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Psychotherapeut / Psychotherapeutin
Ausbildung & Beruf

Du bist von der menschlichen Psyche fasziniert und beschäftigst dich gerne damit, wie wir denken und handeln? Als Psychotherapeut ist genau das dein Daily Business. Du unterstützt Klienten in teils schwerwiegenden Problemsituationen und hilfst ihnen bei der Bewältigung psychischer Krisen. In vertrauensvollen Gesprächen mit dem Patienten / der Patientin diagnostizierst du die Erkrankung, erklärst Zusammenhänge und wendest psychotherapeutische Verfahren an, um die Situation zu verbessern. Klingt heftig? Das kann sein, aber wie toll fühlt es sich wohl an, wenn die Therapie erfolgreich war und es dem Klienten / der Klientin dank deines Einsatzes besser geht?

Berufsbild Psychotherapeut / Psychotherapeutin

Was macht ein Psychotherapeut (m/w/d)?

Die Einsatzmöglichkeiten für Psychotherapeuten und -therapeutinnen sind sehr divers. Im Gesundheits- oder Sozialbereich beraten und behandeln sie Menschen mit psychischen Störungen wie z.B. Ängsten, Depressionen oder Psychosen. Bei psychotherapeutischen Behandlungen stellen sie ihren Patienten eine Diagnose, erarbeiten mithilfe von standardisierten Verfahren, sogenannten „Manualen“, einen individuellen Therapieplan und führen in enger Zusammenarbeit mit dem Patienten therapeutische Maßnahmen im Rahmen einer Einzel-, Gruppen- oder Verhaltenstherapie durch.

In der präventiven Beratung sind Psychotherapeuten Ansprechpartner für Fachkräfte und Personen aus dem sozialen Umfeld Betroffener. An Hochschulen arbeiten Psychotherapeuten und Psychotherapeutinnen in der wissenschaftlichen Forschung sowie in der Lehre, halten Vorträge und bilden Studenten aus.

Therapiesitzungen in Gruppen führen Mit Patienten über individuelle Probleme sprechen Arbeit in Behandlungsräumen Notizen während Sitzungen machen Passende therapeutische Verfahren auswählen

Wo arbeitet ein Psychotherapeut?

Je nach Einsatzort des Psychotherapeuten variiert auch das Arbeitsumfeld nach der Ausbildung. Im medizinischen Bereich ist dies meist das Krankenhaus, die Klinik oder die psychotherapeutische Praxis. Außerdem arbeiten Psychotherapeuten in Einrichtungen sozialer Dienste wie Beratungsstellen und ambulanten sozialen Diensten sowie in Rehabilitationsstellen und Heimen. Darüber hinaus sind Psychotherapeuten bei Organisationen des Gesundheitswesens und bei Sozialversicherungsträgern beschäftigt oder arbeiten in einer Forschungseinrichtung, wie z.B. an der Universität.

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Für alle, die lieber Videos als Texte konsumieren, haben wir in unserem YouTube-Video einmal zusammengefasst, wie du Psychotherapeut wirst, was man als Psychpotherapeutin macht und wie viel Geld du verdienst. --> Berufe2Go, Film ab!

Veröffentlicht am: 28.06.2023

Ausbildung zum Psychotherapeuten / zur Psychotherapeutin

Wie wird man Psychotherapeut?

Wichtig für dich zu wissen ist, dass es keine klassische duale Ausbildung zum Psychotherapeuten gibt. Möchtest du als Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin arbeiten, musst du dich auf einen langen Werdegang von Ausbildung zum Beruf einstellen.

Diesen beginnst du mit einem Direktstudium Psychotherapie an der Universität. Dieses gliedert sich in ein 3-jähriges Bachelor- und ein 2-jähriges Masterstudium Psychotherapie, das du mit der sogenannten Approbation abschließt. Das ist die staatliche Erlaubnis, dass du als Psychotherapeut arbeiten darfst.

Zieht es dich nun in die wissenschaftliche Forschung und Lehre, kommst du um eine Promotion nicht herum. Wenn du aber als selbstständiger Psychotherapeut arbeiten und mit den Krankenkassen abrechnen möchtest, steht für dich im Anschluss an den Master eine ca. 5-jährige praktische Weiterbildung in einer Berufsanstellung an. Diese bereitet dich auf den Alltag in der Berufspraxis vor, bringt dir wertvolle Erfahrungen und spezialisiert dich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen oder Erwachsenen. Möchtest du mit Kindern arbeiten, wird evtl. ein erweitertes Führungszeugnis von dir verlangt.

Auch über ein Studium Humanmedizin, das du nach 12 Semestern mit dem 2. Staatsexamen und der Approbation abschließt, kannst du Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin werden. Dafür absolvierst du nach dem Studium eine 5-jährige Weiterbildung entweder als Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie oder als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie.

Welche Fähigkeiten braucht man als Psychotherapeut/in?

Je nachdem, in welcher Rolle du als Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin arbeitest, stehen andere Fähigkeiten im Vordergrund. Allgemein gilt: Nur wer selbst psychisch belastbar ist und eine stabile Persönlichkeit hat, kann anderen Menschen helfen. Denn teilweise wirst du mit harten Schicksalen und schwierigen persönlichen Situationen konfrontiert. Betroffenen begegnest du mit viel Einfühlungsvermögen, aber auch mit der nötigen professionellen Distanz, um dich selbst schützend abzugrenzen.

In Therapiegesprächen beweist du eine genaue Beobachtungsgabe, gute analytische Fähigkeiten sowie ein großes Verantwortungsbewusstsein. Schließlich hat dein Wirken einen weitreichenden Einfluss auf die Gesundheits- und Lebensqualität deiner Patienten. Deine Offenheit und Kontaktbereitschaft lässt Klienten Vertrauen zu dir fassen, eine gute Kommunikationsfähigkeit ist unerlässlich in Therapie- und Beratungsgesprächen. Mitunter brauchst du auch eine große Portion pädagogisches Geschick, um die Klienten immer wieder zu motivieren und Durchhaltevermögen bei Rückschlägen.

Wie viel verdient man als Psychotherapeut in der Ausbildung?

Um als Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin zu arbeiten können, musst du das weiterführende Studium Psychotherapie erfolgreich absolviert haben.

Während des Studiums verdienst du kein Geld, d.h. du erhältst keine Vergütung. In den Praxisphasen hast du aber die Möglichkeit, eine Entlohnung zu vereinbaren.

Du möchtest noch mehr über das Psychotherapeuten Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

A
Annika SRH Fachschulen GmbH

Annika (21) absolviert gerade ihre Ausbildung zur Ergotherapeutin an der SRH Fachschulefür Ergotherapeuten in Düsseldorf. Sie befindet sich derzeit im 3. Ausbildungsjahr und hat AZUBIYO von ihren Erfahrungen berichtet. „Für diesen Beruf habe ich mich entschieden, da ich sehr gerne mit Menschen arbeiten möchte und sehr viel Abwechslung, Flexibilität und Kreativität gefragt sind. Die Ausbildung ist zunächst sehr theorielastig und wird zum Ende hin fast ausschließlich praktisch. Dort kann man die Theorie gut mit der praktischen Arbeit verknüpfen und lernt neue Ideen für Therapiestunden. Toll ist hierbei, dass den Dozenten wirklich etwas an dir liegt und sie ihr Wissen gerne mit einem teilen."

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Passt die Ausbildung zum Psychotherapeuten / zur Psychotherapeutin zu mir?

Die Arbeit als Psychotherapeut bzw. Psychotherapeutin passt super zu dir, wenn

  • du Freude an Heilprozessen hast
  • du ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein mitbringst
  • dich die menschliche Psyche interessiert
  • du gerne mit Menschen arbeiten möchtest

Eine anderer Beruf ist besser geeignet, wenn

  • du mit kranken oder traurigen Menschen nicht gut umgehen kannst
  • dich persönliche Schicksale stark mitnehmen
  • du ungern in medizinischen Einrichtungen und Praxen arbeiten möchtest
  • dir Bereitschaftsdienst oder Rufbereitschaft nicht gefällt

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent verschiedene Ausbildungen tatsächlich zu dir passen. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass ein therapeutischer Beruf dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Im Anschluss an dein Psychotherapie-Studium gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung und Fortbildung. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Psychotherapeuten / zur Psychotherapeutin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Psychotherapie, Psychologie, Supervision oder Forschung und Entwicklung kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel kannst du deine Berufs- und Karrierechancen als Masterabsolvent durch ein weiterbildendes Studium ausbauen. Möchtest du eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen, eignet sich eine Promotion oder Habilitation.

Der passende Studiengang ist Psychotherapie (weiterführend).

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Psychotherapeut

Nachhaltigkeit liegt dir als Psychotherapeut oder Psychotherapeutin im gewissen Sinne immer am Herzen - schließlich ist es dein Ziel, deinen Patienten und Patientinnen ein nachhaltig besseres Leben zu ermöglichen. Zudem gibt es in vielen Praxen bereits Leitlinien, anhand derer die Umwelt geschützt werden soll.

Die Digitalisierung führt zudem zu Veränderungen im täglichen Arbeitsalltag von Psychotherapeuten. Predictive Analytics beispielsweise kann eingesetzt werden, um mögliche Krankheitsverläufe aufgrund von Datenmodellen zu prognostizieren. Auch gibt es die Möglichkeit, Künstliche Intelligenz (KI) einzusetzen, um unter anderem psychoanalytische Tests auszuwerten.

Alternativen zur Psychotherapeuten-Ausbildung

Wenn du bei der Aussicht auf einen so langen Werdegang Schweißausbrüche kriegst, aber trotzdem in der psychologischen Betreuung und Beratung tätig sein möchtest, passt vielleicht der Beruf des Sozialarbeiters zu dir. Schon nach einem grundständigen Studium im Bereich Soziale Arbeit an der Hochschule oder nach dem Dualen Studium Soziale Arbeit kannst du in verschiedenen Einrichtungen der Jugend- und Familienhilfe, in Schulen und Horten, aber auch in der Strafvollzugsanstalt oder der Suchthilfe arbeiten. Als Sozialarbeiter übernimmst du vielfältige beratende und begleitende Aufgaben, du unterstützt Menschen in Krisen und vermittelst spezielle Hilfsangebote im sozialen Bereich.

Oder arbeitest du besonders gerne mit Kindern und Jugendlichen, die Beratung und Unterstützung brauchen? Dann könnte eine Ausbildung im Bereich Sozialpädagogik für dich passen, z.B. als Sozialpädagogin oder Sozialpädagogische Assistentin. Als Heilerziehungspfleger arbeitest du mit geistig oder körperlich beeinträchtigten Menschen in Kliniken, Heimen oder Tagesstätten. Neben pflegerischen Aufgaben wie der Assistenz bei der Nahrungsaufnahme oder Körperhygiene, bietest du auch pädagogischen Beistand und unterstützt Betroffene dabei, ihren Alltag möglichst eigenständig zu gestalten.

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Bildnachweis: „Psychotherapeutin spricht mit Mädchen" ©Africa Studio - stock.adobe.com; „Therapiesitzungen in Gruppen führen" ©Photographee.eu - stock.adobe.com; „Mit Patienten über individuelle Probleme sprechen" ©WavebreakmediaMicro - Fotolia; „Arbeit in Behandlungsräumen" ©Ambrophoto - Fotolia; „Notizen während Sitzungen machen" ©Phovoir - stock.adobe.com; „Passende therapeutische Verfahren auswählen" ©francescoridolfi.com - stock.adobe.com; „Altenpflegerin mit älterem Herrn" © Peter Maszlen / Fotolia; „Kinderpflegerin spielt mit zwei Kindern" © Evgeny Atamanenko / Fotolia; „Heilerziehungspflegerin und Junge" © Olesia Bilkei - stock.adobe.com / Fotolia; "Sozialarbeiterin in Gespräch mit jungem Mädchen" ©Pixel-Shot - stock.adobe.com