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Pilot / Pilotin
Ausbildung & Beruf

Nach einem fünfstündigen Flug steht gleich die Landung in Berlin an. Die Sonne scheint, es ist gute Sicht. Du stehst als Pilot in engem Kontakt mit den Fluglotsen im Tower, die dir mitteilen, welche Landebahn in welchem Zeitslot für euch geblockt ist. Noch eine enge Kurve und der Countdown: „Fourty, thirty, twenty, ten“ … gelandet! Gemeinsam mit deinem Team hast du einen weiteren Flug sicher und pünktlich absolviert.

Berufsbild Pilot / Pilotin

Was macht ein Pilot (m/w/d) ?

Als Pilot liegt dein Arbeitsplatz größtenteils über den Wolken. Jeder Flugeinsatz wird erst einmal am Boden geplant und vorbereitet. Für dein Fluggerät bist du selbst verantwortlich:

  • Du überprüfst es regelmäßig auf seine Betriebssicherheit,
  • gibst Repara­turen und Wartungsarbeiten in Auftrag
  • und führst gründlich Buch über alle diese Vorgänge.

Du steuerst entweder ein Flugzeug oder einen Hubschrauber. Dein Fluggerät steuerst du alleine oder im Team, du beförderst damit Personen oder Fracht, für die du die Verantwortung trägst. Manche Piloten führen aber auch Beobachtungs-, Rettungs- oder Erkundungsflüge durch.

Auch in kritischen Situationen bist du in der Lage, deine Maschine sicher durch die Lüfte zu steuern, denn du weißt stets über die Wetterlage und die beste Flugroute Bescheid. Dabei behältst du die Bordinstrumente genau im Auge und stehst über Funk in Kontakt mit der Flugsicherung. Eure Kommunikationssprache ist dabei Englisch. Nach dem Flug erstellst du Berichte. Bei allen deinen Tätigkeiten hältst du die nationalen und internationalen Regelungen und Bestimmungen ein.

Wie sieht der Berufsalltag als Pilot aus?

Pilot ist nicht gleich Pilot und darum unterscheidet sich auch der Arbeitsalltag von Piloten stark voneinander. Üblicherweise steht aber vor dem Flug ein Briefing an, in dem sich das Team trifft und Flugroute und weitere Flugdaten besprochen werden.

Als Berufs-Flugzeugführer (CPL(A)) darfst du entweder alleine ein kleineres Flugzeug steuern, für dessen Typ du eine spezielle Lizenz besitzt. Oder du bist in einem größeren Flugzeug, das von 2 Piloten geflogen wird, als Co-Pilot im Einsatz.

Als Verkehrs-Flugzeugführer (ATPL(A)) darfst du auch alle Großflugzeuge wie einen Airbus oder eine Boeing als verantwortlicher Kapitän steuern. Dafür musst du zusätzliche Fluglizenzen erworben und noch mehr Flugstunden absolviert haben.

Piloten machen Notizen im Cockpit 2 Piloten während eines Flugs Co-Pilot zeigt Kind Steuerelemente Pilotin im Cockpit

Wo arbeiten Piloten?

Piloten arbeiten vor allem im Cockpit, sind aber natürlich auch am Flughafen oder Flugplatz oder in der Wartungshalle unterwegs. Als Flugzeugführer findest du häufig Beschäftigung bei Charter-Gesellschaften, als Firmenpilot oder auch in Flugschulen. Als Verkehrs-Flugzeugführer (ATPL(A)) arbeitest du darüber hinaus häufig bei Fluggesellschaften im Linienflugverkehr.

Sowohl Flugzeug- als auch Hubschrauberführer sind bei der Bundeswehr im Einsatz oder werden für Kranken­transporte sowie Schädlingsbekämpfung aus der Luft gebraucht. Der Berufshubschrauberführer (CPL(H)) findet außerdem Arbeit bei der Polizei oder bei Spezialtransport-Unternehmen.

Ausbildung zum Pilot / zur Pilotin

Wie werde ich Pilot bzw. Pilotin?

Egal ob Flugzeug- oder Hubschrauberführer, um Pilot zu werden, ist rechtlich keine besondere schulische Bildung vor­ge­schrieben. Von den meisten Ausbildern wird aber die (Fach-)Hochschul­reife voraus­gesetzt. In jedem Fall spielt eine umfassen­de Allgemeinbildung eine wichtige Rolle. Gute Noten solltest du vor allem in Mathematik, Physik und Englisch mitbringen. Aber auch vertiefte Kenntnisse in Geografie/Erdkunde und Werken/Technik sind von Vorteil.
Besonders wichtig für einen Piloten sind persönliche Stärken wie körperliche und psychische Belastbarkeit, eine gute Reaktions­ge­schwindigkeit und Raumorientierung, Selbstorganisation sowie ein besonderes Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein.

Schulfächer
  • Mathe
  • Physik
  • Englisch
Stärken
  • Selbstorganisation
  • Durchhaltevermögen
  • Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Personenbeförderung (Zug, Bus. Flugzeug)
  • Schichtdienst
  • Überdurchschnittlich viel Kontakt mit Menschen

Um zur Pilotenausbildung zugelassen zu werden, müssen außerdem einige berufstypische Voraus­set­zun­gen erfüllt sein: Vorgeschrieben ist ein Mindestalter von 17 Jahren.
Darüber hinaus musst du ver­schie­dene Nachweise und Erklärungen einreichen, z. B.:

  • über schwebende Strafverfahren
  • deine flug­medizi­nische Tauglichkeit
  • eine Erste-Hilfe-Ausbildung
  • Auszug aus dem Verkehrs­zentral­register
  • bei Bedarf eine Bestätigung der Zuverlässigkeit von der Luft­sicher­heitsbehörde

Was lernt man in der Ausbildung zum Pilot (m/w/d)?

Pilot ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildungen zum Berufs-Flugzeugführer, Verkehrs-Flugzeugführer und Hubschrauberführer sind aber nach EU-Recht bundesweit einheitlich geregelt und verlaufen schulisch. Angeboten werden sie von Flug- und Fliegerschulen, für angehende Verkehrs-Flugzeugführer von Verkehrs-Fliegerschulen oder direkt von Flugunternehmen. Auch die Bundeswehr bietet Ausbildungen als Pilot an.

Die Dauer und der genaue Ablauf hängen einerseits vom Ausbildungs-Anbieter ab und andererseits davon, ob du sie im Block oder in Modulen (z. B. berufsbegleitend) absolvierst. In Modulen dauert die Pilot-Ausbildung länger.

Deine Ausbildung als Pilot setzt sich aus theoretischen und praktischen Teilen zusammen. Um Berufs-Flugzeugführer zu werden benötigst du mindestens 150 Flugstunden, wobei du einen Teil davon auch an Bord eines Hubschraubers oder Reise-Motorseglers absolvieren darfst. Als Verkehrs-Flugführer sind mindestens 195, als Berufs-Hubschrauberführer 135 Flugstunden vorgeschrieben.

Theoretische Kenntnisse eignest du dir über allgemeine Luftfahrzeugkunde, Luftrecht, Flugplanung und Meteorologie an. Außerdem beschäftigst du dich mit dem menschlichen Leistungsvermögen, mit Massen und Schwerpunktlagen, mit Aerodynamik und mit Notfallmaßnahmen. Am Ende deiner Pilotenausbildung legst du vor dem Luftfahrtbundesamt deine Abschlussprüfung ab. Erst absolvierst du den theoretischen, danach den praktischen Teil.

Passt der Beruf Pilot / Pilotin zu mir?

Pilot ist der passende Beruf für dich, wenn

  • du körperlich und psychisch belastbar bist
  • du schnell und flexibel reagieren kannst
  • du gerne Verantwortung übernimmst
  • du einen langen Atem hast

Du solltest nicht Pilot werden, wenn

  • du Probleme beim räumlichen Sehen hast
  • du unter Druck keine Entscheidungen treffen kannst
  • du nicht gern auf Englisch kommunizierst
  • du nicht gern im Sitzen arbeitest

Alternativen zur Pilotenausbildung

Du möchtest gerne einen Beruf am Flughafen, die Ausbildung zum Pilot ist aber nicht das richtige für dich? Dann könnte ein kaufmännischer oder technischer Beruf rund um Flughafen und Fluggeräte eine Alternative sein.

Ausbildung zum Flugbegleiter / zur Stewardess

Du möchtest „hoch hinaus“, aber nicht als Pilot? Dann wäre vielleicht die Ausbildung zumFlug­begleiter etwas für dich. Sie läuft schulisch ab und dauert nur 6-12 Wochen. In diesem Beruf kümmerst du dich um das Wohl der Fluggäste und bist an Bord ihr Ansprechpartner in sämtlichen Belangen. Zum Teil mehr­sprachig informierst du die Passagiere über den Flug und die Sicherheits­vor­schriften und kontrollierst deren Ein­haltung.

Ausbildung zum Fluglotsen (m/w/d)

Im Gegensatz zum Piloten behältst du als Fluglotse festen Boden unter den Füßen. Trotzdem sind deine Dienste für den reibungs­losen Ablauf des Luftverkehrs unverzichtbar. Mithilfe moderns­ter Technik überwachst du vom Kontroll-Tower oder -zentrum aus den Flugverkehr. Über Funk gibst du den Piloten in deinem Sektor Anweisungen für Start, Landung und Navigation. Die Ausbil­dung ist schulisch und dauert 3 Jahre.

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Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Pilot / Pilotin

Im nationalen und internationalen Luftverkehr werden Emissionen ausgestoßen. An treibstoffeffizienten Flugzeugen kannst du als Pilot zwar nicht forschen, aber durch deine Arbeitsweise dazu beitragen, die Umwelt weniger zu belasten. Direkte Anflugwege, weniger Ausweichrouten oder spektakuläre Manöver: all das sorgt für weniger Verbrauch und ist somit ein kleiner Schritt in Richtung grünere Zukunft.

Da auch weiterhin mit einem hohen Transportaufkommen per Flugzeug zu rechnen ist, hast du als Pilot definitiv einen Beruf, den es auch in einigen Jahren noch geben wird. Zwar helfen dir automatische Assistenzsysteme – durch einen Roboter ersetzt werden Piloten aber wohl vorerst nicht.

Du suchst einen bestimmten Beruf?

Weitere Infos

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Bildnachweis:
„Zwei Piloten im Cockpit" © Westend61 / Piotr Kozuch / Fotolia, "Piloten machen Notizen" © Giolitto Luisella - stock.adobe.com, "2 Piloten während eines Flugs" © hxdyl - stock.adobe.com, "Co-Pilot zeigt Kind Steuerelemente" © Sidekick - stock.adobe.com, "Pilotin im Cockpit" © NATALIA BOSTAN - stock.adobe.com, "Pilot im Hubschrauber" ©philipus - stock.adobe.com, „Check-in Schalter am Flughafen" © www.danielberkmann.com / Fotolia, „Flugzeug von vorne" © Wei Ming / Shutterstock.com, „Flugzeug im Hangar" © NIKOLA FIFIC / Fotolia, „Lächelnde Flughafenmitarbeiterin" © Tyler Olson - stock.adobe.com / Fotolia, „Fluglotse bei der Arbeit im Tower" © Cylonphoto / Fotolia, „Pilot und Flugbegleiterinnen" © Trish23 / Fotolia