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Ausbildungsvergütung: Höhe, Regelungen und Einflussfaktoren

Ausbildungsverguetung – Auszubildende mit ihrer Katze am Laptop

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Was ist eine Ausbildungsvergütung?

Die Ausbildungsvergütung ist das monatliche Gehalt, das du als Auszubildender von deinem Ausbildungsbetrieb erhältst. Sie soll dir helfen, deinen Lebensunterhalt während der Ausbildung zu bestreiten. Die Vergütung ist gesetzlich vorgeschrieben und wird meist im Ausbildungsvertrag geregelt.

In der Regel bekommst du deine Ausbildungsvergütung monatlich und sie steigt jedes Jahr der Ausbildung leicht an. Die genaue Höhe hängt von verschiedenen Faktoren ab – z. B. der Branche oder dem Bundesland.

Wie hoch ist die Ausbildungsvergütung?

Wie viel Geld du in der Ausbildung bekommst, ist ganz unterschiedlich. Manche Berufe zahlen schon im ersten Jahr mehr als 1.000 Euro brutto, andere starten mit rund 700 Euro. Es hängt also stark davon ab, welchen Beruf du lernst und wo du arbeitest.

Du solltest wissen, dass deine Ausbildungsvergütung meistens jedes Jahr etwas steigt. Das bedeutet: Im zweiten und dritten Ausbildungsjahr bekommst du mehr Geld als im ersten. Das ist gesetzlich so geregelt, damit deine Arbeit mit zunehmender Erfahrung besser bezahlt wird.

Wie wird die Ausbildungsvergütung in Deutschland festgelegt?

In Deutschland gibt es klare Regeln, wie hoch deine Ausbildungsvergütung sein darf. In vielen Fällen richtet sich dein Azubi-Gehalt nach einem Tarifvertrag. Das ist eine Vereinbarung zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern, in der genau steht, wie viel Azubis in bestimmten Berufen und Regionen verdienen. Wenn dein Ausbildungsbetrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist, muss er dir den dort festgelegten Betrag zahlen – nicht mehr und nicht weniger.

Es gibt aber auch viele Betriebe, die nicht tarifgebunden sind. Das heißt: Sie können die Höhe deiner Ausbildungsvergütung selbst festlegen – müssen sich aber trotzdem an bestimmte Regeln halten. Es gibt eine Mindestvergütung für Auszubildende, die jedes Jahr angepasst wird, damit dein Gehalt fair bleibt und du dir während der Ausbildung das Nötigste leisten kannst.

Egal, ob dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist oder nicht – du hast immer das Recht auf eine angemessene Vergütung. Und falls du dir unsicher bist, ob deine Vergütung korrekt ist, kannst du dich bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) oder der Handwerkskammer informieren.

Gibt es eine Mindestausbildungsvergütung?

Seit 2020 haben Auszubildende in nicht-tarifgebundenen Ausbildungsbetrieben laut Berufsbildungsgesetz Anspruch auf eine Mindestausbildungsvergütung.

Wenn du deine Ausbildung im Jahr 2025 beginnst, erhältst du in der Berufsausbildung mindestens:

  • Im ersten Ausbildungsjahr mindestens 682 Euro,
  • im zweiten Jahr mindestens 805 Euro,
  • im dritten Jahr mindestens 921 Euro und
  • im vierten Jahr mindestens 955 Euro.

Wenn dein Ausbildungsbetrieb dagegen tariflich gebunden ist, gelten die Regelungen in diesem Tarifvertrag. Wie das in deinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb ist, musst du im Vorstellungsgespräch klären.

Welche Faktoren beeinflussen die Ausbildungsvergütung?

Nicht alle Azubis verdienen gleich viel. Es gibt viele Dinge, die die Höhe deiner Ausbildungsvergütung beeinflussen können. Dazu gehören zum Beispiel dein Beruf, das Bundesland, in dem du arbeitest, und ob dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist.

Manche Berufe zahlen generell besser als andere. In technischen oder handwerklichen Berufen ist das Gehalt oft höher als zum Beispiel in sozialen Berufen. Auch große Unternehmen zahlen oft mehr als kleine Betriebe. Es lohnt sich also, vorher gut zu vergleichen.

Einfluss von Branche, Region und Tarifverträgen

Es gibt große Unterschiede bei der Ausbildungsvergütung – je nachdem, wo und was du lernst. Diese drei Dinge haben besonders großen Einfluss auf dein Azubi-Gehalt:

  • Branche: In der Industrie oder im Bankwesen bekommst du meist mehr als im Einzelhandel oder in sozialen Berufen.
  • Region: In Westdeutschland ist die Ausbildungsvergütung oft etwas höher als im Osten.
  • Tarifvertrag: Wenn dein Betrieb an einen Tarifvertrag gebunden ist, bekommst du meist ein festgelegtes, höheres Gehalt.

Wenn du also auf eine gute Bezahlung achtest, lohnt es sich, Berufe und Regionen zu vergleichen. Auch die Wahl eines tarifgebundenen Betriebs kann dir eine höhere Ausbildungsvergütung sichern.

Unterschiede zwischen Brutto und Netto

Deine Ausbildungsvergütung wird fast immer brutto angegeben. Von deiner Ausbildungsvergütung brutto, die im Ausbildungsvertrag steht, zieht dein Ausbildungsbetrieb Beträge für die Steuern und Sozialabgaben ab und überweist dir den Restbetrag. Dieser Restbetrag, der auf deinem Bankkonto ankommt und über den du verfügen kannst, ist deine Ausbildungsvergütung netto.

Steuern sind zum Beispiel Lohn- und Kirchensteuer. Die Abzüge, die dein Ausbildungsbetrieb vornimmt, überweist er für dich gleich an das Finanzamt. Sozialabgaben sind Beiträge für Renten, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosen-Versicherung.

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Fortzahlung der Ausbildungsvergütung unter bestimmten Umständen

In § 19 Berufsbildungsgesetz ist die Fortzahlung der Ausbildungsvergütung geregelt. Dein Ausbildungsbetrieb muss dir deine Ausbildungsvergütung auch zahlen

  • während deines Urlaubes (nicht zu verwechseln mit eventuellem zusätzlichen Urlaubsgeld)
  • für die Zeit, in der du Krank bist (sechs Wochen lang – das nennt man Lohnfortzahlung – danach erhältst du von der Krankenkasse Krankengeld, das aber weniger ist, als deine Ausbildungsvergütung)
  • für die Zeit, für die er dich zum Besuch der Berufsschule und für Prüfungen freistellen muss
  • wenn die Ausbildung außerhalb deiner üblichen Ausbildungsstätte stattfindet
  • bis zu sechs Wochen lang, wenn du dich für die Berufsausbildung bereit hältst, diese aber nicht stattfinden kann, du also unverschuldet nicht ausgebildet wirst (z.B. weil in deinem Betrieb wegen Kurzarbeit nicht gearbeitet wird).

Zusätzliche Leistungen neben der Ausbildungsvergütung

Du kannst neben deiner monatlichen Ausbildungsvergütung noch weitere Zahlungen von deinem Ausbildungsbetrieb erhalten, die nicht gesetzlich geregelt sind. Du hast darauf keinen Anspruch, außer sie sind in einem zwischen dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft ausgehandelten Tarifvertrag vereinbart. Oder es sind Leistungen, die dein Ausbildungsbetrieb freiwillig zahlt. Dazu gehören:

  • Zuschuss für Bus- oder Bahntickets
  • Urlaubs- oder Weihnachtsgeld
  • Übernahme von Schulbüchern oder Arbeitsmaterialien
  • Essen in der Kantine oder Essenszuschuss
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Vermögenswirksame Leistungen

Wenn du nicht sicher bist, ob dein Betrieb solche Extras bietet, frag einfach nach oder schau in deinen Ausbildungsvertrag. Viele dieser Leistungen sind freiwillig – aber sie machen am Monatsende oft einen großen Unterschied.

Finanzielle Unterstützung für Azubis

Du kannst neben deiner monatlichen Ausbildungsvergütung noch weitere Zahlungen von deinem Ausbildungsbetrieb erhalten, die nicht gesetzlich geregelt sind. Du hast darauf keinen Anspruch, außer sie sind in einem zwischen dem Arbeitgeberverband und der Gewerkschaft ausgehandelten Tarifvertrag vereinbart. Oder es sind Leistungen, die dein Ausbildungsbetrieb freiwillig zahlt. Dazu gehören:

  • Zuschuss für Bus- oder Bahntickets
  • Urlaubs- oder Weihnachtsgeld
  • Übernahme von Schulbüchern oder Arbeitsmaterialien
  • Essen in der Kantine oder Essenszuschuss
  • Betriebliche Altersvorsorge
  • Vermögenswirksame Leistungen

Wenn du nicht sicher bist, ob dein Betrieb solche Extras bietet, frag einfach nach oder schau in deinen Ausbildungsvertrag. Viele dieser Leistungen sind freiwillig – aber sie machen am Monatsende oft einen großen Unterschied.

Manchmal reicht die Ausbildungsvergütung nicht aus – vor allem, wenn du ausziehst oder hohe Fahrtkosten hast. Zum Glück gibt es in Deutschland mehrere Möglichkeiten, wie du als Azubi zusätzliche Unterstützung bekommst.

Du kannst zum Beispiel Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen. Das ist ein Zuschuss vom Staat, der dir helfen soll, deine Ausbildung gut zu schaffen. Auch Wohngeld oder Kindergeld können dir finanziell weiterhelfen.

Wenn du deine Ausbildung beginnst, solltest du dich rechtzeitig über diese Möglichkeiten informieren. So kannst du dir sicher sein, dass du finanziell gut abgesichert bist – und dich voll auf deine Ausbildung konzentrieren kannst.

Berufausbildungsbeihilfe (BAB)

Unter bestimmten Voraussetzungen hast du Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe, die du bei der Agentur für Arbeit beantragen musst. Das entsprechende Formular bekommst du vor Ort. Ob und wie viel BAB dir zusteht, hängt von deinem Einkommen und dem deiner Eltern sowie von deinem Gesamtbedarf ab.

Unterstützung durch Kindergeld

Bist du unter 25 Jahre alt und in Ausbildung, bekommen deine Eltern weiterhin Kindergeld. Wohnst du nicht mehr zu Hause, müssen sie dir das Kindergeld auszahlen. Wenn sie sich weigern, kannst du bei der zuständigen Kindergeldstelle einen speziellen Antrag stellen, damit das Geld direkt auf dein Konto überwiesen wird.

Wohngeld und Mietbeihilfe

Bevor du Wohngeld oder Mietbeihilfe beantragen kannst, musst du erst einmal den Antrag auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) stellen. Bekommst du BAB, kannst du zusätzlich Mietbeihilfe beantragen, um deine vollen Mietkosten abzudecken. Aber auch für den Fall, dass dein BAB-Antrag abgelehnt wurde, weil dein Einkommen oder das deiner Eltern etwas zu hoch ist, ist ein Antrag auf Mietbeihilfe sinnvoll. Wohngeld erhalten nur die wenigsten Azubis. Die besten Aussichten hast du, wenn dein BAB-Antrag „dem Grunde nach“ abgelehnt wurde – weil du eine Zweitausbildung oder keine staatlich anerkannte Ausbildung machst etc. –, du volljährig bist und eine eigene Wohnung hast.

Unterhalt von den Eltern

Während deiner Ausbildung müssen dich deine Eltern finanziell unterstützen, wenn du keinen Anspruch auf staatliche Unterstützung hast. Deine Eltern sind besonders dann verpflichtet, dir finanziell unter die Arme zu greifen, wenn dein BAB-Antrag wegen zu hohem Einkommen deiner Eltern abgelehnt wurde.

Fazit: Das solltest du zur Ausbildungsvergütung wissen

Die Ausbildungsvergütung ist ein wichtiger Teil deiner Ausbildung – sie sorgt dafür, dass du während dieser Zeit finanziell klarkommst. Wie viel du bekommst, hängt von vielen Dingen ab: deinem Beruf, dem Bundesland, dem Betrieb und davon, ob es einen Tarifvertrag gibt. Zusätzlich zur Ausbildungsvergütung bekommst du in manchen Betrieben auch noch Extra-Leistungen wie Fahrgeld oder Weihnachtsgeld.

Auch wenn dein Gehalt am Anfang vielleicht noch nicht so hoch ist, kannst du mit der Zeit mehr verdienen. Außerdem gibt es Unterstützungsmöglichkeiten wie BAB oder Kindergeld. Es lohnt sich also, gut informiert zu sein – so holst du das Beste aus deiner Ausbildung raus.

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