Augenoptiker / Augenoptikerin
Ausbildung & Beruf

Augenoptiker / Augenoptikerin
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839 freie Stellen
„Meine Brille ist noch gar nicht so alt, trotzdem sehe ich dadurch nicht mehr so gut“, beschwert sich ein Kunde. Du prüfst erst einmal die Brille: Damit ist alles in Ordnung, also hat sich vermutlich die Sehfähigkeit verändert. Mit einem Sehtest, der Refraktion, überprüfst du diese Vermutung – und ja: die Brillengläser entsprechen nicht mehr der Sehstärke. Es müssen neue Gläser her, die Fassung gefällt dem Kunden noch und bleibt. Bis die neuen Gläser da sind, dauert es aber noch. Als Augenoptiker erwarten dich heute erst noch andere Kunden.
Berufsbild Augenoptiker / Augenoptikerin
Was macht ein Augenoptiker (m/w/d)?
Augenoptiker fertigen Sehhilfen an. Das umfasst vielerlei Tätigkeiten, wie z.B.:
- das Durchführen von Sehtests,
- die Bearbeitung der Gläser,
- aber auch die anatomische und optische Anpassung der Brille an die Kunden mit einer individuellen Beratung.
Augenoptiker unterstützen ihre Kunden dabei, die passende Sehhilfe auszuwählen und beraten sie dabei. Egal, ob es sich um Brillen oder Kontaktlinsen handelt: Augenoptiker haben den Durchblick. Auch bei der Wartung und Reparatur sind sie die ersten Ansprechpartner und können auch die Kosten kalkulieren und am Ende Abrechnungen mit Kunden und Krankenkassen durchführen.
Wie sieht der Berufsalltag als Augenoptiker aus?
Die Kundenberatung spielt eine wichtige Rolle im Alltag von Augenoptikern. Sie müssen dabei nicht nur Sehhilfen empfehlen, die zur persönlichen Sehschwäche ihrer Kunden passen, sondern auch auf Mode, Einsatzbereich und persönliche Wünsche achten. Wer eine Sportbrille sucht, braucht eine andere Fassung als jemand, der eine Lesebrille benötigt. Und auch für die Arbeit am Bildschirm gibt es spezielle Gläser.
Bei aller Beratungstätigkeit ist Augenoptiker auch ein handwerklicher Beruf: Zwar wirst du bei der Anpassung der Gläser – die heute übrigens oft aus Kunststoff sind – von Maschinen unterstützt, trotzdem ist für das Einpassen in die Fassungen Fingerspitzengefühl nötig. Du musst die Maschinen programmieren und richtig einstellen. Außerdem musst du messen, justieren und auch Wartungs- und Reparaturarbeiten durchführen können. Dazu gehören beispielsweise das Säubern der Gläser und das Richten der Bügel.
Augenoptiker sind bei ihren Arbeitszeiten oft an die Öffnungszeiten eines Ladengeschäfts gebunden. Das bedeutet, dass du manchmal auch am Samstag arbeiten musst.
Wo arbeiten Augenoptiker?
Nach deiner Ausbildung kannst du in Betrieben des Augenoptiker-Handwerks tätig sein. Dort arbeitest du in der Werkstatt, im Büro, in der Beratung und im Verkauf. Es gibt aber auch andere Unternehmen, in denen du als Augenoptiker arbeiten kannst: Augenarztpraxen und Augenkliniken stellen genauso Augenoptiker ein wie Kontaktlinseninstitute, Industrieunternehmen im Bereich Optik und Feinmechanik oder Onlineshops, die auf Sehhilfen spezialisiert sind.
Ausbildung zum Augenoptiker / zur Augenoptikerin
Was lernt man in der Ausbildung zum Augenoptiker (m/w/d)?
Welche Kontaktlinsen, Gläser und Brillengestelle für wen am besten geeignet sind, wie die bestehende Fehlsichtigkeit damit korrigiert werden kann, wie man Brillen anpasst und deren Reparaturen durchführt, lernst du in deiner Ausbildung zum Augenoptiker. Zudem erwirbst du in dieser Zeit kaufmännische Grundkenntnisse, um die anfallenden Verwaltungsarbeiten durchführen zu können.
In der dualen Ausbildung bist du nicht nur im Ausbildungsbetrieb tätig, sondern besuchst auch die Berufsschule. Hier hast du berufsbezogene Fächer wie Mathe oder Physik, aber auch Unterricht in Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde stehen auf dem Stundenplan.
Rechtliche Infos zu den Inhalten und dem Ablauf der Ausbildung findest du in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Augenoptiker.
Wie läuft die Ausbildung zum Augenoptiker ab?
Der Beruf des Augenoptikers klingt interessant für dich? Dann fragst du dich vielleicht: Wie werde ich Augenoptikerin? Deine Ausbildung ist dual aufgebaut, das heißt du bist im Wechsel in Betrieb und Berufsschule. Im Betrieb erlernst du die praktische Seite des Berufsbildes Augenoptiker und übernimmst konkrete Aufgaben. In der Berufsschule wird dir dagegen das nötige theoretische Hintergrundwissen vermittelt. Während deiner Ausbildung musst du als Ausbildungsnachweis ein Berichtsheft über deine Aufgaben und Tätigkeiten führen. Dein Ausbilder überprüft dein Berichtsheft regelmäßig.
Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres absolvierst du den 1. Teil deiner Gesellenprüfung, die eine praktische Arbeitsaufgabe und einen schriftlichen Teil beinhaltet. Am Ende der Ausbildung wartet der 2. Teil der Gesellenprüfung mit 2 praktischen und 2 schriftlichen Prüfungsbereichen auf dich. Nach Bestehen bist du staatlich anerkannter Augenoptiker.
dual (Berufsschule und Betrieb)
3 Jahre, Verkürzung auf 2-2,5 Jahre möglich
740 - 863 €
Augenoptiker: Voraussetzungen für die Ausbildung
Das AZUBIYO-Ausbildungsradar zeigt dir, welche Schulfächer und Stärken besonders wichtig für die Ausbildung sind und welche Arbeitsbedingungen in diesem Beruf typisch sind:
Schulfächer
- Mathe
- Physik
- Biologie
Stärken
- Neugierde und Lernbereitschaft
- Sorgfalt und Genauigkeit
- Handwerklich-technisches Geschick
Arbeitsbedingungen
- Umfeld: Laden, Geschäft
- Samstagsarbeit
- Überdurchschnittlich viel Kontakt mit Menschen
Augenoptikerin bzw. Augenoptiker kannst du theoretisch mit jedem Schulabschluss werden, da rechtlich kein Abschluss vorgeschrieben ist. Allerdings hat etwas über die Hälfte der Azubis einen mittleren Schulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Die andere Hälfte der Azubis startet mit Abitur oder Hauptschulabschluss in die Lehre.
Gute Noten in Mathe sind sehr hilfreich, wenn du diese Ausbildung starten willst. Auch mit guten Kenntnissen in Physik und Bio kannst du bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz punkten. Aber auch wenn du nicht die besten Noten in diesen Fächern mitbringst, hast du eine Chance auf einen Stelle. Denn am wichtigsten ist es, dass du Neugierde und Lernbereitschaft für die Ausbildung zur Augenoptikerin mitbringst. Weitere Stärken, die für diesen Beruf von Vorteil sind, sind handwerklich-technisches Geschick sowie eine genaue und sorgfältige Arbeitsweise. Das merkst du z.B. wenn du feine Sehhilfen lötest, klebst oder polierst.
Wie viel verdient ein Augenoptiker in der Ausbildung?
Als Augenoptiker bzw. Augenoptikerin kannst du in der Ausbildung im Schnitt mit folgenden Ausbildungsvergütungen rechnen:
- im 1. Ausbildungsjahr: 740 Euro brutto
- im 2. Ausbildungsjahr: 783 Euro brutto
- im 3. Ausbildungsjahr: 863 Euro brutto
Du willst mehr wissen? Hier geht es zur Augenoptiker Gehaltsseite.
Blick hinter die Kulissen: Erfahrungsberichte von Azubis
Passt die Ausbildung zum Augenoptiker / zur Augenoptikerin zu mir?
Die Ausbildung als Augenoptiker passt zu dir, wenn
- du Spaß an handwerklichen Tätigkeiten hast
- du gerne mit Kunden arbeiten willst
- dir Mathe und Physik liegen
- du ein Gespür für Ästhetik hast
Ein anderer Beruf als Augenoptiker passt besser zu dir, wenn
- du dich schlecht ausdrücken kannst
- du keinen Beruf mit Verkaufstätigkeit ausüben möchtest
- du nicht gerne im Team arbeitest
- du keine Lust auf einen Job mit Kundenkontakt hast
Alles im grünen Bereich? Dann mach den Berufswahltest und finde heraus, zu wie viel Prozent diese Ausbildung tatsächlich zu dir passt. → Jetzt Eignung testen! Du bist dir schon sicher, dass es dein Traumberuf ist? Dann findest du hier freie Ausbildungsplätze ↓
Eine Tätigkeit im medizinischen oder handwerklichen Bereich kannst du dir gut vorstellen, aber du bist noch nicht sicher, welcher Beruf am besten zu dir passt? Dann schau dir noch folgende verwandte Berufe an:
Weiterbildung & Zukunftsaussichten
Nach Abschluss deiner Ausbildung hast du zahlreiche Fortbildungsmöglichkeiten. Wenn du das (Fach-)Abitur hast, könntest du aber auch über ein anschließendes Studium nachdenken. Bei Weiterbildungen unterscheiden wir zwischen 3 verschiedenen Wegen: Anpassungsfortbildung, Aufstiegsfortbildung & Studium.
Weiterbildung nach der Ausbildung zum Augenoptiker / zur Augenoptikerin
Die Anpassungsfortbildung hilft dir dein theoretisches Wissen zu vertiefen und zu erweitern. Eine Anpassungsfortbildung kannst du zum Beispiel in folgenden Bereichen machen:
- Augenoptik
- Technische Optik
- Dekoration, Warenpräsentation
- Online-Marketing
- Social Media
Eine Aufstiegsfortbildung hilft dir im Beruf voranzukommen und Karriere zu machen. Möglich sind dabei beispielsweise folgende Fortbildungen:
- Augenoptikermeister
- Ausbilder
- Fachmann für kaufmännische Betriebsführung
Du kannst nach deiner Ausbildung auch ein Studium absolvieren. Mögliche Studiengänge sind:
- Augenoptik, Optometrie
- Medizinische Technik
- Photonik, Optische Technologien
Nachhaltigkeit & Zukunftsaussichten als Augenoptiker
Der Markt der Augenoptik wandelt sich und das müssen auch angehende Augenoptiker beachten, wenn sie sich für den Beruf entscheiden. Brillen und andere Sehhilfen werden heute nicht nur in Ladengeschäften, sondern auch online gekauft. Das kann bedeuten, dass du keinen direkten Kundenkontakt hast, sondern ein spezialisiertes Aufgabenfeld, vielleicht auch in der Fertigung. Die meisten Augenoptiker sind aber weniger in Werkstätten unterwegs, sondern stark auf Beratung und Verkauf fokussiert. Wichtig ist, dass du dich fortbildest: Informierst du dich regelmäßig über neue Materialien für Gläser und Modetrends, bietet dir der Beruf Augenoptiker eine tolle Zukunft.
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Weitere Infos
Bildnachweis: „Kleiner Junge probiert Brillen an" hedgehog94 - stock.adobe.com / Fotolia, "Augenoptikerin im Kundengespräch" ©FotoAndalucia - stock.adobe.com, "Test mit Phoropter" ©Adam Gregor - Fotolia, "Optische Messbrille" ©MandicJovan - stock.adobe.com, "Anpassung des Brillengestells" ©uwimages - stock.adobe.com