Maßschuhmacher / Maßschuhmacherin
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Was macht ein Maßschuhmacher (m/w/d)?
Ein Maßschuhmacher fertigt maßgeschneiderte Schuhe, die optimal auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kundschaft abgestimmt sind. Dabei wird besonderer Wert auf die Auswahl geeigneter Materialien gelegt, das Erstellen von Schnittmustern und das präzise Zusammensetzen der Schuhbestandteile. Zu den Aufgaben gehört nicht nur die Herstellung von Maßschuhen, sondern auch die Reparatur und Anpassung von bestehenden Schuhen, um eine lange Haltbarkeit zu gewährleisten. So entsteht für jeden Kunden ein individuelles und perfekt passendes Schuhwerk.
Wo kann ich als Maßschuhmacher arbeiten?
Als Maßschuhmacherin oder Maßschuhmacher gibt es vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Du kannst in handwerklichen Werkstätten arbeiten, die sich auf Maßschuhe spezialisiert haben. In der Schuhindustrie besteht ebenfalls Bedarf an Fachkräften, vor allem in Abteilungen für Sonderanfertigungen. Auch orthopädische Fachgeschäfte bieten Chancen, vor allem für die Herstellung von medizinischen Schuhen. Weiterhin sind Theater und Filmproduktionen interessante Arbeitgeber, die spezielle Schuhe für ihre Produktionen benötigen. Diese Vielfalt ermöglicht es, je nach Interessenbereich den passenden Arbeitsplatz zu finden.
Die Arbeitszeiten eines Maßschuhmachers sind je nach Einsatzort variabel. In handwerklichen Betrieben gelten meist regelmäßige Arbeitszeiten von Montag bis Freitag. In der Schuhindustrie kann es hingegen zu Schichtarbeit kommen, abhängig vom Produktionsbetrieb. Überstunden können erforderlich sein, besonders bei eiligen Aufträgen.
Wie viel verdient ein Maßschuhmacher?
Nach Abschluss der Ausbildung zum Maßschuhmacher in Deutschland liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 2.472 Euro brutto monatlich. Mit wachsender Berufserfahrung kann das Gehalt auf bis zu 2.800 Euro brutto pro Monat ansteigen. Regionale Unterschiede spielen eine bedeutende Rolle. So kann das Jahresgehalt beispielsweise in Bayern bis zu 33.504 Euro betragen. Dabei beeinflussen Faktoren wie Erfahrung, Qualifikation und der Arbeitsort das Einkommen erheblich.
Wie viel verdient ein Maßschuhmacher in der Ausbildung?
Konkrete Aussagen zum Ausbildungsgehalt als Maßschuhmacher sind leider nicht möglich. Das liegt z. B. daran, dass die Gehälter regional schwanken und Tariflöhne anders ausfallen als Gehälter in der freien Wirtschaft.
Gehen wir davon aus, dass dein Ausbildungsbetrieb nach dem Tarifvertrag fürs Schuhmacherhandwerk zahlt, kannst du mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 740 Euro
- im 2. Ausbildungsjahr: 805 Euro
- im 3. Ausbildungsjahr: 921 Euro
Wie läuft die Ausbildung als Maßschuhmacher ab?
Die Ausbildung zur Maßschuhmacherin erfolgt dual, also sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule. Im Betrieb lernt man die praktischen Fertigkeiten wie das Schneiden und Zusammensetzen von Schuhmaterialien. In der Berufsschule werden theoretische Kenntnisse vertieft, beispielsweise in Materialkunde und Design. Darüber hinaus gehören Kundenservice sowie die Beratung über Passform und Design zu den Inhalten, die erlernt werden, um den Beruf umfassend ausüben zu können.
Wie lange dauert die Ausbildung als Maßschuhmacher?
Die duale Ausbildung zur Maßschuhmacherin dauert in der Regel drei Jahre. Allerdings gibt es die Möglichkeit auf eine Ausbildungsverkürzung. Diese Verkürzung kann bei besonders guten Leistungen in Berufsschule und Betrieb oder bei bereits vorhandener Berufsqualifikation beantragt werden. In solchen Fällen kann die Dauer auf zweieinhalb bis zwei Jahre reduziert werden.
Was sind die Ausbildungsinhalte als Maßschuhmacher?
In der Ausbildung zum Maßschuhmacher oder zur Maßschuhmacherin werden unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt. Zu den wichtigsten Inhalten gehören die Materialkunde, bei der verschiedene Lederarten und Stoffe kennengelernt werden. Ebenfalls wichtig sind die Techniken der Schuhherstellung, wie das Nähen und Präzisionsarbeiten am Fertigprodukt. Darüber hinaus ist die Kundenberatung ein wesentlicher Bestandteil, um individuelle Wünsche zu berücksichtigen. So wird man umfassend auf den Beruf vorbereitet.
Für eine Ausbildung als Maßschuhmacher ist ein mittlerer Schulabschluss oft eine Voraussetzung. Handwerkliches Geschick, ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen und Kreativität sind vorteilhaft. Ein Interesse an Mode und Design ist hilfreich, um den Anforderungen des Berufs gerecht zu werden. Zudem sind Sorgfalt und Präzision wichtig, da die Arbeit an maßgefertigten Produkten ein hohes Maß an Genauigkeit erfordert.
- Mathe
- Werken/Technik
- Biologie
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Gespür für Ästhetik
- Umfeld: Werkstätten, Verkaufsräume
- Arbeit bei Dämpfen, Staub und Gerüchen
- Kontakt mit Kunden
Nach Abschluss der Ausbildung zur Maßschuhmacherin gibt es vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst eine Meisterschule besuchen, um den Titel „Schuhmachermeisterin“ zu erlangen und eigene Geschäfte zu führen. Weitere Spezialisierungen in Orthopädieschuhtechnik oder Schuhdesign eröffnen neue Möglichkeiten. Ein Studium in Textil- oder Bekleidungstechnik kann zusätzliche Karrierechancen bieten, etwa in leitenden Positionen oder im Designbereich, wo kreative Ideen gefragt sind.
Der Beruf Maßschuhmacher bietet spannende und vielfältige Karrieremöglichkeiten. Durch eine fundierte Ausbildung und gezielte Weiterbildungen eröffnet sich ein breites Spektrum an Arbeitsbereichen. Egal, ob in Spezialwerkstätten, der Industrie oder als Selbstständiger, kreative und handwerklich begabte Menschen finden zahlreiche Wege, sich beruflich zu verwirklichen. Diese Vielfalt macht den Beruf besonders reizvoll und bietet Raum für persönliche Entfaltung.
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Bildnachweis:
„Maßschuhmacher“ ©alfa27 - stock.adobe.com
„Maßschuhmacherin fertigt Skizzen an“ ©HQUALITY - stock.adobe.com
„Maßschuhmacher schleift Leiste“ ©Monkey Business - Fotolia
„Maßschuhmacher näht Sohle an“ ©Malota - shutterstock
„Maßschuhmacher arbeitet mit Hammer“ ©Bork - shutterstock
„Maßschuhmacher arbeitet in einer Werkstatt“ ©Anna Kosolapova - stock.adobe.com