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Böttcher / Böttcherin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Böttcher

Heute steht für dich die Reparatur eines defekten Weinfasses an – für dich als Böttcher natürlich kein Problem. Du weißt genau, wie du defekte Böden und Dauben ersetzt und das Fass wieder auf Vordermann bringst. Aber jetzt besprichst du dich erstmal mit deinem Kunden und verschaffst dir einen Überblick über das Fass.

Berufsbild Böttcher / Böttcherin

Was macht ein Böttcher (m/w/d)?

Als Böttcher bzw. Böttcherin ist es deine Hauptaufgabe, Fässer herzustellen. Du verarbeitest unterschiedliche Hölzer aber nicht nur zu Fässern, auch andere Gefäße wie Bottiche, Eimer oder Ziergefäße für Bereiche wie den Weinbau, die Landwirtschaft oder Wellness stellst du her.

Der erste Schritt ist meist die Auswahl des Materials. Je nach Anlass und Verwendungszweck wählst du das passende Holz aus und überprüfst, ob die Qualität stimmt. Außerdem sorgst du dafür, dass Zubehör wie Ventile oder Hähne verfügbar ist. Bevor es dann ans Werk geht, erstellst du Skizzen.

Die Fertigung des Fasses beginnt dann folgendermaßen: Du misst die Fasswand aus, schneidest diese zu und bearbeitest Kanten. Um das Holz zu biegen, erhitzt du es über Holzfeuer.

Auch Reparatur und Aufbereitung von kaputten oder alten Fässern gehören zu deinem Aufgabengebiet.

Wie sieht der Berufsalltag als Böttcher aus?

Als Böttcher arbeitest du tagtäglich mit Handwerkzeugen und technischen Maschinen und Geräten. Damit du dich nicht verletzt, trägst du in der Regel Schutzkleidung, also beispielsweise Handschuhe, Atemschutz oder auch Sicherheitsschuhe.

Die Arbeit als Böttcher bzw. Böttcherin kann körperlich ziemlich anstrengend sein. Oftmals bist du oft in hockender oder kniender Haltung. Während deiner Arbeit kann es zudem nicht nur laut werden, auch der Kontakt mit verschiedensten Stoffen wie Lacken, Holzstaub oder Holzschutzmitteln gehört dazu.

Zu deinem Alltag gehört auch der Kundenkontakt. Du sprichst mit deinen Kunden über besondere Wünsche, ihre Vorstellungen und berätst beispielsweise bei Sonderanfertigungen.

Wo arbeiten Böttcher?

Nach der Ausbildung findest du vor allem in Böttchereien, Büttnereien und Küfereien einen Job. Aber auch bei Unternehmen der Weinbau- und Keltertechnik kannst du tätig werden. Deinen Arbeitsalltag verbringst du dann vor allem in Werkstätten, auf Holzlagerplätzen oder in Lagerräumen. Aber auch Büroräume oder Werkhallen können zu deinen Arbeitsorten gehören.

Ausbildung zum Böttcher / zur Böttcherin

Wie läuft die Ausbildung zum Böttcher ab?

Die Ausbildung zum Böttcher läuft dual ab. Das heißt, du bist abwechselnd im Betrieb und in der Berufsschule. Im Betrieb wird dir die praktische Seite deines Berufs gezeigt. Du bekommst konkrete Aufgaben und Einblicke in die Berufspraxis. In der Schule dagegen eignest du dir das theoretische Hintergrundwissen an.

Während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft. Dieses dient dazu, deine Aufgaben und Tätigkeiten zu protokollieren, und wird von deinem Ausbilder regelmäßig kontrolliert.

Vor Ende des 2. Ausbildungsjahres steht für dich eine Zwischenprüfung an. Diese soll dir eine Orientierung über deinen Wissens- und Ausbildungsstand geben. Am Ende erwartet dich dann die Abschluss- bzw. Gesellenprüfung.

Weitere Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Böttcher.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
1. Ausbildungsjahr: 566 bis 800 Euro
Ausbildungsvergütung: 1. Ausbildungsjahr: 566 bis 800 Euro

Was lernt man in der Ausbildung zum Böttcher?

Die Ausbildung zum Böttcher ist eine duale Ausbildung und findet also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule statt.

Im Betrieb steht vor allem die Berufspraxis im Vordergrund. Du bekommst einen Einblick in den Arbeitsalltag und die Aufgaben im Beruf. Dir wird beispielsweise gezeigt, wie man Holz und Werkstoffe verarbeiten und zuschneiden kann oder wie man mit den verschiedenen Maschinen und Geräten richtig umgeht.

Theoretischer geht es dagegen in der Berufsschule zu. Dich erwarten spezielle Fächer wie Werkstoffkunde, Werkzeug- und Maschinenkunde oder computergestütztes Fachzeichnen. Aber auch klassische Fächer wie Deutsch oder Wirtschaft kommen auf dich zu.

Böttcher: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du möchtest wissen, wie du dir einen Ausbildungsplatz als Böttcher sichern kannst? Dann pass jetzt gut auf. Im Folgenden zeigen wir dir, welche Voraussetzungen du brauchst.

Schulfächer
  • Mathe
  • Physik
  • Werken / Technik
Stärken
  • Handwerklich-technisches Geschick
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Zeichnerisches Talent
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Werkstatt, Holzlagerplätze
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Körperliche Beanspruchung

Theoretisch kannst du mit jedem Schulabschluss Böttcher werden – denn rein rechtlich gibt es keine Vorschriften. Da meist nur sehr wenige Azubis diesen Ausbildungsberuf wählen, können wir dir leider keine Infos zum gewünschten Schulabschluss geben.

Punkten kannst du allerdings auch mit guten Noten in Mathe, Physik, Chemie oder Werken und Technik. Bist du beispielsweise gut im Rechnen, hilft dir das bei Flächen- und Raumberechnungen. Hintergrundwissen in Physik und Chemie erleichtert dir dagegen das Verständnis für die Eigenschaften der verschiedenen Werkstoffe und Materialien.

Wichtige Stärken, die du mitbringen solltest, sind unter anderem handwerkliches Geschick, zeichnerisches Talent sowie eine selbstständige und sorgfältige Arbeitsweise.

Wie viel verdient ein Böttcher in der Ausbildung?

Wie hoch deine Ausbildungsvergütung ausfällt, kann aufgrund verschiedener Faktoren variieren. So wirken sich beispielsweise dein Standort, dein Ausbildungsbetrieb sowie potenzielle Tarifverträge auf die Höhe deiner Vergütung aus. Wirst du beispielsweise nach dem Tarifvertrag für das Tischlerhandwerk bezahlt, kannst du je nach Bundesland mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 566 bis 800 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 701 bis 900 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 837 bis 1.000 Euro

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

J
Jan Heep Fenster GmbH

Die 3 Lehrjahre sind mit verschiedenen Etappen versehen. Dort absolviert man insgesamt 3 Maschinenlehrgänge und einen Oberflächenlehrgang. In der Regel dauern diese eine Woche und werden in den verschiedenen Handwerkskammern durchgeführt. Zusätzlich hat man jede Woche einen Berufsschultag, der als normaler Arbeitstag zählt. Die restliche Zeit verbringt man im Betrieb und verrichtet dort seine Arbeit mit verschiedensten Aufgaben an unterschiedlichen Stationen. Nach etwa der Hälfte der Ausbildung hat man eine theoretische/praktische Zwischenprüfung, um seinen Wissensstand zu kontrollieren und zu verbessern. Beendet wird die Ausbildung dann mit der theoretischen/praktischen Gesellenprüfung und seinem selbst angefertigten Gesellenstück, das in einem bestimmten Zeitraum zu bauen, planen etc. ist. Und wenn man diese ganzen Bereiche erfolgreich bestanden hat, bekommt man seine Endnoten und seinen Gesellenbrief ausgehändigt.

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Passt die Ausbildung zum Böttcher zu mir?

Die Ausbildung zum Böttcher ist genau das Richtige für dich, wenn

  • du dich für das Handwerk interessiert
  • du gerne Skizzen anfertigen
  • du gerne genau und sorgfältig arbeitest
  • du kein Problem mit körperlicher Arbeit hast

Ein anderer Beruf eignet sich vermutlich besser für dich, wenn

  • du mit Holz nichts anfangen kannst
  • du ungern handwerklich tätig bist
  • du lieber im Büro arbeiten möchtest
  • du nicht bei Lärm und Gerüchen arbeiten möchtest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Hast du die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, muss dein Weg noch lange nicht abgeschlossen sein. Dir stehen vielfältige Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir folgende 3 Optionen:

  • Anpassungsweiterbildung
  • Aufstiegsweiterbildung und
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Böttcher / zur Böttcherin

Eine Anpassungsweiterbildung bietet sich für dich an, wenn du beruflich auf dem aktuellen Stand bleiben möchtest und um die neuesten Entwicklungen in Bereichen wie Holzkunde, Holzschutz und Holzbe- und -verarbeitung mitzubekommen.

Möchtest du deine Karriere ankurbeln, dann lohnt sich eine Aufstiegsweiterbildung für dich. Möglichkeiten sind zum Beispiel die Weiterbildungen zum Böttchermeister oder zum Techniker – Holztechnik.

Daneben hast du auch die Möglichkeit, zu studieren. Folgende Studiengänge bieten sich unter anderem an:

  • Holztechnik
  • Holzingenieurwesen
  • Holz- und Möbeltechnik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Böttcher

Die fortschreitende Digitalisierung sorgt auch im Böttcher-Beruf zu neuen Technologien und Systemen. Sinnvoll eingesetzt werden können zum Beispiel 3-D-Drucker. Diese kannst du unter anderem verwenden, um kleinere Teile für deine Fässer oder Bottiche anzufertigen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist Teil deines Berufs. Indem du oftmals auch mit alten und kaputten Gefäßen arbeitest und diesen ein neues Leben schenkst, leistest du einen Beitrag, um neue Ressourcen zu schützen.

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Bildnachweis:
„Böttcher bauen Fässer“ ©Gina Sanders - Fotolia / stock.adobe.com
„Böttcher arbeiten mit Holz“ ©industrieblick - stock.adobe.com
„Böttcher sprechen über einen Auftrag“ ©Firma V - stock.adobe.com
„Böttcher tragen Schutzkleidung“ ©Stanislav Komogorov - stock.adobe.com