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Augenarzt / Augenärztin
Ausbildung & Beruf

Statt mit dem Skalpell findet die heutige Operation mit dem Femtosekundenlaser statt: Als Augenarzt steuerst du den Computer, um die Linse schmerzfrei abzulösen. So kann der Graue Star schonend behandelt werden – der Eingriff dauert nur wenige Minuten. Ist die alte Linse abgetragen, setzt du eine Kunstlinse ein und deine ältere Patientin wird in Kürze so gut sehen können wie schon seit Jahren nicht mehr.

Berufsbild Augenarzt / Augenärztin

Was macht ein Augenarzt (m/w/d)?

Als Augenarzt bzw. Augenärztin – fachsprachlich auch Ophthalmologe genannt – bist du der erste Ansprechpartner deiner Patienten, wenn es um Erkrankungen und Probleme mit dem Auge oder dem Sehnerv geht

Sie führen Untersuchungen durch und verschreiben Tropfen oder Salben, sie können aber auch Fehlsichtigkeiten feststellen und Brillen oder andere Sehhilfen verschreiben oder Operationen durchführen, wenn erforderlich. Augenärzte arbeiten oft eng mit anderen Fachspezialisten zusammen, um beispielsweise Verdachtsdiagnosen anderer Ärzte zu bestätigen oder auszuschließen. Je nach Erkrankung überweisen sie aber auch an Kollegen, wie HNO-Ärzte oder Neurologen.

Wie sieht der Berufsalltag als Augenarzt aus?

Im Beruf Augenarzt arbeitest du eng mit deinen Patienten zusammen. Du führst Anamnesegespräche, um herauszufinden, wo das Problem liegt, und führst anschließend Untersuchungen durch. Wichtig ist eine gute Kommunikation mit dem Patienten, um auch schwerwiegende Erkrankungen einfühlsam zu bespreche.

Mal erwarten dich Patienten mit einem Fremdkörper im Auge, mal solche mit einer Fehlsichtigkeit, mal hast du es mit Schnittverletzungen zu tun. Dabei hast du sowohl mit Kindern als auch mit Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren zu tun und musst dich immer wieder auf neue Menschen einstellen.

Gleichzeitig arbeitest du entweder mit Fachkollegen oder einem Praxisteam zusammen, musst dich vielleicht um die Buchhaltung kümmern oder Berichte schreiben. Langweilig wird einem Augenarzt sicher nie!

Augenärztin untersucht die Netzhaut Augenärzte führen Operationen durch Augenarzt arbeitet mit Messbrille

Wo arbeiten Augenärzte?

Klassischerweise arbeiten Augenärzte in einer Facharztpraxis oder im Krankenhaus. Dort bist du überwiegend in Untersuchungs- und Behandlungsräumen tätig, teilweise aber auch in Operationssälen. Dazu kommen Bürotätigkeiten oder der Einsatz direkt im Patientenzimmer, wenn du dort Kontrollen vornimmst oder Gespräche führst.

Ausbildung zum Augenarzt / zur Augenärztin

Wie läuft die Ausbildung zum Augenarzt ab?

Damit du als Augenarzt arbeiten kannst, musst du dich zum Facharzt für Augenheilkunde weiterbilden.

Wenn du Augenarzt werden möchtest, bildet ein Studium der Humanmedizin die Grundlage dafür. Hier legst du in 12 Semestern, das sind 6 Jahre, die Grundlage für die Tätigkeit als Arzt. Ist dir schon jetzt bewusst, dass du später die Fachrichtung Augenheilkunde einschlagen möchtest, kannst du deine Praxisphasen in diesem Bereich durchführen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Das Studium schließt zumeist mit der Doktorarbeit, vor allem aber mit der Approbation ab. Diese befähigt dich in Deutschland dazu, als Arzt zu arbeiten.

Im Anschluss folgt die Facharztausbildung, eine 5-jährige Weiterbildung, in der du dich ganz auf dein Fachgebiet konzentrierst. Hier arbeitest du in einer Augenarztpraxis oder -klinik unter der Anleitung von Ärzten. Oft erwarten dich Schicht- und Wochenendarbeit.

Was lernt man in der Ausbildung zum Augenarzt (m/w/d)?

In der Weiterbildung zum Facharzt für Augenheilkunde erwartet dich das Wissen über diagnostische Verfahren, die Augenärzte nutzen, um beispielsweise den Augeninnendruck zu messen. Du lernst, wie du die Sehfunktion misst und bewertest, wie du in Bezug auf Sehhilfen berätst oder wie du Untersuchungen am Auge durchführst. Früherkennung und Prävention sind bei dieser Tätigkeit genauso wichtig wie Therapie und Behandlung.

Dazu kommen spezielle Fähigkeiten wie laserchirurgische Eingriffe, das Wissen über Tumore am Auge oder über besondere, auch genetische, Erkrankungen, die in verschiedenen Lebensphasen auftreten können. Zudem wirst du im Bereich Notfallmedizin geschult, denn auch als Augenarzt können dir Notfallsituationen begegnen, in denen du souverän agieren musst.

Nicht vergessen darfst du Gesetze und Verordnungen, nach denen du dich bei deiner Arbeit als Augenarzt richten musst und Gutachten, die du erstellst, z. B. Führerscheingutachten.

Was dir in der Augenarzt-Ausbildung begegnen muss, ist in der Musterweiterbildungsordnung der Bundesärztekammer geregelt.

Augenarzt: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du findest den Beruf als Augenarzt bisher spannend und dich schreckt auch kein Medizinstudium ab? Dann erfährst du im Folgenden, welche Voraussetzungen du für den Beruf erfüllen solltest.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Einfühlungsvermögen
  • Sorgfältige & genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen, in Krankenhäusern
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Schichtdienst

Wer sich zum Augenarzt ausbilden lassen möchte, muss zunächst ein Medizinstudium abschließen. Dafür ist meist das Abitur erforderlich, aber mit einer passenden medizinischen Ausbildung und beruflichen Eignung werden einige Studienplätze auch ohne Abi vergeben. Nach dem Studium, das sich in Vorklinik, Klinik und praktisches Jahr aufteilt, erhältst du die Approbation und kannst in die Weiterbildung starten.

Neben der schulischen Qualifikation sind aber auch deine Interessen und Fähigkeiten wichtig: Eine ruhige Hand brauchen Augenärzte genauso wie ein gutes Einfühlungsvermögen und Verständnis für Biologie und Chemie.

Wie viel verdient ein Augenarzt in der Ausbildung?

In deiner Zeit als Assistenzarzt, also während der Ausbildung zum Augenarzt, verdienst du bereits Geld. Oft gelten dabei die Tarifverträge der jeweiligen Klinik, zum Beispiel der TV-Ärzte VKA (Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser) oder der TV-Ärzte-TdL (Tarifvertrag für Unikliniken).

Bei Einstellung erwartet dich so ein Gehalt von rund 4.700 bis 4.850 Euro. Durch jährliche Steigerungen kannst du am Ende der Weiterbildungszeit mehr als 6.200 Euro monatlich verdienen.

Passt die Ausbildung zum Augenarzt zu mir?

Augenarzt ist der richtige Beruf für dich, wenn du:

  • gerne im medizinischen Bereich arbeiten möchtest
  • dir eine lange Ausbildungszeit nichts ausmacht
  • du gerne mit Menschen arbeitest
  • dich das Auge mit all seinen Facetten fasziniert

Schau dich besser nach einem anderen Beruf um, wenn du

  • dir komplexe Sachverhalte nicht gut merken kannst
  • dich nicht für Erkrankungen oder Funktionsstörungen des Auges interessiert
  • du engen Körperkontakt mit Fremden unangenehm findest
  • du lieber an der frischen Luft arbeiten willst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Mit der Spezialisierung zum Augenarzt hast du bereits einige wichtige Schritte auf der Karriereleiter gemacht. Wenn dir das noch nicht ausreicht, kannst du dich natürlich nach einer weiteren Weiterbildung umschauen. Hier unterscheiden wir zwischen 3 Wegen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Austiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Augenarzt / zur Augenärztin

Als Augenarzt gehören Anpassungsweiterbildungen zum Standard, um dich über den aktuellsten Stand der Wissenschaft zu informieren. Du kannst dich auch weiter spezialisieren, beispielsweise auf bestimmte Krankheitsbilder oder auf bestimmte Technologien. Fortbildungen gibt es in Bereichen wie Humanmedizin, Chirurgie, Augenoptik oder Gesundheitsmanagement.

Außerdem kannst du, wenn du nicht in einer eigenen Praxis, sondern in einem Krankenhaus arbeitest, zum Oberarzt oder Chefarzt aufsteigen. Darüber hinaus ist auch ein Wechsel in Forschung und Lehre, also an einer Uniklinik, möglich.

Auch ein weiteres Studium ist möglich und eröffnet dir weitere Berufs- und Karrierechancen. Du könntest beispielsweise einen Master in folgenden Studienfächern machen:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Augenarzt

An Facharzttermine zu kommen, kann dauern – auch Augenärzte haben viel zu tun und können sich über einen Mangel an Arbeit nicht beklagen. Funktionsstörungen oder Erkrankungen des Sehapparats betreffen einen Großteil der Menschen: Manche bekommen schon als Kind eine Brille verschrieben, andere kommen mit Entzündungen oder in hohem Alter, wenn die Sehkraft nachlässt.

Egal also, ob du eher in einer Praxis oder in einer Klinik arbeiten möchtest, ist durch die steigende Lebenserwartung in Deutschland auch damit zu rechnen, dass in der Augenheilkunde auch künftig viel Bedarf besteht.

Auch spannend: Durch den technischen Fortschritt wirst du zunehmend mit modernen Geräten arbeiten, was dir die Tätigkeit als Augenarzt erleichtert und den Patienten schnellere und bessere Behandlungsmöglichkeiten bietet.

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Bildnachweis:

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„Augenärztin untersucht die Netzhaut“ ©Vadim - stock.adobe.com

„Augenärzte führen Operationen durch“ ©Zaiets Roman- stock.adobe.com

„Augenarzt arbeitet mit Messbrille“ ©Mediteraneo - stock.adobe.com