Industriemechaniker / Industriemechanikerin
Ausbildung & Beruf

Industriemechaniker / Industriemechanikerin
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Es ist 07:00 Uhr morgens und Schichtwechsel in deinem Betrieb. Deine Kollegen aus der Nachtschicht informieren dich, dass in der Produktion die Kontrolllampe einer Maschine defekt ist und ausgetauscht werden muss. Außerdem läuft das Förderband, mit denen Gläser voll mit leckerem Honig aus der Maschine befördert werden, nicht optimal. Der Fehler muss dringend behoben werden, damit die Produktion reibungslos funktionieren kann. Als dein Handy klingelt und eine Störung gemeldet wird, weißt du, dass ein abwechslungsreicher Arbeitstag als Industriemechaniker auf dich wartet.
Berufsbild Industriemechaniker / Industriemechanikerin
Was macht ein Industriemechaniker (m/w/d)?
Als Industriemechaniker kontrollierst du Produktions- und mechanische Prozessabläufe und sorgst dafür, dass Maschinen und Anlagen jederzeit betriebsbereit sind und optimal funktionieren. Daneben baust du ganze Maschinen und Anlagen an Produktionsstandorten, nimmst diese in Betrieb und weist gegebenenfalls Kundenunternehmen in die Bedienung der Anlage ein. Die Wartung und die Reparatur der Anlagen und Maschinen gehören ebenfalls zum Berufsbild des Industriemechanikers.
Industriemechaniker packen schon während der Ausbildung ordentlich mit an. Als Auszubildender bist du von Anfang an daran beteiligt, große Industriemaschinen anzufertigen und zu bedienen. Dein Ausbilder zeigt dir, wie du richtig drehst, fräst und feilst, um am Ende genau das Bauteil in den Händen zu halten, das der Maschine noch fehlt. Dabei kommt es oft auf tausendstel Millimeter an. Hier ist also Präzision gefragt.
Neben der Fertigung gehört auch die Montage zu den Aufgaben eines Industriemechanikers. Wo fange ich an? Was muss ich alles berücksichtigen, um möglichst einfach eine Industriemaschine aufzubauen?
In deinem Berufsalltag als Industriemechanikerin geht es neben deiner eigenen Arbeitszeit und Gesundheit natürlich auch ums Geld. Und zwar um gar nicht wenig! Ausgebildete Industriemechaniker arbeiten an Maschinen die Tausende oder sogar Millionen Euro wert sind. Wenn diese Industrieanlange stillstehen fallen für den Betrieb horrende Kosten an. Präzise und sorgfältige Arbeit gehört für Industriemechaniker deshalb zu ihren Grundsätzen.
Aber keine Angst! Du stehst mit den Maschinen schließlich nicht alleine da. Deine Ausbilder zeigen dir Schritt für Schritt, was du beachten musst und wie du am besten vorgehst. Außerdem fängst du nicht an Tag 1 mit den aufwändigsten und teuersten Maschinen an – du arbeitest dich langsam durch die Werkshalle bis du alle kennengelernt hast.
Wie sieht der Berufsalltag eines Industriemechanikers aus?
Als Industriemechaniker benötigst du hauptsächlich handwerkliches Geschick und ein gutes technisches Verständnis. Du hast es mit vielen unterschiedlichen Anlagen zu tun, die mal mehr und mal weniger körperlichen Einsatz verlangen. Das Heben schwerer Bauteile oder die Arbeit in engen Räumen gehört zu deinem Arbeitsalltag als Industriemechaniker. Eine wichtige Aufgabe ist es, die Maschinen und Anlagen regelmäßig zu warten und auftretende Fehler zu beseitigen. Als Industriemechaniker im Bereich der Produktionstechnik richtest du Anlagen ein und übernimmst gegebenenfalls die Einweisung an der Anlage. Teilweise stellst du kleine Ersatzteile mithilfe einer CNC-Maschine eigenständig her.
Wo arbeitet man als Industriemechaniker?
Industriemechaniker sind überall dort zu finden, wo große Maschinen oder Produktionsanlagen zum Einsatz kommen. In erster Linie arbeiten Industriemechaniker in Werk- oder Produktionshallen oder in Werkstätten. Aber auch an Flughäfen kommen Industriemechaniker zum Einsatz, denn Gepäckförderanlagen und Fahrtreppen müssen ebenfalls regelmäßig gewartet und repariert werden. Manche Industriemechaniker arbeiten im Außendienst als Servicetechniker. Sie werden von Kundenunternehmen immer dann angefordert, wenn eine Wartung ansteht oder eine Maschine kurzfristig repariert werden muss.
Ausbildung zum Industriemechaniker / zur Industriemechanikerin
Wie werde ich Industriemechaniker bzw. Industriemechanikerin?
Die Voraussetzungen für die Ausbildung Industriemechaniker sind:
- Mindestens Hauptschulabschluss
- Gutes Sehvermögen, kein Allergien gegen Metalle
- Technisches Verständnis
- Fingerspitzengefühl
Am wichtigsten ist jedoch dein Interesse an der Ausbildung und dem Beruf!
Ausbildungsstellen zum Industriemechaniker werden häufig für Schulabgänger mit Realschulabschluss, also mittlerer Reife ausgeschrieben. Allerdings haben Bewerber mit Hauptschulabschluss auch gute Chancen wenn sie technisches Verständnis mitbringen. Falls du dir schwer tust eine Ausbildungsstelle in deinem Traumberuf zu finden, bewirb dich für ein Praktikum.
Schulfächer
- Mathe
- Physik
- Werken/Technik
Stärken
- Handwerkliches Geschick
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Neugierde & Lernbereitschaft
Arbeitsbedingungen
- Umfeld: Werkstatt/Produktionshalle
- Feste Zeiten
- Keine Reisen
Für deine spätere Arbeit ist es wichtig, über gutes Sehvermögen zu verfügen, um keine Probleme bei kleinteiligen Aufgaben zu haben. Zudem werden nur Bewerber eingestellt, die keine Allergien gegen Metalle wie beispielsweise Nickel haben. Diese Voraussetzungen prüft ein Arzt beim Einstellungstest.
Sorgfalt und Genauigkeit sind ebenso wichtige Voraussetzungen. Es ist wichtig, dass du dir stets einen Überblick über alle notwendigen Arbeitsschritte verschaffst und dir überlegst, welche Reihenfolge dafür sinnvoll ist. Wenn nämlich ein Bauteil bei der Montage vergessen wird, kommt man später wahrscheinlich nicht mehr an die Stelle, wo es eingebaut werden muss. Dadurch verliert man viel Zeit, weil man alle übrigen Teile wieder abmontieren muss. Auch bei der Bedienung von Industriemaschinen ist jede Einstellung wichtig. Kleine Fehler sorgen für den Verlust von großen Mengen an Rohmaterialien und damit Geld.
Auch Fingerspitzengefühl ist gefragt. Schließlich hast du es häufig mit kleinsten Bauteilen zu tun und es zählt jeder Millimeter. Genaues Vermessen, Planen und Nachprüfen ist das A und O bei der Arbeit als Industriemechaniker. Denn passt ein Bauteil am Ende nicht, muss es im schlimmsten Fall neu angefertigt werden. Das kostet unnötig Rohmaterialien und Zeit. Präzision sollte also zu deinen Leidenschaften gehören.
Generell brauchst du nicht unbedingt groß und kräftig zu sein. Auch Frauenpower ist gerne gesehen. Allerdings solltest du dich darauf einstellen, dass dich in deinem späteren Berufsleben wahrscheinlich keine regelmäßigen Arbeitszeiten erwarten sondern Schichtarbeit. Außerdem bist du zumeist in Werkshallen beschäftigt. Dort gibt es kaum Fenster, es ist oft laut und riecht nach Öl. Dafür fällt natürlich auch die Vergütung höher aus. Denn die Metallbranche kann generell gute Löhne vorweisen und obendrauf gibt es noch Zulagen für Wochenend- und Nachtarbeit.
Was lernt man in der Ausbildung zum Industriemechaniker?
Je nach Ausbildungsbetrieb lernst du, wie Maschinen und große Anlagen im Einzelnen funktionieren und wie sich die Bauteile der Maschinen zusammensetzen. Im Bereich des Feingerätebaus stellst du andere Maschinen und Geräte her als etwa im Maschinen – und Anlagenbau. In Produktionsbetrieben lernst du in erster Linie den Neubau von Werkteilen und Geräten und beschäftigst dich mit der Wartung, Pflege und Instandhaltung der Maschinen und Anlagen.
Der theoretische Teil der Ausbildung wird dir in der Berufsschule vermittelt. Physik, Mathematik und Informatik sind grundlegende Fächer, in denen dir unter anderem technisches Verständnis, und Verständnis der Berechnung von Maßteilen vermittelt wird. Daneben werden in den Berufsschulen noch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Englisch unterrichtet.
Wie läuft die Ausbildung zum Industriemechaniker ab?
Die Ausbildung zum Industriemechaniker/ zur Industriemechanikerin...
- ist eine duale Ausbildung (Werkshalle/Berufsschule),
- bietet 4 Spezialisierungsmöglichkeiten
- und dauert ohne Verkürzung 3,5 Jahre.
Die Inhalte der Ausbildung unterscheiden sich bei unterschiedlichen Lehrbetrieben nur minimal.
Du willst es genauer wissen? Bei der Ausbildung zum Industriemechaniker handelt es sich um einen Monoberuf. Das bedeutet es gibt keine Fachrichtungen, auf die du dich spezialisieren kannst, wie beispielsweise Elektroniker für Automatisierungstechnik. Stattdessen gibt es aber 4 verschiedene Spezialisierungen, nämlich:
- Feingerätebau,
- Maschinen- und Anlagenbau,
- Produktionstechnik
- und Instandhaltung.
Während deiner Ausbildung vertiefst du deine Kenntnisse in einer der 4 Spezialisierungen. Welche Spezialisierung dies in deinem Fall ist, hängt von deinem Ausbildungsbetrieb und der ausgeschriebenen Ausbildungsstelle ab.
Im Klartext: Alle Auszubildenden haben die gleiche Grundausbildung und kennen alle 4 Spezialisierungen. Wenn dein zukünftiger Arbeitgeber eine Ausbildungsstelle zum Industriemechaniker – Feingeräte ausschreibt, bedeutet das, dass du diesen Bereich intensiver erlernst und wahrscheinlich nach der Ausbildung auch mit Feingeräten arbeitest.
Generell zählt die Ausbildung zum Industriekaufmann zu den anerkannten dualen Ausbildungsberufen. Du wirst deshalb abwechselnd die Berufsschule besuchen und in der Werks- bzw. Produktionshalle die praktischen Arbeitsschritte lernen. Dieses Zusammenspiel ist gerade beim Industriemechaniker sehr sinnvoll und wichtig, weil du in der Schule z.B. erlernst, wie unterschiedliche Metalle beschaffen sind. Je nachdem mit welchem Stahl oder Rohmaterial du arbeitest, kannst du Arbeitsschritte im Betrieb unterschiedlich ausführen.
Im Laufe deiner Ausbildung zum Industriemechaniker/ zur Industriemechanikerin musst du verschiedene Prüfungen ablegen. Dazu zählt einerseits die Zwischenprüfung, die du im 2. Ausbildungsjahr ablegen musst. Nach der Ausbildungszeit kommt die Abschlussprüfung auf dich zu. In 3 schriftlichen und 1 praktischen Prüfung beweist du dabei dein Können und darfst dich anschließend staatlich anerkannter Industriemechaniker nennen. Zudem führst du laufend ein Berichtsheft, indem du dokumentierst welche Aufgaben du in der Ausbildung übernommen hast. Dies gilt als dein Ausbildungsnachweis.
duale Ausbildung
3,5 Jahre, Verkürzung möglich
975 - 1.207 €
Wie viel verdient ein Industriemechaniker in der Ausbildung?
Dein Verdienst als Industriemechaniker bzw als Industriemechanikerin unterscheidet sich je nach Region und je nachdem, ob dein Betrieb tariflich gebunden ist.
- Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt meist bei circa 975 Euro brutto im Monat.
- Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit einem Lohn von 1.045 Euro brutto im Monat rechnen.
- Im dritten Jahr deiner Ausbildung liegt der Verdienst bei 1.130 Euro brutto im Monat.
- Im vierten Ausbildungsjahr ist mit einem Gehalt von durchschnittlich 1.207 Euro brutto im Monat zu rechnen.
Du möchtest gerne noch mehr über den Lohn als Industriemechaniker bzw. Industriemechanikerin erfahren? Dann schau dich gerne auf unserer Gehaltsseite um.
Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis
Passt die Ausbildung zum Industriemechaniker / zur Industriemechanikerin zu mir?
Du bist geeignet für den Beruf des Industriemechanikers, wenn:
- du technisches Grundverständnis besitzt
- du körperlich anspruchsvoll arbeiten kannst
- du verantwortlich und sorgfältig arbeiten kannst
- du mindestens einen Hauptschulabschluss in der Tasche hast
Du bist eher weniger geeignet, wenn:
- du lärm- und geräuschempfindlich bist
- du dich nicht gut konzentrieren kannst
- du nicht gerne in Schichten arbeitest
- du körperlich nicht belastbar bist
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Ausbildung zum Industriemechaniker (m/w/d)
IFA Powertrain GmbH & Co.KG
- 39340 Haldensleben
- 14.08.2023
Eine Tätigkeit im Bereich Technik, Metall & Maschinenbau kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach deiner Ausbildung kannst du verschiedene Wege einschlagen, um dich weiterzubilden. Bei den Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Formen:
- Anpassungsfortbildung,
- Aufstiegsfortbildung &
- Studium
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Industriemechaniker / zur Industriemechanikerin
Durch eine Anpassungsfortbildung kannst du neues theoretisches Wissen erlernen und bereits erlernte Inhalte vertiefen. Vor allem die Bereiche Produktions-, Fertigungstechnik und Maschinen-, Anlagenbau werden hier unter anderem behandelt.
Die Aufstiegsfortbildung hilft dir dabei, in Führungspositionen zu gelangen. Hierfür kannst du eine Prüfung als Industriemeister im Bereich Metall oder eine Weiterbildung als Techniker in Maschinentechnik mit dem Schwerpunkt Betriebstechnik abschließen. Für den Meister brauchst du bereits einschlägige Berufserfahrung und kannst deine eigenen Azubis ausbilden.
Typische Studienberufe für ausgebildete Industriemechaniker sind:
- Maschinenbau
- Produktionstechnik
- Automatisierungstechnik
- Mechatronik
Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Industriemechaniker
Die Automatisierung der Industrie wächst und das Berufsbild Industriemechaniker ist mit dem des Schlossers von damals längst nicht mehr vergleichbar. Immer mehr mechanische Bauteile werden in Maschinen und Produktionsanlagen gegen elektrische Bauteile ersetzt. Das hat wiederum einen positiven Effekt auf das Berufsbild Industriemechaniker. In naher Zukunft wird kaum ein produzierendes Unternehmen ohne Industriemechaniker auskommen. Auch die Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig. Lehrgänge und Kurse ermöglichen es ausgebildeten Industriemechanikern sich auf bestimmten Gebieten zu spezialisieren. Eine weitere Option ist die Weiterbildung zum Techniker oder geprüften Industriemeister. Selbst ein angeschlossenes Studium in Richtung Maschinenbau oder Produktionstechnik ist nach der Ausbildung möglich.
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