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Rheumatologe / Rheumatologin
Ausbildung & Beruf

„Meine Fingergelenke sind jetzt morgens immer so stark angeschwollen“, berichtet der betagte Patient, dem du heute zum ersten Mal in deiner Praxis begegnest. Das Greifen der Figuren beim Schach falle ihm immer schwerer, erzählt er weiter. Vor dem Besuch bei dir, in der Rheumatologie, hat er sich bislang gefürchtet: Solange man die Diagnose „Arthritis“ nicht hört, könne man sie schließlich ignorieren. Doch jetzt sei sein Alltag so eingeschränkt, dass er nicht länger warten kann. Mal sehen, wie du als Rheumatologe ihm helfen kannst.

Berufsbild Rheumatologe / Rheumatologin

Was macht ein Rheumatologe (m/w/d)?

Es gibt eine Vielzahl an rheumatologischen Erkrankungen mit unterschiedlichen Ursachen. Sie haben gemeinsam, dass Entzündungen im Körper entstehen. Das Immunsystem arbeitet gegen den eigenen Körper, obwohl es das nicht sollte.

Rheumatische Erkrankungen betreffen nicht nur Senioren, sondern auch jüngere Menschen, sogar Kinder. Rheumatologen befassen sich mit diesen verschiedenen Krankheitsbildern, den entsprechenden Diagnosen und der Behandlung und Therapie von Rheuma.

Wie sieht der Berufsalltag als Rheumatologe aus?

Deine Patienten kommen oft erstmals mit einer Überweisung vom Hausarzt zu dir. Um eine Diagnose stellen zu können, führst du ein Anamnesegespräch durch und erfährst mehr über die aktuellen Beschwerden, aber auch die Krankheitsvorgeschichte deines Gegenübers. Dazu kommen eine körperliche Untersuchung und eine Blutabnahme: hier lassen sich Entzündungsmarker gut bestimmen.

Außerdem nutzen Rheumatologen bildgebende Verfahren wie Röntgen, Magnetresonanztomografie oder Ultraschall. Erst die Kombination kann eine Diagnose ergeben, für die anschließend ein rheumatischer Behandlungsplan erstellt wird.

Oft verschreibst du als Rheumatologe Medikamente, Operationen hingegen führst du eher nicht durch.

Als Rheumatologe bist du kein Einzelkämpfer, sondern Teamplayer. Denn entzündlich-rheumatische Erkrankungen betreffen nicht nur isolierte Teile des Körpers, sondern oft auch andere Organe. Du arbeitest daher eng mit Ärzten anderer Fachrichtungen zusammen, um die chronisch kranken Patienten zu betreuen und ihnen mit der Behandlung zu helfen.

Rheumatologe verwaltet Patientenakten

Wo arbeiten Rheumatologen?

Rheuma kann jeden treffen – und so wirst du als Rheumatologe auch überall gebraucht. Es gibt Praxen im ländlichen Bereich, aber auch Akut-Kliniken oder Krankenhäuser in Großstädten. Dabei bist du meist in Sprechzimmern, Untersuchungs- und Behandlungsräumen deiner Praxis tätig, aber auch auf der Station in Patientenzimmern.

Ausbildung zum Rheumatologen / zur Rheumatologin

Wie läuft die Ausbildung zum Rheumatologen ab?

Du kannst dich nicht direkt an einer Hochschule für Rheumatologie einschreiben, sondern musst zunächst ein klassisches Studium der Humanmedizin absolvieren.

Der Studiengang beinhaltet bereits Praxisphasen, sodass du schon jetzt in die Tätigkeit einer Rheumatologin hineinschnuppern kannst. Doch erst nach dem erfolgreichen Abschluss und der Approbation (damit darfst du in Deutschland als Arzt arbeiten) kannst du dich zum Facharzt für innere Medizin und Rheumatologie weiterbilden.

Nach 5 Jahren Studium kommt also noch die Ausbildung von 6 Jahren dazu. Von dieser Zeit verbringst du 6 Monate in der Notaufnahme und 6 Monate in der Intensivmedizin. Dazu kommen 36 Monate im Gebiet der Inneren Medizin und Rheumatologie und 24 Monate in mindestens zwei anderen Facharztbereichen der Inneren Medizin.

Was lernt man in der Ausbildung zum Rheumatologen (m/w/d)?

Da du als Rheumatologe auch in der Inneren Medizin ausgebildet wirst, gibt es übergreifende und spezielle Inhalte in deiner Ausbildung. Du lernst, wie die Genetik Einfluss auf Krankheitsbilder nimmt, welche notfall- und intensivmedizinischen Maßnahmen wann durchgeführt werden oder wie du Patienten in Bezug auf gesunde Ernährung berätst. Dazu kommt die Basisbehandlung bei ganz unterschiedlichen Erkrankungen und Funktionsstörungen.

Speziell auf die Rheumatologie ausgerichtete Inhalte sind unter anderem:

  • die Diagnosestellung bei entzündlichen Erkrankungen,
  • die Langzeitbetreuung bei bestimmten Krankheitsbildern und
  • die passende medikamentöse Therapie.
Rheumatologe erklärt Anatomie Rheumatologin untersucht Patient Rheumatologe in Gespräch mit Patientin

Rheumatologe: Voraussetzungen für die Ausbildung

Dich schreckt die lange Ausbildungsdauer nicht ab, denn du weißt genau, dass Rheumatologin dein Traumberuf ist? Dann aufgepasst! Wir zeigen dir jetzt, welche Voraussetzungen du für die Ausbildung erfüllen musst.

Schulfächer
  • Chemie
  • Biologie
  • Mathe
Stärken
  • Sorgfältige & genaue Arbeitsweise
  • Keine Berührungsängste
  • großes Einfühlungsvermögen
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: In Praxen, in Krankenhäusern
  • ggf. Schicht- und Nachtdienst
  • Viel Patientenkontakt

Wenn du dich für die Fachrichtung Rheumatologie entscheidest, musst du bereits vorher ein Studium der Humanmedizin erfolgreich abgeschlossen haben. Dafür wiederum brauchst du in den meisten Fällen Abitur.

Doch ein guter Arzt definiert sich nicht nur über Schulnoten. Wichtiger ist, dass du Interesse an Biologie und am Zusammenspiel der inneren Organe und Abläufe im Körper hast. Du solltest klar und logisch denken können und einfühlsam sein. Als Rheumatologe hast du einen verantwortungsvollen Beruf und musst dich manchmal schnell und flexibel auf neue Menschen und Situationen einstellen. Auch das sollte dir liegen.

Wie viel verdient eine Rheumatologin in der Ausbildung?

Während deiner Rheumatologen Ausbildung arbeitest du als Assistenzarzt und wirst entsprechend dem jeweiligen Tarifvertrag deiner Klinik bezahlt. Das bedeutet im ersten Ausbildungsjahr bereits rund 5.100 Euro monatlich, mit einer Steigerung auf 6.550 Euro am Ende der Ausbildung zum Facharzt.

Passt die Ausbildung zum Rheumatologen zu mir?

Rheumatologin könnte der richtige Beruf für dich sein, wenn du

  • in einem medizinischen Beruf arbeiten willst
  • dir einen Job mit sehr guten Aussichten wünschst
  • gerne im Team arbeitest
  • dich über Planbarkeit freust

Eventuell ist ein anderer Job besser für dich geeignet, wenn du

  • lieber operieren würdest
  • keine fremden Menschen anfassen willst
  • nicht geduldig bist
  • keine Freude an Heilberufen hast

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir noch nicht sicher, was dein Traumberuf ist? Dann findest du hier passende freie Ausbildungsplätze im Bereich Medizin, Pflege & Gesundheit. ↓

Eins ist sicher: Einer der Berufe im Krankenhaus ist genau das Richtige für dich! Aber in welche Richtung du genau gehen willst, weißt du noch nicht? Dann informiere dich doch im Folgenden über deine Möglichkeiten:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nur weil du die Ausbildung zum Rheumatologen erfolgreich abgeschlossen hast, bedeutet das noch lange nicht, dass du ausgelernt hast. Welche Möglichkeit zur Weiterbildung sich eröffnen, das zeigen wir dir jetzt.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Rheumatologen / zur Rheumatologin

Die Arbeit als Rheumatologe kann sehr erfüllend sein. Möchtest du dennoch mehr, kannst du dich zusätzlich qualifizieren, beispielsweise im Bereich Strahlenschutz oder Innere Medizin. Du könntest auch beruflich aufsteigen oder in die Forschung im Bereich Rheuma gehen.

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Rheumatologin

Wer zum Rheumatologen geht, hat eine chronische Krankheit. Damit diese Krankheiten besser zu behandeln sind, gibt es zahlreiche Forschungsvorhaben im Bereich Rheuma. Als Rheumatologin kannst du dich also auf ein innovatives Berufsfeld freuen, in dem du ständig neue Behandlungsmöglichkeiten entdeckst und deinen Patienten besser helfen kannst. Ein besseres und gesünderes Leben ist nicht nur persönlich erstrebenswert, sondern entlastet auch unser Gesundheitssystem als Ganzes.

Deine Berufschancen als Facharzt sind übrigens außerordentlich gut: Rheumatologen sind gefragt und werden oft auch in Teilzeit eingestellt. Dieser Arztberuf ist definitiv familienfreundlich und kann eine gute Work-Life-Balance bieten.

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Bildnachweis:
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„Rheumatologe erklärt Anatomie“ ©H_Ko - stock.adobe.com
„Rheumatologin behandelt Patient“ ©pololia - stock.adobe.com
„Rheumatologe in Gespräch mit Patientin“ ©Insta_photos - stock.adobe.com