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Astronaut / Astronautin
Ausbildung & Beruf

Hoch, höher, Astronaut! Du willst nach den Sternen greifen, schwerelos im All schweben und die unendlichen Weiten des Weltraums erkunden? Dann gibt es nur einen Beruf, der zu dir passt: Astronaut! Wie bei Astronauten der Alltag aussieht und vor allem, was du tun musst, um Astronautin oder Astronaut zu werden, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Berufsbild Astronaut / Astronautin

Was machen Astronauten (m/w/d)?

Astronauten und Astronautinnen sind im eigentlichen Sinne Forschende. Der Unterschied - sie forschen nicht auf der Erde, sondern im Weltall. Zum Beispiel finden sie heraus, wie die Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper wirkt. Daraus entwickeln wiederum Forscherinnen und Forscher auf der Erde Medikamente gegen viele Krankheiten.

Andere Astronauten erforschen kosmische Strahlungen im All oder liefern die neuesten Klimaergebnisse der Erde an die Weltraumorganisationen. Auch fremde Planeten erforschst du als Astronautin. Zum Beispiel findest du heraus, ob dort Leben möglich ist. Außerdem arbeiten Astronauten und Astronautinnen eng mit den Weltraumstationen auf der Erde zusammen. Ständig erhalten sie neue Forschungsaufträge und besprechen die Ergebnisse.

Sport und Training stehen ebenfalls auf dem täglichen Programm von Astronauten. Durch die Schwerkraft werden deine Muskeln nicht belastet und bauen sich ab. Damit die Raumfahrer und Raumfahrerinnen fit für den Alltag auf der Erde bleiben, sind täglich 2 Stunden Sport Pflicht.

Astronaut schwerelos im Weltall Astronaut betritt Planeten

Wo arbeiten Astronauten und Astronautinnen?

Besser müsste es heißen, wo arbeiten und leben Astronauten und Astronautinnen. Die Antwort ist einfach - im Weltall. Besser gesagt: auf der internationalen Raumstation ISS. Dort leben und arbeiten Astronautinnen und Astronauten durchschnittlich ein halbes Jahr lang und üben ihren Beruf aus. Insgesamt arbeiten immer 6 Astronautinnen und Astronauten gleichzeitig auf der Station. Sie kommen aus den USA, Japan, Europa und Russland. Diesen Gemeinschaften gehört die Raumstation.

Die ISS Raumstation kreist in rund 400 km über der Erde. Um die Erde zu umrunden, benötigt sie etwa 90 Minuten. Spezielle Raketen bringen Astronautinnen und Astronauten an ihren Arbeitsplatz. Der Flug dahin dauert ungefähr 6 Stunden. Über einen langen Zeitraum wurde die ISS nur aus Russland mit den sogenannten Sojus-Raketen angeflogen. Zwischenzeitlich starten aus den USA neuartige Space-Shuttle (SpaceX), die die Astronauten wesentlich schneller zur ISS bringen können.

Ausbildung zum Astronaut / zur Astronautin

Wie werde ich Astronaut bzw. Astronautin?

Damit du Astronaut oder Astronautin werden kannst, musst du zunächst ein Studium in Naturwissenschaften, Medizin oder Technik absolvieren. Bestens eignet sich auch ein Studium der Luft- und Raumfahrttechnik, es ist aber keine Bedingung um Astronaut bzw Astronautin zu werden.

Der benötigte Abschluss deines Studiums ist ein Master-Abschluss. Bis dahin benötigst du etwa 9-12 Semester Studienzeit. Viele Astronauten und Astronautinnen haben promoviert und damit einen Doktortitel erreicht. Die Promotion dauert im Durchschnitt 3 Jahre und erhöht deine Chancen auf die Ausbildung zum Astronauten erheblich.

Was lernt man in der Ausbildung zum Astronauten?

Nach Abschluss deines Studiums bist du zunächst Wissenschaftler mit oder ohne einen Doktortitel. Wenn du noch immer als Astronaut oder Astronautin hoch hinaus möchtest, dann kannst du dich bei der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) als Astronautenanwärter bewerben. Dort durchläufst du ein Bewerbungsverfahren und wirst auf Herz und Nieren geprüft. Jedes Jahr bewerben sich tausend Interessierte bei der ESA, um ins All zu fliegen. Deshalb sind gute Noten im Studium ein wichtiges Kriterium.

Hast du dich gegen deine Mitbewerber durchgesetzt, beginnt auch schon deine 4-jährige Ausbildung zum Astronauten bzw. zur Astronautin. In der 1-jährigen Grundausbildung lernst du die ESA und andere Behörden rund um das Thema Raumfahrt näher kennen. Du erwirbst außerdem Kenntnisse in vielen wissenschaftlichen Bereichen. Allem voran steht natürlich die Raumfahrt- und Elektrotechnik. Du lernst verschiedene Transportsysteme kennen und erhältst ein Tauchtraining in einem Raumanzug.

Im 2. Ausbildungsjahr befasst du dich mehr mit der ISS Raumstation und den Transportmitteln wie dem SpaceX oder der Sojus-Rakete. Du lernst die technischen Systeme kennen, erhältst medizinisches Grundwissen und Navigationskenntnisse. Du bist viel unterwegs, denn du besuchst in den Partnerländern der ISS jede einzelne Bodenstation.

Wie viel verdient man als Astronaut?

Dein Gehalt fällt je nach Qualifikation und Ausbildungszentrum unterschiedlich aus. Hier unterscheidet man zwischen der ESA und der NASA.

  • Zu Beginn der Ausbildung verdienst du etwa 4.500 Euro monatlich.
  • Nach der Ausbildung zum Astronauten bzw. zur Astronautin kannst du mit einem Gehalt von etwa 6.000 bis 9.000 Euro netto pro Monat rechnen. Dieses Gehalt variiert je nach Erfahrung und Qualifikation.

Du möchtest gerne mehr über das Astronaut Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.

In den letzten 18 Monaten bereitest du dich auf deine Mission zur ISS vor. Du erhältst spezifische Kenntnisse für deine erste Mission und lernst deine Crew kennen. Ihr wachst zu einem Team zusammen, damit eure erste Mission erfolgreich sein wird.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Malte - Azubi bei der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Malte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH

Das Interesse an der Luftfahrt ist schon seit meiner Jugend gegeben und wurde nicht zuletzt durch meine Luftfahrt-geprägte Familie gefördert. Der Beruf des Fluglotsen ist mir so immer bekannt gewesen, aber trat erst ins Rampenlicht, nachdem Freunde mich intensiver darauf aufmerksam gemacht haben, sodass ich den Beruf für mich selbst erst später in Betracht zog. Dabei gehöre ich zu ca. 2/3 aller Azubis, die Vorwissen aus der Luftfahrt mit in die Ausbildung bringen. Beworben habe ich mich während meines Maschinenbaustudiums und wurde kurz darauf nach Hamburg zum Assessmentcenter eingeladen. Nach dem zweiten Durchlauf des Assessmentcenters wurde mir ein Ausbildungsvertrag angeboten und ich begann die Ausbildung wenig später in Langen bei Frankfurt. Die Kursgröße ist mit ungefähr einem Dutzend Azubis überschaubar, welche man schnell kennenlernt. Es entwickelt sich eine kleine Gemeinschaft mit der auch Kontakte zu anderen Kursen entstehen. Die Ausbildung ist wochen-/ monatsweise mit dem Schwerpunkt auf Theorie oder Praxis geprägt, aber auch mit einigen gemischten Wochen gespickt. Ich finde diese Mischung sehr abwechslungsreich. In jedem Fall sind die Tage und Nachmittage oft anstrengend, aber mit der Hinsicht auf das umfangreiche Wissen, das wir über den kurzen Zeitraum erworben haben, sehr lohnenswert. Dabei spielen Meteorologie, die allgemeine Luftfahrt, Funksprechverfahren, Flugzeugkunde, Luftrecht, menschliche Faktoren und noch einiges mehr eine Rolle. Mit den netten Coaches und Kollegen macht das Trainieren und Anwenden des erworbenen Wissens im Simulator am meisten Spaß. Auf diesem Weg habe ich früh gelernt, Verantwortung zu übernehmen und darauf basierende Entscheidungen zu treffen. Man testet seine Grenzen aus und kann diese von Tag zu Tag erweitern und sich selbst spürbar verbessern. Ich kann es kaum erwarten, alle Prüfungen positiv zu absolvieren um bald in einer entsprechenden Niederlassung als Trainee eingesetzt zu werden.

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Passt die Ausbildung zum Astronaut / zur Astronautin zu mir?

Du bist für den Beruf des Astronauten geeignet, wenn

  • du Abenteuer suchst
  • du zuverlässig arbeiten kannst
  • du engagiert und mutig bist
  • du eine Studiengangsberechtigung hast

Der Beruf des Astronauten passt eher weniger zu dir, wenn

  • du einen strukturierten Alltag suchst
  • du feste Arbeitszeiten bevorzugst
  • du kein Gespür für Zahlen hast

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

In der Ausbildung zum Astronauten hast du verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten, die du absolvieren musst, um ins Weltall zu fliegen. Es ist ratsam, bereits vor der Ausbildung ein Studium zu absolvieren.

Die Aufbauausbildung ermöglicht es dir, Kompetenzen zu erlernen, die du als Besatzungsmitglied benötigst. Du befasst dich mit den Bereichen Betrieb und Wartung von ISS-Modulen, technischen Systemen und den verschiedenen Transportraumschiffen. Auch medizinisches Grundwissen und Navigationskenntnisse werden hier vertieft.

Die missionsspezifische Ausbildung ist dazu da, um dich intensiv auf die jeweilige Mission vorzubereiten. In dieser Phase beschäftigst du dich mit Aufgaben des Einsatzteam. Wenn du ins Weltall fliegen möchtest, ist dieser 18-monatige Abschnitt ein Pflichtteil deiner Ausbildung.

Hilfreiche Studiengänge sind unter anderem:

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