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Wasserbauingenieur / Wasserbauingenieurin
Ausbildung & Beruf

Du bist auf dem Weg zur Baustelle. Dort soll ein großer Trinkwasserspeicher entstehen, die Bauarbeiten haben bereits begonnen. Als Wasserbauingenieur begleitest du das Projekt schon lange. Du hast erste Konzepte dazu erarbeitet, konkrete Pläne erstellt und diverse Genehmigungen eingeholt. Heute kontrollierst du den Baufortschritt, denn in 3 Monaten soll das Projekt offiziell abgeschlossen sein.

Berufsbild Wasserbauingenieur / Wasserbauingenieurin

Was macht ein Wasserbauingenieur (m/w/d)?

Ein Wasserbauingenieur bzw. eine Wasserbauingenieurin setzt sich dafür ein, dass Gewässer und Böden geschützt oder saniert, Flüsse reguliert und Gewässer renaturiert werden. Dafür entwerfen und konstruieren sie Anlagen zur Wassergewinnung, -aufbereitung, -speicherung, -verteilung und -entsorgung. Dazu gehören z. B. Wasserwerke, Schleusen sowie Bewässerungsanlagen im landwirtschaftlichen Wasserbau.

Wasserbauingenieure untersuchen bestimmte Gebiete auf Wasservorkommen und planen deren optimale Nutzung. Außerdem arbeiten sie im Hochwasser- und Küstenschutz, konzipieren Schutz- und Sanierungsprojekte für Gewässer und Böden, Flussregulierungen oder Gewässerrenaturierungen.

Sie begleiten auch alle Schritte eines Projektes. Das beginnt mit Untersuchungen und Analysen, geht über Genehmigungsverfahren bis hin zur Überprüfung der Einhaltung wasserrechtlicher Vorschriften und Gesetze. Im Laufe eines Projekts führen sie Berechnungen durch, fertigen Pläne und Zeichnungen an und überwachen die Bauausführung. Auch die Inbetriebnahme der Anlage gehört zu ihren Aufgaben – genauso wie die Instandhaltung und Wartung.

Wie sieht der Berufsalltag als Wasserbauingenieur aus?

Wasserbauingenieure arbeiten überwiegend in Büros am PC. Dort kalkulieren sie Kosten, erarbeiten Konstruktionspläne und erstellen baureife Ausführungsunterlagen. Dazu nutzen sie Vermessungs- und Prüfgeräte, Geoinformationssysteme, Bauplanungssoftware sowie CAD- und Simulationsprogramme.

Darüber hinaus sind sie aber auch auf Baustellen tätig, um die Baufortschritte zu überwachen. Dort tragen sie Schutzausrüstung wie Helm und Sicherheitsweste und sind Staub, Lärm und Vibrationen ausgesetzt. Auch wenn sie Gewässer auf Verschmutzungen und industrielle oder landwirtschaftliche Einleitungen überprüfen, arbeiten sie im Freien und sind verschiedensten Witterungen ausgesetzt.

Bei ihrer Arbeit tragen Wasserbauingenieure große Verantwortung für die Wasser- und Grundwasserqualität oder die Sicherheit an Gewässern. Dabei beschäftigen sie sich auch viel mit rechtlichen und umwelttechnischen Vorschriften.

Bei Störungen der Anlagen müssen sie schnell reagieren und die Reparatur koordinieren. Das kann im Notfall auch spät am Abend oder am Wochenende sein. Bei ihren Projekten arbeiten Wasserbauingenieure oft mit Kollegen anderer Fachdisziplinen, den Auftraggebern sowie Handwerkern zusammen.

Wasserbauingenieur kontrolliert Baufortschritt

Wo arbeiten Wasserbauingenieure?

Wasserbauingenieure arbeiten vor allem in Büro- und Besprechungsräumen. Darüber hinaus sind sie aber auch im Freien und auf Baustellen von wasserwirtschaftlichen Anlagen sowie an Gewässern tätig. Seltener sind sie in Laboren oder Kontrollräumen, z. B. von Wasseraufbereitungsanlagen, tätig.

Angestellt wirst du vorwiegend in Ingenieurbüros und in bauausführenden Unternehmen. Darüber hinaus kannst du auch in der Wasserversorgung und Abwasserwirtschaft sowie bei Behörden, etwa bei Wasserwirtschaftsämtern oder Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen, arbeiten.

Ausbildung zum Wasserbauingenieur / zur Wasserbauingenieurin

Wie läuft die Ausbildung zum Wasserbauingenieur ab?

Möchtest du Wasserbauingenieur werden, musst du ein Studium im Bereich Wasser- und Bodenmanagement bzw. Wassertechnologie abgeschlossen haben. Das Bachelor-Studium dauert in der Regel 6 bis 8 Semester und wird an einer Hochschule absolviert.

Auch ein Duales Studium im Bereich ist möglich. Dann absolvierst du parallel zum Hochschulstudium eine vollwertige duale Ausbildung und sammelst bereits Berufserfahrung.

Der Titel „Beratender Ingenieur“ bzw. „Beratende Ingenieurin“ ist gesetzlich geschützt. Um dich so nennen zu dürfen, brauchst du mehrjährige Fachpraxis, musst Mitglied in einer Länderingenieurkammer und in die dortige Liste der Beratenden Ingenieure und Ingenieurinnen eingetragen sein.

Was lernt man in der Ausbildung zum Wasserbauingenieur (m/w/d)?

Um Wasserbauingenieurin zu werden, musst du studieren. Im Studium Wasser- und Bodenmanagement bzw. Wassertechnologie lernst du die Grundlagen in Wasserwirtschaft, Umwelttechnik, Wasserversorgung und Hydrologie. Zu deinen Pflichtmodulen im Studiengang gehören z. B.:

  • Angewandte Bodenkunde
  • Gewässerschutz und Abwasserbehandlung
  • Hydrogeologie und Grundwasserbewirtschaftung
  • Kreislauf- und Abfallwirtschaft
  • Landnutzungsstrategien und -techniken
  • Umweltrecht
  • Wasser- und Bodenanalytik

Auch allgemeine Module in Projektmanagement und Informatik für Ingenieure wirst du belegen.

Wasserbauingenieur: Voraussetzungen für die Ausbildung

Du möchtest Wasserbauingenieur werden? Klasse! Schau dir vorher aber noch die Voraussetzungen für die Ausbildung an.

Schulfächer
  • Wirtschaft/Recht
  • Mathe
  • Physik
Stärken
  • Verständnis für Zahlen und Technik
  • Kommunikationsstärke
  • Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
Arbeitsbedingungen
  • Umfeld: Büro, Baustellen
  • Wechselnde Arbeitsorte
  • Kontakt zu Kollegen, Kunden und Behörden

Um Wasserbauingenieur zu werden, wird ein abgeschlossenes grundständiges Studium im Bereich Wasser- und Bodenmanagement bzw. Wassertechnologie vorausgesetzt. Dafür brauchst du eine Hochschulzugangsberechtigung – in der Regel erwirbst du diese mit dem Abitur.

Führungspositionen, spezialisierte Aufgabenstellungen oder die Arbeit in Wissenschaft und Forschung erfordern sogar ein Masterstudium, ggf. auch die Promotion oder Habilitation.

Neben deinen fachlichen Qualifikationen spielt aber auch die persönliche Eignung eine große Rolle. Ein Verständnis für Zahlen und Technik solltest du auf jeden Fall mitbringen. Darüber hinaus ist Kommunikationsstärke wichtig, schließlich hast du mit allen Beteiligten des jeweiligen Projektes zu tun. Bei der Beurteilung der Wasserqualität sind zusätzlich eine genaue Arbeitsweise und Verantwortungsbewusstsein wichtig.

Wie viel verdient eine Wasserbauingenieurin in der Ausbildung?

Dein Studium zum Wasserbauingenieur wird nicht bezahlt.

Entscheidest du dich allerdings für den Weg des Dualen Studiums, absolvierst du parallel zum Studium eine vollwertige Ausbildung. Während dieser Ausbildung erhältst du in der Regel auch eine Ausbildungsvergütung.

Mit deinem Dualen Studium ist beispielsweise eine Ausbildung als Wasserbauer kombinierbar. Dann kannst du mit folgender Ausbildungsvergütung rechnen:

  • im 1. Ausbildungsjahr: 1.063 Euro
  • im 2. Ausbildungsjahr: 1.114 Euro
  • im 3. Ausbildungsjahr: 1.161 Euro

Passt die Ausbildung zum Wasserbauingenieur zu mir?

Wasserbauingenieur ist der richtige Beruf für dich, wenn

  • du gerne kommunizierst und präsentierst
  • du dich für Wasserbau und Umwelt interessierst
  • du gut planen und koordinieren kannst
  • du selbstständig arbeiten möchtest

Vielleicht passt ein anderer Beruf besser, wenn

  • du bei Verhandlungen extrem unsicher bist
  • dich Vorschriften und Normen langweilen
  • du nicht am Computer arbeiten willst
  • du nicht gern selbstständig arbeitest

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Weiterbildung & Zukunftsaussichten

Ein absolviertes Hochschulstudium und der Ingenieurtitel reichen dir noch nicht? Kein Problem. Auch als Wasserbauingenieur stehen dir noch einige Möglichkeiten der Weiterbildung offen.

Weiterbildung nach der Ausbildung zum Wasserbauingenieur / zur Wasserbauingenieur

Eine Anpassungsweiterbildung absolviert man, um das fachliche Wissen up to date zu halten. Sinnvoll sind Fortbildungen in Gewässerschutz, Wasserversorgung, Verfahrenstechnik oder Umweltrecht.

Hast du einen Bachelor in der Tasche, kannst du natürlich noch ein weiterführendes Studium anschließen. Infrage kommen folgende Master-Studiengänge:

Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Wasserbauingenieur

Als Wasserbauingenieur setzt du dich für Klimaschutz im Wasserbau ein. Du hast also definitiv einen nachhaltigen Job und einen Beruf mit Sinn ergriffen.

Auch die Digitalisierung hat Einfluss auf das Berufsfeld eines Wasserbauingenieurs. Neue Technologien verändern das Tätigkeitsfeld und erleichtern die Arbeit enorm. So kannst du mit 3D-Simulationen den zukünftigen Verlauf von Flüssen darstellen oder mit Digitalen Topografischen Karten (DTK) Wasser- und Flussverläufe analysieren. Tauchroboter und Bauroboter helfen beim Bau und der Kontrolle von wasserwirtschaftlichen Anlagen. Darüber hinaus kannst du mit vernetzten Labor- und Analyse-Geräten große Mengen an Wasserqualitätsdaten erheben und auswerten.

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Bildnachweis:
„Wasserbauingenieur“ ©Jirus - stock.adobe.com
„Wasserbauingenieur kontrolliert auf Baustelle“ ©Halfpoint - stock.adobe.com