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E-Sportler / E-Sportlerin
Ausbildung & Beruf

Autsch, das war übel! Noch 20 Sekunden, bis du wieder ins Spiel eingreifen kannst, euer Team hat solche Situationen schon unzählige Male durchgespielt. Du gehst gleich über die Bottomlane und direkt auf den gegnerischen Turm. Klick, klick, klick – deine Augen bewegen sich schnell, deine Finger auch. Und … ja, geschafft – Sieg! Als E-Sportler gehören Übungsmatches genauso zu deinem Alltag wie große Turniere. Ein Spiel nach dem nächsten und immer weiter lernen.

Berufsbild E-Sportler / E-Sportlerin

Was macht ein E-Sportler (m/w/d)?

E-Sportler spielen Videospiele auf professionellem Niveau. Dabei handelt es sich meist um Multiplayer-Spiele, also solche, bei denen man (alleine oder im Team) gegen andere Spieler antritt.

E-Sport: Unter E-Sport versteht man einen digital stattfindenden sportlichen Wettkampf. Es geht darum, einen oder mehrere Gegner nach den offiziellen Regeln eines Computerspiels zu schlagen. Das Leistungsniveau, auf welches sich die Profis dabei begeben, ist für Zuschauer ebenso faszinierend anzusehen wie der Profifußball für den Fußballfan. Angelehnt an den klassischen Sport, finden so auch im E-Sport Wettkämpfe in großen Stadien statt und werden online übertragen. Es gibt Kommentatoren, Analysen, Interviews, Autogrammstunden und Pressekonferenzen. Die Infrastruktur der Teams ähnelt mit mehreren Trainern und Managern immer mehr dem Leistungssport, wie wir ihn kennen.

E-Sports-Profis verbringen ihre Zeit aber nicht nur damit, das von ihnen ausgewählte Spiel zu spielen. Trainieren ist zwar wichtig, aber zum Sportlerdasein gehört auch eine gewisse Selbstvermarktung. Hierfür nutzt du beispielsweise Social-Media-Kanäle, um auf dich aufmerksam zu machen. Siehe auch Berufsbild Streamer.

Darüber hinaus schaust du dir auch Matches anderer E-Sportler an und analysierst sie: Wie bewegen sie sich? Welche Strategie und Taktik nutzen sie – und wie könntest du dagegen bestehen?

Üblicherweise spezialisieren sich E-Sportler auf ein Genre und hier dann auf ein Spiel. Unterschieden wird in:

  • Echtzeit-Strategiespiele wie Dota, League of Legends, StarCraft
  • Shooter wie Counter-Strike, Fortnite, Call of Duty
  • Sportsimulationen wie FIFA oder Gran Turismo
  • Kartenspiele wie Hearthstone
  • Beat ’em up Actionspiele

3 Fakten über E-Sport

  • Der bekannteste deutsche Spieler ist Kuro Takhasomi.
  • Sein gewonnenes Preisgeld wird auf 5.128.788 Dollar geschätzt.
  • 2024 könnte E-Sport erstmals Olympische Disziplin werden.

Wie sieht der Berufsalltag als E-Sportler aus?

8 bis 12 Stunden Training am Tag sind für E-Sportler oft normal – und zwar rund ums Jahr. Für leidenschaftliche Zocker mag das wie ein Traum klingen, wenn du aber spielen musst, um besser zu werden und deinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten, kann es durchaus stressig werden. Spielst du im Team, musst du dich mit deinen Teamkollegen absprechen und Termine einhalten. Es gibt geplante Trainingscamps, aber auch Kooperationsanfragen, die du bearbeiten musst.

Hast du Glück, hast du als E-Sportler einen festen Vertrag mit Gehalt – in anderen Fällen lebst du von Preisgeldern, die du bei unterschiedlichen Gaming-Events gewinnen kannst. Sponsoren unterstützen Pro-Gramer, indem sie ihr Equipment übernehmen und sie als Werbeträger bezahlen.

E-Sportlerin vor Monitor E-Sportler gewinnt E-Sportler beim zocken

Wo arbeitet man als E-Sportler?

E-Sportler brauchen eine Konsole, einen PC oder ein Handy, um „ihr“ Spiel zu spielen. Meist halten sie sich also in Innenräumen auf und brauchen eine gute Internetverbindung. Profis spielen dabei nicht unbedingt zuhause, sondern reisen zu Turnieren um die ganze Welt. Bist du E-Sports-Profi, erwartet dich aber auf jeden Fall Bildschirmarbeit.

Ausbildung zum E-Sportler / zur E-Sportlerin

Was lernt man in der Ausbildung zum E-Sportler?

Eine Ausbildung zum E-Sportler gibt es nicht. In diesem Beruf heißt es: Learning by doing. Du spielst und spielst, trainierst und analysierst. Du solltest dich mit Strategie und Taktik beschäftigen und außerdem dafür sorgen, dass du genügend schläfst, gut isst und trinkst und somit fit bist. Dazu kommt die Wahl des passenden Videospiels und der richtigen Plattform: Liegen dir eher Ego-Shooter oder Sportspiele? Siehst du dich im Team oder als Einzelspieler? Lieber PC, Playstation oder Xbox?

Bis du Geld als E-Sportler verdienst, können einige Jahre vergehen. Wichtig sind hier vor allem Talent und Ehrgeiz – ein bestimmter Schulabschluss wird nicht gefordert.

E-Sportler werden: Voraussetzungen

Eigenschaften
  • Psychische Belastbarkeit
  • Kommunikationsstärke
  • Ehrgeiz
Stärken
  • Hohe analytische Fähigkeiten
  • Sehr gute Augen-Hand-Koordination
  • Enormes taktisches und strategisches Verständnis
Arbeitsbedingungen
  • Du bist dein eigener Chef
  • Keine geregelten Arbeitszeiten
  • Dienstreisen nur in Ausnahmefällen

Der Traum vom E-Sportler erfordert einerseits jahrelange Gaming-Erfahrung und Talent, andererseits auch das richtige Equipment. So benutzen E-Sportler besondere Computermäuse und zusätzliche Hilfsmittel wie Mouse Skatez, leistungsstarke Computer und spezielle Gamepads, Tastaturen oder Headsets, um noch schneller und genauer zu agieren.

Hast du das Gefühl, du bist unschlagbar und bereit für eine neue Herausforderung? Dann melde dich in Ranglisten an und tritt in Rangspielen gegen andere Gamer an. Gewinnst du, kannst du in der Rangliste aufsteigen und durch auffällig gute Leistungen einen Talentscout begeistern.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

Milena - Azubi bei der Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG
Milena Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG

Ein kreativer, abwechslungsreicher Beruf war schon immer mein Traum. 2019 habe ich mein Hobby dann zu meinem Beruf gemacht und meine Ausbildung zur Mediengestalterin für Bild und Ton bei der Märkischen Medienhaus Service GmbH begonnen. Schon beim Vorstellungsgespräch hat mich die Vielfalt der Arbeit beeindruckt. Von Imagefilmen, Liveveranstaltungen und Drohnenflügen bis hin zu Podcast-Produktionen und 360° Videos. Durch diesen bunten Mix an Einsätzen konnte ich gezielt meine Stärken entdecken und meine Fähigkeiten ausbauen. Das hat mir geholfen zu entscheiden, in welchem Bereich ich nach der Ausbildung gerne einsteigen möchte. So habe ich für mich persönlich herausgefunden, dass ich gerne kreativ in der Produktion arbeite, um selbst etwas zu erschaffen. Während der Ausbildungszeit hat jede:r die Möglichkeit, je nach Interessengebiet Praktika und Hospitationen durchzuführen, um weitere Eindrücke des Berufes zu bekommen und sein Wissen zu erweitern. Aufgrund der Pandemie konnte ich nicht so viele Erfahrungen sammeln, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem habe ich in dieser Zeit gelernt, mich auch selbst zu fördern und mit ungewissen Situationen umzugehen. Neben der Arbeitszeit im Unternehmen von 2 Wochen haben die Auszubildenden meist 1 Woche Berufsschule pro Monat, das variiert aber immer etwas individuell. Hier wird das Hauptaugenmerk auf die Theorie hinter der betrieblichen Praxis gelegt. Es ist außerdem sinnvoll, um die Breite des Berufes allgemein zusammenzufassen und einen Überblick darüber zu geben, was möglich ist.

K
Katharina Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.

2020 habe ich direkt nach dem Abitur mein Duales Studium Grafikdesign und visuelle Kommunikation begonnen, im September 2022 startete meine Ausbildungsphase. Schon während des Studiums wurde mir klar: Genau das will ich machen! Die Arbeit beim IW bestätigt dieses Gefühl täglich etwas mehr. Die Möglichkeit, in verschiedene Abteilungen reinzuschnuppern, bietet eine Bandbreite an Erfahrungen, die sonst wohl kaum gegeben ist. Täglich kann ich mich mit interessanten und vielfältigen Aufgaben auseinandersetzen, die mich persönlich und beruflich weiterbringen. Langweile ist ein Fremdwort. Eine besonders spannende Erfahrung ist für mich das Azubiprojekt Beroobi, an dem alle Auszubildenden gemeinsam arbeiten. Wir planen, drehen und schneiden unsere eigenen Videos zu verschiedensten ausbildungsrelevanten Themen. Insgesamt bin ich sehr dankbar für die Möglichkeit, meine Ausbildung hier im IW absolvieren zu können und freue mich auf die Zukunft.

T
Tamara media GmbH

„Bisher konnte ich vieles in der Theorie wie auch in der Praxis lernen. Mit den abwechslungsreichen Themen wird es auch fast nie langweilig und mit den vielen Projekten gibt es immer etwas zu schaffen. Durch die Internetrecherche und einen der vielen Infotage kam ich schnell zum Entschluss, dass die Ausbildung das Richtige für mich ist. Von den Dozenten werden die Kontakte vermutlich auch nach der Ausbildung nicht ganz verschwinden. Dasselbe gilt auch für die Mitschüler/Kollegen, die nach einer kurzen Zeit schon größtenteils zu einer kleinen Familie zusammengewachsen sind.“

I
Isabel media GmbH

„Bisher gesammelte Erfahrungen sind Kamera und Tontechnik, Bildgestaltung, Lichtgestaltung, Schnitt, Grundlagen Animation und Organisation. Der Anlass meiner Berufswahl war das weitflächige Arbeitsumfeld und die vielen Bereiche, in denen man später arbeiten kann.“

10 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung zum E-Sportler / zur E-Sportlerin zu mir?

E-Sportler ist ein toller Beruf für dich, wenn

  • du aus Misserfolgen lernst und trotzdem freundlich bleibst
  • du gerne Videospiele spielst
  • du ein Teamplayer bist
  • du ausdauernd und ehrgeizig bist

Der Beruf E-Sportler passt nicht gut zu dir, wenn

  • du dir einen sicheren Arbeitsplatz wünschst
  • du vom ersten (Arbeits-)Tag an Geld verdienen möchtest
  • du dich nicht lange konzentrieren kannst
  • du nicht im Sitzen arbeiten willst

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten

Professionelle E-Sportler gibt es noch nicht so lange und die E-Sports-Szene in Deutschland ist recht jung. Es gibt zwar viele – auch namhafte – Teams, aber im Vergleich zur Anzahl passionierter Videospieler wenige Profis. Um Geld mit E-Sports zu verdienen, musst du besser als gut sein und schnell reagieren können, außerdem ist die Entwicklung der Szene schwer vorherzusehen.

Klar ist aber: Nur wenige schaffen den Sprung vom Amateur zum Profi und können davon leben. Als E-Sportler hast du außerdem eine kurze Karrierezeit, da E-Sport innerhalb einer schnelllebigen Branche stattfindet und deine Reaktionszeit mit dem Alter langsamer wird.

Zudem sammelst du in dieser Tätigkeit keine berufsqualifizierenden Erfahrungen. Daher solltest du stets auch auf eine zusätzliche Berufsausbildung setzen. Die Academy of eSports bietet verschiedene Aus- und Weiterbildungen sowie Studiengänge an.

Du suchst einen bestimmten Beruf?

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Weitere Infos

Bildnachweis: "Gamer-Team mit Headset vor Monitoren" © Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com, "E-Sportlerin vor Monitor" © OSTAPENKO ANTON - stock.adobe.com, "Gamer gewinnt" © Monkey Business Images - stock-adobe.com, "E-Sportler beim Zocken" © Anastassiya - stock.adobe.com