Hausmeister / Hausmeisterin
Ausbildung & Beruf
Hausmeister ist ein ganz besonders abwechslungsreicher Beruf. Als „Mann für alle Fälle“ bzw. „Frau für alle Fälle" bist du Ansprechpartner vor Ort für alles, was das Gebäude und die Anlage betrifft. Deine handwerklichen Fähigkeiten und dein organisatorisches Geschick setzt du dafür ein, dass es im Gebäude rund läuft.
Berufsbild Hausmeister / Hausmeisterin
Was macht ein Hausmeister (m/w/d)?
Als Hausmeister bzw. Hausmeisterin übernimmst du sehr viele verschiedene Aufgaben. Jeder Arbeitstag sieht anders aus, je nach Jahreszeit und aktuell anstehenden Reparaturen und Terminen:
- Du malerst, streichst und übernimmst selbst kleinere Reparaturen.
- Größere Schäden meldest du an die Hausverwaltung,
- beauftragst Handwerker
- und beaufsichtigst diese bei der Arbeit.
- Haustechnische Anlagen und sanitäre Einrichtungen installierst und wartest du ebenfalls selbst
- oder stehst entsprechenden Fachkräften als Ansprechpartner zur Verfügung.
Teil deiner Hausmeister Jobs sind auch die Reinigung von Treppen und Fluren sowie die Pflege der Außenanlage. Dazu gehören das Rasenmähen und Beschneiden von Büschen und Sträuchern sowie das Schneeräumen und Streuen im Winter. Auch um die Entsorgung von Müll und Wertstoffen kümmerst du dich.
Neben den vielen handwerklichen und technischen Tätigkeiten hast du als Hausmeister bzw. Hausmeisterin aber auch zahlreiche organisatorische und administrative Aufgaben. Denn du bist du die Schnittstelle zwischen Mietern, Eigentümern, Handwerkern und der Hausverwaltung, hast also mit unterschiedlichsten Menschen zu tun. In einer Führungsposition bei einer Immobiliengesellschaft oder -verwaltung trägt du Verantwortung fürs Personal, kümmerst dich um die technische Infrastruktur des Gebäudes und sorgst für die optimale Bewirtschaftung der Immobilie.
Der Hausmeister wird häufig auch Objekt-Manager, Facility-Manager, Haustechniker oder Hauswart genannt. Die konkreten Hausmeister Jobs, die sich hinter diesen Bezeichnungen verbergen, können sich von Stelle zu Stelle stark unterscheiden.
Wo arbeitet ein Hausmeister?
Hausmeister Jobs findest du an Schulen, Kindergärten und Heimen. Aber auch Hotels und Betriebe benötigen deine Dienste, ebenso wie Wohnanlagen oder manche größeren Privathaushalte. Viele Hausmeister machen sich selbstständig und bieten ihre Dienste in einem oder mehreren Objekten an. Eine Festanstellung findest du z. B. in Facility Management- oder Hausmeisterservice-Unternehmen.
Ausbildung zum Hausmeister / zur Hausmeisterin
Wie wird man Hausmeister (m/w/d)?
Um Hausmeister bzw. Hausmeisterin zu werden, gibt es keine klassische Berufsausbildung. Es ist kein bestimmter Bildungsweg vorgeschrieben und auch die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. Deshalb entdecken viele Quereinsteiger diesen Beruf für sich. Die meisten von ihnen haben eine abgeschlossene handwerklich-technische Berufsausbildung, z. B. als Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme, Tischler oder Anlagenmechaniker SHK sowie mehrere Jahre Berufspraxis.
Mittlerweile werden aber auch spezielle Lehrgänge und Seminare für angehende Hausmeister angeboten.
Sie bereiten dich auf die vielfältigen Aufgaben im Beruf vor und vermitteln dir grundlegende Kenntnisse, z. B. in folgenden Bereichen:
- Prüfung technischer Anlagen im Gebäude
- Baumängel
- Wohnungsabnahme
- Betriebs- und Heizkosten
- Kommunikation und Konfliktmanagement
- Miet- und Gewerberecht
Auch wenn du gelernter Handwerker bist, machen solche Zusatzqualifikationen auf jeden Fall Sinn. Denn neben guten handwerklichen Fähigkeiten sind in diesem Beruf auch gute Kenntnisse in der Organisation und Verwaltung wichtig.
Außerdem notwendig, wenn du Hausmeister werden willst: Ein Führerschein der Klasse B, da du für den Transport von Baumaterialien oder die Entsorgung von Schutt oder Laub ein Fahrzeug führen musst.
Hausmeister werden ohne Berufsausbildung
Auch wenn du keine abgeschlossene Berufsausbildung hast, aber technisch begabt und handwerklich sehr geschickt bist, kannst du eine Hausmeister Ausbildung machen. Der TÜV Nord bietet beispielsweise die Modulare Qualifizierung Fachkraft für Gebäudetechnik & Hausmeisterdienste an, vereinfacht auch Hauswart oder Gebäudetechniker genannt.
- Wirtschaft/Recht
- Technik, Werken
- Mathematik
- Kontaktbereitschaft
- Handwerkliches Geschick
- Sehr gute organisatorische Fähigkeiten
- Körperlich anstrengende Arbeit
- Arbeit mit Maschinen und Geräten, im Freien bei jeder Witterung
- Wochenenddienst/Rufbereitschaft
Wie viel verdient man als Hausmeister in der Ausbildung?
Um als Hausmeister bzw. Hausmeisterin arbeiten zu können, wird meist eine handwerkliche oder technische Aus- oder Weiterbildung vorausgesetzt.
Entscheidest du dich für den Weg über eine duale Ausbildung, erhältst du bereits eine angemessene Vergütung. Wählst du den Weg über eine Weiterbildung, wirst du in der Zeit nicht vergütet. Stattdessen musst du meist mit Lehrgangsgebühren oder Prüfungsgebühren rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren? Hier geht es zur Hausmeister Gehaltsseite.
Ich entschied mich zu Beginn für Bauer, da ich ein Praktikum absolvierte und dort schon einmal im Büro und auf der Baustelle sein durfte, um einige Aufgabenbereiche kennenzulernen. Die Kollegen, mit denen ich arbeitete, waren alle sehr nett und nahmen mich gut auf, weshalb es mir sehr leicht gefallen ist, mich wohl zu fühlen. Außerdem war die Art und Weise, wie Störungen auf den Bauprojekten angegangen wurden, schon im Praktikum beeindruckend für mich. Ein paar Monate später startete ich nun mit der Ausbildung und erhielt direkt meinen Werkzeugkoffer und meine Firmenkleidung. Das war schon sehr viel und ich fühlte mich direkt als Teil der Firma. Am ersten Tag wurden mir die wichtigsten Dinge gezeigt, die ich vor Ort wissen musste. Dann ging es auch schon auf die Baustelle und ich durfte einen erfahrenen Elektroniker begleiten. Die ersten Tage waren sehr informationsreich, doch ich habe mir zu allem Notizen gemacht und stellte Fragen, welche mir alle ausführlich beantwortet wurden. Das gab mir auch das Gefühl, dass man mich als Azubi einbinden möchte. Ich hatte schnell das Gefühl, dass ich mit der Materie mehr und mehr vertraut wurde und schon sehr viel lernen konnte, ohne überhaupt in der Berufsschule oder bei überbetrieblichen Kursen gewesen zu sein. Nach den ersten 4 Wochen hatte ich dann auch weitere Materialien bekommen, wie meinen Laptop, der unerlässlich ist für diesen Beruf. Ab diesem Zeitpunkt konnte ich in der Zeit, in der ich im Büro war, mit den Programmen meine eigenen kleinen Projekte erstellen und dort herumprobieren. Ich hatte in den Wochen vorher schon über die Schulter geguckt, wenn etwas mit einem Programm gesteuert wurde, wie zum Beispiel die Beleuchtung, welche man nicht nur an- und ausschalten, sondern auch dimmen konnte. Der Schwerpunkt meiner Ausbildung liegt vor allem auf dem Erlernen der grundlegenden Arbeitsschritte im Bereich Elektrotechnik. Aus diesem Grund bin ich die meiste Zeit auf Baustellen unterwegs, welche immer mal wieder wechseln, je nachdem, wie weit die Arbeiten dort vorangegangen sind. Wir sind in unserem Beruf der Gebäudeautomation nämlich meistens die Letzten, die das Gebäude betreten, bevor es dafür genutzt werden kann, wozu es bestimmt ist. In der Zeit, in der ich im Büro bin, arbeite ich mit unseren Programmen und übernehme auch andere kleine Aufgaben. Außerdem gibt es eine Azubiwerkstatt, die wir jederzeit nutzen und dort mit dem zur Verfügung gestellten Material und den Geräten für den Baustelleneinsatz üben können. Anhand von Aufgabenstellungen von unseren Ausbildern erarbeiten wir uns so die Inhalte selbstständig. Ein weiterer Teil sind Schulungen, welche regelmäßig stattfinden, sowohl in Hamburg, als auch mal in Berlin oder Halle. Ich finde das sehr angenehm, da man dadurch auch die anderen Niederlassungen und Leute kennenlernt, mit denen man auch oft in Kontakt kommt. In 2 Wochen gehe ich zum ersten Mal in die Berufsschule und fühle mich jetzt schon gut vorbereitet darauf. Auf der anderen Seite freue ich mich darauf, dass ich dort noch detaillierter auf die Prozesse eingehen kann.
AZUBIYO: Hallo Sophia und Andrea, erklärt uns doch kurz, welche Ausbildung ihr macht. Sophia und Andrea:Wir machen eine Ausbildung als Zimmerinnen bei Haas Fertigbau in Falkenberg. AZUBIYO: Und was sind eure Hauptaufgaben? Sophia und Andrea:Zum Beispiel der Abbund der Leimbinder mit der Hand oder maschinell, je nach Einsatzbereich. Außerdem unterstützen wir unsere Kolleginnen und Kollegen in allen anfallenden Tätigkeiten. AZUBIYO: Das klingt sehr spannend! Wie seit ihr denn darauf gekommen, eine Ausbildung zur Zimmerin zu machen und warum genau hier bei Haas? Sophia und Andrea:Wir interessieren uns von klein auf für das Handwerk und allgemein für Holz. Durch den eigenen Hausbau in der Familie und durch tatkräftige Mithilfe bei anfallenden Reparaturen zuhause wurde der Wunsch nochmals verstärkt und der Beruf als Zimmerin lag nahe. Außerdem haben wir beide ein Schülerpraktikum bei Haas absolviert und waren begeistert. Das Betriebsklima ist super und wir konnten uns schon während des Praktikums vorstellen, hier täglich sehr gerne in die Arbeit zu gehen. AZUBIYO: Welchen Schulabschluss benötigt man für diese Ausbildung und welche Voraussetzungen sollten die Schüler mitbringen? Sophia und Andrea:Die Voraussetzung ist der Qualifizierte Hauptschulabschluss. Die Schülerinnen und Schüler sollten handwerklich begabt sein und bestenfalls zuvor ein Praktikum oder einen Ferienjob in diesem Bereich gemacht haben. Man sollte auf jeden Fall Spaß bei der Arbeit haben und sich gut in Pläne eindenken können. Alles andere ergibt sich schnell von allein. AZUBIYO: Was macht euch bei euren täglichen Aufgaben am meisten Spaß? Sophia und Andrea:Alles das, was man mit der Hand macht! Die Tätigkeit als Zimmerin ist sehr abwechslungsreich und jeder Tag ist anders. Am Feierabend sehen wir, was wir alles geschafft haben. Das macht uns sehr stolz. AZUBIYO: Natürlich gibt es bestimmt auch Tätigkeiten, die ihr nicht so gerne macht. Sophia und Andrea:Eigentlich sind das nur kleine Nebentätigkeiten wie beispielsweise das Einsortieren von Schrauben. AZUBIYO: Ist in diesem Beruf auch mal Kreativität gefragt? Sophia und Andrea:Ja auf jeden Fall, zum Beispiel wenn wir einen Plattenverschnitt haben. Hier müssen wir uns eine Lösung einfallen lassen, wie man es weiterverwenden kann und Ideen haben. AZUBIYO: Welche Berufsschule besuchst du? Sophia und Andrea:Wir gehen aufgrund unseres Wohnortes in die Berufsschule I in Landshut. AZUBIYO: Dann kommen wir auch schon zur letzten Frage: Was habt ihr nach der Ausbildung vor? Sophia und Andrea:Wir möchten gerne Fuß fassen und bei Haas Berufserfahrung sammeln. Später würde für uns evtl. eine Weiterbildung zum Meister oder Maschinenführer infrage kommen.
Hausmeister bzw. Hausmeisterin ist ein sinnvoller Beruf für dich, wenn
- du kommunikativ und aufgeschlossen bist
- dich die Arbeit bei Kälte, Hitze, Nässe oder Schmutz nicht abschreckt
- dir handwerkliche Aufgaben Spaß machen
- du körperlich fit und belastbar bist
Ein anderer Beruf als Hausmeister passt besser zu dir, wenn
- du schnell den Überblick verlierst
- du handwerklich und technisch nicht begabt bist
- du nicht gerne mit anderen Menschen redest
- du dir geregelte Arbeitszeiten wünschst
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Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung zum Hausmeister bzw. zur Hausmeisterin hast du zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Hausmeister?
Deine Kenntnisse kannst du unter anderem in der beruflichen Weiterbildung zum Technischen Hausmeister bzw. zum Technischen Hauswart (IHK) erweitern. Voraussetzung dafür ist meist eine abgeschlossene Ausbildung im handwerklich-technischen Bereich oder entsprechende Berufserfahrung. Die Weiterbildung dauert 8-12 Monate in Vollzeit und gliedert sich in mehrwöchige Module, die sich unter anderem mit den folgenden Themen befassen:
- Klimatechnik
- Brandschutz
- Energieversorgungstechnik
- Lüftung
- Sanitär- und Heizungstechnik
Je nach Bildungsanbieter kannst du im Rahmen der Weiterbildung gleichzeitig die Qualifikation als Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten erwerben. Willst du noch weiter hinaus, kommt für dich eventuell eine Weiterbildung als Fachwirt für Facility-Management infrage. Voraussetzungen für die Weiterbildungsprüfung der Handwerkskammer sind:
- eine abgeschlossene Ausbildung im kaufmännischen oder gewerblich-technischen Bereich
- die Teilnahme an einem entsprechenden Lehrgang bzw. eine Meisterprüfung in einem Bau-, Ausbau- oder sonstigen einschlägigen Handwerk.
Wenn du eine akademische Laufbahn anpeilst, kommt das Studienfach Facility-Management, Technisches Gebäudemanagement für dich infrage. Oder du machst deinen Bachelor oder Master im Fernstudium Facility Management, Gebäudemanagement oder Immobilienverwaltung.
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Hausmeisterdienste, Installation und Gebäudetechnik, Reinigung oder Abfallwirtschaft kennenzulernen.
Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Fachwirt - Facility-Management oder zum Hauswart/Haustechniker. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.
Passende Studiengänge sind:
- Facility-Management
- Technisches Gebäudemanagement
Im Bereich Facility-Management und Gebäudetechnik führt die Digitalisierung zu neuen Möglichkeiten und Entwicklungen. Beispielsweise ermöglicht Smart oder Connected Living mithilfe des Internets die Vernetzung von Heimgeräten wie Herd, Kühlschrank, Thermostat oder TV. Sensoren können im ganzen Haus verteilt werden und mittels Smartphone, Tablet oder teilweise auch durch Sprachsteuerung - aktiviert werden. Diese Entwicklungen sollen Nutzern nicht nur Komfort, sondern auch das Sparen von Strom- und Heizungskosten ermöglichen.
Für Hausmeister oder Hausmeisterinnen spielt ebenfalls vernetzte Gebäudetechnik wie Sicherheitssysteme oder Wasser- und Feuchtigkeitsmelder eine immer größere Rolle. Mieter können somit beispielsweise schneller einen Wasserschaden direkt melden und Hausmeister schneller auf Probleme reagieren.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Hausmeisterin beaufsichtigt Arbeiten" © Robert Kneschke - stock.adobe.com; „Maler- und Streicharbeiten verrichten" ©bella - stock.adobe.com; „Größere Schäden an die Hausverwaltung melden" ©Jörg Rofeld - Fotolia; „Kleinere Reparaturen ausführen" ©Erwin Wodicka - stock.adobe.com; „Heizkörper entlüften" ©linerpics - shutterstock.com; „Armaturen anbringen" ©Kzenon - stock.adobe.com