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Mikrotechnologe / Mikrotechnologin
Ausbildung & Beruf

47 freie Stellen
Ausbildung Mikrotechnologe

Bevor du mit deiner Arbeit als Mikrotechnologe richtig loslegen kannst, heißt es: Anzug anziehen. Aber in diesem Beruf trägst du keinen Anzug mit Krawatte und Jackett, sondern einen Reinraumanzug. Diesen Anzug benötigst du für deine Arbeit im Reinraum. Der Anzug sorgt dafür, dass du keine Haare, Hauptschuppen oder andere Partikel in den Raum bringst. Denn auch eine kleine Hauptschuppe kann dazu führen, dass der Mikrochip nicht mehr funktioniert. Zu Anfang war der Overall gewöhnungsbedürftig. Mittlerweile stört dich der Anzug aber nicht mehr und du konntest dich daran gewöhnen. Jetzt geht es für dich in den Reinraum und du kannst deine Arbeit an den Mikrochips starten.

Berufsbild Mikrotechnologe / Mikrotechnologin

Was macht ein Mikrotechnologe (m/w/d)?

Als Mikrotechnologe oder Mikrotechnologin kümmerst du dich um winzige Chips, mit denen du Großes bewirkst. Denn du sorgst mit deiner Arbeit dafür, dass Smartphones, Hörgeräte, Autos und Computer funktionieren. Diese benötigen für ihre Funktion unter anderem Mikrochips, die weniger als 1 cm groß sind und das Herzstück der Rechenarbeit bilden. Für deine Arbeit benötigst du eine ruhige Hand und Konzentration, denn du sorgst für die Funktionsfähigkeit dieser mikrotechnischen Chips und Systeme.

Aufgrund der umfangreichen Aufgaben als Mikrotechnologe erfolgt die Ausbildung in 2 unterschiedlichen Schwerpunkten:

  • Halbleitertechnik und
  • Mikrosystemtechnik.

Interessierst du dich für die Herstellung der kleinen Chips und möchtest Löcher und Rillen in die feinen Scheiben ätzen, ist der Schwerpunkt Halbleitertechnik ideal für dich. In diesem Bereich bringst du zusätzlich Metallkontakte an und stellst mithilfe chemischer Prozesse Mikrospulen her. Du interessierst dich mehr für die Systeme in der Mikrotechnik? In der Mikrosystemtechnik entwickelst du Mikrosysteme. Diese kommen beispielsweise bei einem Airbagsensor zum Einsatz. Dafür bringst du hauchdünne Drähte an und stellst elektrische Präzisionsverbindungen her.

Wie sieht der Berufsalltag eines Mikrotechnologen aus?

Deinen Berufsalltag als Mikrotechnologe oder Mikrotechnologin verbringst du vorrangig in einem sogenannten Reinraum. In dieser staubfreien Luft kannst du konzentriert, sorgfältig und mit einer ruhigen Hand deiner Arbeit nachgehen. Warum ein Reinraum? Die extreme Sauberkeit ist unerlässlich, damit die Mikrochips keinen Schaden nehmen. Bereits ein einziges Staubkorn kann den Mikrochip und damit deine Arbeit zerstören. Um jederzeit die Bedingungen im Reinraum sicherzustellen, sicherst und prüfst du diese regelmäßig.

Für deine Arbeit mit den kleinen Bauteilen nutzt du unter anderem Produktionsanlagen. Diese stellst du vorab auf die Betriebswerte ein. Zusätzlich gibst du Werte wie die Drehzahl, die Temperatur oder den Druckwert ein. Während der Produktion überwachst du den Prozess und sorgst für einen reibungslosen Ablauf.

Mikroteilchen werden verschraubt Mikrotechnologe führt elektrische Schichtdickenmessung durch Mikrotechnologin prüft produzierte Halbleiter

Wo arbeitet man als Mikrotechnologe?

Mit deiner Ausbildung als Mikrotechnologe bzw. als Mikrotechnologin arbeitest du bei Herstellern elektronischer Bauteile oder in Unternehmen, die Computerchips oder elektromedizinische Geräte produzieren. Deine Fähigkeiten kannst du auch in Forschungsgesellschaften einbringen.

Ausbildung zum Mikrotechnologen / zur Mikrotechnologin

Was lernt man in der Ausbildung zum Mikrotechnologen bzw. zur Mikrotechnologin?

Während deiner Ausbildung im Betrieb lernst alles über technische Unterlagen, sodass du diese lesen, anwenden und skizzieren kannst. Außerdem lernst du die Bedingungen für den Reinraum und die Produktionseinrichtungen kennen. Zusätzlich lernst du die Arbeiten entsprechend deines Schwerpunkts kennen.

In der Berufsschule lernst du in berufsspezifischen Fächern beispielsweise, wie du verschiedene Vorgänge der Signalverarbeitung erfasst und darstellst. Natürlich lernst du in der Schule alles über elektrische Grundgrößen und die Theorie für deinen Arbeitsalltag.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2,5 - 2 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2,5 - 2 Jahre möglich
Zuständige Stelle:
IHK
Zuständige Stelle: IHK

Wie viel verdient man als Mikrotechnologe in der Ausbildung?

In deiner Ausbildung zum Mikrotechnologen bzw. zur Mikrotechnologin kann dein Gehalt je nach Betrieb und Bundesland unterschiedlich hoch sein. In der Metall- und Elektroindustrie liegen die Tarifgehälter bei:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 981 bis 1.154 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.029 bis 1.187 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.102 bis 1.261 Euro

Du möchtest gerne mehr über den Lohn als Mikrotechnologe bzw. als Mikrotechnologin erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

J
Jessica Aus- und Weiterbildungsnetzwerk Hochtechnologie

Jessica (19) absolviert gerade ihre Ausbildung zur Mikrotechnologin bei der AEMtec GmbH in Berlin. Sie befindet sich derzeit im 3. Ausbildungsjahr und hat AZUBIYO von ihren Erfahrungen berichtet. „Vor 4 Jahren habe ich durch meine Schule erfahren, dass es den Mädchen-Technik-Kongress gibt. Der wurde von ANH Berlin organisiert. Dort habe ich mit voller Begeisterung teilgenommen und unter vielen verschiedenen Firmen habe ich AEMtec GmbH kennengelernt. Die Arbeitsprozesse haben mich so sehr fasziniert, dass ich ein Jahr später dort mein 3-wöchiges Schülerpraktikum absolvierte. Dieses Praktikum war so toll, dass mir das Lernen der naturwissenschaftlichen und technischen Fächer im Abitur gleich viel mehr Spaß gemacht hat. Ich hatte mein Ziel für die Zukunft also schon in der 8. Klasse fest vor Augen: Abitur und dann eine Ausbildung als Mikrotechnologin. Im September 2017 ging die Ausbildung los und ich habe jetzt schon sehr viele interessante Berufserfahrungen sammeln können, die mir sowohl im Arbeitsleben als auch privat weiterhelfen.“

8 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung zum Mikrotechnologen / zur Mikrotechnologin zu mir?

Du bist gut geeignet für den Beruf Mikrotechnologe, wenn du

  • sorgfältig und sauber arbeitest
  • ein gutes Sehvermögen besitzt
  • dich für moderne Technik interessierst

Du bist eher weniger geeignet, wenn du

  • bei Physik und Chemie ins Schwitzen gerätst
  • schnell die Konzentration verlierst
  • keine Schutzanzüge tragen möchtest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich IT, Informatik und Elektrotechnik kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Mikrotechnologen / zur Mikrotechnologin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Mikro-, Nano- und Halbleitertechnologie, Informations- und Kommunikationstechnik, Normen, Sicherheits- und Prüfbestimmungen in elektrischen Anlagen, elektrische Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Weiterbildung als Techniker im Bereich Leiterplattentechnik oder Techniker im Bereich Mechatronik. Auch ein Studium ist anschließend möglich.

Passende Studiengänge sind beispielsweise:

  • Nanowissenschaft
  • Sensortechnik
  • Mikrotechnik
  • Mikrosystemtechnik

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Mikrotechnologe

Als Mikrotechnologe trägst du jeden Tag zur Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz bei. Denn mit deiner Arbeit kannst du beispielsweise eine effiziente Energienutzung ermöglichen, indem du Technik mit Mikrochips für weniger Verbrauch ausstattest. Dadurch schonst du die Ressourcen und unterstützt den Umweltschutz.

Und deine Zukunftsaussichten? Deine Arbeit findest du in nahezu jedem technischen Gerät. Kein Wunder also, dass dieser Beruf hervorragende Zukunftsaussichten für dich bereithält.

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Bildnachweis: „Frau arbeitet an Microchips" © Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com, "Produzierte Halbleiter prüfen" ©Gorodenkoff Productions OU - stock.adobe.com, "Mikroteilchen verschrauben" ©ImageTeam - Shutterstock.com, "Elektrische Schichtdickenmessung durchführen" ©Ingo Bartussek - Fotolia, "Bestellung von Halbleiterrohstoffen bearbeiten" ©contrastwerkstatt - stock.adobe.com