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Finanzwirt / Finanzwirtin
Ausbildung & Beruf

707 freie Stellen
Ausbildung Finanzwirt

Heute um 13:30 Uhr steht noch ein wichtiger Termin mit Vertretern einer anderen Behörde an. Zuvor möchtest du aber noch einige Details mit Steuerberatern und Steuerpflichtigen besprechen. Als Finanzwirt hast du eben viel Kontakt zu anderen Menschen und genau das magst du so gerne an deinem Beruf. Du greifst zum Telefon und weiter geht’s.

Berufsbild Finanzwirt / Finanzwirtin

Was macht ein Finanzwirt (m/w/d)?

Als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin befasst du dich mit der Verwaltung von verschiedenen Steuern, wie beispielsweise Einkommenssteuer, Erbschaftssteuer oder Körperschaftssteuer. Dabei planst, steuerst und kontrollierst du die anfallenden Verwaltungsvorgänge. Im Innendienst übernimmst du als Finanzwirtin sachbearbeitende Aufgaben in verschiedenen Bereichen, beispielsweise in der Veranlagungsstelle, Rechtsbehelfstelle oder in der Straf- und Bußgeldsachenstelle eines Finanzamtes.

Zu deinen Aufgaben gehört es nicht nur, Steuerpflichtige zu den Steuern veranlagen, sondern übernimmst du auch die Erfassung und Auswertung von Erbschaften und Schenkungen. Zusätzlich informierst du Bürgerinnen und Bürger, bearbeitest Steuerangelegenheiten, Anträge und Eingaben.

Finanzwirte kümmern sich teilweise auch um Werte für unbebaute und bebaute Grundstücke, indem sie diese ermitteln oder festsetzen. Bist du im Bereich des Zolldienstes tätig, kontrollierst du Ein-, Aus- und Durchfuhrverbote und gibst Waren zollamtlich frei.

Als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin kannst du entweder als Beamter oder auch als Angestellter tätig sein. Möglich ist neben der Sachbearbeitung auch der Aufstieg zu Leitungs- und Führungsaufgaben. Diese übernimmst du selbstständig, beispielsweise als Sachgebietsleiter in Finanzämtern oder als Leiter in der Finanzkasse.

Wie sieht der Berufsalltag als Finanzwirt aus?

Allgemein arbeitest du als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin überwiegend im Innendienst, d.h. du befindest dich viel im Büro und verbringst viel Zeit vor dem Bildschirm. Dabei hast du mit Unterlagen wie Wirtschaftlichkeitsanalysen, Kennzahlen, Jahresabschlussberichten, Anträgen oder Zoll- und Steuererklärungen zu tun. Zusätzlich bist du auch im Außendienst tätig. Bei der Arbeit an verschiedenen Einsatzorten ist dabei oft mit unregelmäßigen Arbeitszeiten zu rechnen.

Wie genau dein Berufsalltag als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin aussieht, hängt maßgeblich von deinem Einsatzgebiet ab. In der Steuerveranlagung bearbeitest du beispielsweise Einsprüche, Klagen und Revisionen sowie Anträge von Arbeitnehmern. Darüber hinaus stellst du Besteuerungsmerkmale fest und berechnest zu zahlende Steuern mit Automatisierungsunterstützung.

In der Steuerfahndung arbeitest du hauptsächlich selbstständig und fungierst oft auch als Ermittlungsperson der Staatsanwaltschaft. Deine Aufgabe ist es dabei, Steuervergehen und Ordnungswidrigkeiten und länderübergreifende Steuerfälle aufzudecken.

Bist du im Zolldienst eingesetzt, ermittelst du den Zollsatz in schwierigen Fällen und erhebst Eingangsabgaben wie Zölle, Einfuhrumsatzsteuern oder Verbrauchssteuern. Dabei beachtest du stets Warenart, Beschaffung und Herkunft. Im Zollfahndungsdienst fällt insbesondere die Bekämpfung der organisierten Kriminalität, wie Waffen- und Rauschgiftschmuggel, in deinen Tätigkeitsbereich.

Finanzwirtin wertet den Erwerb eines Grundstücks steuerlich aus Finanzwirtin erteilt einen Vollstreckungsauftrag Finanzwirt bearbeitet Anträge im Büro Finanzwirtin setzt Einkommenssteuer fest Finanzwirte besprechen Änderungen des Steuerrechts

Wo arbeitet man als Finanzwirt?

Als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin arbeitest du hauptsächlich bei der Finanz- bzw. Steuerverwaltung, also zum Beispiel bei einem Finanzamt, oder im Zolldienst. Möglich ist jedoch auch die Anstellung in Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, in Rechtsanwaltskanzleien, in Consulting-Unternehmen oder bei Banken, Kreditinstituten oder Versicherungsunternehmen.

In erster Linie befindest du dich während deiner Arbeit in Büroräumen, ggf. aber auch in Archivräumen.

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Lesen, nicht so dein Ding? In unserem YouTube-Video haben wir dir kurz und knapp zusammengefasst, wie du Finanzwirt wirst, was du als Finanzwirtin machst und wie viel Geld du verdienst. Berufe2Go, Film ab!

Veröffentlicht am: 29.11.2023

Ausbildung zum Finanzwirt / zur Finanzwirtin

Wie läuft die Ausbildung zum Finanzwirt ab?

Finanzwirt oder Finanzwirtin kannst du zum einen durch ein abgeschlossenes Studium in den Bereichen Verwaltungsmanagement, Public Management, Finanz- und Rechnungswesen oder Controlling werden. Zum anderen besteht für dich die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Finanzwirt beim Finanzamt zu absolvieren.

Entscheidest du dich für den Weg über die zweijährige Laufbahnausbildung, lernst du die nötigen Kompetenzen beim Finanzamt. Deine Ausbildung dauert in der Regel 2 Jahre. 16 Monate davon verbringst du in deiner praktischen Ausbildung, 8 Monate wiederum in der theoretischen Ausbildung an einer Finanzschule.

Dein Studium kannst du beispielsweise bei einer Universität, Fachhochschule oder einer Fachakademie absolvieren. Je nach Studiengang dauert dein Studium ungefähr 3 bis 4 Jahre. Nach dieser Zeit hast du entweder den Grad des Bachelor of Arts, Bachelor of Laws oder den des Bachelor of Science erreicht. Damit deine Jobchancen später besser sind, kannst du dich im Anschluss für einen Master-Studiengang entscheiden.

Einige Studiengänge wie beispielsweise Verwaltungsmanagement oder Public Management lassen sich auch dual studieren. Absolvierst du dein Studium dual, befindest du dich nicht nur in der Universität, sondern arbeitest bereits auch bei einem Unternehmen. So kannst du bereits während des Studiums berufliche Erfahrungen und Kompetenzen für die spätere Arbeit als Finanzwirt sammeln. Zusätzlich besteht für dich die Möglichkeit, nach dem abgeschlossenen Studium übernommen zu werden und direkt ins Berufsleben einzusteigen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Finanzwirt?

Die Inhalte der Ausbildung können variieren, je nachdem, für welchen Weg du dich entscheidest. Wählst du den Weg über die Ausbildung, durchläufst du verschiedene Abteilungen und erhältst dabei unter anderem Einblicke in die steuerrechtlichen Grundlagen, die Bearbeitung von Steuererklärungen und in die Vollstreckung. Im Blockschulunterricht an den Finanzschulen lernst du Unterrichtsfächer wie Allgemeines Abgabenrecht, Steuern von Einkommen und Ertrag, Umsatzsteuer, Buchführung und Bilanzwesen oder Steuererhebung kennen.

Während deines Studiums erlernst du wichtige Kompetenzen in Feldern wie Betriebsprüfung, Buchführung, Buchhaltung, Controlling, Finanzwirtschaft, Steuerrecht oder Zollrecht. Zusätzlich erwirbst du Kenntnisse in berufsspezifischen Fächern wie Lohn-, Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, Zollvorschriften, Gesellschaftsrecht, Erbschaftsteuer oder Handelsrecht. Studierst du dual, lernst du bereits während den Praxisphasen wichtige praktische Fähigkeiten für deine spätere Tätigkeit als Finanzwirt bzw. Finanzwirtin.

Finanzwirt: Voraussetzungen für die Ausbildung / das Studium

Für die Ausbildung zum Finanzwirt bzw. zur Finanzwirtin wird meist eine mittlere Reife oder ein gleichwertig anerkannter Bildungsstand vorausgesetzt. Zudem wird in der Regel eine deutsche Staatsangehörigkeit oder eine Staatsangehörigkeit eines anderen EU-Mitgliedstaates verlangt. Darüber hinaus solltest du körperlich und geistig geeignet sein.

Für die verschiedenen passenden Studiengänge gelten sogenannte Zugangsvoraussetzungen. Möchtest du gerne an einer Universität oder Hochschule studieren, brauchst du die allgemeine oder ggf. eine fachgebundene Hochschulreife. Für ein Studium an einer Fachhochschule bzw. Berufsakademie reicht meist die Fachhochschulreife. In manchen Fällen gibt es zusätzlich interne Auswahlverfahren oder Einstellungstests.

Schulfächer
  • Wirtschaft
  • Mathematik
  • Informatik
Stärken
  • Eigeninitiative
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Rechenfertigkeiten
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro, ggf. Außentermine
  • Unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Viel Bildschirmarbeit

Um die Ausbildung zum Finanzwirt bzw. zur Finanzwirt erfolgreich zu absolvieren, solltest du wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen können. Darüber hinaus erwarten die meisten Arbeitgeber Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen.

Für ein erfolgreiches Studium im Bereich Finanzen, Steuern oder Verwaltung sind gewisse Vorkenntnisse in den Schulfächern Wirtschaft, Recht, Mathematik oder Informatik und Englisch notwendig.

Im Studium wirst du dich mit Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie Finanzen auseinandersetzen. Daher sind gute Noten im Fach Wirtschaft eine gute Voraussetzung. Um quantitative Methoden der Betriebswirtschaftslehre sowie Inhalte des Rechnungswesens oder des Controllings zu verstehen, bieten bereits vorhandene Fähigkeiten in Mathematik eine gute Basis. Gegenstände des Studiums wie E-Government oder Wirtschaftsinformatik dagegen basieren auf wichtigen Grundkenntnissen der Informatik. Gute Kenntnisse im Fach Englisch sind wichtig, da Fachliteratur oft nur in Englisch vorliegt. Darüber hinaus solltest du während des Studiums selbst in der Lage sein, eigene Texte zu verfassen.

Wie viel verdient man als Finanzwirt in der Ausbildung?

Um Finanzwirt bzw. Finanzwirtin zu werden, musst du entweder eine Ausbildung beim Finanzamt oder ein passendes Studium, beispielsweise in den Studiengängen Finanz- und Rechnungswesen, Controlling oder Verwaltungsmanagement, absolvieren.

Bei deiner Ausbildung beim Finanzamt kannst du ungefähr mit 1.307 Euro während beiden Ausbildungsjahren verdienen.

Während eines Vollzeitstudiums erhältst du keine Vergütung. Entscheidest du dich für ein Duales Studium, hast du die Möglichkeit, bereits während des Studiums Gehalt von deinem Praxisunternehmen zu erhalten. Die Höhe dieser Vergütung hängt von deinem Praxispartner ab und wird individuell festgelegt.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Johanna - Azubi beim Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)
Johanna Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)

Ich habe direkt nach der Schule eine Ausbildung zur Finanzwirtin gemacht. Das mag für manche ein wenig langweilig oder spießig klingen, aber das ist es ganz und gar nicht. Hierfür habe ich zunächst erfolgreich am Auswahlverfahren des Landespersonalausschusses teilgenommen. Diesen Test müssen alle absolvieren, die in den Staatsdienst gehen wollen. Hierfür muss man sich auch schon rechtzeitig im Voraus, rund eineinhalb Jahre vor dem Beginn der Ausbildung, anmelden. Am Einstellungstag begann es dann damit, dass alle Anwärter und Anwärterinnen sehr freundlich am Finanzamt willkommen geheißen wurden. Nach den ersten Tagen am Finanzamt beginnt auch sofort der erste Teil der fachtheoretischen Ausbildung an der Landesfinanzschule. Dort werden alle inhaltlichen Themen gelernt, die wiederum wichtig sind für die Praxis am Finanzamt. Damit es nicht langweilig wird, gibt es auch das Fach Datenverarbeitung, das Beispielfälle vom Finanzamt widerspiegelt und auf die Arbeit im Finanzamt vorbereitet. Für die Übernachtung werden kostenlose Zimmer zur Verfügung gestellt und für das leibliche Wohl gibt es eine eigene Mensa. Hier gibt es reichlich und für jeden etwas zum Essen. Es wird auf bestehende Allergien und sonstige Unverträglichkeiten eingegangen. Zudem gibt es auch verschiedene Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie z. B. Tischtennis, Fußball, Volleyball, Laufwege und noch vieles mehr. Nach ca. 3 Monaten beginnt die richtige Arbeit im Finanzamt. Dort wird man einem Bearbeiter zugewiesen, der einem die täglichen Arbeiten und Abläufe erklärt. Man ist somit nicht auf sich alleine gestellt und hat immer jemanden, der bei Rückfragen zur Verfügung steht. Dieser Wechsel zwischen Theorie und Praxis zieht sich über die Dauer der Ausbildung von 2 Jahren. Dies ist sehr hilfreich, da man das gelernte Wissen nach jedem Abschnitt gleich in die Praxis umsetzen kann. Am Ende schreibt man die Abschlussprüfung und anschließend folgt noch die mündliche Prüfung. Hat man die Prüfung bestanden, wird man grundsätzlich auch übernommen. Danach wird man einem Finanzamt zugewiesen und bekommt seine eigene Stelle. Abschließend kann ich sagen, dass man natürlich gefordert wird, aber mit ein bisschen Fleiß und Disziplin kann man die Ausbildung gut schaffen.

Fabian - Azubi beim Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)
Fabian Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)

Am ersten Tag der Ausbildung wurden wir freundlich begrüßt und erfuhren einen ersten „Rundgang“ durchs Finanzamt. Nach einer Woche ging es dann zum Lehrgang an die Landesfinanzschule. Die kostenlose Unterbringung und die gute Verpflegung schätzte ich sehr, sowas ist nicht selbstverständlich! Während der drei theoretischen Ausbildungsabschnitte an der Landesfinanzschule wurden wir Schritt für Schritt an die verschiedenen relevanten Bereiche des Steuerrechts herangeführt und lernten den Umgang mit verschiedenen Gesetzbüchern. Aber man muss sich keine Sorgen machen – zwar ist die Ausbildung anspruchsvoll und kein „Selbstläufer“ – aber, wenn man von Anfang an dabei bleibt, ist es wirklich kein Hexenwerk. Klar, man wird gefordert, aber es zahlt sich aus! Bei bestandener Prüfung wird man in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen. Nach erfolgreichem Ableisten der zweijährigen Probezeit erfolgt die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Für mich hat ein sicherer Arbeitsplatz einen ganz hohen Stellenwert. Aber auch die Arbeit bereitet mir Freude und das ist mir ebenfalls sehr wichtig. Durch den Wechsel zwischen Theorie und Praxis während der Ausbildung kann man sein in der Theorie erlerntes Wissen in der Praxis umsetzen und darf am Finanzamt reale Steuerfälle bearbeiten! Zudem wird man in der Ausbildung in allen relevanten Bereichen des Finanzamts eingesetzt. So durfte ich z. B. auch im Außendienst eines Vollstreckungsbeamten dabei sein! Klar, der ein oder andere könnte vielleicht denken, die Arbeit am Finanzamt wäre langweilig. Aber so ist es nicht. Man lernt jeden Tag dazu, arbeitet mit verschiedenen Beteiligten, wie z. B. den Steuerberatern zusammen, und bekommt auch mit dem ständigen Umgang persönlicher Verhältnisse der Steuerbürger ein gewisses Maß an Verantwortung.

Johanna - Azubi beim Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)
Johanna Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)

Ich habe direkt nach der Schule eine Ausbildung zur Finanzwirtin gemacht. Das mag für manche ein wenig langweilig oder spießig klingen, aber das ist es ganz und gar nicht. Hierfür habe ich zunächst erfolgreich am Auswahlverfahren des Landespersonalausschusses teilgenommen. Diesen Test müssen alle absolvieren, die in den Staatsdienst gehen wollen. Hierfür muss man sich auch schon rechtzeitig im Voraus, rund eineinhalb Jahre vor dem Beginn der Ausbildung, anmelden. Am Einstellungstag begann es dann damit, dass alle Anwärter und Anwärterinnen sehr freundlich am Finanzamt willkommen geheißen wurden. Nach den ersten Tagen am Finanzamt beginnt auch sofort der erste Teil der fachtheoretischen Ausbildung an der Landesfinanzschule. Dort werden alle inhaltlichen Themen gelernt, die wiederum wichtig sind für die Praxis am Finanzamt. Damit es nicht langweilig wird, gibt es auch das Fach Datenverarbeitung, das Beispielfälle vom Finanzamt widerspiegelt und auf die Arbeit im Finanzamt vorbereitet. Für die Übernachtung werden kostenlose Zimmer zur Verfügung gestellt und für das leibliche Wohl gibt es eine eigene Mensa. Hier gibt es reichlich und für jeden etwas zum Essen. Es wird auf bestehende Allergien und sonstige Unverträglichkeiten eingegangen. Zudem gibt es auch verschiedene Sport- und Freizeitmöglichkeiten wie z. B. Tischtennis, Fußball, Volleyball, Laufwege und noch vieles mehr. Nach ca. 3 Monaten beginnt die richtige Arbeit im Finanzamt. Dort wird man einem Bearbeiter zugewiesen, der einem die täglichen Arbeiten und Abläufe erklärt. Man ist somit nicht auf sich alleine gestellt und hat immer jemanden, der bei Rückfragen zur Verfügung steht. Dieser Wechsel zwischen Theorie und Praxis zieht sich über die Dauer der Ausbildung von 2 Jahren. Dies ist sehr hilfreich, da man das gelernte Wissen nach jedem Abschnitt gleich in die Praxis umsetzen kann. Am Ende schreibt man die Abschlussprüfung und anschließend folgt noch die mündliche Prüfung. Hat man die Prüfung bestanden, wird man grundsätzlich auch übernommen. Danach wird man einem Finanzamt zugewiesen und bekommt seine eigene Stelle. Abschließend kann ich sagen, dass man natürlich gefordert wird, aber mit ein bisschen Fleiß und Disziplin kann man die Ausbildung gut schaffen.

Fabian - Azubi beim Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)
Fabian Bayerisches Landesamt für Steuern (Nürnberg)

Am ersten Tag der Ausbildung wurden wir freundlich begrüßt und erfuhren einen ersten „Rundgang“ durchs Finanzamt. Nach einer Woche ging es dann zum Lehrgang an die Landesfinanzschule. Die kostenlose Unterbringung und die gute Verpflegung schätzte ich sehr, sowas ist nicht selbstverständlich! Während der drei theoretischen Ausbildungsabschnitte an der Landesfinanzschule wurden wir Schritt für Schritt an die verschiedenen relevanten Bereiche des Steuerrechts herangeführt und lernten den Umgang mit verschiedenen Gesetzbüchern. Aber man muss sich keine Sorgen machen – zwar ist die Ausbildung anspruchsvoll und kein „Selbstläufer“ – aber, wenn man von Anfang an dabei bleibt, ist es wirklich kein Hexenwerk. Klar, man wird gefordert, aber es zahlt sich aus! Bei bestandener Prüfung wird man in das Beamtenverhältnis auf Probe übernommen. Nach erfolgreichem Ableisten der zweijährigen Probezeit erfolgt die Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit. Für mich hat ein sicherer Arbeitsplatz einen ganz hohen Stellenwert. Aber auch die Arbeit bereitet mir Freude und das ist mir ebenfalls sehr wichtig. Durch den Wechsel zwischen Theorie und Praxis während der Ausbildung kann man sein in der Theorie erlerntes Wissen in der Praxis umsetzen und darf am Finanzamt reale Steuerfälle bearbeiten! Zudem wird man in der Ausbildung in allen relevanten Bereichen des Finanzamts eingesetzt. So durfte ich z. B. auch im Außendienst eines Vollstreckungsbeamten dabei sein! Klar, der ein oder andere könnte vielleicht denken, die Arbeit am Finanzamt wäre langweilig. Aber so ist es nicht. Man lernt jeden Tag dazu, arbeitet mit verschiedenen Beteiligten, wie z. B. den Steuerberatern zusammen, und bekommt auch mit dem ständigen Umgang persönlicher Verhältnisse der Steuerbürger ein gewisses Maß an Verantwortung.

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Passt die Ausbildung zum Finanzwirt / zur Finanzwirtin zu mir?

Der Beruf Finanzwirt bzw. Finanzwirtin passt zu mir, wenn

  • du kein Problem mit Vorschriften und Gesetzen hast
  • du dir gut vorstellen kannst, beim Finanzamt zu arbeiten
  • du gerne organisiert und planst
  • du gut mit Zahlen umgehen kannst

Finanzwirt ist nicht der passende Beruf für dich, wenn

  • du keine Verantwortung übernehmen möchtest
  • du ungern vor einem Bildschirm arbeitest
  • du dir geregelte Arbeitszeiten wünscht
  • du dich nicht für Recht und Steuern interessierst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du dein Studium oder deine Ausbildung zum Finanzwirt bzw. zur Finanzwirtin abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Finanzwirt / zur Finanzwirtin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Steuerrecht, Finanz- und Rechnungswesen oder Revision kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Steuerberater.

Passende weiterführende Studiengänge sind:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Finanzwirt

Im Finanz- und Steuerbereich gibt es momentan den Trend, Robotic Process Automation (RPA) einzuführen. Dies soll unter anderem bei der Bearbeitung von Standardprozessen unterstützen. Weitere Technologien und Verfahren, mit denen sich Finanzwirte im Arbeitsalltag beschäftigen können, sind Text-Mining sowie De-Mail. Text-Mining bietet Finanzwirten beispielsweise eine automatisierte Überprüfung von Belegen auf Richtigkeit, De-Mail ermöglicht es Finanzwirten, rechtssichere und vertrauliche Kommunikation mit Bürgern zu pflegen.

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