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Gerichtsvollzieher / Gerichtsvollzieherin
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Gerichtsvollzieherin bei der Arbeit

Was macht ein Gerichtsvollzieher (m/w/d)?

Ein Gerichtsvollzieher ist verantwortlich für die Durchsetzung gerichtlicher Entscheidungen. Zu den Hauptaufgaben gehören die Zwangsvollstreckung von Geldforderungen und die Pfändung von Vermögenswerten. Hierzu zählt auch die Versteigerung von beweglichem Eigentum sowie die Durchführung von Räumungen. Weiterhin sind Gerichtsvollzieher befugt, Vermögensauskünfte von Schuldnern einzuholen und gerichtliche Anordnungen zu vollstrecken, zum Beispiel bei Familiensachen. Durch ihre Tätigkeit sorgen sie dafür, dass gesetzliche Forderungen eingehalten werden.

Wo kann ich als Gerichtsvollzieher arbeiten?

Gerichtsvollzieher spielen eine entscheidende Rolle bei der Durchsetzung rechtlicher Ansprüche und tragen maßgeblich zur ordnungsgemäßen Abwicklung der Prozesse bei. Ihr Arbeitsalltag ist durch vielfältige Aufgaben im Büro und im Außendienst geprägt. Im Folgenden sind die typischen Arbeitsorte dieser Berufsgruppe aufgeführt:

  • Außendienst bei den Schuldnerinnen und Schuldnern zur Durchführung von Vollstreckungsmaßnahmen
  • Wohn- und Geschäftsräume für die Bewertung der jeweiligen Situation
  • Büros, in denen die Aktenführung, Protokollierung und Verwaltung des Zahlungsverkehrs erfolgen
  • Städtische oder gemeindliche Dienststellen, an denen eine Reihe administrativer Aufgaben bearbeitet werden
  • Verschiedene Amtsgerichte, die je nach Einsatzort andere Anforderungen stellen

Durch ihr organisatorisches Geschick und ihre soziale Kompetenz meistern Gerichtsvollzieher viele Herausforderungen und tragen so zu einem reibungslosen Ablauf der Rechtsdurchsetzung bei. Ihre Tätigkeit ist sowohl anspruchsvoll als auch von hoher Bedeutung, da sie sicherstellen, dass rechtliche Verfahren korrekt umgesetzt werden.

Arbeitszeiten als Gerichtsvollzieherin

Gerichtsvollzieher arbeiten in der Regel von Montag bis Freitag während der üblichen Geschäftszeiten. Die genauen Arbeitszeiten können jedoch je nach Dienststelle variieren. Teilweise sind flexible Arbeitszeiten möglich, besonders wenn Außendiensttermine wahrzunehmen sind. Dabei sind die Gerichtsvollzieher oft selbst in der Lage, ihre Termine zu planen.
Bürozeiten sind oft durch feste Termine bestimmt, doch die Außendienst-Tätigkeiten erfordern Anpassungsfähigkeit. Insgesamt ist die Arbeit eines Gerichtsvollziehers daher abwechslungsreich.

Wie viel verdient ein Gerichtsvollzieher?

Das Gehalt eines Gerichtsvollziehers richtet sich nach der jeweiligen Erfahrungsstufe und dem Bundesland, in dem sie tätig sind. In der Besoldungsgruppe A6, Erfahrungsstufe 0, liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 1.492 Euro brutto pro Monat. Zusätzlich können verschiedene Zulagen und Gebühreneinnahmen das Einkommen erhöhen, was im weiteren Karriereverlauf zu einer verbesserten finanziellen Situation führen kann. Diese Zusatzverdienste richten sich nach der Anzahl und Art der bearbeiteten Fälle, wodurch fleißige Gerichtsvollzieher von mehr Aufträgen profitieren.

Wie viel verdient ein Gerichtsvollzieher in der Ausbildung?

Während der Ausbildung zum Gerichtsvollzieher erhalten die Auszubildenden eine Vergütung, die sich nach dem Tarifvertrag für Auszubildende des öffentlichen Dienstes richtet. In der Regel liegt die Ausbildungsvergütung im unteren dreistelligen Bereich pro Monat. Diese dient zur Deckung von Lebenshaltungskosten und weiteren Ausbildungsausgaben. Bei erfolgreichem Abschluss der Ausbildung steigen die Verdienstmöglichkeiten deutlich an, was die Ausbildung zu einer lohnenden Investition in die berufliche Zukunft macht.

Gerichtsvollzieher klingelt an der Tür

Wie läuft die Ausbildung als Gerichtsvollzieher ab?

Die Ausbildung zum Gerichtsvollzieher ist untergliedert in theoretische und praktische Abschnitte. Theorie wird in Form von Lehrgängen vermittelt. Die praktischen Erfahrungen sammeln die Auszubildenden bei Amtsgerichten sowie unter der Betreuung erfahrener Gerichtsvollzieher. Diese praxisorientierten Anteile der Ausbildung sind entscheidend, um das theoretisch erlernte Wissen im Alltag anzuwenden und zu verfestigen.

Wie lange dauert die Ausbildung als Gerichtsvollzieher?

Die Dauer der Ausbildung zur Gerichtsvollzieherin beträgt in der Regel zwei Jahre. Während dieser Zeit werden theoretische und praktische Kenntnisse vermittelt, die für die späteren Aufgaben als Gerichtsvollzieher notwendig sind. In diesen zwei Jahren wechseln sich verschiedene Ausbildungsstationen ab, wobei die Theorie in Form von Lehrgängen und die Praxis direkt am Arbeitsplatz, zum Beispiel an Amtsgerichten, erworben wird. Dieser abwechslungsreiche Zeitrahmen ermöglicht eine umfassende Ausbildung.

Was sind die Ausbildungsinhalte als Gerichtsvollzieher?

Während der Ausbildung als Gerichtsvollzieherin werden diverse Inhalte vermittelt. Schwerpunkte liegen auf rechtlichen Grundlagen und Verfahrensweisen der Zwangsvollstreckung. Außerdem lernen die Auszubildenden über das Pfändungsrecht und die Verwaltung von Schuldnerakten. Hinzu kommen praktische Fertigkeiten wie das Erstellen von Protokollen und die Organisation des täglichen Arbeitsablaufs. Zu den Ausbildungsinhalten gehören:
* Grundzüge im Zivilrecht
* Pfändungs- und Versteigerungsprozesse
* Datenverwaltung und Protokollführung.
Nach Abschluss der Ausbildung haben die Absolventen ein fundiertes Wissen, das sie direkt in den Berufsalltag einbringen können.

Voraussetzungen für die Ausbildung zum Gerichtsvollzieher

Um eine Ausbildung zum Gerichtsvollzieher oder zur Gerichtsvollzieherin beginnen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehört ein mittlerer Schulabschluss, eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem relevanten Bereich, wie zum Beispiel als Justizfachangestellter oder Bankkaufmann. Zudem ist eine mehrjährige Berufserfahrung in einem unterstützenden Berufsfeld notwendig. Alle zukünftigen Gerichtsvollzieher sollten körperlich fit sein und geordnete wirtschaftliche Verhältnisse vorweisen können, um den Anforderungen dieses anspruchsvollen Berufs gerecht zu werden.

Weiterbildung und Karrierechancen als Gerichtsvollzieherin

Nach Abschluss der Ausbildung stehen Gerichtsvollzieherinnen und Gerichtsvollziehern vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Dazu zählt die Fortbildung zum Justizfachwirt oder zum Rechtspfleger, die neue Karrierechancen eröffnet. Diese Weiterbildungen ermöglichen den Zugang zu höheren Besoldungsgruppen und erweitern das berufliche Netzwerk. Viele Gerichtsvollzieher suchen im Laufe ihrer Karriere nach Möglichkeiten, sich innerhalb der Justiz oder an verwandten Stellen weiterzuentwickeln, um ihre beruflichen Perspektiven kontinuierlich zu optimieren.

Fazit: Vielfältige Chancen als Gerichtsvollzieher

Der Beruf des Gerichtsvollziehers bietet viele Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten im Justizbereich. Die fundierte Ausbildung ermöglicht einen tiefen Einblick in rechtliche und praktische Aspekte. Hinzu kommen gute Karrierechancen durch Weiterbildungen. Wer sich für diesen Beruf entscheidet, beginnt einen Weg mit Gestaltungspotenzial und der Möglichkeit, die professionelle Laufbahn stetig auszubauen. Es ist ein Berufsfeld mit stabilem Fundament und Perspektive für die Zukunft. Es lohnt sich, diesen anspruchsvollen, aber auch lohnenden Berufsweg einzuschlagen.

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Bildnachweis: „Gerichtsvollzieherin sitzt in ihrem Büro" © Antonioguillem - stock.adobe.com; „Gerichtsvollzieher klingelt an der Tür" ©Andrey Popov - stock.adobe.com