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Internist / Internistin
Ausbildung & Beruf

Was dich heute erwartet, weißt du zu Beginn deiner Schicht noch nicht: Als Internist in der Notaufnahme gibt es keine Termine, sondern nur Akutpatienten. Einige von ihnen wären auch beim Hausarzt gut aufgehoben gewesen, bei anderen veranlasst du nach der Erstuntersuchung direkt eine Röntgenaufnahme oder Not-OP. Deine erste Patientin heute klagt über starke Schmerzen im Bauchraum: Los geht’s!

Berufsbild Internist / Internistin

Was macht ein Internist (m/w/d)?

Ein Internist ist Facharzt für Innere Medizin und beschäftigt sich daher sowohl mit Atmungs- und Verdauungsorganen, Leber, Nieren, Bauchspeicheldrüse und Harnwegen als auch mit Herz, Kreislauf, Blut, Stoffwechsel und dem Lymphsystem. Dazu kommen Allergien, immunologische Erkrankungen und Infektionskrankheiten, Vergiftungen und weitere Krankheitsbilder.

Du siehst also, dass ein Internist fast den ganzen Körper und somit ein besonders breites medizinisches Feld abdeckt, weswegen diese Fachrichtung von vielen angehenden Medizinern angestrebt wird.

Im Gegensatz zur Chirurgie operieren Internisten nicht.

Wie sieht der Berufsalltag als Internist aus?

Viele deiner Patienten siehst du als Internist immer wieder: Krankheiten schreiten fort, deine ärztlichen Ratschläge wurden nicht beachtet und der Zustand verschlechtert sich. Deswegen darf aber kein Frust bei dir aufkommen: Mit Geduld führst du jede Untersuchung durch, berätst ausführlich und gibst Tipps zu einem gesunden Lebenswandel. Viele Krankheiten lassen sich in der Medizin heute noch besser behandeln als vor einigen Jahren, dazu erwarten dich moderne Diagnoseverfahren.

Als Internist erwartet dich ein abwechslungsreicher Berufsalltag, in dem dir ganz verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Beschwerden begegnen.

Deine Arbeit musst du auch dokumentieren, damit sie später mit der Krankenversicherung deiner Patienten oder direkt mit ihm abgerechnet werden kann. Bist du niedergelassener Internist, musst du auch deine Mitarbeiter führen und dich um Verwaltung und Bezahlung kümmern.

Internistin behandelt Jungen mit Asthma Internistin überprüft Ultraschallbild

Wo arbeiten Internisten?

Wer als Internistin arbeitet, ist entweder niedergelassener Arzt oder in einer Klinik tätig. Einige Internisten entscheiden sich auch für eine Karriere in der pharmazeutischen Industrie. Zumeist wirst du aber in Untersuchungs- und Behandlungsräumen aktiv sein. Einige Arbeiten erledigst du auch im Büro.

Ausbildung zum Internisten / zur Internistin

Wie läuft die Ausbildung zum Internisten ab?

Für eine Tätigkeit als Internist musst du eine entsprechende Facharztweiterbildung abschließen.

Damit du als Fachärztin für Innere Medizin umfassend ausgebildet wirst, ist deine Ausbildungszeit von 5 Jahren in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. 4 Jahre davon verbringst du in der Inneren Medizin, muss dabei aber zwei unterschiedliche Facharztbereiche abdecken, beispielsweise Gastroenterologie und Kardiologie. Mindestens 30 Monate musst du in dieser Zeit mit der stationären Patientenversorgung verbringen.

Außerdem gehören zur Ausbildung zum Internisten 6 Monate Notfallaufnahme und 6 Monate Intensivmedizin. Die Weiterbildung schließt du mit der Facharztprüfung für Innere Medizin ab.

Was lernt man in der Ausbildung zum Internisten (m/w/d)?

Die Ausbildung zur Internistin ist in drei große Blöcke aufgeteilt: allgemeine Inhalte, gemeinsamen Inhalte der Facharztweiterbildungen im Bereich Innere Medizin und die spezifischen Inhalte.

Mit den allgemeinen Inhalten müssen sich Fachärzte aller Fachrichtungen befassen: Grundlagen ärztlichen Handelns, Patientenaufklärung oder lebensrettende Sofortmaßnahmen.

Zu den übergreifenden Inhalten der Inneren Medizin gehören Notfall- und Intensivmedizin, diagnostische Verfahren im Bereich Innere Medizin oder die Basisbehandlung der unterschiedlichen Fachbereiche der Inneren Medizin. Auch Punkte wie Patientenberatung, Bewertung der Arbeitsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit gehören dazu.

Die speziellen Inhalte für Internisten umfassen Diagnostik und konservative Therapie von Erkrankungen der Arterien, Venen und Lymphgefäße, aber auch von Herz- und Nierenerkrankungen. Auch die Ernährungsberatung bei Diabetikern gehört zu den Ausbildungsinhalten, wenn du Internist werden willst.

Internist: Voraussetzungen für die Ausbildung

Der Beruf als Internist klingt bis hierhin wie für dich gemacht? Dann schau dir die Voraussetzungen an, die du für die Ausbildung und Weiterbildung zum Facharzt mitbringen musst, damit deiner medizinischen Karriere nichts im Weg steht.

Schulfächer
  • Biologie
  • Chemie
  • Deutsch
Stärken
  • Einfühlungsvermögen
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Sorgfältige & genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen und Krankenhäusern
  • Tragen von Schutzkleidung
  • Schichtdienst

Willst du Internist werden, ist das eine Ausbildung, die du erst starten kannst, wenn du bereits ein Medizinstudium abgeschlossen und die Approbation erhalten hast. Das ist die Erlaubnis, in Deutschland als Arzt tätig zu sein. Nach dem Abitur dauert das Medizinstudium 6 Jahre; für die Facharztweiterbildung zum Internisten musst du weitere 5 Jahre einplanen

Ob du ein guter Internist sein könntest, hängt aber nicht nur vom Schulabschluss ab: Du solltest gut beobachten können und brauchst als Arzt eine gute Merkfähigkeit. Wichtig ist auch, dass du dich schnell auf neue Situationen einstellen kannst und gerne mit Menschen arbeitest. Da du viel Verantwortung trägst, wird von dir Sorgfalt und eine eigenständige Arbeitsweise verlangt.

Wie viel verdient ein Internist in der Ausbildung?

Ähnlich wie bei einer dualen Ausbildung wirst du in der Zeit als Assistenzarzt während der Facharztausbildung bezahlt. Rund 5.100 Euro erhältst du im ersten Ausbildungsjahr. Gegen Ende der Ausbildung sind es schon 6.500 Euro. Geregelt ist dein Gehalt in Tarifverträgen mit Krankenhäusern oder Kliniken.

Passt die Ausbildung zum Internisten zu mir?

Internist ist die passende Spezialisierung für dich, wenn du

  • Vielseitigkeit und Abwechslung im Beruf schätzt
  • gerne mit Kollegen anderer Fachrichtungen zusammenarbeiten würdest
  • gut mit Stress und Frust umgehen kannst
  • einfühlsam auf andere Menschen eingehst

Ein anderer Beruf ist die bessere Wahl für dich, wenn du

  • kein Blut sehen kannst
  • lieber handwerklich tätig sein willst
  • den Körperkontakt zu Fremden vermeiden willst
  • keine Schreib- und Verwaltungstätigkeiten machen willst

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

6 Jahre Studium, 5 weitere Jahre Facharztausbildung: Du hast schon einiges geleistet, um Internist zu werden. Willst du dich trotzdem noch beruflich weiterentwickeln, stehen dir auch im medizinischen Bereich diverse Weiterbildungen offen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Internisten / zur Internistin

Anpassungsweiterbildungen sind Standard im medizinischen Bereich. Schließlich musst du dein Wissen aktuell halten und dich an neue Entwicklungen in der Branche anpassen. Fortbildungen gibt es für Internisten z. B. in den Bereichen Innere Medizin, Medizintechnik, Strahlenschutz oder Gesundheitsmanagement.

Da das Berufsfeld von Internisten sehr breit aufgestellt ist, kannst du dich mit einer Weiterbildung oder Spezialisierung besser positionieren. Als Internistin könntest du beispielsweise diese Schwerpunkte abdecken:

  • Angiologie (Gefäßerkrankungen)
  • Endokrinologie & Diabetologie (Stoffwechselerkrankungen und hormonelle Erkrankungen)
  • Gastroenterologie (Erkrankungen des Verdauungssystems)
  • Hämatologie & Onkologie (Krankheiten des Blutes und der blutbildenden Organe)
  • Kardiologie (Herz- & Kreislauferkrankungen)
  • Nephrologie (Nieren- und Harnwegserkrankungen)
  • Pneumologie (Erkrankungen der Atmungsorgane)
  • Rheumatologie (Krankheiten von Knochengerüst und Stützapparat)

Du willst weiter studieren? Kein Problem. Als Internist kannst du auch ein weiterführendes Studium absolvieren. Ein Master in Studiengängen wie Gesundheitsmanagement und -ökonomie oder Gesundheitswissenschaft und Public Health käme in Frage.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Internist

Die Internisten sind in Deutschland die größte Fachgruppe unter Medizinern – was aber nicht bedeutet, dass die Zukunftsaussichten schlecht wären: Ein Großteil der Ärzte für Innere Medizin ist bereits im fortgeschrittenen Alter, sodass der Berufseinstieg für junge Internisten weiterhin attraktiv ist. Positiv ist auch, dass du dich im weiteren Berufsleben auf den Bereich spezialisieren kannst, der dir am meisten liegt. Denkbar ist auch eine Hausarzttätigkeit.

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