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Fachunteroffizier / Fachunteroffizierin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Fachunteroffizier

So – das Funknavigationsgerät ist repariert und sollte jetzt einwandfrei funktionieren. Zur Sicherheit führst du aber natürlich noch Funktionskontrollen durch. Als Fachunteroffizier im allgemeinen Fachdienst weißt du schließlich genau, worauf es ankommt.

Berufsbild Fachunteroffizier / Fachunteroffizierin

Was macht ein Fachunteroffizier (m/w/d)?

Berufe bei der Bundeswehr und somit auch die konkreten Aufgaben eines Fachunteroffiziers können sich ganz unterschiedlich gestalten. Dabei kommt es darauf an, welchen Zivilberuf du erlernt hast. Du kannst also zum Beispiel in der Informationstechnik des Militärs, im Stabsdienst, in der Instandsetzung technischer Geräte oder bei der Luftwaffe oder Marine beschäftigt sein.

Bist du als Fachunteroffizier in der Informationstechnik und Elektronik tätig, geht es vor allem um technische Abläufe. Du installierst serverbasierte Netzwerke, richtest die Computer ein und kümmerst dich allgemein um das IT-Netzwerk der Bundeswehr. In der Elektronik führst du auch z. B. Instandsetzungen an Notstromaggregaten durch.

Als Stabsunteroffizier hingegen kümmerst du dich um bürokratische Dinge: Du erledigst Geschäfts- und Schriftverkehr, verwaltest die Daten und bearbeitest Aufträge. Ein Stabsunteroffizier kümmert sich dann auch häufig um Personalfragen.

Du kannst aber auch in der Instandsetzung von Kraftfahrzeugen, Panzern und Waffensystemen tätig sein. Dann kontrollierst, wartest, pflegst und reparierst du die verschiedenen Fahrzeuge und Waffen der Bundeswehr – zum Beispiel Maschinengewehre oder Granatmaschinenwaffen.

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für Fachunteroffiziere ist die Marine oder die Luftwaffe. Hier übernimmst du Aufgaben wie das Erkennen und Beheben von Fehlern der Luftfahrzeuganlagen und die anschließenden Kontrollen.

Wie sieht der Berufsalltag als Fachunteroffizier aus?

Je nachdem, in welchem militärischen Bereich du als Fachunteroffizier genau beschäftigt bist, unterscheidet sich auch dein beruflicher Alltag voneinander. Ein Stabsoffizier beispielsweise verbringt den Tag eher am Schreibtisch, während Fachunteroffiziere in der Instandsetzung von Kraftfahrzeugen, Panzern und Waffen unterwegs sind. Teilweise handelt es sich hier auch um Instandsetzungszügen in Krisengebieten.

Egal, in welchem Bereich du letztlich tätig bist: Der Kontakt zu Waffen bzw. zu Waffensystemen gehört in diesem Beruf dazu.

Während deiner Arbeit trägst du Uniform. Abhängig von deinem Einsatzgebiet kann auch Schutzkleidung gefordert sein, zum Beispiel ein Gefechtshelm oder ein Kampfanzug.

Einstellen musst du dich außerdem darauf, dass du in einem Beruf bei der Bundeswehr viel unterwegs bist. Häufige Ortswechsel sowie die Arbeit zu unüblichen Zeiten sind hier also die Norm.

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Wo arbeiten Fachunteroffiziere?

Die meisten Fachunteroffiziere arbeiten bei den Teilstreitkräften, also dem Heer, der Marine oder der Luftwaffe, oder im Bereich Cyber- und Informationsraum oder der Streitkräftebasis der Bundeswehr.

Was deinen konkreten Arbeitsort betrifft, gilt auch hier: Alles ist möglich – ob Büro, an Bord von Schiffen, in Werkhallen oder sogar in der Küche.

Ausbildung zum Fachunteroffizier / zur Fachunteroffizierin

Wie läuft die Ausbildung zum Fachunteroffizier ab?

Fachunteroffizier wirst du nicht über eine klassische duale Ausbildung. Die militärische Ausbildung zum Fachunteroffizier im allgemeinen Fachdienst bei der Bundeswehr dauert ein Jahr. Dabei hältst du dich sowohl in der Truppenschule – also quasi die Berufsschule der Bundeswehr – als auch in der Truppe selbst auf.

Möchtest du Fachunteroffizier werden und erhältst einen entsprechenden Ausbildungsplatz, musst du dich bei der Bundeswehr in der Regel für 9 Jahre verpflichten.

Hast du zuvor noch keinen zivilen Beruf erlernt, musst du vor Beginn zusätzlich eine andere Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf absolvieren.

Art der Ausbildung:
Militärausbildung
Art der Ausbildung: Militärausbildung
Dauer der Ausbildung:
1 Jahr
Dauer der Ausbildung: 1 Jahr
Ausbildungsvergütung:
Nach dem Bundesbesoldungsgesetz
Ausbildungsvergütung: Nach dem Bundesbesoldungsgesetz

Was lernt man in der Ausbildung zum Fachunteroffizier (m/w/d)?

Während der Ausbildung zum Fachunteroffizier bzw. zur Fachunteroffizierin erlernst du theoretische Inhalte und wendest diese dann in der Praxis an.

Das theoretische Wissen wird dir in den Truppenschulen vermittelt. Hier stehen beispielsweise folgende Inhalte auf dem Stundenplan:

  • Sicherungsaufgaben
  • Wehrrecht
  • Sport
  • Politische Bildung
  • Soldatische Ordnung
  • Umgang mit Waffen
  • Selbstverteidigung

In der Truppe kannst du das theoretische Wissen dann direkt praktisch umsetzen. Du hältst dich dabei vor allem in Kasernen und auf Übungsplätzen, aber auch in Büroräumen oder Werkstätten auf.

Fachunteroffizier: Voraussetzungen für die Ausbildung

Interessiert du dich jetzt dafür, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung als Fachunteroffizier im allgemeinen Fachdienst mitbringen musst? Das erfährst du im Folgenden.

Schulfächer
  • Mathe
  • Deutsch
  • Sport
Stärken
  • Disziplin
  • Psychische Belastbarkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: abhängig vom Einsatzgebiet
  • Tragen von Uniform
  • Unregelmäßige Zeiten und wechselnde Orte

Hast du einen Hauptschulabschluss sowie einen verwertbaren zivilen Berufsabschluss, kannst du direkt als Unteroffizier eingestellt werden und deine Ausbildung zum Fachunteroffizier mit diesem Dienstgrad absolvieren. Verfügst du noch nicht über eine bereits abgeschlossene Ausbildung, dann beginnst du als Unteroffizieranwärter.

Um einen Ausbildungsplatz bei der Bundeswehr zu erhalten, dann musst du weitere allgemeine Voraussetzungen nach dem Soldatengesetz mitbringen:

  • Mindestalter von 17 Jahren
  • deutsche Staatsbürgerschaft
  • Erfüllung der Vollzeitschulpflicht
  • keine Vorstrafen oder hohen Schulden

Gute Noten in Mathe, Sport und Deutsch können dir den Berufseinsteig erleichtern. Sport ist für einen Beruf bei der Bundeswehr allgemein sehr wichtig. Mathe hilft dir dabei, Kalkulationen aufzustellen oder Materialmengen zu berechnen. Auch Deutsch kann wichtig sein – beispielsweise beim Verfassen von Berichten.

Abgesehen davon sind einige persönliche Stärken unverzichtbar für deine Laufbahn beim Militär. Vor allem Disziplin, Verantwortungsbewusstsein sowie psychische Belastbarkeit sind hier wichtig.

Wie viel verdient ein Fachunteroffizierin in der Ausbildung?

Während deiner Fachunteroffizierin Ausbildung erhältst du keine Ausbildungsvergütung wie z. B. in einer dualen Ausbildung.

Stattdessen erhältst du eine Vergütung nach dem Bundesbesoldungsgesetz. Dein Gehalt besteht dann aus dem

  • Grundgehalt, abhängig von deinem Dienstgrad,
  • gegebenenfalls einem Familienzuschlag und
  • weiteren Zulagen und Vergütungen.

Passt die Ausbildung zum Fachunteroffizier zu mir?

Die Ausbildung zum Fachunteroffizier ist eine gute Wahl für dich, wenn

  • du kein Problem mit Waffen und dem Umgang mit diesen hast
  • du verantwortungsbewusst und diszipliniert bist
  • du bereit dazu bist, dich für mehrere Jahre zu verpflichten
  • du verantwortungsbewusst arbeiten kannst

Du solltest dich vielleicht noch einmal nach einem anderen Beruf umschauen, wenn

  • du ungern weit weg von Zuhause bist
  • du dich nicht verpflichten möchtest
  • du keinen Bezug zur Bundeswehr hast
  • du keine Uniform tragen möchtest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Wie es mit Weiterbildungsmöglichkeiten für dich als Fachunteroffizier aussieht, erfährst du im Folgenden.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Fachunteroffizier / zur Fachunteroffizierin

Bist du als Fachunteroffizier bei der Bundeswehr tätig, sammelst du während deiner Amtszeit immer mehr Erfahrungen. Damit steigen dann auch deine Qualifikationen an.

Um dich weiterzubilden, kannst du den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr nutzen, der Möglichkeiten zur schulischen und beruflichen Weiterbildung für dich bereithält. Daneben bieten sich allgemein noch folgende 3 weitere Formen der Weiterbildung für dich an:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Anpassungsfortbildungen dienen dazu, dein Wissen auf dem neusten Stand zu halten und an aktuelle Entwicklungen anzupassen. Als Fachunteroffizier kannst du dein Knowhow zum Beispiel in den Bereichen Kraftfahrzeugtechnik oder Betriebswirtschaft vertiefen.

Um die Karriere voranzutreiben, eignen sich Aufstiegsweiterbildungen. Unter bestimmten Bedingungen können Fachunteroffiziere zum Feldwebelanwärter bzw. Feldwebel oder zum Offizier bei der Bundeswehr hochsteigen.

Um sich weiterzubilden und sein Wissen zu erweitern, kann auch immer ein Studium eine gute Wahl sein. Je nach Aufgabengebiet können für Fachunteroffiziere vielleicht folgende Studiengänge interessant sein:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Fachunteroffizier

Auch auf Jobs bei der Bundeswehr zeigt die zunehmende Digitalisierung deutliche Auswirkungen – sowohl in Verwaltung und Organisation als auch in der Technik und Personalentwicklung. Damit sind vor allem Bereich betroffen, in denen du als Fachunteroffizier tätig bist.

Die fortschreitenden technischen und digitalen Entwicklungen kannst du in deinen beruflichen Alltag integrieren: Beispielsweise kannst du als Fachunteroffizierin Ersatzteile per 3D-Druck anfertigen, die automatisierte Auswertung von Big Data zur Krisenfrüherkennung nutzen oder Bereiche wie Sicherung und Logistik mittels KI unterstützen.

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„Fachunteroffizier“ ©Thaut Images - Fotolia
„Fachunteroffizier in der Informatik arbeitet am Computer“ ©Yurii Zushchyk - stock.adobe.com
„Fachunteroffizier schult Umgang mit Waffen“ ©Viacheslav Yakobchuk - stock.adobe.com
„Fachunteroffiziere reparieren und warten technische Geräte“ ©Pattadis - stock.adobe.com