Betreuungskraft
Ausbildung & Beruf
Wenn du gerne mit Menschen arbeitest und ihnen den Alltag erleichtern möchtest, ist die Arbeit als Betreuungskraft für dich optimal. Du wirst hier vor allem in stationären Pflegeeinrichtungen eingesetzt und unterstützt die Pflegekräfte vor Ort. Was du für die Betreuungskraft-Ausbildung mitbringen musst und wie lange sie dauert, zeigen wir dir in diesem Berufs-Check.
Berufsbild Betreuungskraft
Was macht eine Betreuungskraft (m/w/d)?
Betreuungskräfte werden als zusätzliches Personal in Pflegeeinrichtungen eingesetzt, um den Senioren den Alltag zu erleichtern und zu verschönern. Betreuungskräfte sind keine Pflegekräfte, es geht also nicht um pflegerische oder medizinische Tätigkeiten, sondern um die Unterstützung und Entlastung der Pflegekräfte vor Ort. Deine Aufgaben sind vielfältig und erstrecken sich von Bastelnachmittagen über Kartenspielen bis hin zum gemeinsamen Backen mit den Bewohnern. Auch Hilfe beim Lesen und Gespräche mit den Senioren gehören zu deinen Tätigkeiten.
Betreuungskräfte heißen auch Alltagsbetreuer oder (zusätzliche) Präsenzkräfte. Es gibt eine Unterscheidung von Betreuungskraft nach § 43b, § 53c und Betreuungskraft nach § 45b. Dabei handelt es sich um die Paragraphen im Sozialgesetzbuch, in denen die Zuständigkeiten geregelt sind. Betreuungskräfte nach 45b unterstützen im häuslichen Bereich, arbeiten also mit pflegebedürftigen Personen, die in der eigenen Wohnung leben. Mit einer Qualifikation nach 43b und 53c kannst du auch in stationären Einrichtungen tätig sein und erhöhst so deine Jobchancen. Zusätzlich gibt es Betreuungsassistenten nach 53c, die noch einmal umfangreichere Aufgaben übernehmen dürfen.
Wo arbeiten Betreuungskräfte?
Mit einer Ausbildung als Betreuungskraft kannst du in stationären Pflegeeinrichtungen oder in Wohngemeinschaften arbeiten. Meist arbeitest du in Innenräumen, im Freien eher selten. Betreuungskräfte sind oft in Pflegeheimen oder Wohneinrichtungen mit demenzkranken Personen tätig.
Auch Privatpersonen mit Pflegestufe können Betreuungskräfte beschäftigen. Hier ist dein Arbeitsort dann die Wohnung deines Kunden. Meist handelt es sich hierbei nicht um Vollzeitstellen, sondern um Minijobs oder ein steuerfreies Ehrenamt. Hierfür reicht die kurze Ausbildung als Betreuungskraft nach 45b aus.
Ausbildung zur Betreuungskraft
Wie wird man Betreuungskraft?
Um als Betreuungskraft zu arbeiten, kannst du unterschiedliche Wege gehen. Hast du bereits eine pflegerische Ausbildung, beispielsweise als Pflegefachmann (früher Altenpfleger) gemacht oder in Pflegeberufen gearbeitet, kannst du oft sofort als Betreuungskraft einsteigen.
Ansonsten bringt dir eine Weiterbildungsmaßnahme die nötigen Kenntnisse, um als Betreuungskraft zu arbeiten. Diese Weiterbildungen werden meist von privaten Anbietern durchgeführt und können in Präsenz, aber auch als Fernlehrgang stattfinden. Achte darauf, dich bei der Ausbildung für die umfangreichere Qualifikation nach 53c zu entscheiden – so kannst du nachher auch in stationären Einrichtungen arbeiten und erhöhst deine Chancen auf eine Festanstellung.
Um die Weiterbildung zu starten, ist meist lediglich ein bestimmtes Mindestalter (16 oder 18 Jahre) vorgeschrieben. Dazu können die Vorlage eines polizeilichen Führungszeugnisses und der Nachweis guter Deutschkenntnisse gehören. Ein bestimmter Schulabschluss oder eine berufliche Vorbildung werden nicht vorausgesetzt. Betreuungskraft ist also ein Beruf, der sich auch für Quereinsteiger oder für Personen ohne Schulabschluss eignet.
Entscheidest du dich für die Qualifikation nach 45b, ist die Ausbildungszeit als Betreuungskraft kürzer, meist musst du nur 30 Stunden Theorie nachweisen.
Welche Fähigkeiten brauchen Betreuungskräfte?
Wenn du als Betreuungskraft arbeiten möchtest, ist es deine Aufgabe, den Alltag der Pflegeheimbewohner zu erleichtern und zu verschönern. Eine positive Grundeinstellung zum Leben ist daher wichtig, außerdem helfen dir Offenheit, Einfühlungsvermögen und gute Kommunikationsfähigkeiten. Zusätzlich helfen dir Kreativität und Geduld, um deine Arbeit lange und mit Freude auszuüben. Nicht zuletzt musst du durchsetzungsfähig sein und selbstständig arbeiten können.
Was lernt man in der Ausbildung als Betreuungskraft?
Während der Betreuungskraft-Ausbildung werden neben den rechtlichen Grundlagen für deine Arbeit vor allem Krankheitsbilder (z. B. Demenz) und Psychologie aber auch Gesprächstechniken, Ernährungslehre und Freizeitgestaltung behandelt. Je nach Anbieter der Weiterbildung können zusätzliche Inhalte wie Bewegungsübungen oder Konfliktlösung zum Stundenplan gehören.
Wie viel verdient man als Betreuungskraft in der Ausbildung?
Während deiner Ausbildung bzw. deiner Weiterbildung zur Betreuungskraft wirst du nicht vergütet.
Vielmehr solltest du meist mit Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren oder Kosten für auswärtige Unterbringung rechnen.
AZUBIYO: Warum hast du dich für diese Ausbildung und für die LVM entschieden? Katharina: Der Vertrauensmann (Inhaber einer LVM Agentur) aus meinem Heimatort erzählte meiner Familie und mir von den unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten bei der LVM. Er berichtete auch von Ausbildungsberufen, die ich bei einer Versicherung niemals erwartet hätte, und weckte mit den Ausbildungsmöglichkeiten zur Hauswirtschafterin bzw. zum Hauswirtschafter sowie zur Köchin bzw. zum Koch sofort mein Interesse. In meiner Freizeit habe ich schon immer gerne im Haushalt unterstützt und gekocht und der Gedanke, mehr über die verschiedenen Lebensmittel und deren Zubereitung zu erfahren sowie große Veranstaltungen vorzubereiten, reizte mich. Als dann auch noch Bekannte, die bereits bei der LVM tätig sind, von dem positiven Arbeitsklima berichteten, stand meine Entscheidung, mich bei der LVM für die Ausbildung zur Hauswirtschafterin zu bewerben, fest. AZUBIYO: Welche Aufgaben haben dir während deiner Ausbildung besonders viel Spaß gemacht? Katharina:Besonders viel Spaß macht mir das kreative Kochen und Backen, weil wir uns kreativ austoben können und selbst entscheiden, was wir kochen und backen möchten. Außerdem bereiten wir das Essen für die Mitarbeitenden der LVM immer frisch zu und es ist schön zu sehen, dass wir damit Begeisterung auslösen und uns über positives Feedback freuen können. Da ich im 1. Ausbildungslehrjahr bin, sind viele Aufgaben noch neu, weshalb ich täglich vielseitige Tätigkeiten kennenlernen darf, die immer wieder für Abwechslung sorgen. AZUBIYO: Du bist aktuell noch im ersten Lehrjahr und hast deine Ausbildung mitten in der Corona-Pandemie gestartet. Auf welche noch folgenden Ausbildungsabschnitte oder Tätigkeiten freust du dich schon besonders? Katharina:Aufgrund von Corona hatte ich leider noch nicht die Möglichkeit, Erfahrungen bei großen Veranstaltungen zu sammeln. Für die Gesellschaft gibt es dann ein besonderes Essen in besonderem Ambiente. Die Aufgabe der Hauswirtschafter/innen ist es, die Tische zu decken, die Dekoration herzurichten und natürlich der Service am Gast. Ich hoffe, dass diese Veranstaltungen bald wieder stattfinden können. Darauf freue ich mich. AZUBIYO: Was hättest du vor deiner Ausbildung nicht erwartet? Was hat dich bei deiner Ausbildung überrascht? Katharina:Ich bin überrascht, wie schnell wir eigenständig arbeiten durften. In der Winterzeit gibt es bei uns die sogenannte „Waffel-Aktion“. Die Mitarbeitenden können freitags frisch gebackene Waffeln mit Puderzucker oder heißen Kirschen kaufen. Gemeinsam mit einer anderen Auszubildenen habe ich die Aktion vorbereitet und durchgeführt. Hierbei durften wir das Waffelrezept aussuchen und waren für die gesamte Organisation verantwortlich. Außerdem fand ich es schön, dass wir bereits vor der Ausbildung die Möglichkeit hatten, die anderen Azubis innerhalb eines Kennlerntages kennenzulernen. Mich hat überrascht, wie schnell ich mich hier wohlgefühlt habe. AZUBIYO: Wie wirst du als Azubi behandelt? Katharina:Ich werde hier sehr gut behandelt. Nach den Kennlerntagen mit allen Azubis der unterschiedlichen Ausbildungsberufe wurde ich super in das Team der Hauswirtschafter/innen aufgenommen. Wir unterstützen uns alle gegenseitig und es wird immer darauf geachtet, dass wir viel lernen und vielseitige Tätigkeiten ausüben können. AZUBIYO: Welche Tipps hast du für alle auf Lager, die sich für eine Ausbildung hier interessieren? Katharina:Wenn ihr euch für einen Ausbildungsberuf interessiert, empfehle ich euch auf jeden Fall, ein Praktikum zu machen. So bekommt ihr einen besseren Einblick in die Tätigkeiten und ihr lernt auch schon das Unternehmen kennen. Viele Menschen unterschätzen die Aufgaben der Hauswirtschafter/innen und wissen nicht, dass der Beruf vielseitige Aufgaben mit sich bringt und super viel Spaß macht.
Die Arbeit als Betreuungskraft passt bestens zu dir, wenn
- du verantwortungsbewusst und sorgfältig arbeitest
- du dich gut in andere Menschen hineinversetzen kannst
- du kein Problem mit wechselnden Arbeiten hast
- du pädagogisches Geschick hast
Ein anderer Beruf eignet sich mehr, wenn
- du ungeduldig bist
- du ungern planst und organisierst
- du ungern mit anderen Menschen arbeiten möchtest
- du körperlich nicht fit bist
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Hast du deine Weiterbildung zur Betreuungskraft abgeschlossen, hast du zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung
- Aufstiegsfortbildung
- Studium
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Behindertenarbeit, Kranken- und Altenbetreuung, Hauswirtschaft oder Familienhilfe kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt – Gesundheits- und Sozialwesen oder zum Haus- und Familienpfleger. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Soziale Arbeit
- Gerontologie
- Heilpädagogik
Betreuungskräfte sind im pflegerischen Alltag immer wichtiger. Sie sollen die Pflegekräfte entlasten und unterstützen im angespannten Pflegealltag. Somit haben Betreuungskräfte mit entsprechender Qualifikation sehr gute Berufsaussichten.
Wichtig ist es, dass du dich auch nach der Ausbildung jährlich fortbildest. Auch weitere oder zusätzliche Qualifikationen oder Spezialisierungen, beispielsweise auf bestimmte Bewegungstechniken oder die Arbeit mit bestimmten Krankheiten oder Behinderungen stärkt deine Position.
Mit der Weiterbildung als Betreuungskraft erwirbst du keinen Berufsabschluss. Trotzdem ist es unter Umständen möglich, eine Berufsausbildung anzuschließen oder sogar ein Studium aufzunehmen.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Betreuungskraft spielt mit einer älteren Frau" © Andrey Popov - Fotolia; „Unterstützung im Haushalt" ©goodluz - stock.adobe.com; „Mahlzeiten kochen und servieren" ©Ihar Ulashchyk - stock.adobe.com; „Menschen beim Aufstehen und Aufrichten unterstützen" ©Monet - stock.adobe.com; „Hilfe im Alltag leisten" ©Halfpoint - stock.adobe.com; „Gespräche mit Senioren" ©Robert Kneschke - stock.adobe.com