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Vermessungstechniker / Vermessungstechnikerin
Ausbildung & Beruf

30 freie Stellen
Ausbildung Vermessungstechniker

In deiner Gemeinde soll ein neues Baugebiet erschlossen werden – bislang ist hier allerdings nur Feld. Messungen gab es vor Jahren einmal, aber du als Vermessungstechniker musst nun schauen, ob die alten Papierkarten stimmen und neues, digitales Kartenmaterial inklusive Höhenprofilen anfertigen. Erst danach können Grundstücke aufgeteilt werden. Und auch künftig wirst du dieses Baugebiet noch begleiten und den Baufortschritt beobachten können, wie spannend!

Berufsbild Vermessungstechniker / Vermessungstechnikerin

Was macht ein Vermessungstechniker (m/w/d)?

Vermessungstechniker führen Messungen durch. Welche genau, das hängt von ihrer Fachrichtung ab, denn du kannst bei der Vermessungstechniker-Ausbildung aus 2 Schwerpunkten wählen: Vermessung und Bergvermessung.

Der Vermessungstechniker der Fachrichtung Vermessung ermittelt Lagen, Höhen und Längen bestimmter Gebiete in der Landschaft. Dazu benutzt er besondere Messinstrumente, um so genau wie möglich zu arbeiten. Diese Daten werden zum Beispiel gebraucht, um die Grenzen eines Grundstückes zu bestimmen, aber auch, wenn eine neue Straße gebaut werden soll. Mit Hilfe spezieller Computerprogramme erstellt der Vermessungstechniker aus den gesammelten Geodaten Landkarten und Pläne.

In der Fachrichtung Bergvermessung sammelst du Informationen und Daten, die für den Bergbau wichtig sind, und vermisst vor allem Rohstoffvorkommen. Diese Daten bereitest du dann auf und erstellst Karten oder Pläne, Längs- und Querschnitte.

Wie sieht der Berufsalltag als Vermessungstechniker aus?

Vermessungstechniker ist ein technischer Beruf, bei dem es auf Teamarbeit ankommt. Bei den Vermessungen vor Ort bist du oft in Messtrupps unterwegs, sodass ihr euch gegenseitig unterstützen könnt. Eure Messinstrumente müsst ihr perfekt beherrschen, denn als Vermessungstechniker kommt es auf Millimeter an. Dabei tragt ihr auch Schutzkleidung, beispielsweise Helme oder Warnwesten, um gesehen zu werden.

Nach den Vermessungen vor Ort findet man dich im Büro wieder: Hier speist du die Daten in spezielle Programme ein und erstellst Karten, Grafiken oder Modelle. Du aktualisierst mögliche vorhandene Datensätze und überprüfst Abweichungen oder Plausibilität der Daten. Falls dich vor allem die grafische Gestaltaltung der Daten fasziniert, könnte auch der Beruf als Kartograf interessant sein.

Du hast meist feste Arbeitszeiten und bist gelegentlich auf Dienstreise, das hängt aber auch von deinem Arbeitgeber ab.

Vermessung mit dem Tachymeter Abstimmung über Funk Vermessung einer neues Straße wird durchgeführt Vermessungstechniker prüfen Querschnitt eines Grundstücks

Wo arbeitet man als Vermessungstechniker?

Nach deiner Ausbildung zum Vermessungstechniker bzw. zur Vermessungstechnikerin arbeitest du sowohl im Freien, wo die Vermessungen durchgeführt werden, als auch im Büro, um die gesammelten Daten auszuwerten. In der Fachrichtung Bergvermessung bist du auch unter Tage tätig.

Dein Arbeitgeber sind beispielsweise Landesvermessungsämter, aber auch kommunale Behörden oder solche, die sich mit Geoinformation oder Landentwicklung befassen. Auch Vermessungs- und Ingenieurbüros stellen Vermessungstechniker ein, ebenso wie Unternehmen aus der Baubranche.

Ausbildung zum Vermessungstechniker / zur Vermessungstechnikerin

Wie läuft die Vermessungstechniker-Ausbildung ab?

Als angehender Vermessungstechniker bzw. Vermessungstechnikerin bist du abwechselnd in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Vermessungstechniker kennen und übernimmst konkrete Aufgaben. Das theoretische Hintergrundwissen wird dir in der Berufsschule vermittelt.

Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.

Am Anfang des 2. Ausbildungsjahres erfolgt eine schriftliche Zwischenprüfung. Die Abschlussprüfung, die aus mehreren Teilen besteht, folgt am Ende deiner Ausbildung. Deine Prüfungen finden in der Industrie vor der IHK statt und im öffentlichen Dienst vor der zuständigen Stelle. Nach Bestehen deiner Prüfung darfst du dich Vermessungstechniker bzw. Vermessungstechnikerin nennen.

Art der Ausbildung:
dual (Berufsschule und Betrieb)
Art der Ausbildung: dual (Berufsschule und Betrieb)
Dauer der Ausbildung:
3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Dauer der Ausbildung: 3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
Ausbildungs­vergütung:
1.053 € – 1.152 €
Ausbildungs­vergütung: 1.053 € – 1.152 €

Was lernt man in der Ausbildung zum Vermessungstechniker?

In der Ausbildung zum Vermessungstechniker bzw. zur Vermessungstechnikerin lernst du unter anderem, wie man Messdaten erhebt, optisch darstellt und was sie bedeuten. Es handelt sich um eine technische Ausbildung, die dual aufgebaut ist. Man findet dich während der 3 Jahre also mal im Ausbildungsbetrieb, mal in der Berufsschule.

Im Betrieb wird dir vermittelt,

  • wie du Geodaten überprüfst,
  • wie sie sich in Plänen, Karten oder Modellen darstellen lassen oder
  • welche Vorschriften es gibt, beispielsweise bei der Bauordnung.

Der Unterricht in der Berufsschule ist in unterschiedliche Lernfelder aufgeteilt. Die heißen – je nach Fachrichtung – beispielsweise „Bergmännisches Risswerk anfertigen und nachtragen“ oder „Bauwerks- und Industrievermessung durchführen“. Auch das Zeichnen von Plänen kann auf dem Stundenplan stehen. Dazu kommt der allgemeinbildende Unterricht mit Fächern wie Deutsch, Religion oder Politik.

Vermessungstechniker: Voraussetzungen für die Ausbildung

Hier zeigen wir dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:

Schulfächer
  • Geographie / Erdkunde
  • Mathe
  • Physik
Stärken
  • Analytische Fähigkeiten
  • Sorgfalt & Genauigkeit
  • Selbstorganisation
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Im Freien
  • Feste Zeiten
  • Gelegentliche Dienstreisen

Vermessungstechniker kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Abschluss werden. Die Mehrheit der Azubis besitzt das (Fach-)Abitur, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Danach folgen Azubis mit einem Realschulabschluss und ein sehr kleiner Teil startet mit Hauptschulabschluss in die Ausbildung.

Für die Ausbildung sind gute Noten in Geographie/Erdkunde von Vorteil, da du z.B. Karten und Luftbilder interpretieren und verstehen musst. Außerdem kannst du mit guten Leistungen in Physik und Mathe auf alle Fälle punkten, da du z.B. Flächen- und Höhenberechnungen durchführst sowie elektrische Messungen im Gelände machst. Aber auch wenn du in diesen Fächern nicht die besten Voraussetzungen mitbringst, kannst du dich natürlich trotzdem auf einen Ausbildungsplatz bewerben. Am wichtigsten bei diesem Beruf ist, dass du sorgfältig und genau arbeiten kannst, z.B. beim Durchführen und Kontrollieren vermessungstechnischer Berechnungen. Weitere Stärken, die sich Arbeitgeber von angehenden Vermessungstechnikern wünschen, sind eine gute Selbstorganisation sowie analytische Fähigkeiten, z.B. bei der Analyse von Geodaten.

Vermessungstechnikerin ist ein technischer Beruf, dein Arbeitsumfeld ist in der Regel im Freien. Du hast meist feste Arbeitszeiten und bist gelegentlich auf Dienstreise.

Dein Arbeitsumfeld kann ganz unterschiedlich aussehen, je nachdem in welchem Ausbildungsbetrieb und in welchem Bereich du tätig bist. In einem Vermessungs- und Ingenieurbüro arbeitest du nicht nur im Freien, sondern auch im Büro und hast in der Regel flexible Zeiten. In einem Bauunternehmen arbeitest du auf Baustellen und bist den Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Du solltest dir daher genau überlegen, welcher Ausbildungsbetrieb und welches spätere Arbeitsfeld am besten zu dir passen.

Wie viel verdient man als Vermessungstechniker in der Ausbildung?

Als Vermessungstechniker bzw. Vermessungstechnikerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 1.053 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.103 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.152 Euro

Du möchtest gerne mehr über das Vermessungstechniker Gehalt erfahren? Hier geht es zur Gehaltsseite.

Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis

L
Luca Lukas Gläser GmbH & Co. KG

Die Ausbildung als Vermessungstechniker gefällt mir sehr, da ich die Abwechslung zwischen dem Außendienst und dem Büro sehr mag. Der Außendienst macht Spaß, weil man an der frischen Luft arbeitet und man die ständige Entwicklung der Baustellen sieht und miterlebt. Ich finde auch toll, dass ich immer vor Beginn der Bauarbeiten auf der angehenden Baustelle sein darf, um das Urgelände für das Angebot aufzunehmen. Ich bin auch der letzte der die Baustelle verlässt, da es ebenfalls zu meinen Aufgaben zählt die Baustelle für die spätere Abrechnung aufzumessen. Die Büroarbeit macht mir auch viel Spaß, da ich nach der Arbeit im CAD-Programm ein tolles Endprodukt vom Außendienst habe. Außerdem ist die Büroarbeit eine sehr tolle Abwechslung zum Außendienst. Bei schlechtem Wetter gehen wir dann einfach ins Büro.

N
Niklas Stadt Viersen

Warum habe ich mich für eine Bewerbung bei der Stadt Viersen entschieden? Für mich spielte die Nähe zu meinem Wohnort eine entscheidende Rolle. Deswegen habe ich mich hauptsächlich bei Firmen / Ämtern / Verwaltungen in der nahen Umgebung von Krefeld beworben. Unter anderem auch bei der Stadtverwaltung Viersen. Meine Bewerbung hatte ich Ende September persönlich auf der Ausbildungsmesse „vocatium“ in Krefeld abgegeben. Vorangegangen war ein sehr spannendes und ausführliches Gespräch auf der Messe mit einer der Mitarbeiterinnen, welches mich überzeugt hat sich bei der Stadt Viersen zu bewerben. Letztendlich haben mir die ersten Eindrücke, die Menschen mit denen ich anfangs Kontakt hatte und das Umfeld so gut gefallen, dass ich mich am Ende auch für die Stadt Viersen entschieden habe. Wie lief das Bewerbungsverfahren bei der Stadt Viersen ab? Kurz gesagt: Rasant! Ich war total überrascht, wie wenig Zeit das Bewerbungsverfahren bei der Stadtverwaltung Viersen in Anspruch genommen hat. Nicht ein Bewerbungsverfahren der anderen Firmen / Ämter / Verwaltungen war zum Zeitpunkt der Zusage der Stadt Viersen annähernd so weit. Bei den anderen Verfahren hatte ich höchstens den Einstellungstest absolviert. Kurz nach der Bewerbungsfrist am 30.09.2019 habe ich eine Einladung zum Einstellungstest erhalten. Dieser fand am 31.10.2019 in der Mehrzweckhalle der Feuer- und Rettungswache statt und wurde vom StudienInstitut NiederrheiN durchgeführt. Insgesamt war der Einstellungstest machbar, aber anspruchsvoll. Abgefragt wurden Aufgaben zur Konzentration, dem logischen Denken, der Rechtschreibung und der praktischen Mathematik. Noch am selben Tag bekam ich eine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Das Vorstellungsgespräch fand am 12.11.2019 statt und nur drei Tage später erhielt ich eine Rückmeldung. In meinem Falle eine positive. Wie war der Start in die Ausbildung? In den ersten Tagen wurde ich durch die Räumlichkeiten geführt, den anderen Kollegen vorgestellt, erhielt meine Arbeitsutensilien und es wurden einige organisatorische Dinge geregelt. Jeder hat mich herzlichst begrüßt und ich fühlte mich direkt willkommen in meinem neuen Arbeitsumfeld. Besonders positiv ist mir in Erinnerung geblieben, dass jegliche Fragen sofort und so gut es ging beantwortet wurden. Und auch nach acht Monaten werden Fragen immer noch in gleicher Qualität beantwortet. Insgesamt war der Input an neuen Informationen anfangs sehr hoch und konnte in der kurzen Zeit gar nicht verarbeitet werden, aber ich denke, das ist normal. Die Ausbildung dauert ja länger als ein paar Tage.

H
Habib Gebrüder Huber Bau GmbH

Habib (30) ist Vermessungstechniker bei der Gebrüder Huber Bau GmbH in Neuried bei München. AZUBIYO berichtet er über seine Zeit in der Ausbildung und gibt dazu Tipps. „Während meines angefangenen Studiums lernte ich die Vermessung kennen und fand Gefallen an den Tätigkeiten im Innen- und Außendienst. Daraufhin suchte ich mir online eine ausgeschriebene Stelle zur Ausbildung als Vermessungstechniker und bewarb mich erfolgreich. Dieser Beruf ist sehr abwechslungsreich, geistig fordernd und verlangt ein hohes Maß an Selbstständigkeit."

28 freie Stellen finden

Passt die Ausbildung zum Vermessungstechniker / zur Vermessungstechnikerin zu mir?

Vermessungstechniker ist ein passender Beruf für dich, wenn

  • du sorgfältig und präzise arbeitest
  • du dich gut organisieren kannst
  • du Freude an Mathe hast
  • du wechselnde Einsatzorte magst

Du bist nicht ideal als Vermessungstechniker geeignet, wenn

  • du nicht gerne im Freien arbeiten willst
  • dir räumliches Denken nicht liegt
  • du keinen Spaß an der Arbeit mit Zahlen und Formeln hast
  • du nicht gerne im Team arbeitest

Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓

Eine Tätigkeit im Bereich Bau, Architektur und Vermessung kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:

Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel durch eine Weiterbildung zum Techniker für Vermessungstechnik. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken, zum Beispiel in den Bereichen Vermessungstechnik, Kartografie oder Geotechnologie. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen:

  • Anpassungsfortbildung,
  • Aufstiegsfortbildung &
  • Studium.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Vermessungstechniker / zur Vermessungstechnikerin

Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, dein Wissen aktuell zu halten, um Entwicklungen in den Bereichen Vermessungstechnik, Geowissenschaften, Geoinformationssysteme oder CAD kennenzulernen.

Mit einer Aufstiegsfortbildung willst du Karriere machen, zum Beispiel durch eine Prüfung zum Industriemeister im Bereich Flugzeugbau und Luftfahrttechnik oder eine Weiterbildung als Techniker im Bereich Vermessungstechnik. Aber auch ein Studium kannst du anschließen.

Passende Studiengänge sind:

  • Vermessungstechnik
  • Geografie
  • Kartografie
  • Geowissenschaften

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Vermessungstechniker

In vielen Behörden gibt es altes Kartenmaterial, das schon lange nicht mehr aktuell ist. Doch auch Privatunternehmen, sei es in der Baubranche oder im Bergbau, benötigen zeitgemäßes digitales Datenmaterial. Nur so können sie ihrer Arbeit nachgehen und wirklich präzise und rechtssicher agieren. Dabei wandeln sich die Messgeräte und -instrumente: Vermessungsdrohnen, GPS und Laser haben das Maßband längst abgelöst. So bietet der Beruf Vermessungstechniker jetzt und in Zukunft ein breites Aufgabenfeld, bei dem die Arbeit nicht ausgeht. Und wenn du doch noch mehr möchtest, kannst du dich weiterbilden und Bauleiter werden oder zum Beispiel ein Studium aufnehmen.

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Bildnachweis: "Vermessungstechniker bei der Arbeit" © Denis Topal - Fotolia, "Vermessung mit dem Tachymeter" ©Kara - stock.adobe.com, "Abstimmung über Funk" ©RioPatuca Images - stock.adobe.com, "Neue Straße vermessen" ©Fotolia RAW - Fotolia, "Querschnitt eines Grundstücks prüfen" ©ANDOR BUJDOSO - stock.adobe.com