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Volontariat Redaktion: Voraussetzungen, Ablauf & Chancen

Volontariat Redaktion – junge Frau am Schreibtisch

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Was ist ein Volontariat in der Redaktion?

Ein Volontariat in der Redaktion ist deine Eintrittskarte in den Journalismus. Es handelt sich um eine praktische Ausbildung, die dich auf die Arbeit als Redakteur vorbereitet. Während des Volontariats lernst du, wie man recherchiert, schreibt, redigiert und Themen für verschiedene Medienformate aufbereitet.

In der Regel dauert ein Volontariat 12 bis 24 Monate. In dieser Zeit durchläufst du verschiedene Ressorts wie Politik, Kultur oder Wirtschaft und sammelst Erfahrungen in unterschiedlichen journalistischen Darstellungsformen – von der Nachricht bis zur Reportage.

Ein Volontariat ist keine gesetzlich geregelte Ausbildung, aber viele Medienhäuser orientieren sich an tariflichen Vorgaben. Es ist der klassische Weg, um fest in einer Redaktion Fuß zu fassen.

Was sind die Voraussetzungen für ein Volontariat in der Redaktion?

Die formalen Anforderungen für ein Volontariat können je nach Medienhaus variieren. Grundsätzlich solltest du mindestens 18 Jahre alt sein. Viele Redaktionen erwarten:

  • ein abgeschlossenes Hochschulstudium, idealerweise in einem geisteswissenschaftlichen Fach wie Journalismus, Kommunikationswissenschaft oder Germanistik
  • erste praktische Erfahrungen im Journalismus, z. B. durch Praktika oder freie Mitarbeit
  • eine gute Allgemeinbildung und Interesse an aktuellen Themen

Einige Redaktionen berücksichtigen auch Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung und relevanter Praxiserfahrung. Wichtig ist, dass du deine Leidenschaft für den Journalismus und deine Eignung für den Beruf überzeugend darstellst.

Welche wichtigen Fähigkeiten sollte ich für ein Volontariat in der Redaktion haben?

Neben den formalen Voraussetzungen sind bestimmte persönliche und fachliche Kompetenzen entscheidend:

  • Schreib- und Sprachkompetenz: Du solltest klar und verständlich schreiben können
  • Recherchefähigkeiten: Die Fähigkeit, Informationen zu finden, zu bewerten und einzuordnen, ist essenziell
  • Kritisches Denken: Du solltest Themen hinterfragen und verschiedene Perspektiven einnehmen können
  • Kommunikationsstärke: Interviews führen und Netzwerke aufbauen gehören zum Alltag
  • Teamfähigkeit: In Redaktionen wird oft im Team gearbeitet
  • Belastbarkeit und Flexibilität: Der journalistische Alltag kann stressig sein und erfordert Anpassungsfähigkeit

Da viele Redaktionen heute auch stark digital arbeiten, ist es von Vorteil, wenn du dich mit Social Media Kanälen auskennst. Ob Instagram, X (ehemals Twitter), TikTok oder LinkedIn – journalistische Inhalte werden zunehmend über diese Plattformen verbreitet. Ein Gespür für Trends, Reichweiten und zielgruppengerechte Aufbereitung kann deine Bewerbung zusätzlich stärken.

Ablauf und Dauer des Volontariats in der Redaktion

Ein Volontariat ist praxisorientiert und strukturiert. Du durchläufst verschiedene Stationen innerhalb der Redaktion und lernst unterschiedliche Ressorts kennen. Dazu gehören:

  • Einführungskurse: Hier lernst du die Grundlagen des Journalismus
  • Ressortrotation: Du arbeitest in verschiedenen Bereichen wie Lokalredaktion, Politik oder Kultur
  • Projektarbeiten: Oft gibt es spezielle Projekte oder Themenwochen
  • Feedbackgespräche: Regelmäßige Rückmeldungen helfen dir, dich weiterzuentwickeln

Einige Medienhäuser bieten zusätzlich externe Schulungen oder Seminare an, um deine Fähigkeiten zu vertiefen.

Wie lange dauert ein Volontariat in der Redaktion?

Die Dauer eines Volontariats variiert, liegt aber meist zwischen 12 und 24 Monaten. Bei tariflich geregelten Volontariaten beträgt die Ausbildungszeit in der Regel 24 Monate. In Ausnahmefällen kann sie auf bis zu 15 Monate verkürzt werden, wenn entsprechende Vorkenntnisse vorliegen.

Je nach Medienunternehmen kann das Volontariat modular aufgebaut sein, mit festen Schulungsphasen und Hospitationen in verschiedenen Abteilungen. Manche Redaktionen bieten auch einen Auslandsaufenthalt oder Einsätze in Tochterunternehmen an. Die strukturierte Rotation durch unterschiedliche Ressorts soll dir einen umfassenden Einblick in die redaktionelle Arbeit ermöglichen. So kannst du herausfinden, in welchem Bereich du dich später spezialisieren möchtest.

Wie bewerbe ich mich erfolgreich für ein Volontariat in der Redaktion?

Eine überzeugende Bewerbung ist der erste Schritt zum Volontariat. Informiere dich genau über die Anforderungen der jeweiligen Redaktion und passe deine Unterlagen entsprechend an. Viele Bewerbungsverfahren sind sehr wettbewerbsorientiert – eine sorgfältige und individuell zugeschnittene Bewerbung erhöht deine Chancen deutlich.

Recherchiere genau, welche Medienhäuser Volontariate anbieten und ob diese tariflich geregelt sind. Lies Stellenanzeigen gründlich und achte auf geforderte Qualifikationen und Schwerpunkte, z. B. in bestimmten Ressorts oder multimedialer Erfahrung. Auch ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil oder eine eigene journalistische Webseite kann dir Pluspunkte verschaffen. Zeige, dass du motiviert bist und dich mit dem Medium und seiner Zielgruppe identifizierst.

Wichtige Unterlagen für die Bewerbung

Folgende Unterlagen solltest du bei deiner Bewerbung unbedingt beilegen:

  • Anschreiben: Erkläre, warum du dich für das Volontariat interessierst und was dich für den Journalismus qualifiziert.
  • Lebenslauf: Stelle deinen Werdegang übersichtlich dar.
  • Zeugnisse: Füge relevante Schul- und Hochschulzeugnisse bei.
  • Arbeitsproben: Zeige Beispiele deiner journalistischen Arbeit, z. B. Artikel, Blogbeiträge oder Reportagen.
  • Praktikumsnachweise: Belege deine bisherigen Erfahrungen im Medienbereich.

Deine Unterlagen sollten inhaltlich stimmig und formal einwandfrei sein. Vermeide Rechtschreibfehler und achte auf ein professionelles Layout. Bei digitalen Bewerbungen ist es ratsam, alle Dokumente in einer einzigen PDF-Datei zusammenzufassen. Je nach Redaktion kann zusätzlich ein Motivationsvideo, ein kurzer Wissenstest oder ein Bewerbungsgespräch auf dich zukommen – bereite dich auch auf diese Eventualitäten gut vor.

Wie viel verdient man in einem Redaktion Volontariat?

Das Gehalt während des Volontariats variiert je nach Medienhaus, Region und Tarifbindung. In tariflich geregelten Volontariaten liegt das monatliche Bruttogehalt meist zwischen 1.600 und 2.600 Euro, abhängig vom Ausbildungsjahr und Medium. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es bei nicht tarifgebundenen Arbeitgebern deutliche Abweichungen geben kann – sowohl nach oben als auch nach unten.

Hier einige beispielhafte Vergütungen:

  • Tageszeitungen: ca. 2.200 Euro im 1. Jahr, ca. 2.500 Euro im 2. Jahr
  • Zeitschriften: ca. 2.300 Euro im 1. Jahr, ca. 2.600 Euro im 2. Jahr
  • Privatfunk: ca. 1.900 Euro im 1. Jahr, ca. 2.200 Euro im 2. Jahr
  • Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: zwischen 1.700 Euro und 2.300 Euro, je nach Ausbildungsjahr

Diese Zahlen dienen als Orientierung und können je nach Medium und Standort schwanken. Bei deiner Bewerbung solltest du dich über die genaue Vergütung im jeweiligen Haus informieren.

Vergütung und Tarifverträge

Die Bezahlung richtet sich häufig nach Tarifverträgen, insbesondere bei großen Medienhäusern. Diese Verträge regeln nicht nur das Gehalt, sondern auch Arbeitszeiten, Urlaubstage, Fortbildungsanspruch und soziale Absicherungen. Gerade bei Zeitungen, Zeitschriften und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk greifen oft die Tarifverträge der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di) oder des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV).

Ein tariflich geregeltes Volontariat bietet dir Planungssicherheit und faire Bedingungen. Neben der Höhe der Vergütung ist vor allem auch die Qualität der Ausbildung in den Tarifverträgen festgelegt. Bei Häusern ohne Tarifbindung lohnt es sich, die Ausbildungsinhalte und das Gehalt genau zu hinterfragen. Transparenz und ein klarer Ausbildungsplan sind gute Indikatoren für die Seriosität eines Angebots.

Rechte und Pflichten während des Volontariats in der Redaktion

Als Volontär hast du bestimmte Rechte und Pflichten, die dir sowohl Schutz als auch Orientierung während deiner Ausbildung bieten. Diese Rahmenbedingungen sollen sicherstellen, dass du nicht als günstige Arbeitskraft ausgenutzt wirst, sondern eine fundierte und vielseitige Ausbildung erhältst.

  • Rechte: Du hast Anspruch auf eine strukturierte Ausbildung mit einem klaren Ausbildungsplan. Dazu gehören regelmäßiges Feedback, die Teilnahme an internen und externen Schulungen, Seminaren sowie Hospitationen in verschiedenen Ressorts. In tarifgebundenen Häusern ist auch die Anzahl an Fortbildungstagen geregelt. Ebenso steht dir eine angemessene Vergütung zu, die in vielen Fällen durch einen Tarifvertrag abgesichert ist. Ein respektvoller Umgang, geregelte Arbeitszeiten und ausreichende Ruhephasen zählen ebenfalls zu deinen Rechten.
  • Pflichten: Im Gegenzug wird von dir Engagement in der täglichen Redaktionsarbeit erwartet. Du solltest aktiv mitarbeiten, Verantwortung für eigene Beiträge übernehmen und dich zuverlässig in redaktionelle Abläufe integrieren. Dazu gehört auch die Bereitschaft zur Weiterbildung – sei es durch Selbststudium, Feedbackgespräche oder Schulungen. Die Einhaltung journalistischer Standards wie Quellenprüfung, Neutralität und Sorgfalt ist ebenso selbstverständlich wie die Einhaltung von Deadlines.

Es ist wichtig, dass du dich aktiv in den Ausbildungsprozess einbringst und die dir gebotenen Lernmöglichkeiten nutzt. Je mehr du dich einbringst, desto größer ist dein persönlicher und fachlicher Gewinn aus dem Volontariat. Viele Volontäre berichten rückblickend, dass sie in dieser Phase nicht nur ihre journalistischen Fähigkeiten geschärft, sondern auch ein wertvolles berufliches Netzwerk aufgebaut haben.

Volontariat Redaktion: Chancen und Perspektiven

Volontariat Redaktion – Kollegen in der Redaktionssitzung

Ein erfolgreich abgeschlossenes Volontariat öffnet viele Türen im Journalismus. Du kannst als Redakteur in verschiedenen Medienbereichen arbeiten, z. B. in Print, Online, Radio oder Fernsehen. Auch Spezialisierungen auf bestimmte Ressorts wie Politik, Wirtschaft oder Kultur sind möglich. Besonders im digitalen Journalismus sind multimediale Kompetenzen gefragt – Kenntnisse in SEO, Social Media oder Videojournalismus verschaffen dir zusätzliche Vorteile.

Langfristig bieten sich Aufstiegschancen in leitende Positionen, etwa als Ressortleiter oder Chefredakteur. Zudem kannst du dich in verwandten Bereichen wie PR, Unternehmenskommunikation oder Content Marketing weiterentwickeln. Viele Volontäre entscheiden sich auch für eine freiberufliche Laufbahn und arbeiten als freie Journalisten für unterschiedliche Medien. Der Weg nach dem Volontariat ist flexibel – du hast viele Möglichkeiten, deine Karriere individuell zu gestalten.

Welche Alternativen zum Volontariat in der Redaktion gibt es?

Falls du kein Volontariat absolvieren möchtest oder keinen Platz bekommst, gibt es alternative Wege in den Journalismus. Viele Wege führen in die Redaktion – entscheidend sind dein Engagement, deine praktischen Erfahrungen und dein inhaltliches Profil.

  • Journalistenschulen: Hier erhältst du eine fundierte Ausbildung mit hohem Praxisbezug, oft in Zusammenarbeit mit renommierten Medienhäusern. Die Auswahlverfahren sind allerdings sehr anspruchsvoll.
  • Studium: Ein Studium in Journalistik, Kommunikationswissenschaft, Medien- oder Politikwissenschaft kann den Einstieg erleichtern – besonders in Kombination mit praktischer Erfahrung.
  • Freie Mitarbeit: Durch freie Mitarbeit bei Zeitungen, Magazinen oder Online-Portalen kannst du erste Artikel veröffentlichen und dir ein Portfolio aufbauen. Viele Volontäre starten auf diesem Weg.
  • Praktika: Mehrere Praktika in verschiedenen Redaktionen bieten Einblicke und erhöhen die Chancen auf eine Festanstellung oder ein späteres Volontariat.

Auch spezialisierte Weiterbildungen oder berufsbegleitende journalistische Angebote (z. B. Fernkurse, Fernstudium, Webinare oder Traineeships) können den Einstieg erleichtern. Wichtig ist, dass du dranbleibst, Initiative zeigst und dir kontinuierlich ein Netzwerk aufbaust – denn der Einstieg in den Journalismus lebt stark von Kontakten und Referenzen.

Fazit: Ist ein Volontariat in der Redaktion der richtige Weg für dich?

Ein Volontariat in der Redaktion ist der klassische Einstieg in den Journalismus. Es bietet dir eine umfassende, meist zweijährige Ausbildung, praktische Erfahrungen und gute Karrierechancen. Wenn du eine Leidenschaft für das Schreiben, Recherchieren und die Medienwelt hast, ist das Volontariat der richtige Weg für dich.

Allerdings solltest du dich auf eine anspruchsvolle Zeit einstellen, die Engagement, Flexibilität und Lernbereitschaft erfordert. Informiere dich gut über die verschiedenen Angebote und wähle das Volontariat, das am besten zu deinen Interessen und Zielen passt.

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Bildnachweise: „Volontariat Redaktion – junge Frau am Schreibtisch“ ©goodluz – stock.adobe.com; „Volontariat Redaktion – Kollegen in der Redaktionssitzung“ ©Vasyl – stock.adobe.com