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Video-Journalist / Video-Journalistin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Video-Journalist

Es ist erst 6 Uhr morgens, aber ihr beladet schon den Van. Du checkst noch mal, ob ihr alles für den Dreh dabei habt. In zwei Stunden steht das erste Interview an, das wirst du führen. Deine 2 Teamkollegen übernehmen Kamera und Ton. Den Überblick über den Dreh heute hast du – schließlich bist du Video-Journalist und hast diesen Tag lange vorbereitet.

Berufsbild Video-Journalist / Video-Journalistin

Was macht ein Video-Journalist (m/w/d)?

Ein Video-Journalist bzw. eine Video-Journalistin produziert filmische Beiträge. Von der Konzeption bis zur Umsetzung übernehmen sie verschiedene Aufgaben. Dabei können sie diverse Rollen einnehmen: Redakteur, Journalist, Kameramann, Sprecher und Editor.

Video-Journalisten überlegen sich zuerst ein Konzept für den Beitrag. Dann suchen sie geeignete Drehorte und Interviewpartner und drehen die geplanten Sequenzen. Teilweise filmen sie auch spontan, ohne festen Standort – z. B. bei Events. Ist alles im Kasten, bearbeiten sie das gefilmte Material. Dabei fügen sie Ton oder Musik hinzu, schneiden einzelne Szenen heraus, ändern die Reihenfolge der Szenen oder fügen Archivaufnahmen hinzu.

Wie sieht der Berufsalltag als Video-Journalist aus?

Video-Journalisten haben einen sehr abwechslungsreichen Arbeitsalltag. Sie sind an Drehorten unterwegs, drinnen und draußen im Freien, arbeiten aber auch im Studio oder im Büro bzw. Homeoffice. Auch die Aufgaben wechseln ständig zwischen denen eines Redakteurs, Journalisten, Kameramenschen oder Editors. Ebenso gehören Reisen zum Berufsalltag.

Die Arbeitszeiten variieren stark je nach Projekt. So kommt es nicht selten vor, dass Video-Journalisten auch am Wochenende, an Feiertagen oder spät am Abend arbeiten.

Zu den Arbeitsmitteln gehören DV-Kameras und Computer. Damit werden die Beiträge gedreht und bearbeitet. Bei der Vor- und Nachbereitung eines Films sitzen sie teilweise tagelang im Büro vor dem Bildschirm. Auch Handarbeit gehört zum Beruf – z. B. beim Aufstellen von Stativen oder Mikrofonen.

Video-Journalisten besprechen Konzept Video-Journalistin am Filmset Video-Journalisten führen Interview auf der Straße Video-Journalistin bearbeitet Filmbeitrag

Wo arbeiten Video-Journalisten?

Video-Journalisten sind an wechselnden Arbeitsorten unterwegs. Beim Dreh arbeiten sie an unterschiedlichsten Drehorten drinnen und draußen im Freien. Teilweise sind sie auch im Ausland unterwegs. Des Weiteren sind Video-Journalisten in Studios tätig und haben oft die Möglichkeit, aus dem Homeoffice zu arbeiten.

Zu den Arbeitgebern von Video-Journalisten zählen Fernsehveranstalter, Film- und Fernsehstudios, Filmproduktionsfirmen und PR- und Multimediaagenturen. Einige Video-Journalisten arbeiten auch als Freelancer.

Ausbildung zum Video-Journalist / zur Video-Journalistin

Wie läuft die Ausbildung zum Video-Journalisten ab?

Die Ausbildung als Video-Journalist bzw. Video-Journalist ist nicht staatlich geregelt, weshalb man keine genauen Aussagen zur Dauer und zum Inhalt treffen kann. Es handelt sich hierbei um eine Aus- bzw. Weiterbildung, die sich nach den internen Vorschriften der Lehrgangsträger richtet. Dabei können sich Zugangsvoraussetzungen, Dauer der Aus- bzw. Weiterbildung und Abschlussbezeichnungen deutlich voneinander unterscheiden.

In Vollzeit könnte die Ausbildung als Video-Journalist 20 Wochen dauern. Dabei besuchst du den Unterricht an der jeweiligen Bildungseinrichtung oder lernst digital von zu Hause aus. Doch auch die praktische Mitarbeit in schuleigenen Studios oder an Drehorten ist oft Teil der Ausbildung.

Art der Ausbildung:
sonstige Ausbildung
Art der Ausbildung: sonstige Ausbildung
Dauer der Ausbildung:
variiert
Dauer der Ausbildung: variiert
Ausbildungsvergütung:
keine Vergütung, ggf. Kosten
Ausbildungsvergütung: keine Vergütung, ggf. Kosten

Da es sich nicht um einen anerkannten Ausbildungsberuf handelt, kannst du den Beruf Video-Journalist übrigens auch ohne die vorherige Ausbildung ausüben. Allerdings ist eine Aus- bzw. Weiterbildung als Video-Journalist für die Ausübung sehr hilfreich und wird empfohlen.

Was lernt man in der Ausbildung zum Video-Journalisten (m/w/d)?

Die Inhalte der Ausbildung als Video-Journalistin unterscheiden sich je nach gewähltem Bildungsträger. Dort nimmst du am Präsenzunterricht teil oder hast sogar digitalen Unterricht und kannst von zu Hause aus lernen.

Dir werden z. B. die technischen Grundlagen und aktuelle Trends in der Videoproduktion vermittelt. Außerdem lernst du, wie ein Beitrag von der Idee bis zur Umsetzung entsteht. Dir werden die wichtigsten Inhalte in puncto Themenfindung, Recherche, Dramaturgie, Storyboard, Drehplan, Bildgestaltung, Belichtung und Vertonung, Moderation und Videoschnitt vermittelt. Auch rechtliche Fragen zur Drehgenehmigung und zu Bildrechten stehen auf dem Stundenplan. Darüber hinaus erfährst du, welche Rolle Marketing und soziale Medien im Berufsfeld spielen.

Aber keine Angst, du drückst nicht nur die Schulbank. Der theoretische Unterricht wird durch praktische Übungen ergänzt. In schuleigenen Studios wendest du das Gelernte an oder wirkst an Drehorten unter Anleitung bei der Produktion mit.

Video-Journalist: Voraussetzungen für die Ausbildung

Der Beruf als Video-Journalist interessiert dich, aber du bist dir nicht sicher, ob du wirklich das Zeug dazu hast? Im Folgenden erklären wir dir, welche Voraussetzung du für die Ausbildung mitbringen solltest.

Schulfächer
  • Deutsch
  • Informatik
  • Englisch
Stärken
  • Kreativität & Gespür für Ästhetik
  • Technisches Geschick
  • Neugier und Interesse an Recherchearbeiten
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Drehorte, Studio, Büro
  • unregelmäßige Arbeitszeiten
  • Arbeit im Team

Für deine Ausbildung als Video-Journalist ist rein rechtlich keine bestimmte Vorbildung vorgeschrieben. Allerdings können die Bildungsanbieter verschiedene Zugangsvoraussetzungen festlegen. Einige setzen sogar ein Hochschulstudium oder eine abgeschlossene Berufsausbildung bzw. einschlägige Berufserfahrung voraus.

Es gibt auch ein paar Soft Skills, die dir den Einstieg in den Beruf erleichtern. Bist du technisch begabt und bringst Computerkenntnisse mit, wirst du keine Probleme im Umgang mit den technischen Geräten haben. Neugier und Interesse an aktuellen Themen helfen dir bei der Ideenfindung und der Konzeption der Projekte. Kreativität und Gespür für Ästhetik sind für die Umsetzung der Filmbeiträge wichtig.

Wie viel verdient ein Video-Journalist in der Ausbildung?

Bei der Ausbildung als Video-Journalist handelt es sich nicht um eine duale Ausbildung, weshalb du leider auch keine Ausbildungsvergütung bekommen wirst. In der Regel kommen sogar Kosten auf dich zu. Je nach Bildungsgang musst du mit Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren, Kosten für Fachliteratur und Arbeitsmittel sowie Kosten für auswärtige Unterbringung rechnen.

Allerdings dauert die Ausbildung meist auch nur ein paar Monate, sodass du nicht allzu lange ohne Gehalt auskommen musst. Darüber hinaus hast du die Möglichkeit, die Ausbildung in Teilzeit zu absolvieren und nebenbei zu arbeiten.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Milena - Azubi bei der Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG
Milena Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG

Ein kreativer, abwechslungsreicher Beruf war schon immer mein Traum. 2019 habe ich mein Hobby dann zu meinem Beruf gemacht und meine Ausbildung zur Mediengestalterin für Bild und Ton bei der Märkischen Medienhaus Service GmbH begonnen. Schon beim Vorstellungsgespräch hat mich die Vielfalt der Arbeit beeindruckt. Von Imagefilmen, Liveveranstaltungen und Drohnenflügen bis hin zu Podcast-Produktionen und 360° Videos. Durch diesen bunten Mix an Einsätzen konnte ich gezielt meine Stärken entdecken und meine Fähigkeiten ausbauen. Das hat mir geholfen zu entscheiden, in welchem Bereich ich nach der Ausbildung gerne einsteigen möchte. So habe ich für mich persönlich herausgefunden, dass ich gerne kreativ in der Produktion arbeite, um selbst etwas zu erschaffen. Während der Ausbildungszeit hat jede:r die Möglichkeit, je nach Interessengebiet Praktika und Hospitationen durchzuführen, um weitere Eindrücke des Berufes zu bekommen und sein Wissen zu erweitern. Aufgrund der Pandemie konnte ich nicht so viele Erfahrungen sammeln, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem habe ich in dieser Zeit gelernt, mich auch selbst zu fördern und mit ungewissen Situationen umzugehen. Neben der Arbeitszeit im Unternehmen von 2 Wochen haben die Auszubildenden meist 1 Woche Berufsschule pro Monat, das variiert aber immer etwas individuell. Hier wird das Hauptaugenmerk auf die Theorie hinter der betrieblichen Praxis gelegt. Es ist außerdem sinnvoll, um die Breite des Berufes allgemein zusammenzufassen und einen Überblick darüber zu geben, was möglich ist.

K
Katharina Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

2020 habe ich direkt nach dem Abitur mein Duales Studium Grafikdesign und visuelle Kommunikation begonnen, im September 2022 startete meine Ausbildungsphase. Schon während des Studiums wurde mir klar: Genau das will ich machen! Die Arbeit beim IW bestätigt dieses Gefühl täglich etwas mehr. Die Möglichkeit, in verschiedene Abteilungen reinzuschnuppern, bietet eine Bandbreite an Erfahrungen, die sonst wohl kaum gegeben ist. Täglich kann ich mich mit interessanten und vielfältigen Aufgaben auseinandersetzen, die mich persönlich und beruflich weiterbringen. Langweile ist ein Fremdwort. Eine besonders spannende Erfahrung ist für mich das Azubiprojekt Beroobi, an dem alle Auszubildenden gemeinsam arbeiten. Wir planen, drehen und schneiden unsere eigenen Videos zu verschiedensten ausbildungsrelevanten Themen. Insgesamt bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, meine Ausbildung hier im IW absolvieren zu können und freue mich auf die Zukunft.

T
Tamara media GmbH

„Bisher konnte ich vieles in der Theorie wie auch in der Praxis lernen. Mit den abwechslungsreichen Themen wird es auch fast nie langweilig und mit den vielen Projekten gibt es immer etwas zu schaffen. Durch die Internetrecherche und einen der vielen Infotage kam ich schnell zum Entschluss, dass die Ausbildung das Richtige für mich ist. Von den Dozenten werden die Kontakte vermutlich auch nach der Ausbildung nicht ganz verschwinden. Dasselbe gilt auch für die Mitschüler/Kollegen, die nach einer kurzen Zeit schon größtenteils zu einer kleinen Familie zusammengewachsen sind.“

I
Isabel media GmbH

„Bisher gesammelte Erfahrungen sind Kamera und Tontechnik, Bildgestaltung, Lichtgestaltung, Schnitt, Grundlagen Animation und Organisation. Der Anlass meiner Berufswahl war das weitflächige Arbeitsumfeld und die vielen Bereiche, in denen man später arbeiten kann.“

9 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung zum Video-Journalisten zu mir?

Die Ausbildung als Video-Journalist passt zu dir, wenn

  • du gerne zu aktuellen Themen und Ereignissen recherchierst
  • du gerne mit Kameras und am Computer arbeitest
  • du gut organisieren und planen kannst
  • du kommunikativ und teamfähig bist

Eine andere Ausbildung ist vielleicht die bessere Wahl, wenn

  • du ungern in Gruppen oder Teams arbeitest
  • du nicht an wechselnden Arbeitsorten sein willst
  • du fest strukturierte Arbeitsaufgaben haben möchtest
  • du dir geregelte Arbeitszeiten wünschst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Deine Ausbildung als Video-Journalist hast du erfolgreich abgeschlossen. Doch der Beruf wandelt sich schnell, vor allem die technischen Gegebenheiten entwickeln sich stets weiter. Du solltest also an Weiterbildungen interessiert sein, um am Ball zu bleiben. Folgende Arten der Fortbildung gibt es:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Video-Journalist / zur Video-Journalistin

Mit einer Anpassungsweiterbildung hältst du dein Wissen als Video-Journalist auf dem neuesten Stand und verpasst keine Trends in der Branche. Weiterbilden kannst du dich z. B. in den Bereichen Fernsehjournalismus, Videoproduktion, Drehbucharbeit oder Cross-Media-Publishing.

Aufstiegsweiterbildungen ermöglichen dir einen beruflichen Aufstieg. Mit einer Prüfung als Medienfachwirt kannst du beispielsweise in der Filmbranche aufsteigen.

Natürlich kann auch ein Studium hilfreich sein, um dich beruflich weiterzuentwickeln. Infrage kommen folgende Studiengänge:

  • Journalistik
  • Film-, Fernsehkamera
  • Film-, Fernsehproduktion
  • Medienproduktion

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Video-Journalist

Als Video-Journalist hast du den ganzen Tag mit technischen Geräten zu tun und erschaffst rein digitale Produkte. Kein Wunder, dass die Digitalisierung in deinem Arbeitsalltag eine große Rolle spielt. Neue Technologien und Verfahren halten stetig Einzug, um dir deine Arbeit zu erleichtern. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine große Rolle: Audio-Mining-Systeme werden zur Recherche von Tonmaterial eingesetzt, Generatoren erzeugen Grafik-, Bild- und Videoelemente.

Auch bei der Verbreitung der fertigen Beiträge gibt es stets Neuerungen. Immer häufiger werden journalistische Beiträge auf Crowdpublishing-Plattformen oder Selfpublishing-Plattformen veröffentlicht. Außerdem produzierst du deine Beiträge schon lange nicht mehr nur für Film und Fernsehen, sondern auch für Streaming-Anbieter und andere Online-Plattformen.

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„Video-Journalisten führen Interview auf der Straße“ ©SayLi - stock.adobe.com
„Video-Journalistin bearbeitet Filmbeitrag“ ©VAKSMANV - stock.adobe.com