Kredit für Studenten: Voraussetzungen & Zinssätze
Dual studieren » Kredit für Studenten
Die Finanzierung des Studiums stellt viele Studierende vor Herausforderungen. Studienkredite können dabei helfen, das Studium zu finanzieren. In diesem Artikel erfährst du, wann sich ein Kredit für Studenten lohnt, welche Arten von Studienkrediten es gibt, welche Voraussetzungen gelten, wie die Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen aussehen und erhalten Tipps zur Auswahl des passenden Kredits.
Wann lohnt sich ein Kredit für Studenten?
Ein Kredit für Studenten kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. Wenn die finanzielle Unterstützung durch Eltern oder BAföG nicht ausreicht, um die monatlichen Ausgaben zu decken, kann ein Studienkredit helfen, den Lebensunterhalt und studienbedingte Kosten zu finanzieren. Auch in der Examensphase, wenn Studierende sich voll auf ihre Abschlussprüfungen konzentrieren möchten und daher weniger Zeit für einen Student Nebenjob haben, kann ein Kredit eine wertvolle Unterstützung sein.
Es ist jedoch wichtig, die eigene finanzielle Situation sorgfältig zu prüfen und abzuwägen, ob die Aufnahme eines Kredits notwendig und langfristig tragbar ist.
Welche Arten von Studienkrediten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Studienkrediten der KfW und anderen Anbietern:
- KfW-Studienkredit: Besonders bekannt ist der KfW-Studienkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieser ist unabhängig vom Einkommen und kann über einen Zeitraum von bis zu 14 Semestern bezogen werden. Die Auszahlung liegt monatlich zwischen 100 und 650 Euro.
- Bildungskredit: Dieser wird vom Bundesverwaltungsamt vergeben und dient vor allem der Finanzierung von studienbezogenen Ausgaben.
- Private Studienkredite und Bildungsfonds: Banken und Bildungsfonds wie „Deutsche Bildung“ bieten ebenfalls Finanzierungsmöglichkeiten an, die oft andere Rückzahlungsmodelle haben.
Ein Studentenkredit dient in der Regel der allgemeinen Finanzierung des Lebensunterhalts während des Studiums und wird in monatlichen Raten ausgezahlt. Der Bildungskredit hingegen ist eine spezielle Förderung, die vom Bundesverwaltungsamt angeboten wird und zur Finanzierung von studienbezogenen Ausgaben wie Studiengebühren oder Auslandssemestern gedacht ist. Der Bildungskredit wird in der Regel in einer Summe oder in wenigen Raten ausgezahlt und ist zinsgünstiger als viele andere Kreditformen.
Neben öffentlichen Angeboten gibt es auch private Anbieter von Studienkrediten und Bildungsfonds. Private Banken bieten oft Kredite mit individuellen Konditionen an, die jedoch häufig bonitätsabhängig sind und Sicherheiten erfordern.
Bildungsfonds funktionieren anders: Sie finanzieren das Studium und im Gegenzug verpflichtet sich der Studierende, nach dem Berufseinstieg einen prozentualen Anteil seines Einkommens über einen bestimmten Zeitraum zurückzuzahlen. Ein Beispiel hierfür ist der Anbieter "Deutsche Bildung". Diese Modelle können insbesondere für Studierende attraktiv sein, die in Studiengängen mit guten Berufsaussichten eingeschrieben sind.
Die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studentenkredits variieren je nach Anbieter. Um einen KfW-Studienkredit beantragen zu können, musst du beispielsweise folgende Bedingungen erfüllen:
- Alter: Zwischen 18 und 44 Jahren.
- Studienstatus: Eingeschriebener Student an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule in Deutschland.
- Nationalität: Deutsche Staatsbürger mit Wohnsitz in Deutschland oder EU-Bürger, die sich seit mindestens drei Jahren dauerhaft in Deutschland aufhalten.
Zudem darf die Förderungshöchstdauer nicht überschritten sein, was in der Regel 14 Semester beträgt. Auch wenn du dich bereits in einem postgradualen Studium befindest, hast du somit Anspruch auf einen Studienkredit. Private Anbieter und Bildungsfonds haben oft eigene Kriterien, die beispielsweise die Bonität oder das Studienfach betreffen.
Die Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen von Studienkrediten unterscheiden sich je nach Anbieter. Der KfW-Studienkredit arbeitet mit variablen Zinssätzen, die sich alle sechs Monate an den aktuellen Marktbedingungen orientieren. Private Anbieter können sowohl feste als auch variable Zinssätze anbieten. Es ist wichtig, die Konditionen genau zu vergleichen, da variable Zinssätze während der Rückzahlungsphase zu steigenden Kosten führen können.
Variable vs. feste Zinssätze
Ein variabler Zins passt sich regelmäßig an die aktuellen Marktbedingungen an, was bedeutet, dass die monatlichen Zahlungen während der Rückzahlungsphase steigen oder fallen können. Feste Zinssätze hingegen bleiben über die gesamte Laufzeit konstant, was Planungssicherheit bietet. Bei der Entscheidung zwischen variablen und festen Zinssätzen sollten Studierende ihre persönliche Risikobereitschaft und die aktuelle Zinsentwicklung berücksichtigen.
Variable Zinssätze können in Niedrigzinsphasen günstiger sein, bergen jedoch das Risiko steigender Kosten bei Zinserhöhungen. Wer langfristige Stabilität bevorzugt und sich vor plötzlichen Mehrkosten schützen möchte, sollte eher einen festen Zinssatz wählen.
Die Rückzahlung eines Studienkredits beginnt in der Regel nach einer festgelegten Karenzzeit nach Studienende, oft sechs bis 23 Monate. Die genaue Dauer variiert je nach Kreditgeber. Während dieser Zeit müssen keine Zahlungen geleistet werden, sodass sich Absolventen auf den Berufseinstieg konzentrieren können. In dieser Zeit kannst du deinen Fokus vollständig darauf legen, dass du einen Job findest, der deinen persönlichen und finanziellen Erwartungen entspricht.
Nach Ablauf der Karenzzeit beginnen die monatlichen Ratenzahlungen, deren Höhe von der Kreditsumme, dem Zinssatz und der vereinbarten Laufzeit abhängt. Es ist ratsam, frühzeitig einen Tilgungsplan zu erstellen und mögliche Sondertilgungen in Betracht zu ziehen, um die Gesamtkosten zu reduzieren.
Bei der Auswahl des passenden Studienkredits sollten Studierende mehrere Faktoren berücksichtigen:
- Vergleich verschiedener Angebote: Untersuche die Konditionen verschiedener Kreditgeber, einschließlich Zinssätze, Laufzeiten und Rückzahlungsmodalitäten.
- Transparenz der Bedingungen: Achte darauf, dass alle Vertragsbedingungen klar und verständlich sind.
- Monatliche Auszahlungen: Brauche ich 300 Euro oder monatlich zwischen 100 und 650 Euro?
- Flexibilität: Ist eine flexible Rückzahlung möglich?
Ein Kredit für Studenten kann eine sinnvolle Möglichkeit sein, finanzielle Engpässe zu überbrücken und die Finanzierung des Studiums zu sichern. Besonders der KfW-Studienkredit bietet mit monatlichen Auszahlungen zwischen 100 und 650 Euro eine flexible Unterstützung, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Doch auch private Anbieter und Bildungsfonds können interessante Alternativen sein.
Wichtig ist, vor der Entscheidung verschiedene Angebote zu vergleichen, die Zinssätze und Rückzahlungsbedingungen zu prüfen und einen realistischen Tilgungsplan zu erstellen. Wer sich frühzeitig informiert und den Kredit gezielt einsetzt, kann das Studium erfolgreich abschließen, ohne später von zu hohen Schulden belastet zu werden.
Das könnte dich auch interessieren
{{headlineColumn1}}
{{headlineColumn2}}
{{headlineColumn3}}
{{headlineColumn4}}
Bildnachweis: „Studentin informiert sich über Kredit für Studenten“ ©AllRightReserved [email protected] –stock.adobe.com; „Kredit für Studenten – Student erstellt einen Tilgungsplan“ ©Lumos sp – stock.adobe.com