aber keine Sorge! Der Kurzvortrag wird von Arbeitgebern nicht verlangt, um deine Politik-Kenntnisse, beispielsweise über den deutschen Bundeskanzler Scholz, abzufragen. Es geht mehr darum, wie du ein Thema aufbereitest, ob deine Zuhörer dir folgen können und ob du gut vor Leuten reden kannst. Es wird also überprüft, wie gut sich die Kandidaten bzw. Teilnehmer in kurzer Zeit in ein neues Thema hineindenken und einen strukturierten Vortrag dazu erarbeiten können.

Tipps: Es werden auch keine langen Referate erwartet, sondern nur ca. 5- bis 10-minütige Vorträge. Dabei ist wichtig, dass mehr nicht immer mehr ist. Sprich keine 15 Minuten, wenn nur 5 verlangt sind, sondern halte dich an die Vorgaben. Wenn dir zusätzliche Hilfsmittel wie eine PowerPoint-Präsentation, ein Overhead-Projektor, ein Beamer, eine Tafel, ein Whiteboard oder eine Pinnwand zur Verfügung gestellt werden, versuch diese mit in deinen Vortrag einzubeziehen.

Wie bereite ich mich auf einen Kurzvortrag vor?

  • Notiere dir die wichtigsten Fakten und Argumente zum Thema in Stichpunkten.
  • Strukturiere das Thema und erstelle eine Gliederung für deinen Vortrag.
  • Überlege dir, wie du Hilfsmittel sinnvoll einsetzen kannst. (beispielsweise Auflistung deiner Hauptargumente bzw. wichtigsten Ergebnisse)

Einleitung: Führe die Zuhörer kurz in das Thema ein. Überlege dir dazu Folgendes: Wie heißt das Thema? Worum geht es? Welche Fragen stellen sich? Gibt es vielleicht aktuelle Bezüge? Ist das Thema gerade in der Diskussion?

Hauptteil: Im Hauptteil kannst du erst einmal auf allgemeine Hintergründe oder bisherige Entwicklungen eingehen: Warum ist das Thema wichtig oder interessant? Wie ist die aktuelle Situation? Dann stellst du verschiedene Aussagen, Argumente oder Positionen vor (Bei Pro/Contra-Themen kannst du auch, wie in einer Erörterung, erst die Argumente für und dann gegen die jeweilige Sache ansprechen. Anschließend kommst du in einer Gegenüberstellung zu einem bestimmten Ergebnis oder einem Kompromiss).

Schluss: Am Ende fasst du die Argumente bzw. Ergebnisse noch einmal zusammen und beantwortest evtl. die Ausgangsfrage. Oder du leitest Vorschläge oder Vorhersagen für die Zukunft ab: Was muss getan werden? Welche Veränderungen sind nötig? Wie wird die zukünftige Entwicklung aussehen?

Benutzt du in deinem Kurzvortrag Hilfsmittel wie eine PowerPoint Präsentation oder beispielsweise eine Tafel, dann achte auch darauf, dass die Schrift von weiter hinten gut lesbar ist. Vielleicht bekommst du auch Moderationskarten, auf denen du deine Stichpunkte notieren kannst, um nicht den roten Faden zu verlieren.

Den Kurzvortrag kann man sehr gut auch zu Hause vorbereiten, auch wenn das zunächst vielleicht ein bisschen komisch klingt. Dazu wählst du dir ein beliebiges Thema (z. B. Klimawandel, Zukunft der Printmedien, Datenschutz bei Facebook oder ein tagesaktuelles Thema), nimmst dir eine halbe Stunde Zeit und erarbeitest einen Vortrag dazu.

Im Idealfall trägst du ihn anschließend einem Familienmitglied oder Freund vor. Aber auch ein Vortrag vor dem Spiegel ist keine schlechte Übung. Dabei kannst du direkt dein eigenes Auftreten beobachten und an deiner Präsentation feilen.

Tipps: Achte immer auf eine deutliche, langsame Aussprache und halte dich an die Zeitvorgabe!

Postkorbübung

Diese Übung ist berühmt berüchtigt und schon fast so etwas wie ein Synonym für das Assessment-Center – und doch können sich die wenigsten etwas darunter vorstellen: die Postkorbübung.

Was ist die Postkorbübung?

Bei dieser Übung erhältst du etwa 20 Dokumente bzw. Briefe. Diese müssen in kurzer Zeit nach ihrer Wichtigkeit sortiert und abgearbeitet werden. Was sollte zuerst bearbeitet werden? Was ist unwichtig und kann warten? Diese Aufgabe ist sehr stressig und soll zeigen, wie gut du mit Stresssituationen umgehen kannst und ob du gut im Organisieren bist. Manchmal werden extra noch zusätzliche Störungen erzeugt, zum Beispiel durch Telefonate oder zusätzliche Dokumente, um dich noch stärker zu verunsichern.

In der Regel nimmst du die Rolle einer erfundenen Person ein. Dazu erhältst du eine Beschreibung deiner Ausgangslage. Beispielsweise bist du ein Geschäftsmann, der gerade von einer längeren Geschäftsreise zurückgekommen ist und bereits am nächsten Tag zu einer erneuten Reise aufbrechen wird. Nun musst du in kürzester Zeit alle Termine und Aufgaben organisieren und abarbeiten, die sich angesammelt haben.

Du erhältst daher eine Reihe an privaten und geschäftlichen Briefen, Dokumenten, Notizen, E-Mails oder auch Anrufen, also „Post“ im weitesten Sinne. Innerhalb kurzer Zeit, zum Beispiel in 1 Stunde, musst du die Termine nach ihrer Wichtigkeit ordnen und in einen Terminkalender eintragen. Es kann auch sein, dass du eine Aufgabe an andere Personen, wie etwa Kollegen, übergeben kannst.

Wie löse ich die Postkorbübung?

Was erstmal erschlagend wirkt, ist eigentlich gar nicht so schlimm! Unsere Schritt für Schritt-Anleitung führt dich ohne Stress zum Ziel.

  1. Verschaffe dir erst einmal einen Überblick über alle Dokumente und lies sie aufmerksam durch.
  2. Markiere alle Aufgaben und Termine und entscheide dabei, was besonders wichtig ist und was warten kann.
  3. Am besten trägst du sie in der Reihenfolge, in der sie bearbeitet werden sollen, in einen Terminkalender ein.
  4. Entscheide dann, welche Aufgabe du unbedingt selbst erledigen musst und was auch Mitarbeiter oder andere Personen übernehmen könnten. Notiere dies ebenfalls im Terminkalender.

Was wird bei der Postkorbübung getestet?

In dieser Übung musst du möglichst schnell möglichst viele Entscheidungen treffen und dabei den Überblick behalten. Arbeitgeber wollen testen, wie die einzelnen Kandidaten mit Stress umgehen und unter Zeitdruck arbeiten. Auch die Fähigkeit, Arbeitsabläufe sinnvoll zu organisieren und zu strukturieren, steht im Fokus. Lass dich daher nicht aus der Ruhe bringen, sondern versuche, ruhig und konzentriert zu arbeiten.

Denkaufgaben

Oft werden in ACs auch kleinere Wissenstests gemacht, in denen du deine Allgemeinbildung in Mathe, Deutsch oder anderen Bereichen zeigen sollst. Ein typisches Denkspiel ist das Zwergen-Denkspiel:

Eine Gruppe von Zwergen befindet sich in einer Höhle. Sie tragen grüne und orange Zipfelmützen. Die Zwerge stehen vor einer kniffligen Aufgabe: Sie sollen die Höhle verlassen und sich draußen, nach Mützenfarbe sortiert, aufstellen.

Dummerweise ist es in der Höhle so dunkel, sodass kein Zwerg die Farbe der anderen Zipfelmützen sehen kann. Und auch welche Farbe ihre eigene Mütze hat, ist ihnen nicht bekannt. Solange sie in der Höhle sind, dürfen sich die Zwerge miteinander unterhalten und Pläne schmieden. Sie haben in der Höhle jedoch nicht die Möglichkeit, die Farben ihrer Mützen festzustellen. Außerhalb der Höhle kann jeder Zwerg die Mützen der anderen sehen, nicht aber seine eigene. Die Zwerge können ihre Mützen nicht abnehmen und dürfen, wenn sie sich einmal außerhalb der Höhle befinden, nicht mehr miteinander kommunizieren – weder durch Unterhaltungen noch durch Mimik oder Gestik.

Wie können die Zwerge diese Aufgabe lösen? Weitere Infos und Beispiele findest du beim Einstellungstest und Online-Test. Im Download-Bereich kannst du dir Übungsaufgaben ausdrucken. Die Auflösung findest du auch bei den Downloads unter dem Punkt „Downloads zum Assessment-Center".

Wie läuft ein Interview oder Abschlussgespräch im Assessment-Center ab?

Das Interview oder Vorstellungsgespräch dauert zwischen 15 und 30 Minuten und soll dem Interviewer zeigen, wie du dich selbst einschätzt, was deine Stärken und Schwächen sind und warum du die angebotene Stelle haben möchtest. Am besten überlegst du dir schon vorher, wie du deine Stärken an Beispielen veranschaulichen kannst und deine Schwächen am besten abschwächst.

Bei unseren Infos zum Vorstellungsgespräch findest du auch typische Fragen, für die du dir schon im Vorfeld die passenden Antworten überlegen kannst. Der Grundsatz lautet: Immer ehrlich sein. Wenn du etwas nicht weißt, dann gib es offen zu.

Am Ende des Assessment-Centers findet ein Abschlussgespräch statt. Hier erfährst du, wie du die jeweilige Aufgabe erledigt hast, insgesamt abgeschnitten hast und welchen Eindruck du auf die Assessoren gemacht hast. Es könnte auch sein, dass du nach deinen eigenen Eindrücken gefragt wirst und wie du deine Leistung einschätzt.

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