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Estrichleger / Estrichlegerin
Ausbildung & Beruf

Ausbildung Estrichleger

Für dich und dein Team steht ein neuer Auftrag an. Schon bald geht es deswegen auf der neuen Baustelle los. Aktuell bist du noch dabei, Skizzen und Verlegepläne anzufertigen. Danach sorgst du noch dafür, dass alle Materialien, Geräte und Baustoffe bereitstehen. Typische Vorbereitungen für einen Estrichleger!

Berufsbild Estrichleger / Estrichlegerin

Was macht ein Estrichleger (m/w/d)?

Als Estrichleger ist es deine Aufgabe, Fußböden aus Estrich herzustellen. Dabei kann es sich sowohl um Unterböden als auch um bereits nutzbare Böden handeln. Ist der Rohbau eines Gebäudes fertiggestellt, sind die Estrichleger an der Reihe. Mithilfe des Estrichs glätten sie den Untergrund und bereiten ihn für weitere Bodenbeläge vor.

Davor steht aber noch die Vorbereitung an: Als Estrichleger fertigst du zunächst Skizzen und Verlegepläne an, ermittelst den Bedarf und kümmerst dich um die passenden Baustoffe, Geräte und Maschinen. Danach geht es an das Herstellen, Anmischen und Verlegen des Estrichs.

Estrichleger arbeiten oftmals mit anderen Fachkräften zusammen. Deswegen ist auch die Dokumentation deiner Arbeitsschritte, der Materialien und der Techniken elementarer Bestandteil deiner Arbeit.

Wie sieht der Berufsalltag als Estrichleger aus?

Als Estrichleger befindest du dich oftmals auf Baustellen. Hier solltest du dich auf verschiedene Arbeitsbedingungen einstellen. Es können sowohl Hitze, Kälte, Feuchtigkeit als auch Rauch, Staub und Dämpfe auf dich zukommen. Da du mit technischen Geräten und Maschinen zu tun hast, gehört außerdem Lärm zu deiner Arbeit. Um dich vor Lärm und Unfällen zu schützen, trägst du deshalb Gehörschutz, Sicherheitsschuhe oder einen Helm.

Auch körperliche Fitness ist im Arbeitsalltag gefragt. Du bist den ganzen Tag auf den Beinen, arbeitest viel auf den Knien, musst aber auch schwer heben oder tragen.

Generell solltest du als Estrichleger auch mit häufig wechselnden Baustellen und Arbeitssituationen rechnen. Ist ein Auftrag beendet, geht es oftmals direkt zu einem neuen Einsatzort weiter.

Estrichleger tragen Schutzkleidung.jpeg

Wo arbeiten Estrichleger?

Nach der Ausbildung zum Estrichleger kannst du vor allem bei spezialisierten Estrich- und Fußbodenlegebetrieben tätig werden. Daneben kannst du auch bei Unternehmen der Hochbau- und Ausbaubranche arbeiten. Die meiste Arbeitszeit verbringst du auf Baustellen und in Rohbauten. Zum Teil befindest du dich aber auch in Büroräumen.

Ausbildung zum Estrichleger / zur Estrichlegerin

Wie werde ich Estrichleger bzw. Estrichlegerin?

Möchtest du Estrichleger werden, führt der Weg über eine 3-jährige duale Ausbildung. Starten kannst du diese theoretisch mit jedem Schulabschluss. Die meisten Azubis bringen einen Hauptschulabschluss mit. Wie die Ausbildung genau abläuft, erfährst du im folgenden Abschnitt.

Wie läuft die Ausbildung zum Estrichleger ab?

Die Ausbildung zum Estrichleger läuft dual ab. Das heißt, du bist abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Während im Betrieb vor allem die praktischen Inhalte anstehen, liegt der Fokus in der Schule auf dem theoretischen Hintergrundwissen.

Während der Ausbildung musst du das sogenannte Berichtsheft führen. Darin vermerkst du deine Aufgaben und Tätigkeiten. Dein Ausbilder wiederum kontrolliert es dann regelmäßig.

Zum Ende des 1. Jahres findet eine Zwischenprüfung statt. Diese dient dazu, deinen Ausbildungsstand zu überprüfen. Am Ende der Ausbildung kommt dann die Abschlussprüfung bzw. Gesellenprüfung auf dich zu.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre
Ausbildungsvergütung:
z. B. 935 bis 1.495 Euro
Ausbildungsvergütung: z. B. 935 bis 1.495 Euro

Was lernt man in der Ausbildung zum Estrichleger (m/w/d)?

Im Betrieb wird dir vor allem das praktische Knowhow beigebracht. Du lernst beispielsweise, wie man Baustellen einrichtet und sichert, wie man den Zeitaufwand für einen Auftrag kalkuliert und wie man Beläge verschweißt, verschmelzt und verfugt. Daneben wird dir auch beigebracht, wie man einen Untergrund säubert und ausgleicht.

In der Berufsschule kommen berufsspezifische Fächer auf dich zu. Zu den Inhalten der Ausbildung gehört beispielsweise, wie man schwimmende Estriche herstellt oder wie man einen Fußboden herstellt. Außerdem kommen klassische Fächer wie Deutsch, Sozialkunde und Wirtschaft auf dich zu.

Estrichleger besprechen einen Auftrag Estrichleger arbeiten mit technischen Geräten und Maschinen Estrichleger arbeiten auf Baustellen

Estrichleger: Voraussetzungen für die Ausbildung

Im Folgenden zeigen wir dir, welchen Schulabschluss, welche Stärken und welche Eigenschaften du für die Estrichleger Ausbildung mitbringen solltest.

Schulfächer
  • Mathe
  • Physik
  • Werken / Technik
Stärken
  • Sorgfalt und Genauigkeit
  • Körperliche Fitness
  • Handwerkliches Geschick
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Baustelle
  • Arbeit bei Lärm, Rauch und Staub
  • Wechselnde Arbeitsbedingungen

Um die Ausbildung zum Estrichleger zu beginnen, wird kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben. Mit einem Hauptschulabschluss hast du bereits gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Punkten kannst du daneben auch mit guten Noten in Mathematik, Physik sowie Werken und Technik. Kennst du dich mit Mathe aus, wird es dir leichter fallen, Materialmischungen zu berechnen. Bist du gut in Physik, hilft dir das dagegen dabei, die Eigenschaften von Baustoffen zu verstehen. Da du mit verschiedenen Geräten und Maschinen arbeiten wirst, schaden Erfahrungen im Bereich Werken und Technik natürlich auch nicht.

Möchtest du Estrichleger werden, solltest du außerdem körperlich fit sein. Beim Verlegen des Estrichs, bist du oftmals in der Hocke, auf Knien oder gebückt. Außerdem musst du manchmal schwer tragen oder heben. Weitere Stärken, die du mitbringen solltest, sind handwerkliches Geschick, Sorgfalt und Genauigkeit sowie Flexibilität und Teamfähigkeit.

Wie viel verdient ein Estrichleger in der Ausbildung?

Wie hoch dein Gehalt als Estrichleger während der Ausbildung ausfällt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So haben unter anderem der Ausbildungsbetrieb, die Branche, potenzielle Tarifverträge sowie der Standort Einfluss auf die Höhe deiner Vergütung.

Wirst du beispielsweise nach dem Tarifvertrag für das Baugewerbe (alte Bundesländer) vergütet, kannst du mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:

  • 1. Ausbildungsjahr: 935 Euro
  • 2. Ausbildungsjahr: 1.230 Euro
  • 3. Ausbildungsjahr: 1.495 Euro
J
Jan Heep Fenster GmbH

Die 3 Lehrjahre sind mit verschiedenen Etappen versehen. Dort absolviert man insgesamt 3 Maschinenlehrgänge und einen Oberflächenlehrgang. In der Regel dauern diese eine Woche und werden in den verschiedenen Handwerkskammern durchgeführt. Zusätzlich hat man jede Woche einen Berufsschultag, der als normaler Arbeitstag zählt. Die restliche Zeit verbringt man im Betrieb und verrichtet dort seine Arbeit mit verschiedensten Aufgaben an unterschiedlichen Stationen. Nach etwa der Hälfte der Ausbildung hat man eine theoretische/praktische Zwischenprüfung, um seinen Wissensstand zu kontrollieren und zu verbessern. Beendet wird die Ausbildung dann mit der theoretischen/praktischen Gesellenprüfung und seinem selbst angefertigten Gesellenstück, das in einem bestimmten Zeitraum zu bauen, planen etc. ist. Und wenn man diese ganzen Bereiche erfolgreich bestanden hat, bekommt man seine Endnoten und seinen Gesellenbrief ausgehändigt.

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Passt die Ausbildung zum Estrichleger zu mir?

Die Ausbildung zum Estrichleger könnte eine gute Wahl für dich sein, wenn

  • du kein Problem damit hast, schwer zu tragen oder zu heben
  • du auch unter Lärm und Staub arbeiten kannst
  • du gerne in Gruppen oder im Team arbeitest
  • Estrich ein Fremdwort für dich ist

Du solltest dich lieber nach anderen Ausbildungen umsehen, wenn

  • es dir schwerfällt, dich auf neue Situationen einzustellen
  • du keine Lust auf Schichtdienst hast
  • du ungern körperlich arbeitest
  • du dir einen Job im Büro wünschst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach der Ausbildung ist vor der Ausbildung, denn dir stehen vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten zur Verfügung. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir die folgenden 3 Formen:

  • Anpassungsfortbildung
  • Aufstiegsfortbildung
  • Studium

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Estrichleger / zur Estrichlegerin

Eine Anpassungsweiterbildung dient dazu, neue Entwicklungen in Bereichen wie Bauschäden, Bausanierung, Trockenbau oder Isolierung und Dämmung kennenzulernen.

Entscheidest du dich dagegen für eine Aufstiegsweiterbildung, kannst du deine Karriere richtig ankurbeln. Als Estrichleger kannst du dich unter anderem zum Estrichlegermeister, zum Polier – Hochbau oder zum Bautechniker weiterbilden.

Eine weitere Möglichkeit ist der Weg über ein Studium. Passende Studiengänge sind unter anderem:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Estrichlegerin

Die Digitalisierung führt auch im Handwerk und in der Bauwirtschaft zu großen Veränderungen. Das kann auch den Arbeitsalltag von Estrichlegern verändern. Die gute Nachricht ist: Dein Handwerk und Knowhow ist nicht so leicht zu ersetzen. Aber verschiedene Technologien und Trends können zu neuen Aufgaben führen. Beispielsweise kannst du als Estrichlegerin 3D-Laserscanner einsetzen, um deine Unterböden auf Mängel oder Unebenheiten zu überprüfen. Künftig könnte daneben auch Wearable Technology angewendet werden, um Verlegepläne über Datenbrillen abzurufen.

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Bildnachweis:

„Estrichleger bei der Arbeit“ ©Kadmy - stock.adobe.com
„Estrichleger tragen Schutzkleidung“ ©DANLIN Media GmbH - stock.adobe.com
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„Estrichleger arbeiten mit technischen Geräten und Maschinen“ © schulzfoto - stock.adobe.com
„Estrichleger arbeiten auf Baustellen“ ©Sina Ettmer - stock.adobe.com